Etosha Nationalpark

 
 

Namibia, Afrika

 
     
 

Der Etosha National Park umfasst eine Fläche von ca. 22000 qkm und wurde 1907 von der Deutsch-Südwestafrikanischen Verwaltung zum Wildschutzgebiet erklärt. Im Zentrum liegt eine ausgedehnte Salzpfanne, umgeben von Gras- und Dornsavannen, Mopane-Buschland im Westen sowie Trockenwald im Nordosten. Vor rund zwei Millionen Jahren, gab es hier einen riesigen See, der durch den Kunene Fluss gespeist wurde und später durch Änderung des Flussverlaufs allmählich austrocknete. Die Pfanne ist nahezu immer trocken. Besonders im südlichen Teil des Parks liegen jedoch verstreut zahlreiche Wasserlöcher, Lebensgrundlage für den Wildbestand in der Etosha. Auf Grund einer vor Jahren per Flugzeug durchgeführten Tierzählung gibt es ca. 250 Löwen im Park, 4000 Gnus, 8000 Oryx-Antilopen, 300 Nashörner, 2500 Giraffen, 6000 Zebras und über 2000 Elefanten. Und von den zierlichen Springböcken gibt es fast 20.000 Exemplare.
Der National Park ist das ganze Jahr für den Besucher offen. Die Tore sind täglich von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang geöffnet. Man darf es auf keinen Fall übersehen, wieder rechtzeitig im Restcamp zu sein, ansonsten kann es schon mal Ärger geben bzw. Strafe bezahlen.
Die Toröffnungszeiten kann man am Tor ablesen, diese Zeiten können sich täglich ändern, da sie sich nach Sonnenaufgang und Sonnenuntergang richten. Bei der Zeitplanung sollte man unbedingt berücksichtigen, dass innerhalb des Parks eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h besteht. Die Straßen im Park sind nicht geteert, aber in gutem Zustand, wenngleich recht staubig. Der Etoshapark kann mit einem normalen PKW befahren werden.

Camps im Park:

Okaukuejo wurde nach Ausbruch einer Rinderpestepidemie im Jahre 1897 zur Kontrollstation ausgebaut, als die Deutschen den ganzen nördlichen Teil des Landes abgrenzten, um die Verbreitung der Seuche zu verhindern. Ein befestigter Militärposten wurde errichtet und ein paar Jahre später zerstört, wonach Okaukuejo in eine Polizeistation umgewandelt wurde. Im Jahre 1953 wurde B.J.G. de Bat hier als erster Wildhüter in der Etosha stationiert.

Halali wurde 1967 als jüngstes Rastlager im Etosha Nationalpark eröffnet. Die einzigen Berge des Gebietes liegen unweit des Camps. Den deutschen Truppen dienten sie als Standort eines Heliographen.

Das Fort Namutoni beherbergt das dritte Rastlager am östlichen Rand des Nationalparks. Der Turm des alten deutschen Forts ermöglicht einen wunderschönen Rundumblick über die weiten Flächen des Etosha Nationalparks. Ab 1857 diente Namutoni während der Rinderpestepidemie als Kontrollstelle. Nach der Epidemie blieb Namutoni ein Grenzposten, von wo der Handel mit Ovamboland kontrolliert wurde. Die erste Festung wurde 1902/03 erbaut. Im folgenden Jahr griffen 500 Ovambo das Fort aus Solidarität mit den sich im Aufstand befindlichen Hereros an. Die sieben deutschen Schutztruppensoldaten konnten in der Dunkelheit fliehen, woraufhin die Ovambo das Fort abbrannten. Noch im gleichen Jahr kehrten die Deutschen zurück und bauten das Fort wieder auf. Nach dem ersten Weltkrieg nahmen südafrikanische Truppen 1915 die Festung als Ausgangspunkt für Patrouillen ins Ovamboland in Besitz. Danach verfiel das Gebäude und wurde schließlich durch Blitzschlag vollkommen zerstört. Das Fort wurde 1950 zum Nationaldenkmal erklärt und wieder aufgebaut. Seit seiner Eröffnung 1957 wird das alte Fort als Touristencamp genutzt.

Anfahrt:

Das Haupteingangstor zum Park ist das "Andersson Gate" nahe Okaukuejo im Süden, wo sich auch die Parkverwaltung befindet. Man erreicht das Gate über die C38. Im Osten liegt das "Von Lindequist Gate" bei Namutoni. Dorthin führt die B1 und weiter die C38, die quer durch die Etosha führt. Ein neues Gate, das "Nehale lya Mpingana Gate" (King Nehale Gate) wurde Anfang 2003 im Nordosten eröffnet. Man erreicht es über die B1.

Unser Tipp und Erfahrungen:

             

Der Besuch des Etosha National Parks gehört für uns immer wieder zu den Höhepunkten einer jeden Namibia Reise.
Am Eingang des Etosha Nationalparks füllt man ein Permit aus, mit dem man sich an der Rezeption des jeweiligen Rastlagers melden muss.         
Der Park bietet für den "normalen" Touristen drei staatliche Restcamps, Okaukuejo, Halali und Namutoni.
Der gesperrte Westteil ist nur für geführte Reisegruppen zugänglich. Man hat die Auswahl zwischen Bungalows und Campsites. Bei den beiden ersten Besuchen übernachteten wir in Bungalows. Die letzten Besuche haben wir immer auf der Campsite verbracht, da wir sowieso mit einem Dachzelt unterwegs waren. Die Campsites sind in der Hauptsaison leider sehr voll, da kann es teilweise schon eng werden und auch sehr laut bis spät in die Nacht. Vor allem, wenn größere Reisegruppen - "Overlander" anrollen, ist ein ganz schöner Betrieb in den Duschen und Toiletten. Mittlerweile sind zumindest in Okaukuejo die Campingplätze nummeriert und so muss man keine Angst mehr haben, dass sich während des Gamedrives eine Reisegruppe auf die gewählte Campsite stellt.
Obwohl wir lieber unabhängig von Buchungen sein möchten, empfiehlt sich eine Reservierung auch für die Campsites in den jeweiligen Rastlagern.
In jedem Camp gibt es einen Shop. Neben Getränken, Eis, „frischem“ Brot und einer kleinen Auswahl an Lebensmitteln, kann man auch gefrorenes Fleisch oder Würste kaufen. Wir empfehlen aber, sich rechtzeitig in einem guten Supermarkt mit allem Nötigen auszustatten. Da nicht immer alles in den Shops vorhanden ist. Brennholz bekommt man jedoch meistens!

             

Unsere persönlichen Erfahrungen zu den Restcamps:

                         

Okaukuejo:

Nach den Renovierungen und Umbauten zur 100 Jahr Feier im Jahr 2007 sind im Restcamp Okaukuejo sehr luxeriöse Bungalows direkt am Wasserloch entstanden. Auch die anderen Bungalows auf dem Gelände wurden renoviert  und neu eingerichtet.
Das Essen im Restaurant soll immer noch relativ mäßig sein, so wurde es uns von anderen Reisenden berichtet.
Die Campsite in Okaukuejo ist leider sehr staubig und Schatten ist dort eher Mangelware. Die Sitzgelegenheiten sind mittlerweile sehr vergammelt und manche Feuerstellen eher schlecht als recht. Die Platz der Campsite ist nur durch ein paar lieblos hingeworfene Steine markiert. Dafür haben jetzt alle Campsites einen Stromanschluss. Seit den Umbauten 2007 wird einem der Platz zugewiesen, dazu sind alle Sites nummeriert worden. Wir finden die Stellplätze direkt an den Duschen eher schrecklich, denn sie sind sehr eng und man hört die ganze Nacht die Leute, die zur Toilette gehen. Die Duschen und Toiletten waren 2008 frisch renoviert und in einem wirklich gutem Zustand.
Der Lebensmittelshop hat meistens eine gute Auswahl an Fleisch, Brot und Kuchenteilchen sowie Gemüse. Es gibt auch eine Post, Kartentelefone und einen Souvenirshop.
Der Pool ist recht schön angelegt und man hat dort Liegen und Stizgelegenheiten und genügend Schatten zum Relaxen.
Es gibt dort auch eine Snackbar und ein Restaurant.
Das eigentliche Highlight von Okaukuejo ist das beleuchtete Wasserloch, das von Tieren wirklich stark frequentiert wird. Vor allem ist das Wasserloch für die nächtlichen Besuche der Spitzmaulnashörner und der Elefanten bekannt. Wir konnten selber schon mehrfach bis zu sieben Spitzmaulnashörner und bis zu 50 Elefanten in der Nacht beobachten. (Stand 2008)

Halali:

Das Halali Rest Camp liegt in der Mitte zwischen Okaukuejo und Namutoni.
das Camp verfügt ebenfalls über ein beleuchtetes Wasserloch, das mittlerweile auch gut von den Tieren aufgesucht wird. Das MoringaWasserloch liegt sehr ruhig und etwas abseits vom Camp aber natürlich innerhalb der Umzäunung. Man kann es mit dem Auto oder zu Fuß erreichen. Es gibt dort einen kleinen Parkplatz.
Der Campingplatz ist sehr groß mit Schattenbäumen und renovierten Duschen und Toiletten. Dort hat man etwas mehr Platz zum Nachbarn und der Platz ist selten voll. Nicht alle Campingplätze haben einen Stromanschluss!
Der Pool liegt zentral am Restaurant und ist mit Liegen und Sonneschirmen ausgestattet.
Der kleine Lebensmittelladen bietet nur das Nötigste an Lebensmitteln und auch Souvenirs. (Stand 2008)

Namutoni:

Die meisten baulichen Veränderungen stellten wir 2008 nach unserer Ankunft im Fort Namutoni fest. Für die Rezeption ist ein neues Gebäude errichtet worden und die ehemalige Rezeption wird als Museum genutzt.
Die ehemalige Straße zum Fort endete mit einem Parkplatz für Kurzzeitparken und es führt ein Fußweg zum Fort. Im Fort gibt es keine Unterkünfte mehr, dafür drei Restaurants und Souvenirläden. Zu den Bungalows führt ein Holzstegsystem und um die Bungalows herum wurden ein etwa drei Meter hohe Holzzäune errichtet. Durch den hohen Holzzaun direkt vor der kleinen Terrasse kommt man sich nur etwas eingesperrt vor. Die Bungalows sind innen wirklich sehr schön und modern eingerichtet. Die Campsite in Namutoni finden wir im Vergleich zu Okaukuejo sehr viel gepflegter mit ausreichend Schatten zum Campen. Auch ist es nicht so staubig, da sogar Rasen auf der Campsite vorhanden ist.
Die Duschen und Toiletten sind in einem guten Zustand. Die Feuerstellen und Sitzgelegenheiten könnten auch dringend renoviert werden. Strom ist auf der Campsite vorhanden. Die Straße zum Campingplatz wurde umgeleitet und führt über eine neue Teerstraße zu einer Kontrolle (hier wird die Buchung überprüft) und vorbei an einen Parkplatz, auf dem die Bungalowtouristen ihre Autos stehen lassen müssen.
Der Pool ist sehr schön angelegt mit viel Schatten. Die Anlage rund um den Pool ist nun mit Holzbrettern verkleidet. Einige Sonneschirme und Liegestühle sind vorhanden. Neue Toiletten und eine Poolbar, an der man kleine Snacks und Getränke bekommt, sind hier entstanden.
Der Shop hat meistens eine kleinere Auswahl wie Okaukuejo, aber zum Trinken und Essen ist genug vorhanden und auch ein Eis gibt es dort.
An dem beleuchteten Wasserloch haben wir bis jetzt nicht sehr viel zu sehen bekommen. Das Wasserloch ist zum Teil mit hohem Schilf
bewachsen und verdeckt somit etwas die Sicht. Sehr schön sind dort auf jeden Fall die Sonnenuntergänge. Im Fort gibt es eine Sundowner-Terrasse mit Blick auf das Wasserloch bzw. das Schilf. (Stand 2008)

Jedes Camp hat eine eigene Tankstelle, an der auch Reifen repariert werden. Als Ausgangspunkt für die Gamedrives hat jedes Camp so seine Besonderheiten, auch ist es je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich, wo und welche Tiere man besser beobachten kann.
Am Besten ist es natürlich seinen Aufenthalt auf die Restcamps aufzuteilen.
Durch den Park führt ein gutes Wegesystem. Es ist jedoch ratsam, sich eine Karte von den Wegen und Wasserlöchern der Etosha in den Shops zu kaufen. Die wegweisenden Steine sind zwar alle renoviert und neu beschrieben, aber wer weiß wie lange das hält. Außerdem sind in der Karte auch Entfernungsangaben zu finden. Auf der Rückseite findet man noch eine Tierbestimmungshilfe.

Reservierung für den Etosha Nationalpark erfolgt über das Namibia Wildlife Resorts - NWR

www.nwr.com.na

weitere Bilder vom Etosha National Park und den Wasserlöchern Etosha National Park

 
     
  Eingang zum Etosha National Park Pool und Wasserturm von Okaukuejo zutrauliche Erdhörnchen  
 
Eingang zum Etosha National Park
Pool und Wasserturm von Okaukuejo
zutrauliche Erdhörnchen
 
  Campsite in Okaukuejo Unterwegs im Etosha Nationalpark Sonnenaufgang in der Etosha  
 
Campsite in Okaukuejo
Unterwegs im Etosha Nationalpark
Sonnenaufgang in der Etosha
 
  Löwen am Wasserloch von Okondeka Zebras am Wasserloch Schildraben weisen den Weg  
 
Löwen am Wasserloch von Okondeka
Zebras am Wasserloch
Schildraben weisen den Weg
 
  Leopard - sehr selten zu sehen Zebras im Abendlicht Elefanten beim Kräftemessen  
 
Leopard - sehr selten zu sehen
Zebras im Abendlicht
Elefanten beim Kräftemessen
 
  Hochwasser in der Etosha Pfanne Pool von Namutoni Fort Namutoni  

Hochwasser in der Etosha Pfanne
Pool von Namutoni
Fort Namutoni