Kaokoveld

 
 

Namibia, Afrika

 
     
 
Das Kaokoveld mit der Distrikthauptstadt Opuwo befindet sich im Nordwesten Namibias. Das schwer zugängliche Gebiet südlich des Kunene Flusses ist die Heimat der Himbas, ein halbnomadisches Hirtenvolk, das bislang in der Abgeschiedenheit des Kaokolandes seine ethnische Eigenart und Kultur bewahren konnte.
Die Wellblechpisten im Kaokoland sind kaum beschildert. Oft sind sie extrem steinig oder tiefsandig. In der Einsamkeit des Kaokoveldes gibt es keine Unterkünfte sondern nur ein paar Campingplätze. Oftmals übernachtet man einfach in der Wildnis.
Relativ leicht zu befahren ist die Route zu den Epupa Wasserfällen am Kunene River auf der Pad C43. Die Strecke ist zwar steinig und rauh, jedoch beschildert, und es gibt weder schwierige Pässe noch Tiefsand Passagen. Lediglich nach Regenfällen kann das Durchfahren des Ombuku Flussbetts bei Okongwati schwierig sein. An den Epupa Fällen selbst gibt es mehrere Campingplätze, die durch Palmen und Affenbrotbäume sehr viel Schatten bieten. Angeboten werden vor Ort auch River Rafting und der Besuch von Himba- Siedlungen.
Außer in den "Felsbadewannen" sollte man am Kunene nicht baden, da es im Fluß sehr viele Krokodile gibt.
Als schwierigste Passtrasse im Kaokoveld gilt der Van Zyl's Pass durch die Otjihipa Berge westlich von Otjitanda. Die meist sehr enge Fahrspur besteht aus grobem Geröll und scharfkantigen Gesteinsbrocken. Die Steigungen und Gefälle, die es zu überwinden gilt, sind teilweise extrem. Der Pass ist nur von Ost nach West zu befahren, also in der Abwärtsrichtung. Für die 10 Kilometer lange Strecke werden rund 3 Stunden Fahrzeit benötigt. Nur gut ausgerüstete Geländewagen mit kraftvollen Motoren und viel Bodenfreiheit können den Pass bewältigen.
Im Kaokolveld selbst gibt es weder Tankstellen noch sonstige Serviceangebote, außer in Opuwo, Sesfontain und Palmwag. Auch hier sind die Angebote recht begrenzt. Bevor man also in das entlegene Gebiet fährt, sollte man sich mit genügend Wasser, Lebensmitteln und Kraftstoff eindecken. In das Kaokoveld dürfen nur Geländewagen fahren und das Fahrzeug sollte unbedingt in einem guten Zustand sein. Man sollte Sprit für eine Reichweite von mindestens 800 Kilometern dabei haben, besonders wenn man über das Marienflusstal zum Kunene und von dort aus nach Purros und Fort Sesfontein möchte.

 

Unser Tipp:

Wir waren bisher schon einige Male im Kaokoveld unterwegs und immer wieder begeisterte uns die wunderbare Landschaft mit ihren groben Felsen und der staubigen Einsamkeit. Meistens blieben wir jedoch auf den festen Pisten, denn entweder mangelte es uns an Zeit oder wir waren nur mit einem Auto unterwegs und dann waren uns diese Touren in die Abgeschiedenheit doch zu riskant.
Als Ausgangspunkt für eine Reise ins Kaoko bietet sich Palmwag nahezu an. Dort gibt es einen sehr schönen Campingplatz mit Sitzgelegenheiten, Schatten und natürlich Grillstellen. Auch der Pool und die Poolbar dürfen mitbenutzt werden. (Herbst 2003) Hier hat man auch die Möglichkeit Wüstenelefanten zu sehen. 2 alte Bullen halten sich eigentlich regelmäßig in der Nähe der Lodge auf, aber wir haben auch schon von einer Familie von ca. 7 Tieren gehört, die immer wieder dort anzutreffen sind. Von Palmwag aus haben wir einen Ausflug ins Konzessionsgebeit zum Aub-Canyon gemacht. Für den Canyon muss man sich an der Lodge ein Permit besorgen. Der Weg zum Canyon war zwar nicht so gut beschildert aber Chris hat ihn intuitiv richtig gefunden. Am und im Canyon gibt es reichlich Wasser und so kann man immer wieder Glück haben und dort Tiere sehen. Ich habe mich damals riesig über zwei Wildkatzen gefreut, die im Schutz der Felsen saßen - aber es soll dort auch schon einmal ein Löwenrudel gesichtet worden sein. Also erst umschauen, dann aussteigen.
Bisher haben wir ins eigentliche wilde Kaoko nur einen Abstecher in den Huanib Fluss gemacht und uns vorher die GPS Koordinaten für die Einfahrt besorgt. Die Einfahrt ist eine kilometerbreite Puderzucker Sandstrecke und man sollte unbedingt die Fenster und Türen geschlossen halten. Aber diese relativ harte Strecke lohnt sich, denn man kommt in scheinbar unberührte Landschaft und kann dort sogar auf Wüstenelefanten treffen. Auch das relativ bekannte Felsentor ist alleine schon die Reise wert. Jedoch sollte man vor der Durchfahrt schauen, ob vielleicht gerade ein Wüstenelefant die Felsenge passieren will. Der Eli hat auf alle Fälle Vorfahrt!
Wir haben damals (2003) bei den Ongongofällen übernachtet. Leider können wir diesen idyllischen Ort nicht mehr empfehlen, denn unzureichende Sanitäranlagen und Reinigung haben diesen Platz zu einem riesigen Klo verkommen lassen, wie uns mehrere Leute vor Ort berichteten. Einzig die Quelle soll noch immer sauber und sehenswert sein. Als Ausweichübernachtung wurde uns das Camelcamp in der Khowaribschlucht empfohlen. Dort soll es sehr schön und auch sauber sein.
Auch das Camp im Fort Sesfontain können wir mit gutem Gewissen weiter empfehlen. Es gibt Schattendächer und Sitzgelegenheiten und auch die Toiletten waren sehr sauber und ordentlich. Hier darf man auch als Camper den Pool benutzen (Herbst 2003)
Die Straße C 43 zu den Epupafällen wird gerade (Mai 2005) ausgebaut, da gibt es einige tiefsandige Passagen, die aber nicht weiter schlimm sind. An den Epupa Fällen gehen wir eigentlich immer auf das Omarunga Camp, das ist das erste Camp direkt an den Fällen und wird von einheimischen Himbas betreut. Besonders haben uns dort die Abwaschgelegenheiten gefallen, dabei handelt es sich um eine große Edelstahlspüle mit zwei Becken. Die Sites sind sehr geräumig und jede hat ihre eigene Spüle. Auch an Schatten mangelt es dank der riesigen Palmen nicht. Die Duschen und Toiletten sind sauber und ordentlich, außerdem sind große Mülltonnen aufgestellt. Nur das Toilettenpapier ist permanent aus und so sollte man sein eigenes Papier dabei haben. Direkt an den Fällen sieht man nur einen sehr kleinen Teil. Daher können wir nur wärmstens den Fuß- oder 4x4- Weg auf den Berg empfehlen, denn von oben hat man eine traumhafte Aussicht über die unzähligen kleinen Wasserfälle bis nach Angola. Für diese Fahrt zahlt man dann einmalig 5 N$ an die Himbas, dafür wird angeblich der Weg instand gehalten.
Sehr gut hat uns auch die Kunene River Lodge Kunene River Lodge gefallen. Leider konnten wir den Weg direkt am Kunene nicht befahren, denn wir waren wieder alleine unterwegs und wollten kein Risiko eingehen. So sind wir den Umweg über Okongwati gefahren. Die Strecke war sehr gut, aber durch die starken Regenfälle im Vormonat mussten wir auch einmal die Straße verlassen und eine Umleitung durch ein Flussbett fahren. Ich denke, mit einem normalen PKW wäre man ganz schön ins Schwitzen gekommen, aber mit einem Allradwagen war das kein Problem.
Die Stellplätze an der Lodge sind auch sehr groß, man hat sogar zu den Generatorzeiten Strom und jederzeit Schatten. Vor Ort werden auch einige Ausflüge angeboten und man kann dort sicher länger verweilen. Sogar Angelruten kann man sich ausleihen und am Ufer des Kunene sein Glück beim Fischen versuchen.
Wichtig für die Fahrten ins Kaoko ist vor allem eine gute Vorbereitung. Man sollte unbedingt aktuelles Kartenmaterial dabei haben und auch GPS Daten zu den einzelnen Etappen. Besonders wichtig ist ein gut ausgestattetes Auto. Es sollten auf alle Fälle zwei Reservereifen, genug Reservekanister, Werkzeug, ein(guter) Wagenheber, Luftpumpe, Reifenflickzeug, Ersatzsicherungen usw. dabei sein (siehe auch Tipps für Selbstfahrer)
Bedenken muss man auch, dass es kein Mobiltelefon Netz gibt und man im Falle einer Panne auf sich selbst gestellt ist. Daher sollte man sich für Touren ins Kaoko gegebenenfalls ein Satellitentelefon ausleihen
Sehr wichtig ist auch genügend Trink- und Brauchwasser sowie Lebensmittel mitzuführen. In Sesfontain, gibt es noch mal einen kleinen Laden für das Nötigste, auch tanken kann man hier. Das Gleiche gilt für Opuwo. Egal wie voll der Tank noch ist, hier sollte man unbedingt auftanken!
Wenn man vorhat ein Himbadorf zu besuchen, sollte man sich am besten rechtzeitig in einer größeren Stadt mit Maismehl (5kg), Tabak, Zucker oder ähnlichen Waren ausstatten.

weitere Bilder:
Epupa Fälle Epupa Fälle      Aub Canyon Aub Canyon      Ruacana Fälle Ruacana Fälle      Ongongo Quelle Ongongo Quelle      Palmwag Palmwag      Huanib Huanib      Kunene Kunene

 
     
      
 
Palmwag Lodge
Aub Canyon
Ongongo Quelle
 
      
 
Felsentor im Huanib
Wüstenelefanten im Huanib
Unterwegs im Huanib
 
       
 
Unterwegs
Aussichten
Epupa Fälle
 
      

Chris bei den Himbas
Kunene River
Ruacana Fälle