Matusadonna - Nationalpark

 
 

Zimbabwe, Afrika

 
     
 

Der 1500 m² große Matusadonna Nationalpark liegt im Norden von Simbabwe am Kariba-Stausee. Er wird von den Flüssen Ume und Siyakobvu im Westen begrenzt. Im Osten bildet die Sanyati-Schlucht die Grenze. Dort gibt es Wasserfälle, die über eine Höhe von ca. 600 Metern an den Felsen aus Granit hinabstürzen.
Seinen Namen erhielt der Park durch die ca. 600 m hohen Matusviadonhahügel.
Im Wesentlichen besteht der Park aus dem südwestlichen Abschnitte des Sambesi-Escarpments.
Der Park ist wild und ursprünglich. Es gibt nur zwei Wegstrecken im gesamten Gebiet. Der Nationalpark gilt durch seine Kombination aus undurchdringlicher Wildnis und dem angrenzenden Stausee als eines der letzten Rückzugsgebiete des vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashorns. Des Weiteren soll er afrikaweit die zweitgrößte Löwenpopulation nach dem Ngorongoro-Krater beherbergen.
Der Matusadona Nationalpark beherbergt eine große Anzahl an Tieren. Die meisten von ihnen wurden während des Füllens des Stausees durch die Operation Noah gerettet und im Park wieder freigelassen. So kann man neben den schon erwähnten Nashörnern und Löwen auch auf Krokodile, Flamingos, Elefanten, Giraffen, Kudus, Elanantilopen, Buschböcke, Büffel, Fischadler und mit viel Glück Leoparden treffen.
Den Nationalpark kann man auf drei verschiedene Arten erreichen. Am bequemsten ist es durch einen Flug von der Ortschaft Kariba aus. (ca. 15 Minuten) Dort kann man sich auch ein Boot ausleihen und damit den Nationalpark vom Stausee aus erkunden.
Auch Hausboote mit Crew werden in Kariba angeboten, um damit mehrere Tage den Stausee zu erkunden.
Des Weiteren gibt es eine sehr abenteuerliche ca. 70 Kilometer lange Zufahrtsstrecke. Für die Strecke sollte man eine Fahrtzeit von 3-4 Stunden einplanen.

Übernachtungsmöglichkeiten im Park:
Im Park gibt es einige wenige Lodges wie die Musango- und die Sanyati-Lodge sowie das Tiger Bay Fishing Camp und die Bumi Hills Safari Lodge am Ume River.
Campen kann  man im Tashinga Camp und im Sanyati Camp.
Der Park ist ganzjährig für die Besucher geöffnet. Besonders in und nach der Regenzeit können Moskitos jedoch zur Plage werden und Tse Tse Fliegen sind allgegenwärtig.

Angeln ist das ganze Jahr an den vielen Flüssen oder Inseln am See sowie in der Sanyati-Schlucht gestattet.

Unsere Erfahrung:

Wir besuchten den Park im September 2011 mit dem Auto (siehe Reisebericht).
Gleich am Anfang der Zufahrtsstrecke muss man sich am Chifudze Office für das Tashinga Camp in ein Buch eingetragen.
Anfangs war der Weg noch sehr gut, doch dann zweigte er nach ca. 10 km rechts ab und daraufhin wurde die Piste abenteuerlich.
Wir durchfuhren unzählige Senken, bei denen das Auto über Stock und Stein fahren musste. Wir mussten immer wieder aussteigen und den Weg von Ästen oder Steinen befreien. Dementsprechend langsam kamen wir voran. Draußen umschwirrten uns unzählige Tse Tses, die ausdauernd auch bei höherer Geschwindigkeit mit uns mit flogen. In diesem Gebiet waren sie besonders aggressiv.
An einem weiteren Gate, dem Boom Gate, wurden wir wieder in ein Buch eingetragen.
Auf halben Weg befindet sich noch ein kleines ursprüngliches Dorf, fernab der Zivilisation.
Noch abenteuerlicher ging die Strecke weiter. Die Landschaft war trotzdem toll. So durchfuhren wir einen breiten Fluss, der sicher in der Regenzeit unpassierbar ist, aber jetzt in der Trockenzeit ein breites Sandbett war. Steile Uferwände ragten zu beiden Seiten hoch hinauf. Über eine steile Piste kletterte unser Auto wieder aus dem Flussbett. So holperten wir Hügel um Hügel unserem Endziel entgegen. Die letzten 10 Kilometer zum Tashinga Camp waren auf einer Sandpiste gut zu befahren. Sie führte uns oberhalb des Karibastausees entlang, so dass wir immer wieder schöne Ausblicke auf den See mit seinen Inselchen hatten. Hausboote fuhren herum und ein paar lagen vor Anker. Das Wasser schimmerte tiefblau bis türkis.
Für die gesamte Strecke vom Office über ein weiteres Gate bis zum Wardens Office brauchten wir gut 3 Stunden.
Am Office bezahlten wir für zwei Nächte Parkeintritt und Camping 100 US$.
Die Tashinga Campsite liegt traumhaft schön am Karibasee. Eine Halbinsel mit Rasen und riesigen Schattenbäumen bewachsen, die aufs liebevollste gepflegt wird, lud zum Verweilen ein. Der See glitzerte im Licht und kleine Wellen plätscherten sanft an den Strand.
Im See standen abgestorbene Bäume und erinnerten daran, dass hier zuvor einmal Land war. Ein weiteres kleines Paradies lag mitten im Nichts vor uns. Im Laufe des frühen Nachmittags kamen Impalas über den Campingplatz gelaufen, Kudus knabberten Blätter von den Bäumen, Paviane fraßen verzückt die dicken Blüten der Leberwurstbäume, Buschböcke zupften das frische Grün vom Rasen und zwei Elefanten ließen sich die Blüten und Blätter diverser Büsche und Bäume am Strand schmecken. Idylle pur und die ganz für uns alleine.
Bei der anstrengenden Anfahrt lohnen sich auf alle Fälle zwei Nächte.
Die meisten Tiere sahen wir auf der Campsite, oder unterwegs an einigen wenigen Buchten oder Flussarmen. Doch diese Beobachtungsplätze muss man sich hart erarbeiten, da die Wege im Park genauso abenteuerlich wie die Zufahrtsstrecken sind.

Auf der Campsite kam es leider auch schon zu einer Löwenattacke - Thread im Namibia Forum und hier

Kosten:
100 US$ für zwei Nächte Camping für zwei Personen und ein Auto

Google Earth - kmz   Google Maps  Garmin (gdb-Datei)

 
     
  Abzweig zum Chifudze Office Chifudze Office Rappenantilopen auf dem Weg zum Matusadonna Nationalpark  
 
Abzweig zum Chifudze Office
Chifudze Office
Rappenantilopen auf dem Weg
 
  kurze Permitkontrolle am Boom Gate holprig geht es zum Matusadonna Nationalpark problemlose Flussdurchquerung  
 
Boom Gate
holprig geht es zum Matusadonna NP
problemlose Flussdurchquerung
 
  momentan ist der Fluss trocken Baobab auf dem Weg Wardens Office, Matusadonna Nationalpark  
momentan ist der Fluss trocken
Baobab auf dem Weg
Wardens Office, Matusadonna NP
 
  Tashinga Camp, Matusadonna Nationalpark Dusche und Toilette, Tashinga Camp, Matusadonna Nationalpark unser Campingplatz, Matusadonna Nationalpark  
 
Tashinga Camp, Matusadonna NP
Dusche und Toilette, Tashinga Camp
unser Campingplatz, Matusadonna NP
 
  toller Ausblick auf dem Kariba See Mittagspause auf der Campsite Tashinga Camp am Lake Kariba, Matusadonna Nationalpark  
 
toller Ausblick auf dem Kariba See
Mittagspause
Tashinga Camp am Lake Kariba
 
  Sonnenuntergang am Lake Kariba Im Matusadonna Nationalpark unterwegs Straßenbau im Matusadonna Nationalpark  
 
Sonnenuntergang am Lake Kariba
Im Matusadonna Nationalpark unterwegs
Straßenbau im Matusadonna NP