Torres Del Paine Nationalpark

 
 

Chile, Südamerika

 
     
 
Der Torres del Paine Nationalpark liegt im Süden Chiles und gehört zu Patagonien. Er ist ca. 2420 km² groß und liegt 120 km nördlich von Puerto Natales. Zum Nationalpark führt eine gute Schotterpiste vorbei am Grenzort Cerro Castillo, von dem man aus nach Argentinien weiterreisen kann.  Man folgt der Straße nach Norden am Südufer des Lago Sarmiento vorbei bis zu dessen Nordufer. Dort teilt sich der Weg. Links kommt man zum Parkeingang Porteria Sarmiento und rechts zur Porteria Laguna Amarga.
Der Nationalpark wurde 1959 gegründet und von der chilenischen Forstbehörde CONAF verwaltet. 1978 wurde der Park von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Die Landschaft im Torres del Paine Nationalpark ist heutzutage trotz jahrelanger Rodung und Schafzucht wieder sehr vielfältig. Das Wahrzeichen des Parks ist das Bergmassiv „Torres del Paine“. Dabei handelt es sich um riesige, nadelartige Granitberge, die mehr als 2000 m aus der patagonischen Ebene herausragen und das Bild des Parks bestimmen. Der höchste Gipfel ist der Paine Grande mit 3050 m, er ist umgeben von den Spitzen des Paine Chico (1720 m), der Torres del Paine, (bis 2850 m) und der Cuernos del Paine (bis 2600 m) Die Berge liegen ungefähr in der Mitte des Parks. Weiterhin findet der Besucher dort zahlreiche Gletscherseen, die in den verschiedensten Blautönen schimmern. Es gibt viele Gletscher in dem Park, der bekannteste ist der Grey Gletscher. Verschiedenste Baum-, Busch- und Blumenarten kann man heute wieder entdecken. Der Park ist die Heimat zahlreicher Vogelarten wie dem Kondor, den straußenähnlichen Nandus und Flamingos. Den größten Erfolg erzielte der Park bei der Wiederansiedlung der Guanacos, die man in großer Anzahl fast überall im Park beobachten kann. Aber auch Füchse und sehr selten Pumas sind im Park anzutreffen.
Sehr viele Touristen zieht es jährlich in den Torres del Paine Nationalpark. Vom Naturliebhaber über den Wanderer bis zum Extrembergsteiger kommt jeder auf seine Kosten. Es gibt im Park ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen, Refugios und Campingplätzen. Davon sind einige mit dem Auto und andere nur zu Fuß zu erreichen.
Das Wetter ist typisch patagonisch, also sehr wechselhaft - man kann manchmal bis zu vier Jahreszeiten an einem Tag beobachten.

 

Unser Tipp:

Der Nationalpark Torres del Paine zählt nicht umsonst zu den schönsten Nationalparks Chiles. Er ist hervorragend erschlossen mit einem guten Straßen- und Wanderwegenetz. Die Landschaft ist einmalig schön und besonders das zentrale Paine Massiv ist eine Augenweide. Wir hatten unglaubliches Glück, denn wir hatten nur am Ankunftstag lockere Wolken und an den anderen beiden Tage einen blauen wolkenfreien Himmel, fast keinen Wind und Sonne pur. Patagonien zeigte sich uns von seiner schönsten Seite und wir waren restlos begeistert. Besonders faszinierte uns neben der Landschaft die Tierwelt. Interessant fanden wir die unzähligen zum Teil sehr zahmen Guanakos, die man zu jeder Tageszeit beobachten konnte. Aber auch Nandus, die uns sehr an afrikanische Ministrauße erinnerten sowie relativ zahme Füchse konnten wir beobachten.
Leider hat uns die Zeit nicht für Wanderungen gereicht, aber nicht nur das bekannte „W“ sondern auch die Tageswanderungen müssen genial sein. Da kommt auch der normale Tourist voll auf seine Kosten. So kann man einen großen Teil der wunderbaren Landschaft bequem mit dem Auto erkunden und immer wieder kurze Ausflüge zu ausgeschilderten Sehenswürdigkeiten machen. Wir wanderten z.B. zum Lago Gray mit Blick auf den Gletscher. Wir machten diese Wanderung am Vormittag, aber ich denke, am Nachmittag ist das Licht etwas besser und man hat den Gletscher nicht im Gegenlicht. Man startet von einem Parkplatz aus und geht erst einmal über eine Hängebrücke und dann weiter durch einen Wald. Später führt der Weg an den See hinab und man geht an dessen Ufer entlang. Zu allen Wanderungen sollte man sich immer gute Schuhe anziehen und genug zum Trinken mitnehmen. Auch Sonnecreme und ein Hut sind besonders an wolkenfreien Tage unverzichtbar.
Die Gletscherfahrt zum Gray Gletscher fand im März 2007 2x täglich statt. Das Boot startete um 8 und um 14 Uhr. Die vierstündige Fahrt begann an der Hosteria Lago Gray und kostete 38500 Peso = 70 US$. Uns war es etwas zu teuer, deshalb begnügten wir uns mit der Wanderung und dem Blick auf den Gletscher aus weiter Ferne.
Wir übernachteten auf dem Campingplatz Pehoe, die am gleichnamigen See liegt. Von dort hat man einen wunderbaren Blick über den Lago auf das Paine Massiv und kann von einem kleinen Hügel oder direkt vom See aus traumhafte Sonnenauf- und Untergänge genießen. Auf der Campsite gibt es auch einiges an Lebensmitteln oder Kleidung zu kaufen, aber man sollte sich schon vorher damit gut eindecken, denn es ist natürlich alles viel teurer. Auch ein  Restaurant mit toller Aussicht und saubere sanitäre Anlagen gibt es dort. Die Campsites haben sogar einen kleinen Unterstand und eine Feuerstelle. So kann man es dort sehr gut auch etwas länger aushalten.
Wir machten auch einen Ausflug auf die andere Seite des Paine Massivs zur Laguna Azul. Der Campingplatz dort ist sehr schön am Ufer der Lagune gelegen. Jeder hat seine Grillstelle, auch Duschen und Toiletten waren vorhanden. Besonders gut kann man hier die Cuenos del Paine bewundern und den Sonnenuntergang am See hinter dem Massiv genießen. Auf dem Weg zur Laguna Azul kommt man an sehr schönen Kaskaden des Rio Paine vorbei. Da lohnt sich eine Pause. Für die mehrtägigen Wanderungen ist ein gutes sturm- und regendichtes Zelt unbedingt notwendig, auch die entsprechende Kleidung ist wichtig, denn solche sonnigen, windfreien Tage gibt es nicht so oft. Nachts wird es oft empfindlich kalt, daher ist auch ein guter warmer Schlafsack sehr wichtig.

 
     
  unterwegs im Torres del Paine das gewaltige Paine Massiv Salto Grande  
 
unterwegs im Torres del Paine
das gewaltige Paine Massiv
Salto Grande
 
  Campingplatz Pehoe direkt am See die Hörner des Torres del Paine kurz vor Sonnenaufgang am Lago Pehoe  
 
Campingplatz Pehoe direkt am See
die Hörner des Torres del Paine
kurz vor Sonnenaufgang am Lago Pehoe
 
  Torres del Paine Guanakoherde im Park Argentinischer Kampfuchs  
 
Torres del Paine
Guanakoherde im Park
Argentinischer Kampfuchs
 
  der Rio Paine Chris am Lago Nordenskjold Laguna Azul und die Cuernos (Hörner) des Paine Massivs  
der Rio Paine
Chris am Lago Nordenskjold
Laguna Azul und das Paine Massiv