Central Kalahari - CKGR

 
 

Botswana, Afrika

 
     
 

Erst seit 1998 ist das Gebiet der zentralen Kalahari (Zentralkalahari) für den Individualtourismus geöffnet. Es zählt mit seinen 52.800 qkm zu den fünf größten Naturreservaten der Erde.
Das Gebiet wurde bereits 1961 von der britischen Protektoratsverwaltung gegründet, um die bedrohten Jagdgründe der letzten als Jäger und Sammler lebenden “San der Kalahari” zu schützen, die hier seit 25.000 Jahren leben. Dem heutigen Leben der Urbewohner kann man in den Siedlungen New Xade, in Ghanzi sowie den bemerkenswerten Projekten in Kuru und D’kar nachspüren.
Das Gebiet des Central Kalahari Game Reserve (CKGR) besteht aus einer flachen Savannen- und Halbwüstenlandschaft, in der sich Grasland, Buschsavanne, lichte Wälder, ausgedehnte Dünenformationen, mineralische Pfannen sowie fossile Flußtäler, miteinander abwechseln. In dieser semiariden Savannenlandschaft konnten sich Flora und Fauna mit Niederschlägen von kaum mehr als 300 mm pro Jahr natürlich entwickeln.
Das Reservat verfügt derzeit über 17 Campingareale, die meist nur wenige Campsites (einzelne Campingplätze) aufweisen.

Das Khutse Game Reserve, am südlichen Ende des Kalahari Game Reserve gelegen, ist völlig anders als die Kalahari. Es ist Teil eines alten Flusssystems, das sich in nordöstlicher Richtung bis zum Makgadikgadi See erstreckte.
Alles, was man von diesen Flüssen heute noch sieht, sind einige Trockenflussbetten und Pfannen. Heute konzentriert sich hier das Tierleben. So bedeutet denn auch das Wort „Khutse“ soviel wie „Ort, an dem man niederknien und trinken kann“. Normalerweise füllen sich die Pfannen während der Regenzeit mit Wasser, es gibt aber auch zwei künstliche Wasserstellen in Molose und Moreswe, die das ganze Jahr über Tiere anziehen. Auch die Chancen Löwen zu sehen, sind recht gut.
Khutse ist mit 2.590 qkm ein eher kleines Tierschutzgebiet, das im Norden an das Central Kalahari Game Reserve grenzt.
Den Park haben wir selber noch nicht besucht, das kommt aber sicherlich auch noch. Wir haben nur teilweise schon von sehr schlechten Pisten gehört.

Anfahrt:

Wir haben die Centalkalahari bisher dreimal bereist und sind folgende Routen gefahren:.

2002 / 2003 Ghanzi - Xade - Deception Valley - Rakops

Die Anfahrt nach Xade erwies sich bei unseren beiden Reisen immer als die schwierigste Strecke. Zum Teil war die Straße noch bis zu einem kleinen Dorf im Bau. Dadurch waren viele Schotterberge auf der Piste und die Fahrspur war von Lastwägen ziemlich ausgefahren. Vor dem kleinen Dorf folgten wir einen Abzweig nach rechts, den wir zuerst übersehen hatten. Die Strecke führte uns nun etwas südlich am Dorf vorbei. Die weitere Piste nach Xade war damals auch nicht viel besser, sehr tiefsandig und ausgefahren. Hier sollte man auf jeden Fall den Reifendruck etwas ablassen, damit man nicht unnötig im Tiefsand stecken bleibt.
Die Fahrspur war fast nur einspurig, bei Gegenverkehr kann das problematisch werden!

Unser Weg aus der Zenralkalahari im Norden, Richtung Rakops, war auch nicht ganz ohne. Erst kommt man sich vor wie in einer Achterbahn (über viele kleine Buckel geht es rauf und runter), später war die Strecke ziemlich ausgefahren und der Sand fein wie Puderzucker. Es staubte wirklich ganz heftig im und ums Auto. Manchmal war die Sicht sehr eingeschränkt. (Stand September 2003)

2008 Ghanzi - New Tsau Gate - Pipers Pan - New Tsau Gate - Ghanzi

Eine gute Alternative in die Central Kalahri zu gelangen ist das New Tsau Gate. Man fährt die Teerstraße von Ghanzi aus kommend in Richtung Maun und biegt vor dem Kuke Veterinärzaun nach rechts ab. Hier öffnet man ein Farmtor und fährt dann direkt am Veterinärzaun (der sich linker Hand befindet) entlang zum New Tsau Gate. Die Strecke ist zum Teil tiefsandig und ausgefahren (man setzt zweitweise mit dem Auto leicht auf). Die Zufahrt besteht meist aus zwei Fahrspuren, die man nicht so ohne weiteres wechseln kann, da eine kleine Böschung dazwischen liegt. Wir konnten sie ohne Allrad fahren, da es die Tage vorher erst geregnet hat und der Sand noch feucht und fest war. In der Trockenzeit ist Allrad und etwas Erfahrung sicherlich nicht verkehrt.
Die weiteren Wege im Park waren sehr gut zu befahren, teilweise sind sie etwas eng und buschig, so dass uns immer wieder die Außenspiegel einklappten.
Wir haben uns für das New Tsau Gate zur Ein- und Ausfahrt entschieden, da wir noch in Ghanzi Tanken, Geldwechseln und Einkaufen wollten, bevor es in den Süden nach Kang und weiter in die Kalahari nach Mabuasehube ging. (Stand April 2008)

Übernachtung:

Die Campsites, auf denen wir bisher übernachteten, waren Xade, Pipers Pan, Deception Valley, Sunday Pan und Tau Pan.

In Xade gibt es eine sehr nette Campsite mit einem großen Schattenbaum, ohne Duschen und Toilette (Stand 2003)

Die Pipers Pan hat zwei Campsites. Wir waren auf der Nummer 1 die uns sehr gut gefallen hat. Man campt hier nahe der Pfanne
hinter ein paar Bäumen umringt von Gebüsch. Wenn man ein paar Meter auf der Zufahrt zurückgeht, hat man hat eine gute Sicht auf die Pfanne. Es gibt eine Eimerdusche und ein Plumpsklo. (Stand 2008)

Im Deception Valley gibt es 6 Campsites, die in Sichtweite zueinander sind, sie liegen in mitten von Bäumen und Dickicht.
Man hat hier keine freie Sicht ins Gelände. Duschen und Toilette hat es damals nicht gegeben. (Stand 2003)

An der Sunday Pan gibt es drei Campsites. Die Nummer 1 war unser Favorit, denn sie liegt abseits der anderen Campsite und bietet viel Platz. Eimerdusche und Toilette sind vorhanden. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt, auch wenn sie nur zu einer Seite etwas Sicht auf die Sunday Pan bietet. Die Nummern 2 und 3 liegen etwas erhöht, vor dort hat man eine tolle Sicht auf die Pfanne. Eimerdusche und Plumpsklo sind natürlich auch vorhanden. (Stand 2008)

Die Tau Pan ist für uns die schönste Campsite. Sie liegt direkt an der Tau Pan inmitten eines kleinen schattigen Wäldchens mit freier Sicht auf die Pan. Auch hier gibt es Eimerduschen und ein Plumpsklo. (Stand 2008)

Die Tau Pan Campsite wurde geschlossen, da es der Lodge dahinter gefiel, Camper in der Nähe zu haben.

Folgende Campsite gibt es im Park: (Stand 2011)

  • Deception - 6 campsites
  • Kori - 4 campsites
  • Lekhubu - 1 campsite
  • Letiahau - 1 campsite
  • Sunday Pan - 3 campsites
  • Lengau - 1 campsite
  • Passarge Valley - 3 campsites
  • Western Link - 2 campsites
  • Piper Pan - 2 campsite
  • Xade - 2 campsites

Einkaufen, Tanken und Geldwechseln:

Ghanzi:
In der kleinen Stadt findet man sehr gute Einkaufs- und Tankmöglichkeiten. An der Shell Tankstelle kann man auch mit der Mastercard bezahlen! In der Tankstelle steht auch ein kleiner Mini-ATM, an dem man mit der Kreditkarte Geld holen kann (hat bei unserem letzten Besuch allerdings nicht funktioniert).
In der Stadt findet man auch eine Barclays Bank, an der man Geld wechseln kann. Mit der Kreditkarte kann man direkt am ATM Geld holen, er befindet sich außerhalb der Bank und kann daher immer benutzt werden. Leider hatten wir hier auch etwas Pech, denn der Automat funktionierte am Vormittag nicht!
In der Stadt gibt es auch mehrer Übernachtungsmöglichkeiten und verschiedene Campsites. Wir haben uns für eine Übernachtung auf der Campsite der Tautona Lodge entschieden. Hier findet man auch feste Unterkünfte und ein nettes Restaurant. Die Lodge befindet sich ein paar Kilometer südlich von Ghanzi. (Stand 2008)

Seit 2011 ist die Tankstelle Rakops wieder offen, ansonsten ist die nächste Tankstelle in Letlhakane zu finden. Also beide Tanks (im Normalfall ca. 140 l) vollmachen und zur Sicherheit noch zwei bis drei 20-Liter-Kanister (je nach Aufenthaltsdauer und geplanter Strecke) mitnehmen. (Stand 2003)

Buchung und Preise:

Die Campsites: Passarge Pan, Sunday Pan, Lethiahau, Lekhubu, Piper Pan, Motopi kann man über die Bigfoot Tours Homepage buchen. Die Bezahlung erfolgt mit der Kreditkarte!

Bigfoot Tours verwaltet auch folgende Campsites im Khutse Game Reserve: Khutse Pan, Mahurushele Pan, Molose Pan, Moreswe Pan, Khankhe Pan.

Die anderen Campsites in der Central Kalaheri kann man über DWNP (Department of Wildlife and National Parks) buchen.
Die Preise für die Campsites sind deutlich günstiger!

Zu den Campinggebühren kommen noch die Parkgebühren vom DWNP (Department of Wildlife and National Parks) dazu.
Email: DWNP@gov.bw

Kosten: internationale Besucher
Erwachsene: 120.- Pula/Tag
Auto: 50.- Pula/Tag

Die Parkgebühren muss man beim DWNP in Ghanzi bezahlen, es ist nicht möglich die Gebürhen im Park zu zahlen! Es werden auch Dollar, Südafrikanische Rand und Euro akzeptiert!

Unsere Erfahrungen und Tipps:

Für die Erkundung des Central Kalahari Game Reserve ist unbedingt Allradantrieb und GPS nötig. Da es keine Versorgungs- und Tankmöglichkeiten gibt, müssen entsprechende Vorräte mitgeführt werden. Am Besten die Lebensmittel schon in Windhoek oder in Ghanzi einkaufen.

Mit Brennholz sieht es in der Central Kalahari sehr schlecht aus. Man sollte sich schon rechzeitig im Supermarkt oder am Straßenrand damit eindecken. Wir nehmen immer noch zur Sicherheit einen großen Sack Kohle mit, falls das Brennholz mal knapp wird, denn aufs Grillen wollen wir ja nicht verzichten.

Der Besuch der CKGR lohnt vor allem auch während der Regenzeit, nicht nur wegen der großen Tierherden, vielmehr auch wegen der abenteuerlichen Stimmung und dem Privileg, einen Sonnenuntergang ganz für sich alleine zu haben. Für jeden, der das Abenteuer und die Einsamkeit sucht, ist das genau der richtige Platz.

Eine beeindruckende Landschaft ist für uns neben der Tau Pan das Deception Valley im Nordosten, das durch die Forschungsarbeit der amerikanischen Biologen Mark und Delia Owens über die Löwen und Braune Hyäne und den daraus resultierenden Roman “Cry of the Kalahari” Bekanntheit erlangte. Das ausgetrocknete Flussbett des Deception Valley ist mit fruchtbarem Grasland bewachsen, das immer wieder durch Buschland und Akazien aufgelockert wird. Hier hat man gute Beobachtungsmöglichkeiten für Springböcke, Oryxantilopen, Löwen, Geparde, Schakale und Löffelhunde und vor allem die Braune Hyäne kann man hier entdecken.
Uns besuchten zumindest zwei, nachdem wir in unser Dachzelt gegangen waren und noch von oben die Aussicht auf unser Lagerfeuer genossen haben. Tagsüber hat man normalerweise wenig Glück, sie zu entdecken. (Stand 2003)

Im September 2002 waren wir alleine auf Tour, die Durchquerung der Kalahari war bis auf die Zufahrt nach Xade kein Problem.
Als wir damals, auf einer der schlechtesten Allradstrecken, endlich in Xade ankamen, mussten wir noch 2 h das Auto putzen, da im hinteren Teil des Wagens alles durcheinander gefallen war und sich zum Teil die Lebensmittel im Auto verteilt haben.

Im September 2003 waren wir mit zwei Autos auf Tour, das war unser Glück, da wir auf der Zufahrt nach Xade in einem großen „Sandkasten“ liegen geblieben sind. Die Ursache war schnell gefunden. Leider erst nachdem wir unser Auto tief in den Sand eingebuddelt hatten. Unser Allrad war defekt! Wir hatten nur Hinterradantrieb, die vorderen Räder konnten nicht gelockt werden.
Zum Glück war Ralf mit dem zweiten Auto dabei. So schafften wir die Zufahrt gezwungener maßen auch ohne Allrad, aber nur mit viel Glück und Hilfe.
Ein guter Tipp, falls Euch Ähnliches passiert, und ihr völlig verdreckt und verschwitzt auf der Xade Campsite ankommt, fahrt gleich bis zum Rangercamp (3 km) weiter, dort könnt ihr Euch wenigstens duschen :-)) und der Urlaub sieht dann gleich viel besser aus.

Die Campsites sind meist mit Eimerduschen und Plumpsklo ausgestattet (Stand 2008). Das Wasser muss man selber mitbringen. Die einzige Möglichkeit seinen Wasservorrat aufzufüllen ist an den Eingangsgates oder einer Rangerstation. Normalerweise sollte jeder genug Trink- und Brauchwasser (mind. ein Kanister Brauchwasser mit 30 Liter, je nach Aufenthaltsdauer) mitbringen, wenn er in der Kalahari unterwegs ist.
Sehr sinnvoll ist eine Solardusche. Das ist ein fester schwarzer Plastiksack mit einem Auslaufschlauch an dem sich ein kleiner Duschkopf aus Plastik befindet. Je nach Größe, passen da einige Liter Wasser rein.
Den mit Wasser gefüllten schwarzen Plastiksack legt man dann in die Sonne. Nach ca. einer Stunde hat man herrlich warmes Wasser. Entweder füllt man dann das warme Wasser in die Eimerdusche, die einen besseren Duschkopf besitzt, oder man hängt die Solardusche an einem Baum.

weitere Bilder von der Zentralkalahari Botswana

 
     
  festgefahren auf dem Horrorweg nach Xade festgefahren auf dem Horrorweg nach Xade New Tsau Gate  
 
festgefahren auf dem Horrorweg nach Xade
New Tsau Gate
 
  Streifengnu mit Jungtier Oryx Antilopen Campsite der Piper´s Pan  
 
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Oryx Antilopen
Campsite der Piper´s Pan
 
  Plumsklo in der Centralkalahari Gelbschnabeltoko - Flying Banana leckere T-Bone Steaks  
 
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Gelbschnabeltoko - Flying Banana
leckere T-Bone Steaks
 
  gemütliches Lagerfeuer an der Tau Pan Löwenpascha mit seinen Babys Löwenpascha vor einer Oryx Herde  

gemütliches Lagerfeuer an der Tau Pan
Löwenpascha mit seinen Babys
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  Wolkenstimmung über der Tau Pan Sonnenuntergang über der Tau Pan Sonnenuntergang über der Tau Pan  
 
Wolkenstimmung über der Tau Pan
Sonnenuntergang über der Tau Pan