Difunta Correa

 
 

Argentinien, Südamerika

 
     
 

Die Legende der Difunta Correa, (entschlafenen Correa) berichtet von einer jungen Frau, María Antonia Deolinda Correa, die 1841 im argentinieschen Bürgerkrieg, mit ihrem Baby dem Bataillon ihres kranken Mannes zu Fuß durch die Wüste von San Juan folgte. Als ihr das Wasser und die Vorräte ausgingen stirbt sie, das Baby an die Brust gebettet. Vorbeiziehende Maultiertreiber (Gauchos) fanden sie so und zu ihrem Erstaunen lebte das Kind - von der toten Mutter ernährt. Der Leichnam der Mutter wurde von den Gauchos auf einem nahen Hügel, in einem Tal in der Nähe von Valecito begraben. Heute ist ihr Grab ein berühmter Wallfahrtsort.
Der Name setzt sich aus dem Wort Difunta, das „erloschen“ bedeutet und dem Familiennamen zusammen. Sie ist eine Heilige des Volkes. Von der Kirche wurde sie nie anerkannt und trotzdem pilgern gerade zu Ostern jedes Jahr mehr als 50 000 Menschen zu ihr in die Wüste.
Bis 1940 bestand das Grab nur aus einem einfachen Kreuz auf einem Hügel. Dann entstand darum ein kleines Dorf und mittlerweile gibt es 17 Kapellen und Gedenkstätten in denen die Menschen um Wunder bitten. Die Difunta gibt jedoch nichts umsonst, wenn man um etwas bittet, dann muss man auch etwas dafür hergeben. So gibt es z.B. eine Kapelle der Bräute, in der unzählige Brautkleider hängen, aber auch Sicherheitsleute oder Lastwagenfahrer haben ihre eigene Kapelle.
Sie wird interessanter Weise besonders von den LKW Fahrern verehrt, die immer wieder volle Wasserflaschen an den kleinen Gedenkstellen abstellen, um ihren Durst zu löschen. Aber auch andere Dinge werden gespendet, so liegt mancherorts sehr viel Schrott und stellenweise so viele Autoteile herum, dass man sich daraus fast ein Auto zusammenbauen könnte.
Solche Gedenkstätten findet man immer wieder von der bolivianischen Grenze bis Feuerland mit Bildern und Skulpturen der Difunta Correa.

Unser Tipp:

Es ist schon ungewöhnlich wenn man immer wieder am Straßenrand kleine Kapellen und sehr viel Wasserflaschen sieht, die in allen erdenklichen Farben in der Sonne schimmern. Aber wenn man sich ein wenig mit den Wundern und der Geschichte dieser Frau beschäftig, hat das Ganze irgendwie einen beruhigenden Eindruck auf uns gemacht. Wir freuten uns jedes Mal über den Glauben und die Hoffnung der Menschen, auch wenn es auf einen etwas fremdartig wirkt. Gleichzeitig sind uns sehr viele kleine Altäre der Kirche aufgefallen, die wie zum „Gegenangriff“ ein paar Meter weiter errichtet wurden.
Immer wieder sahen wir Leute, die an den Schreinen beteten oder auch eine Flasche Wasser niederlegten. Natürlich haben wir auch des Öfteren angehalten und uns so die eine oder andere Gedenkstätte einmal aus der Nähe angeschaut. Diese Wasserflaschen können zwar den Durst der Difunta Correa nicht mehr löschen, aber evt. kommt mal jemand, der am Verdursten ist daran vorbei und es wird ihm so das Leben gerettet.

 
     
  Gedenkstätte der Difunta Correa Gedenkstätte der Difunta Correa Gedenkstätte der Difunta Correa  
 
Wasserflaschen an einer Gedenkstätte der Difunta Correa
 
  Gedenkstätte der Difunta Correa Gedenkstätte der Difunta Correa Gedenkstätte der Difunta Correa  
 
Wasserflaschen an einer Gedenkstätte der Difunta Correa
 
  Gedenkstätte der Difunta Correa Gedenkstätte der Difunta Correa Gedenkstätte der Difunta Correa  
 
Wasserflaschen an einer Gedenkstätte der Difunta Correa