Namibia & Botswana 2018

"Vom Trubel in die Abgeschiedenheit"

Eines Nachmittags im Sommer letzten Jahres ereilte uns eine Mail von unserem Autovermieter Hubert Hester, bei dem wir ein paar Sachen eingelagert haben: „Ob wir unsere Kisten noch brauchen oder er sie entsorgen kann“. Entsetzt dachte ich: auf keinen Fall, denn wir kommen doch wieder! Irgendwie war nun der Samen gesät und das kleine Pflänzchen einer Reise begann in mir zu keimen. Bilder formten sich in meinem Kopf und schnell stand der Umriss einer gemütlichen Namibia/Botswana-Tour, die uns in die Etosha, nach Swakopmund, weiter in die Namib und über den Köcherbaumwald in den Kgalagadi NP bringen sollte. Der Abschluss unserer Tour sollte die Zentralkalahari sein, wo wir die Reise gemütlich ausklingen lassen wollten.
Drei Jahre lag unser letztes Afrikaabenteuer zurück, doch schon im Vorfeld merkten wir, dass sich einiges geändert hatte. Afrika boomt und was das bedeutet, bekamen wir am eigenen Leib zu spüren, als wir gut 8 Monate vor Reiseantritt versuchten, unsere Campsites bzw. Lodges zu buchen. Vieles war schon ausgebucht und einiges überhaupt nicht mehr zu bekommen. Mehrmals musste ich die Reisedaten ändern, bis ich zumindest einigermaßen zufrieden mit meinen Buchungen war. Namibia ging ja noch aber der Kgalagadi Nationalpark in Südafrika bzw. Botswana entwickelte sich zu einem Geduldsspiel. Schlussendlich stand die Reise zwar mit einigen Alternativen, aber mit einer gehörigen Portion Vorfreude. Endlich ging es wieder heim nach Afrika und immer wieder zauberte alleine der Gedanke daran ein Lächeln in mein Gesicht, das sich, je näher die Reise rückte, zu einem ausgewachsenen Grinsen entwickelte.
Der Reisetitel entstand mal wieder während der Reise, die wir so geplant hatten, dass sie uns langsam aber sicher immer weiter in die Abgeschiedenheit der Kalahari führen würde. Ganz so einsam wie erhofft, war sie dann doch nicht, aber im Vergleich zu anderen Orten immer noch einsam genug.
So verflogen die Monate, Wochen und Tage und endlich konnten wir packen, denn die Reise stand kurz bevor. Diesmal flogen wir mit Air Namibia von Frankfurt aus und so mussten wir uns bei 2 x 23kg Gepäck überhaupt keine Gedanken machen, was wir mitnehmen würden und was daheim bleiben muss. Schnell waren unsere drei Reisetaschen gepackt und es konnte losgehen.
Wir waren megagespannt, was uns erwarten würde. Kurz vor unserer Abreise hatte es nämlich mächtig geregnet und wir hofften auf ein grünes Afrika mit vielen Blumen, einer klaren Luft und vielleicht ein paar schönen Stimmungen. Alles sollte sich nicht erfüllen, aber anderes dafür umso mehr. Doch lest einfach selbst und folgt uns ein weiteres Mal in das Land, wo mein Herz zu Hause ist.

Freitag, 20.04.2018

Geräusche von leiser Geschäftigkeit weckten mich aus einem nicht sehr tiefen oder erholsamen Schlaf. Mühsam öffnete ich die Augen als mir eine Stewardess ein heißes feuchtes Tuch reichte. Anfangs noch sehr müde, wischte ich mir über das Gesicht und wieder breitete sich ein wohliges Gefühl der Vorfreude in mir aus. Gleich sind wir da!!! Über Angola waren wir schon, doch leider war unter uns nur tiefschwarze Nacht und überhaupt nichts zu erkennen.
Wie immer hatte uns Chris Mutti am Vortag zum Münchner Flughafen gebracht, wo uns die Lufthansa als Zubringer nach Frankfurt schaffte. Nach kurzer Wartezeit ging es an Bord der Air Namibia einem A330-200, die pünktlich um 20.10 Uhr startete. Das Essen war gut und der Flug ruhig. Einzig das Unterhaltungsprogramm war etwas dürftig, aber ein Film war dabei, den wir unbedingt sehen wollten. Danach war es ja eh Zeit etwas zu schlafen.
Das Frühstück war sehr gut und der Kaffee half, die letzte Müdigkeit zu vertreiben. Schon fuhr das Fahrwerk aus und bei Dämmerung setzten wir zur Landung auf dem internationalen Flughafen von Windhoek ‚Hosea Kutako‘ auf. Wir hatten Glück und waren die ersten, die den Flieger verlassen konnten. So kamen wir natürlich schnell durch die Einreise, wo uns eine leicht gelangweilte Dame abfertigte und die heißbegehrten Stempel in unsere Pässe krachten.
Auch unser Gepäck kam sehr schnell und schon waren wir im Ankunftsbereich des Flughafens. Hier wartete schon unser Fahrer auf uns, aber bevor es losging tauschte Chris noch schnell Geld.
Knapp eine halbe Stunde nach Ankunft brausten wir die 41 km nach Windhoek, die uns noch von unserem Auto trennten. Unterwegs sahen wir als erstes Tier eine Kuhantilope. Na, wenn das kein Zeichen war. Witzig war sogar, dass wir diese Tiere die ganze Reise über nicht aus den Augen verloren und selbst in der Kalahari sahen wir noch ein paar von ihnen. Die Landschaft flog im schönsten Morgenlicht an uns vorbei und wie erhofft, war es außergewöhnlich klar und sehr grün. Am Straßenrand sahen wir sogar noch Pfützen vom letzten Regen und ein paar Flüsschen führten noch etwas Wasser. Nur Wolken waren keine zu sehen.
Um ca. 7.30 Uhr kamen wir bei Hubert an, wo schon unser Auto, ein 2016er Toyota Hilux, auf uns wartete. Der Wagen sah wirklich top aus und hatte zu unserer großen Freude ein Alucab, das wir an allen Seiten problemlos öffnen konnten. Unser „Hühnerstall“ war montiert und Huberts Jungs brachten unsere Kisten, wo wir ein paar überlebenswichtige Dinge, wie unsere Kopfkissen oder die Bohnen für unsere Bohnensäcke eingelagert hatten. Von Hubert bzw. seiner Frau Lola bekamen wir noch ein paar andere sehr wichtige Dinge, wie „unsere“ große Lieblingspfanne, eine Solardusche, einen Reservekanister und eine richtig gute Axt. So waren wir perfekt gerüstet für unser Abenteuer. Wir machten noch die Formalitäten klar und fuhren ca. eine Stunde später vom Hof, nachdem wir unser Zeug verstaut und uns etwas eingerichtet hatten.
Unser erster Stopp war der Spar in der Maerua Mall, wo wir alles Wichtige von unserer Einkaufsliste problemlos bekamen. Doch so ein Grundeinkauf kostet nicht nur Nerven und Geld, sondern auch sehr viel Zeit. Nach gut 1,5 Stunden hatten wir die Einkäufe im Wagen verstaut und weiter ging es zu unserem nächsten Ziel, dem Embassy Liquor Store, wo wir vorab schon unsere Getränke für die nächsten 4 Wochen bestellt hatten.

  • Kurzer Flug nach Frankfurt
  • Flug über Frankfurt
  • Andrea am Abfluggate
  • Unser Flieger
  • Unserer ist der rechte
  • Andrea im Spar Einkaufsparadies
  • Tolles Wurstangebot in Windhoek
  • Unser SUPERSPAR

Jetzt wurde es etwas kniffliger, denn eigentlich waren wir schon voll, aber dank der hinteren Fußräume bekamen wir alles hinein. Unsere Fotoausrüstung thronte schon bald auf den Windhoek Lager und Tonic Dosen und weiter ging es. Unser nächstes Ziel war die „Kleine Schlachterei“ in Windhoek. Auch hier hatten wir vorbestellt, aber da sie eh auf dem Weg lag, wollten wir unser Fleisch persönlich abholen.
In einem kleinen unscheinbaren Verkaufsraum stapelten sich die Einheimischen und zwei Verkäuferinnen hatten alle Hände voll zu tun. Alleine die erste Dame brauchte gefühlte Stunden und wir sahen schon unsere gesamte Zeitersparnis schwinden. Doch irgendwann schaute die Verkäuferin zu uns und fragte, ob wir bestellt hätten. Chris bejahte und durfte nach hinten ins Büro gehen. Kurz darauf kam er mit einem Karton voll mit unseren Schätzen zurück. Vakuumverpackt und tiefgefroren wanderten etliche Köstlichkeiten von Wild über Strauß und sogar Leberkäs in unseren Kühlschrank, den wir vorsorglich auf Gefrieren gestellt hatten. Der war jetzt wirklich gesteckt voll und nur mit viel Gefühl passten noch ein Savanna und ein Windhoek Lager mit hinein. Zufrieden machten wir uns auf den Weg. Doch schon standen wir vor dem nächsten Problem, denn unsere Auffahrt auf die Stadtautobahn war gesperrt und es gab keinerlei Hinweisschild auf eine Umleitung. Also folgten wir, wie wohl alle anderen auch, dem Navi, das uns den nächstmöglichen Weg wies und standen natürlich im Stau. Nur sehr zäh bewegte sich die Autoschlange vorwärts und alle Möglichkeiten, eine bessere Position zu bekommen, wurden von den Fahrern genutzt. So kam es schon mal vor, dass man quer über einen kleinen staubigen Platz fuhr und versuchte, auf der Parallelstraße besser vorwärts zu kommen. Aber es nützte alles nichts, es ging dank der Vierstopp-Kreuzungen extrem langsam voran.
Nach ca. 30 Minuten waren wir dann endlich auf dem Weg in die Etosha. Durch den vielen Regen war es auch hier ungewöhnlich grün. Überall blühten Blumen und zum Teil stand noch Wasser am Straßenrand. Das Gras war schon ziemlich hoch. Ab und zu entdeckten wir ein Warzenschwein am Wegesrand. Die Sonne lachte vom wolkenfreien Himmel. Je näher wir der Etosha kamen, desto weniger wurde der Verkehr.
Dann endlich waren wir am Ziel und fuhren durch das Anderson Gate in den Park hinein. Das erste Tier, was wir sahen, war eine Giraffe, die genussvoll an einer Akazie naschte. Was für ein schönes Gefühl. Wir waren daheim in Afrika!
Im Camp bezogen wir die Campsite CS 19, vor der eine riesige Pfütze fast den gesamten Weg versperrte. Das war wirklich ungewöhnlich. Wir waren ja schon oft um diese Zeit hier, aber noch nie hatten wir solche riesigen Pfützen vorgefunden. Auch hier hatte es sichtlich viel geregnet und wir waren schon gespannt, ob die Pfanne Wasser führen würde. Doch erstmal richteten wir die Campsite ein und ich fing an aus- und umzupacken. Dazu gab es das erste Windhoek Lager für Chris und für mich, ein Savanna. War das ein Genuss nach der langen, heißen Fahrt. Ich glaube, man hörte es zischen, als das kühle Nass unsere Kehlen hinunterlief.

  • Anderson Gate, Etosha Nationapark
  • Okaukuejo Campsite mit Naturpool, Etosha Nationapark
  • Okaukuejo Campsite, Etosha Nationapark
  • Jetzt wird erstmal umgepackt auf der Campsite

Als alles erledigt war, hatten wir sogar noch Zeit für eine kleine Runde bis nach Okondeka. Irgendwie war es ungewöhnlich leer, aber wenigstens sahen wir eine große Springbockherde sowie ein paar Strauße und Gnus. Dafür war es jedoch sehr grün, überall stand saftiges Gras, das so wirkte, als warte es nur auf die Herden. Die Wasserlöcher waren gut gefüllt und die Piste staubte weniger als sonst. Wir genossen die Fahrt in vollen Zügen und freuten uns gigantisch, genau hier an diesem Ort zu sein.
Am Abend grillten wir die ersten Straußen-Steaks. Zum Glück war es eine warme Nacht, aber leider hatte es einige Mücken, so dass ich mich gut mit Tabard und Peaceful Sleep einrieb bzw. sprühte und danach Ruhe hatte. Chris winkte nur ab, als ich ihm die Flasche zeigte. Das Essen war hervorragend. Einzig am Wasserloch war überhaupt nichts los. Nicht einmal eine Ente schwamm auf dem Wasser. Wenigstens kam kurz ein „Trostuhu“ vorbei und landete auf der Akazie am Wasserloch. Die Grillen zirpten und die Webervögel im Baum über uns zwitscherten leise. Zwar erfolglos, aber trotzdem sehr zufrieden gingen wir an diesem Abend in unser Dachzelt und kuschelten uns in unsere Schlafsäcke.

Übernachtung:Okaukuejo Restcamp, CS 19, Etosha Nationalpark
Strecke: 510 km

  • Gnu Herde, Etosha Nationapark
  • Okondeka Wasserloch, Etosha Nationapark
  • Unser erster Sonnenuntergang, Etosha Nationapark
  • Unser erstes Grillvergnügen in diesem Urlaub

Samstag, 21.04.2018

Mit 12° C war es relativ frisch an diesem Morgen. Mit dampfendem Kaffee in unseren Thermobechern fuhren wir rechtzeitig zum Gate vor, denn es sollte um 6.10 Uhr öffnen. Natürlich waren wir die Ersten, aber nicht lange. Der „Wärter“ öffnete unseren Käfig sogar ein paar Minuten eher, wir waren wieder frei und brausten los. An diesem Morgen fuhren wir in Richtung Gemsbokvlakte, doch wir sahen nur wenige Tiere. Es wirkte fast so, als hätten sie sich vor uns versteckt. Aber genau das ist ja das super schöne an den eigenen Pirschfahrten. Man sitzt im Auto und scannt die Umgebung immer auf der Suche nach einer unerwarteten Begegnung, mit der man trotz spannender Suche überhaupt nicht gerechnet hat. So erging es uns auch an diesem Morgen. Wir hielten kurz an, da Chris seine Sonnenbrille irgendwie verlegt hatte und schauten beide am Boden des Autos nach. Nichts! Als wir uns wieder aufrichteten, schauten uns direkt von der Straße her zwei wunderschöne Löwenpaschas genauso irritiert an, wie wir sie. Es dauerte gefühlte Stunden, bis wir sie realisierten. Doch zum Glück waren die zwei genauso perplex wie wir und so konnten wir fast schon entspannt zu den Kameras greifen, ehe sie weiter gingen. Gut zwei Kilometer begleiteten wir sie auf und entlang der Straße, ehe sie sich in die Büsche zurückzogen und wir immer noch überrascht, aber total glücklich weiter fuhren.
An den Wasserlöchern war wie erwartet nichts los, dafür war einfach zu viel Wasser im Park. Auch die Piste, die uns vom Wasserloch Aus wieder auf die Hauptverbindung zwischen Okaukuejo und Halali brachte, war sehr interessant, denn sie war noch vor kurzem wegen Überflutung gesperrt und auch jetzt hatten wir noch einige tiefe und sehr ausgefahrene Wasserlöcher zu durchfahren. Schon nach kurzer Zeit war unser schöner sauberer Toyota schlammverkrustet.
Wir fuhren noch bis Rietfontein und auch an Salvadora und den anderen Wasserlöchern vorbei, aber die Tiersichtungen hielten sich in Grenzen. Wo waren die nur alle, fragten wir uns.
Mittags waren wir zurück auf unserer Campsite und brunchten. Danach gönnten wir uns eine Runde Pool. Leider war das hintere Poolbecken umgekippt, die Farbe war milchig grün und eklige Algenklumpen schwammen auf der Oberfläche. Was war denn hier los? Kein Mensch kümmerte sich darum. Zum Glück waren das Kinderbecken und der tiefe Pool noch intakt und so konnten wir uns etwas erfrischen.

  • Schirmakazie im Sonnenaufgang
  • Löwenpascha, Etosha Nationalpark
  • Löwenpascha, Etosha Nationalpark
  • Vor kurzem war die Piste noch gesperrt, Etosha Nationalpark
  • Gackeltrappe, Etosha Nationalpark
  • Schirmakazie, Etosha Nationalpark
  • Salvadora Wasserloch, Etosha Nationalpark
  • Mittagspause

Zurück zur Campsite gingen wir am Wasserloch vorbei, aber auch diesmal hatten wir Pech. Kein Tier war weit und breit zu sehen. So duschten wir und lasen noch etwas auf der Campsite. Die Webervögel schwirrten um uns herum und an der Pfütze war reges Treiben. Auch die Vögel duschten und kleine Wassertropfen spritzten umher. Waffenkiebitze kamen zum Trinken und ihre lauten Rufe schallten über die Campsite. Überall blühte der Hahnenfuß mit unzähligen gelben Blüten, Bienen schwirrten umher und Schmetterlinge flatterten um uns herum. Es wirkte fast so, als sei die Natur gerade aus einem langen Winterschlaf erwacht und sprühte nur so vor Leben.
Am Nachmittag fuhren wir bei sengender Hitze wieder in Richtung Gemsbokvlakte. Wir hatten riesiges Glück und konnten für kurze Zeit ein Spitzmaulnashorn beobachten, das anfangs am Straßenrand fraß und dann weiter in die Büsche hineinging. Trotzdem es hier nur etwas buschig war, verschwand es sehr schnell in der Wildnis. Dieses Phänomen hatten wir schon oft erlebt. Sei es Nashörner oder auch Elefanten – sie können einfach verschwinden oder wie aus dem Nichts auftauchen. Unser Nashorn hatte ein ziemlich kaputtes Ohr. Es war regelrecht zerfetzt und blutete. Wahrscheinlich war es im dichten Gestrüpp irgendwie hängen geblieben oder hatte eine kleine Auseinandersetzung mit einem Artgenossen.
Etwas weiter in Richtung Wasserloch entdeckten wir wieder unsere zwei Paschas. Endeckten ist dabei jedoch zu viel gesagt, denn zig Autos standen an den Büschen, wo die zwei im Schatten schliefen. Ab und zu blinzelte einer und schaute verschlafen zu uns rüber, aber es war viel zu warm, um sich zu bewegen. Wir kamen jedoch mit einer kleinen Reisegruppe ins Gespräch, die uns erzählten, dass sie in der Nähe vom Wasserloch Leeubron und Natco große Tierherden sowie Löwen gesehen hatten. Da waren sie also die Herden, die wir schon fast schmerzlich vermisst hatten. Wir verabschiedeten uns und wurschtelten uns durch das Chaos bei den Löwen, wo sich mittlerweile die Autos stapelten. Doch irgendwann kamen wir vorbei und fuhren in Richtung Natco. Unterwegs trafen wir wieder auf die Springbockherde von gestern, die sich jetzt langsam in Richtung Okaukuejo vorgefressen hatte. Grüne, saftige Weiden soweit das Auge reichte und überall vereinzelt Springböcke, ein toller Anblick. Etwas weiter vorne standen zwei Autos am Wegesrand. Gespannt fuhren wir dorthin und entdeckten eine Löwin mit ihrer halbstarken Tochter. Sie lagen mitten auf der grasbewachsenen Fläche. Müde, aber aufmerksam beobachteten sie die Umgebung, aber keinerlei Büsche oder Bäume boten die Möglichkeit, sich zu verstecken. So waren sie auch für die Springböcke gut zu sehen, die großzügig Abstand hielten.
Als wir eingekeilt bei den Löwenpaschas standen, wünschte Chris sich noch ein Motiv, wo wir einfach stehen bleiben können und das wir ohne Stress beobachten können – tja, hier war es. Bei gut 32 °C und einer langsam sinkenden Sonne, die gnadenlos durch die Scheibe knallte, hätten wir gerne mit den Löwen getauscht, denn außerhalb des Autos wäre es merklich angenehmer. Trotzdem waren wir zufrieden und schauten den Beiden einfach nur zu. Sie schliefen und schauten immer wieder auf. Einmal legte die Mama ihre Pfoten auf die Kleine. Wie nett! Ein anderes Mal drehte sie sich auf den Rücken und hielt alle Pfoten in die Luft. Ihre Tochter war nicht ganz so entspannt, aber die Ruhe der Mutter färbte auf sie ab. Irgendwann rissen wir uns von den Beiden los und fuhren noch etwas weiter in Richtung Leeubron. Je näher wir dem Wasserloch kamen, desto mehr Tiere sahen wir. Zu den Springböcken hatten sich nun auch Zebras gesellt und es wurden immer mehr. Tierherden soweit das Auge reichte. Was für ein friedlicher und entspannter Anblick im Licht der langsam untergehenden Sonne.
Zurück im Camp grillten wir T-Bones, zu denen wir uns einen leckeren Salat schmecken ließen. Auch an diesem Abend war am Wasserloch nichts los und so gingen wir zeitig ins Bett.

Übernachtung:Okaukuejo Restcamp, CS 19, Etosha Nationalpark
Strecke: 222km

  • Mutter und Tochter, Etosha Nationalpark
  • Die Löwinen sind sehr entspannt
  • Zebras im Gegenlicht, Etosha Nationalpark
  • Heute gibt es T-Bone

Sonntag, 22.04.2018

Bei freundlichen 16 °C standen wir an diesem Morgen auf. Wieder versprach es, ein wolkenloser heißer Tag zu werden, denn kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Natürlich waren wir wieder die ersten am Gate und wurden pünktlich hinaus gelassen. Diesmal fuhren wir gleich in Richtung Natco, denn wir wollten noch einmal zu den Tierherden, um sie zu beobachten. Natürlich waren unsere Löwen von gestern weiter gezogen, aber dafür kamen uns die Herden von Springböcken, Zebras und Gnus noch gigantischer vor. Diese Idylle grasender Tiere im Morgenlicht ist einfach mit nichts zu vergleichen. Es ist so friedlich und entspannend, so dass sich die Ruhe in einem ausbreitet und man völlig zufrieden ist.
Zurück in Okaukuejo hatten wir mächtig Hunger und schmierten uns ein deftiges Brot mit Zwiebelleberwurst. Das tat vielleicht gut. Wir hatten wohl zu viele Tiere genussvoll futtern gesehen…
Jedenfalls schmeckte es himmlisch und wir machten uns langsam auf den Weg in Richtung Namutoni. Kurz hinter Okaukuejo entdeckten wir drei Löwen, die mitten auf der Pfanne lagen und sich die Morgensonne auf den Pelz braten ließen und schliefen. Leider waren sie weit draußen. So fuhren wir weiter. Wieder fuhren wir über die drei Wasserlöcher, Sueda, Charitsaub und Salvadora, doch bis auf eine Giraffe sahen wir keine Tiere. Um Halali herum war es sehr trocken und nur wenig Gras wuchs auf den Flächen. Die Tiere hatten einfach bei Okaukuejo genug zu fressen und es würde noch dauern, bis sie hierher kamen. Besser wurde es, je weiter wir in Richtung Namutoni fuhren. Hier war anscheinend genug Regen gefallen, denn es wurde wieder richtig grün. Als wir mittags in Chudop ankamen tummelten sich hier viele Tiere sogar am Wasserloch.
In Namutoni hatten wir noch fast freie Campsiteauswahl. Wir entschieden uns für eine schöne große und schattige Campsite, wo wir erst einmal Mittag machten und danach eine Runde in den schönen Pool zum Baden gingen. Wieder war es bei 32 °C sehr heiß und wir genossen das kühle Nass.

  • Zebraportrait, Etosha Nationalpark
  • Giraffe auf dem Weg zum Wasserloch, Etosha Nationalpark
  • Giraffe beim Trinken, Chudop Wasserloch, Etosha Nationalpark
  • Zebraherde am Wasserloch von Chudop, Etosha Nationalpark
  • Pool von Namutoni, Etosha Nationalpark
  • Andrea genießt das kühle Wasser des Pools, Etosha Nationalpark
  • Namutoni Campsite, Etosha Nationalpark

Um ca. 15.00 Uhr beschlossen wir, unser Glück beim Gamedrive zu versuchen. Wir fuhren in Erwartung von reichlich Wasser die Fischers Pan entlang. Doch links und rechts der Durchfahrt von Twee Palms nach Aroe war sie trocken. Nach dem vielen Regen der letzten Wochen hätten wir wirklich gedacht, dass gerade hier das Wasser steht. Weiter Richtung Hauptpiste hatte die Fischers Pan wieder genug Wasser. Trotzdem sahen wir keine Flamingos, nur ein paar Rosa Löffler liefen durch das Wasser.
Auch in Tsumcor, unserem Elefantenwasserloch, hatten wir kein Glück. Bis auf ein paar Täubchen war absolut nichts los. Auch die Runde direkt an der Pan entlang über Stinkwater war wie ausgestorben. Wieder einmal versuchten wir unser Glück und fuhren bis Adomax hoch. Hier gab es zwar wenigstens ein paar Antilopen aber leider sehr weit weg. Dafür sahen wir hier wie eigentlich immer sehr viele Gabelracken. Diese bunten Vögel mag ich besonders gern und so machten wir ein paar nette Bilder.
Kurz vor Namutoni standen ein paar Autos am Wegesrand. Okay, da ist endlich was los. Ziemlich weit weg in den Büschen lagen zwei Löwen und schliefen. Wir fuhren noch etwas herum und besuchten Klein Namutoni und Chudob, da beide auch nur wenig besucht waren, fuhren wieder zurück zu den Löwen. Etwas weiter von dem Löwenpaar entfernt lagen zwei Gnus auf der Pan und genau auf sie kam eine Löwin zu. Sehr langsam und den Bauch fast am Boden, schlich sie sich langsam näher. Doch ohne Deckung war das kein leichtes Unterfangen. Schaute ein Gnu auf, verharrte sie fast bewegungslos in ihrer Position und sobald es sich entspannte lief sie langsam weiter. Aber die Gnus entdeckten die Löwin als sie näher kam und standen auf, bereit wegzulaufen. Die Löwin gab ihren Versuch auf und lief zu den anderen Löwen in den Büschen. Die Spannung, die in der Luft lag, verflog und auch wir fuhren weiter.
In Chudob war mittlerweile etwas mehr los und zwei Gnus kämpften heftig miteinander. Der Staub flog nur so und immer wieder hörten wir die Hörner aufeinander knallen. Manchmal gingen sie dabei richtig in die Knie. Sie waren so beschäftigt, dass sie nichts mehr um sich herum wahrnahmen. Der Schwächere gab jedoch bald auf und schon war der Zauber des Moments verflogen. Wir fuhren zurück ins Camp und ließen den Abend gemütlich am Lagerfeuer ausklingen.

Übernachtung:Namutoni Restcamp, Etosha Nationalpark
Strecke: 366 km

  • Gabelracke, Etosha Nationalpark
  • Kämpfende Gnus, Etosha Nationalpark
  • Sonnenuntergang, Etosha Nationalpark
  • Kurze Pause für den Grillmeister, Etosha Nationalpark

Montag, 23.04.2018

Bei frischen 10 °C standen wir auf und machten uns für die Morgenpirsch fertig. Der Kaffee kochte schon bald und wir stellten uns ans Gate. Diesmal waren wir nicht die Ersten, sogar zwei Autos standen schon vor uns. In der Nacht hatte immer wieder ein Löwe gebrüllt und war dabei näher gekommen.
Man kann zwar ungefähr einschätzen, aus welcher Richtung das Geräusch kam, aber ob man den Verursacher findet, ist immer noch reine Glückssache.
Wir durften sogar 10 Minuten vor Gate Öffnung hinaus und folgten dem einen Wagen, der jedoch kurz hinter dem Gate anhielt und uns vorbei ließ. Gespannt suchten wir die Umgebung ab, aber nichts war zu sehen. Je weiter wir uns vom Camp entfernten, desto unwahrscheinlicher wurde die Löwensichtung für uns. Wir überlegten kurz, was wir machen sollen und entschieden uns nach Chudob ans Wasserloch zu fahren. Da war leider überhaupt nichts los und so fuhren wir zurück. Unterwegs kam uns der erste Wagen wieder entgegen und vor ihm lief ein prächtiger Löwenpascha, der gerade aus den Büschen gekommen sein musste. Was für ein schönes Tier und ganz sicher der Verursacher, der uns mit seinem Gebrüll wohlige Schauer über den Rücken gejagt hatte. Dieses Brüllen ist einer der Gründe, warum es mich immer wieder nach Afrika zieht. Allein dieses Geräusch voller Kraft und Freiheit lässt mich den Atem anhalten und gerade nachts immer wieder lauschen.
Er schaute uns an und in der Kühle des Morgens kamen kleine Atemwolken aus seinem Maul. Was für ein überwältigender Anblick. Er zögerte kurz und ging dann über die Straße in die Büsche hinein. Wir warteten noch ein Weilchen, aber es schien so, als ob er weiter gewandert wäre und so fuhren wir glücklich und zufrieden weiter. Eigentlich fanden wir, dass unser Glück an diesem Morgen perfekt war und wir ins Camp fahren könnten, aber natürlich machten wir das nicht und fuhren noch einmal um die Fischers Pan. Wie aus dem Nichts standen einige Flamingos im Wasser und Chris rief begeistert: „Flamingos“, während wir um eine Kurve fuhren. Er war völlig im Bann der rosa Vögel, während ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung auf der Straße sah und “Löwen“ rief. Zwei Löwinnen waren nämlich gerade dabei, über die Straße zu marschieren, direkt vor unserem Auto. Während uns noch der Mund offen stand, waren sie leider schon wieder im Dickicht verschwunden, aber wir hatten sie gesehen! Das Auto, das gerade erst an uns vorbei fuhr, hatte nichts von alledem mitbekommen. Was für ein Morgen und was für ein Glück.
Die ganze Zeit wünschten wir uns schon eine Gackeltrappe, die auf einem Termitenhügel sitzt. Als wir um eine Kurve fuhren, saß dort zwar keine Gackeltrappe, aber dafür ein Frankolin, der entweder schimpfte oder balzte. Egal, er sah cool aus auf seinem Aussichtshügel und hob immer wieder den Kopf und kreischte.

  • Sonnenaufgang, Etosha Nationalpark
  • Größenvergleich Oryxantilope und Giraffe, Etosha Nationalpark
  • Eine Löwin überquert die Piste, Etosha Nationalpark
  • Frankolin auf einem Termitenhügel, Etosha Nationalpark

Von einer Kleingruppe erfuhren wir unterwegs noch, dass in der Nähe von Twee Palms eine Geparden Mutter mit drei Jungen wäre. Angestrengt suchten wir die Umgebung des Wasserlochs ab, aber leider entdeckten wir sie nicht. Na ja, vielleicht wäre das auch etwas zu viel Glück an diesem Morgen gewesen. Wir schauten noch zum Wasserloch Klein Namutoni, wo ein paar Impalas beim Trinken waren und weiter nach Chudob. Hier hatten sich einige Zebras versammelt und immer wieder rangelten die jungen Hengste miteinander. Als sie vom Wasserloch entfernten, beschlossen wir, auf direktem Weg ins Camp zu fahren und Mittagspause zu machen. Wir brausen also los, als uns in der Nähe der Weggabelung in Richtung Halali ein Overlander aufblendet. Okay, das hat bestimmt etwas zu bedeuten. Chris wendete das Auto und wir fuhren zurück. Genau an der Stelle, wo am Morgen der Löwe in den Büschen verschwand, lief jetzt ein wunderschöner Gepard. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Leider setzte auch ihm die Hitze sichtlich zu und er legte sich immer wieder in den Schatten. Wir bedankten uns bei dem Fahrer, der uns die Sichtung ermöglicht hatte und waren vollauf glücklich. Immer wieder erhob sich das elegante Tier und lief etwas weiter, bis es sich endgültig im Schatten eines umgefallenen verbuschten Baumes niederließ und schlief. War er gerade noch gut zu sehen, verschmolz er jetzt perfekt mit seiner Umgebung. Mittlerweile waren wir die Einzigen, die ihn noch beobachteten, aber mit steigender Hitze beschlossen wir, später wieder vorbei zu schauen und fuhren nun wirklich ins Camp.
Hier ließen wir uns den Leberkäs aus der „Kleinen Schlachterei“ in Windhoek mit Gurken und gutem Brot schmecken, sprangen etwas in den Pool und lasen in unseren Büchern. Die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel und es war wirklich afrikanisch heiß an diesem Nachmittag.
Bei unserer Abendrunde fuhren wir zuerst nach Klein Namutoni. Hier standen 11 Giraffen am Wasserloch und tranken abwechselnd. Es ist immer wieder ein besonderer Anblick für mich, diese großen Tiere beim Trinken zu beobachten, wenn sie ihre langen Beine spreizen und langsam den Kopf senken um an das begehrte Nass zu kommen. Es wirkt irgendwie elegant und unbeholfen zugleich, besonders wenn sie ohne ersichtlichen Grund aufschrecken und das Wasser in weitem Bogen davonspritzt.
Als wir uns der Stelle näherten, an der der Gepard lag, verriet uns schon die Anzahl einiger wartender Autos, dass er noch da war. Er hatte nur die Position gewechselt und lag jetzt auf der anderen Straßenseite unter einem Busch. Es sah fast so aus, als knabbere er an irgendetwas herum. Wir beobachteten ihn eine Zeitlang und fuhren dann weiter, um später noch einmal zurückzukommen. Auch an diesem Nachmittag war das Glück uns hold und wir entdeckten den ersten Elefanten, der genüsslich einen Strauch am Wegesrand zerstörte. Endlich war der Bann gebrochen und wir hatten den ersten Elefanten gefunden. Als wir ihn so beobachteten, kam ein Hummeldummbus angerauscht und hielt direkt neben unserem Auto, eigentlich direkt vor dem Elefanten, für den wir extra etwas Platz gelassen hatten. Alle im Wagen schauten sich fragend um und an, bis ich lachend auf ihre linke Seite deutete und der Fahrer sichtlich zusammenzuckte als er sah, wie nah er an dem jungen Bullen stand. Er entschuldigte sich bei uns und fuhr sofort ein Stück beiseite, wir winkten nur lachend ab.
Am Tsumcor Wasserloch stand dann gleich noch ein Elefantenbulle und trank Wasser im schönsten Nachmittagslicht. Wir freuten uns riesig und blieben solange, bis er wieder in den Büschen verschwunden war.

  • Zebra Mutter säugt Junges, Etosha Nationalpark
  • Zebras beim Kämpfen, Etosha Nationalpark
  • Zebraherde und ein Gnu am Wasserloch von Chudop, Etosha Nationalpark
  • Gepard, Etosha Nationalpark
  • Mittagspause in Namutoni, Etosha Nationalpark
  • Giraffen am Wasserloch Klein Namutoni, Etosha Nationalpark
  • Elefantenbulle am Wasserloch von Tsumcor, Etosha Nationalpark
  • Zwei Elefantenbullen am Wasserloch Twee Palms, Etosha Nationalpark

Doch nicht genug damit. Als wir zum Wasserloch Twee Palms kamen, näherten sich zwei Elefantenbullen sehr zielstrebig. Man sah ihnen an, dass sie mächtigen Durst hatten. Einer lief besonders schnell und schon stand er unter den zwei Palmen und trank. Auch der zweite Bulle kam bald darauf hinzu und sie tranken zusammen weiter. Als sie sich zufrieden abwandten, war es auch für uns Zeit zu fahren, denn wir hatten ja noch eine Verabredung mit dem Geparden.
Als wir uns ihm näherten, standen dort sehr viele Autos, aber einige standen bei dem Baum, unter dem der Gepard lag und andere auf der anderen Straßenseite. Etwas irritiert näherten wir uns und entdeckten die Ursache. Der prächtige Löwenpascha war wieder aus den Büschen gekommen und lief dort majestätisch an der Pan entlang. Er entfernte sich langsam vom Geparden. Doch dann blieb er stehen witterte, drehte sich um und rannte schnurstracks auf den „Gepardenbaum“ zu. Wir hielten den Atem an und Chris sah, wie der Gepard das Weite suchte. Der Pascha rannte unter den Baum und hielt einen toten Springbock im Maul. Also hatte der Gepard wirklich Beute gemacht, die ihm soeben abgenommen wurde. Das war für den Löwen wirklich ein Glückstag und sofort ließ er sich unter dem Baum nieder und verspeiste die Reste der Mahlzeit. Unterdessen lief der Gepard immer weiter aus der Gefahrenzone und brachte sich in Sicherheit. Wow, was für ein Tag!
Langsam fuhren wir zurück ins Camp. Bei einigen Giraffen, die über die weite Fläche in den Sonnenuntergang liefen, machten wir noch einmal Halt. Das war ein würdiger Abschluss für diesen wirklich tollen Tag, fanden wir. Kurz vor Namutoni stand - wie auch am Vortag - ein Ranger und kontrollierte die Geschwindigkeit der Autos, die ins Camp zurück fuhren. Zum Glück hatten wir genug Zeit und fuhren langsam. Er hatte sich gut postiert, denn er konnte sämtliche Autos aus allen Richtungen beobachten.
Wir grillten am Abend Elandfilet, das absolut lecker war. Dazu ließen wir uns Süßkartoffeln und Salat schmecken. Wir schauten dem Orion zu, der langsam unter ging und dem Skorpion, der immer weiter am Sternenhimmel erschien. Die Milchstraße leuchtete über uns und mitten in ihr das Kreuz des Südens. Wir waren glücklich und zufrieden und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Übernachtung:Namutoni Restcamp, Etosha Nationalpark
Strecke: 221 km

  • Löwenpascha, Etosha Nationalpark
  • Giraffen im Sonnenuntergang, Etosha Nationalpark
  • Giraffen im Sonnenuntergang, Etosha Nationalpark
  • Namutoni Campsite, Etosha Nationalpark

Dienstag, 24.04.18

Gleich auf dem Weg zum Gate vor, hatten wir an diesem Morgen unsere erste Tiersichtung, denn uns lief eine Kleinfleckenginsterkatze vor das Auto. Wir ließen sie passieren. Cool, mal schauen, was der Tag so bringt, denn zumindest ging er ja schon mal gut los.
Der Fotograf von gestern stand wieder als Erster vor uns am Gate. Doch diesmal fuhren wir hoch in Richtung Tsumcor. Am Pans Edge sahen wir als einziges Tier einen Elefanten im Gebüsch.
Zurück an der Fischers Pan waren hunderte Flamingos im Wasser. Was für ein Farbenspiel. Das blaue Wasser, das grüne Gras und die rosa Flamingos, die laut schnatternd ihre Schnäbel durch das Wasser zogen und wie beim Ballett alle zusammen in eine Richtung tanzten. Hier blieben wir recht lange und schauten ihnen zu. Erst als sich fast alle wie auf Kommando in die Luft erhoben, fuhren wir weiter.
Gut 10 km vor Namutoni sahen wir wieder ein paar Autos stehen. Das wird doch wohl nicht die Gepardin mit ihren drei Jungen sein… Hoffungsvoll näherten wir uns den Autos und wirklich eine bildhübsche Gepardin lag im Schatten und neben ihr krabbelten drei Junge herum. Die waren ja noch richtig klein und sahen mit ihrem langen abstehenden Fell wie kleine Punker aus. Wir schätzten sie auf maximal 3 Monate und freuten uns riesig über unser Glück, auch wenn sie leider sehr weit weg waren. Die Kleinen waren total verspielt und turnten auf der geduldigen Mutter herum. Nach einer Weile gab sie dem Bewegungsdrang der Kleinen nach und führte sie etwas näher bis zu einem Termitenhügel, den sie nun eroberten. Einer war besonders vorwitzig und legte sich auf die Kuppe des Hügels und wehrte von dort seine Geschwister ab, die immer wieder den Hügel hochliefen und runterrutschten. Leider war es in der Sonne schon sehr heiß und so ging die Gepardin bald darauf in den Schatten. Als sie die Jungen säugte, rissen wir uns los, denn nun würden sie locker ein paar Stunden schlafen, und fuhren zurück ins Camp. Hier versuchten wir noch eine Nacht länger zu bleiben, denn ausgerechnet heute mussten wir nach Halali umziehen, aber leider war alles ausgebucht.
So machten wir uns auf den Weg nach Halali. Unterwegs sahen wir nur wenige Tiere. Ein paar Zebras am Wasserloch, Impalas und Kuhantilopen, aber das war es dann auch schon.

  • Der aufgehenden Sonne entgegen, Etosha Nationalpark
  • Rosa Flamingos, Fisher´s Pan, Etosha Nationalpark
  • Rosa Flamingos, Fisher´s Pan, Etosha Nationalpark
  • Neugieriger Schabrackenschakal, Etosha Nationalpark
  • Spielende Schabrackenschakale, Etosha Nationalpark
  • Gepardin mit drei Jungen, Etosha Nationalpark
  • Zebras am Wasserloch von Chudop, Etosha Nationalpark
  • Weißbuerzel Singhabicht, Etosha Nationalpark

Auch in Halali war ungewöhnlich viel los auf der Campsite. Natürlich war unsere Lieblingssite besetzt und wir hielten Ausschau nach einer schattigen Ersatzcampsite, die wir am anderen Ende des Platzes entdeckten. Hier richteten wir uns ein und machten Mittag. Danach sprangen wir noch in den Pool und ließen uns in der Hitze ein Eis schmecken.
Da es uns zu der Gepardin zog, brachen wir relativ früh auf und fuhren zurück nach Namutoni.
Auf der Hauptstecke blendete uns ein entgegenkommendes Fahrzeug auf. Den Grund dafür sahen wir kurze Zeit später, denn ein überfahrender Springbock lag tot auf der Straße. Zig Geier hatten sich schon um ihn versammelt und pickten an den Körperöffnungen herum. Immer wieder kamen neue Geier angeflogen und versuchten einen guten Platz mit Hilfe ihrer Krallen zu ergattern. Sie zerrten an dem armen Tier und irgendwann schafften sie es mit ihren messerscharfen Schnäbeln und Krallen den Bauch zu öffnen.
Die Gepardin lag mit ihren Kleinen noch an gleicher Stelle im Schatten. Es war einfach zu heiß, selbst zum Spielen hatte keiner Lust. Ab und zu klettert ein Kleiner auf die Mama, nur um dann sofort wieder umzufallen und weiter zu dösen.
Wir rissen uns los und fuhren noch nach Klein Namutoni, wo zwei große Elefantenbullen im schönsten Nachmittagslicht ihren Durst stillten. Am Rand des Wasserloches standen schon etliche Giraffen an und warteten, bis die Bullen das Feld räumen würden. Doch leider mussten wir zurück. Unterwegs sahen wir wieder kaum Tiere. Interessanterweise war von dem toten Springbock nichts mehr übrig, außer ein paar Knochen neben der Piste. Die Geier waren weg und nur noch ein paar Schakale labten sich an den Resten. Sie waren jedoch ängstlich und übervorsichtig, schnappten sich schnell ein abgenagtes Beinchen und liefen damit davon.
Den Sonnenuntergang verbrachten wir am schönen Wasserloch von Halali. War es hier voll! So viele Menschen hatten wir hier auch noch nie, dafür ließ sich kein Tier blicken. Nur die üblichen Täubchen waren am Wasser und auf den Steinen genossen ein paar Schildkröten das letzte Licht. Die Sonne versank glatt hinter den Büschen und wir gingen zurück zu unserem Auto.
Wir grillten Springbockfilet – wie passend - mit Süßkartoffeln und Salat. Unsere Campsite war ruhig und sehr gut am Rand gelegen. Wir saßen noch etwas draußen ehe uns die Kühle der Nacht ins Zelt trieb.

Übernachtung:Halali Restcamp, Etosha Nationalpark
Strecke: 375 km

  • Mittagspause im Camp Halali, Etosha Nationalpark
  • Die Erfrischung tut gut, Etosha Nationalpark
  • Kapgeier an einem toten Springbock, Etosha Nationalpark
  • Trockene Etoshapfanne, Etosha Nationalpark
  • Elefantenbulle im Wasserloch, Etosha Nationalpark
  • Seltene Sichtung, ein Spitzmaulnashorn, Etosha Nationalpark
  • Schabrackenschakal mit den Resten eines Springbocks, Etosha Nationalpark
  • Das nennt man komfortables Grillen, Etosha Nationalpark

Mittwoch, 25.04.2018

Hier in Halali geht alles etwas ruhiger und gemütlicher ab, darum wunderte es uns auch nicht, dass wir kurz vor Toröffnung die Ersten waren. Als so nach und nach die Autos eintrudelten erbarmte sich der Wächter und ließ uns sogar etwas eher raus. Die Autos fuhren in alle möglichen Richtungen und schon waren wir wieder alleine unterwegs. Bis auf eine schöne Herde Kuhantilopen, ein paar Springböcke und wenige Oryxantilopen sahen wir an diesem Morgen nur wenige Tiere. Wir beschlossen nach Okaukuejo zu fahren und begaben uns auf die Hauptstrecke. Da schlich irgendwas durch das Gras. Bei genauerer Betrachtung stellten sich die Fellbündel als zwei Hyänen heraus, zu denen sich, wie aus dem Nichts, eine dritte gesellt. Während zwei Hyänen im hohen Gras liegen blieben, kam eine auf uns zu. Immer weiter nähert sie sich dem Auto und überquert kurz vor uns die Straße. Geschäftig wandert sie weiter, anfangs parallel zum Auto und dann immer weiter weg, so dass wir beschlossen, weiter zu fahren.
Wir bogen ab und fuhren über Aus, Olifantsbad und Gemsbokvlakte in Richtung Camp. Leider sahen wir keine Tiere, dafür aber gleich nach einer Kurve mindestens drei Leute, die auf der Straße standen und Termitenhügel fotografierten. Dafür standen sie auch noch so, dass wir fast nicht vorbeifahren konnten.

  • Impalas (Schwarzfersenantilopen) im Gegenlicht, Etosha Nationalpark
  • Kuhantilopen, Etosha Nationalpark
  • Kuhantilope, Etosha Nationalpark
  • Tüpfelhyäne, Etosha Nationalpark

Gegen 11.00 Uhr kamen wir in Okaukuejo an und ergatterten die Campsite CS 20. Die CS 19 war leider schon vergeben, aber die 20 war mindestens genauso gut. Unsere Pfütze gab es immer noch, auch wenn sie merklich kleiner geworden war.
Etwas geschockt waren wir über die zahlreichen Overlander, die jeweils mindestens drei Campsites belegten und locker pro Auto 15 Zelte aufgebaut hatten. Viel zu viele Menschen für die wenigen sanitären Anlagen, dachten wir uns. Zum Glück standen wir etwas abseits und betrachteten das Gewusel mit gemischten Gefühlen. Egal, wir gingen erst einmal zum Pool und kühlten uns ab. Leider war das eine Becken immer noch umgekippt. Wirklich schade! Trotzdem ließen wir uns unser Magnum Mandel schmecken, badeten und lasen in unseren Büchern.
Am Nachmittag fuhren wir nach Okondeka hoch. Auf der Strecke dorthin, sahen wir auch wieder sehr wenige Tiere. Dafür entdeckten wir in der Nähe des Wasserloches einen Honigdachs, der geschäftig durch das Gras lief und immer wieder versuchte, Mäuse zu fangen. Dem putzigen Gesellen schauten wir eine Zeitlang zu, dann ging es weiter in Richtung Adamax. Kurz hinter dem Wasserloch trauten wir unseren Augen kaum. Zebras soweit das Auge reichte, grasten friedlich vor sich hin. Viele hatten Junge, die putzig durch die Gegend liefen. Oftmals standen sie einfach auf der Straße und bewegten sich keinen Millimeter, so dass wir sie erst etwas nötigen mussten. Es war wirklich unglaublich. Die Herden nahmen kein Ende. So näherten wir uns Natco. Doch vorher kamen wir noch an einem riesigen See vorbei. Wie schön war das denn. Hier gab es sonst nur trockene Erde und jetzt schimmerte das lebensnotwendige Wasser blau vor uns. Bei der Hitze wären wir hier gerne reingesprungen, so verlockend sah es aus. Die Tiere tranken vorsichtig immer auf der Hut vor eventuellen Feinden und so kam es schon mal vor, dass die ganze Herde vom Wasser wegpreschte, um sich kurz darauf wieder vorsichtig zu nähern.
Auf den Weiden rund um den See entdeckten wir sogar einen Storch, der durch das Gras lief und nach etwas Fressbarem Ausschau hielt.
So viel Üppigkeit um uns herum. Inmitten der Zebras graste eine Herde Springböcke. Gnus liefen umher und Giraffen knabberten an den Akazien. Überall blühte der Hahnenfuß mit seinen schönen gelben Blüten. Es war einfach herrlich. So stellt man sich Afrika vor!
Zufrieden fuhren wir ins Camp zurück. Wo Chris schnell noch tankte und ich zum Wasserloch vorging. Diesmal hatte ich sogar Glück und konnte ein paar Impalas beim Trinken beobachten. Langsam versank die Sonne hinter dem Horizont. Auch an diesem Tag war sie bis zum Schluss hell und gleißend.
Wir grillten gemütlich uns schauten später noch einmal am Wasserloch vorbei. Doch bis auf den Uhu waren wieder keine Tiere zu sehen und so gingen wir bald darauf ins Bett.

Übernachtung:Okaukuejo Restcamp, CS 20, Etosha Nationalpark
Strecke: 246 km

  • Heute gibt es Eier mit Speck, Etosha Nationalpark
  • Kräftemessen bei den Springböcken, Etosha Nationalpark
  • Honigdachs, Etosha Nationalpark
  • Zebramutter mit Jungtier, Etosha Nationalpark
  • Straßensperre, Etosha Nationalpark
  • Normal gibt es hier keinen See, Etosha Nationalpark
  • Normal gibt es hier keinen See, Etosha Nationalpark
  • Einsames Gnu, Etosha Nationalpark
  • Europaeischer Weißstorch, Etosha Nationalpark
  • Springbockherde, Etosha Nationalpark
  • ebrababy, Etosha Nationalpark
  • Heute wird mal wieder gegrillt, Etosha Nationalpark

Donnerstag, 26.04.2018

An diesem Morgen weckte uns lautes Schakalgeheul, das von allen Seiten zu kommen schien.
Unseren Gamedrive machten wir natürlich gleich in westliche Richtung, denn hier waren die Herden und unser Ziel, das Dolomite Camp, lag auch in dieser Richtung.
Wir fuhren bis zum Wasserloch Natco und noch etwas weiter bis zu dem schönen See. Auch an diesem Morgen war hier Idylle pur. Tierherden soweit das Auge reichte. Zebras wieherten, Springböcke grasten und ein paar Gnus lagen friedlich im Gras. Vögel zwitscherten und zwei Fuchsmangusten buddelten im Sand. Auch wenn weit und breit keine größeren Raubtiere zu sehen waren, war es einfach nur schön. Zufrieden fuhren wir in Richtung Westteil. Trotz üppiger Weideflächen sahen wir unterwegs fast keine Tiere mehr. Sämtliche Herden schienen sich kurz vor Okaukuejo aufzuhalten. Trotzdem war alles grün und rosa Blumen blühten überall.
Wir schauten mal wieder zu den Spooky Forest und Grunewald, aber leider gab es nur noch wenige Bäume.

  • Toter Baum mit Webervögelnester, Etosha Nationalpark
  • Springbockherde im Morgenlicht, Etosha Nationalpark
  • Zebras im Morgenlicht, Etosha Nationalpark
  • Zebramutter mit Baby, Etosha Nationalpark
  • Zebraherde, Etosha Nationalpark
  • Junge Strauße, Etosha Nationalpark
  • Endlose Pisten im Etosha Nationalpark
  • Alles blüht und ist grün, Etosha Nationalpark

Mittags rasteten wir unterwegs auf einem Picknickplatz. Wir sahen einige Trappen und Gackeltrappen, die sich oftmals völlig empört in die Lüfte erhoben, als wir an ihnen vorbei fuhren. Ich entdeckte noch eine Hyäne am Straßenrand, aber leider sah Chris sie nicht und wir fuhren an ihr vorbei. Als wir dann langsam rückwärts zurück fuhren, ging sie leider von dannen.
Kurz vor Olifantsrus lief uns auf einmal eine Kuhantilope vor das Auto. Sie kam ziemlich schnell von rechts und raste genau auf unsere Motorhaube bzw. Chris Tür zu. Er machte eine Vollbremsung und lenkte das Auto sanft von der Straße ins seitliche Kiesbett und Büschen. Zum Glück machte auch die Kuhantilope im letzten Moment einen Satz nach vorne und sprintete dabei an der Motorhaube vorbei. Ein letzter Blick von beiden Seiten und die Kuhantilope verschwand wieder in den hohen Büschen am Wegesrand. Mit leicht zitternden Knien atmeten wir erst mal tief durch. Da hatten wir alle mächtig Glück gehabt!
Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir gut im Dolomite Camp an, das erhaben auf den Felsen thronte. Wie vor drei Jahren beschlossen, hatten wir wieder den Bungalow Nr. 13 gebucht, auf den wir uns schon unbändig freuten. So richtig glaubten wir noch nicht, dass es mit der Buchung geklappt hatte, aber nach einem kurzen Gespräch mit der Empfangsdame hielten wir den heißbegehrten Schlüssel in den Händen. Vorher hatten wir unten auf dem Parkplatz unser Zeug gepackt und als wir fertig waren, gehupt. Nach kurzer Zeit kam der Fahrer, der uns zum Bungalow brachte. Unterwegs sahen wir noch zwei Klippspringer, die uns neugierig beäugten, dann waren wir da und alles war so wie beim letzten Mal. Das Wasser blubberte im Minipool und unter uns lag das Wasserloch. Unzählige Zebras waren auf dem Weg dorthin. Man konnte sie schon von weitem hören. Springböcke lagen auf der weiten Fläche rund um das Wasserloch. Das war genau der Platz, an den wir uns erinnerten und an den wir unbedingt zurückkehren wollten. Wir nutzten den Nachmittag und verbrachten ihn schauend, lesend und badend auf der Terrasse. Um 16.00 Uhr machten wir noch einen kurzen Gamedrive, aber leider sahen wir weder Elefanten noch Raubtiere. Dafür konnten wir kurz ein Spitzmaulnashorn mit seinem Jungen beobachten. Es beäugte uns kritisch und verschwand sehr schnell mit dem Kleinen in den Büschen.
Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir zurück im Camp und verabschiedeten die Sonne, die kraftvoll am Horizont verschwand.

  • Kurze Pause, Etosha Nationalpark
  • So kann man es aushalten, Dolomite Camp, Etosha Nationalpark
  • Zebras vor dem Dolomite Camp , Etosha Nationalpark
  • Sonnenuntergang, Dolomite Camp, Etosha Nationalpark

Den Abend verbrachten wir wieder auf der Terrasse. Wir machten Brotzeit und ließen uns dazu ein Glas Wein schmecken. Leider ging das Außenlicht nicht, so dass Chris keine schönen Bilder von der blauen Stunde machen konnte. Dafür nutzen wir die Dämmerung und behielten das Wasserloch im Auge. Schön war es. Als es zu kühl wurde, gingen wir rein und verschwanden schon bald in dem großen gemütlichen Bett.

Übernachtung:Dolomite Camp, Etosha Nationalpark
Strecke: 325 km

Freitag, 27.04.2018

Chris hatte gestern den Fahrer gebeten, uns um 6.30 Uhr abzuholen und wider Erwarten klappte es auch.
Wir frühstückten gemütlich bis 7.00 Uhr. Es gab frische warme Croissants, die einfach nur genial schmeckten. Wir machten uns noch ein paar Toasts für später und wanderten dann zum Auto vor.
Leider sahen wir bis auf eine bezaubernde Landschaft fast keine Tiere. Wir klapperten die Wasserlöcher Klippan und Ratledraf ab und beschlossen danach eine große Runde zu fahren. Unterwegs sahen wir ein paar Löffelhunde, die müde auf einer kleinen Anhöhe mitten in den hübschen pinken Blumen lagen. Leider waren sie sehr scheu und als wir hielten, um ein Bild zu machen, liefen sie schnell davon. Schade, denn das hätte wirklich toll ausgeschaut.
Kurz darauf entdeckten wir ca. 20 Giraffen. Auch Kuhantilopen, Gnus und Springböcke liefen uns über den Weg. Am schönsten waren jedoch die Zebras, denn die jungen Hengste tollten übermütig umher und rauften miteinander.
Ca. 11.00 Uhr waren wir zurück auf unserem Zimmer. Hier aßen wir unsere Sandwiches. Ein kühler Wind wehte uns um die Nase, so dass es im Schatten fast zu frisch war und wir uns lieber etwas in die Sonne legten. Dafür blieben die lästigen Fliegen fern und wir hatten unsere Ruhe.
Bis 16.00 Uhr faulenzten wir und genossen die Aussicht, dann machten wir noch eine kurze Runde. Wir hatten Glück und konnten ein Spitzmaulnashorn relativ nah beobachten. Mit seinen kurzsichtigen Augen blinzelte es uns an, aber glücklicherweise nahm es nicht Reißaus, sondern fraß weiter.
Zufrieden kehrten wir ins Camp zurück, wo wir kurz nach Sonnenuntergang eintrafen. Wieder blieben wir auf dem Zimmer und genossen das schwindende Licht und die Geräusche, die abends immer noch intensiver wurden.

  • Frühstück im Dolomite Camp, Etosha Nationalpark
  • Sonnenaufgang im Etosha Nationalpark
  • Unterwegs im Etosha Nationalpark
  • Sonnenaufgang im Etosha Nationalpark
  • Kämpfende Zebras, Etosha Nationalpark
  • Kämpfende Zebras, Etosha Nationalpark
  • Zebras, Etosha Nationalpark
  • Zebras, Etosha Nationalpark
  • Kämpfende Zebras, Etosha Nationalpark
  • Dolomite Camp, Etosha Nationalpark
  • Zebra in der blühenden Steppe, Etosha Nationalpark
  • Spitzmaulnashorn, Etosha Nationalpark
  • Spitzmaulnashorn, Etosha Nationalpark
  • Zebramutter mit Baby, Etosha Nationalpark
  • Zebras im Sonnenuntergang, Etosha Nationalpark
  • Candle Light Dinner, Dolomite Camp, Etosha Nationalpark

Im Dunkeln kam dann doch noch der Elektriker, der eigentlich schon tagsüber kommen sollte, um das Außenlicht zu reparieren. Er baute den Schalter vom Schrank um, da er keinen Ersatzschalter für das Außenlicht hatte. Jetzt hatten wir wieder schönes Licht und als Krönung hörten wir auch noch Löwen brüllen. Im Laufe der Nacht war das Brüllen immer lauter geworden. Sie waren eindeutig näher gekommen. Spannung breitete sich aus. Wie sehr ich dieses Geräusch doch liebe. Leider holte uns an diesem Morgen niemand ab und so wanderten wir zum Frühstücksraum vor. Immer wieder hörten wir die Löwen.

Übernachtung:Dolomite Camp, Etosha Nationalpark

Samstag, 28.04.2018

An diesem Morgen gab es frische Scoones, die nicht nur dampften, sondern auch hervorragend schmeckten. Nach dem Frühstück wollten wir sofort losfahren. Doch es war wieder kein Fahrservice da und so wanderten wir zum Parkplatz runter. Diesmal mit einem etwas mulmigen Gefühl, da die Löwen ja irgendwo in der Nähe waren. Wir kamen jedoch unbeschadet beim Auto an und fuhren sogleich zu unserem Wasserloch vor. Leider sahen wir sie nicht, aber das wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Wir fuhren weiter in Richtung Duineveld Wasserloch.
Unterwegs hielt Chris an, denn es roch ganz stark nach Elefant. Wir schauten uns um und konnten unser Glück kaum fassen, als wir den mächtigen Elefantenbullen entdeckten. Gemütlich fraß er und stopfte Massen an Gras mitsamt Blumen in sich hinein. Nachdem uns die Empfangsdame nämlich gesagt, hatte, dass es in der Gegend fast keine Elefanten gibt, hatten wir mit diesem prächtigen Tier gar nicht gerechnet.

  • Mächtiger Elefantenbulle, Etosha Nationalpark
  • Mächtiger Elefantenbulle, Etosha Nationalpark
  • Gnu Herde, Etosha Nationalpark
  • Zebras mit Jungtieren, Etosha Nationalpark

Zurück im Camp genossen wir wieder den Nachmittag auf unserer Terrasse. Es wehte jedoch ein heftiger und relativ kühler Wind, der zum Teil, in Böen über uns hinwegfegte. Einmal traf eine Böe unseren Stuhl und beförderte ihn in den Pool.
Nachmittags packte ich schon mal unsere Sachen zusammen, die wir später im Auto verstauten. Leider kam auch diesmal der Fahrservice erst nach zwei Nachfragen. Wir wären ja gegangen, aber schwer bepackt ist der Weg einfach zu weit und es war viel zu heiß. Auf dem Nachmittagsgamedrive beobachteten wir zig Giraffen, die sich dem Klippan Wasserloch näherten. Doch bis sie dort ankommen würden, wäre es längst dunkel. So schauten wir ihnen eine Zeit zu und fuhren dann weiter.
Am Abend machten wir es uns wieder auf der Terrasse gemütlich. Eigentlich hatten wir vorgehabt Essen zu gehen, aber wir konnten uns einfach nicht von der Aussicht trennen. So machten wir wieder Brotzeit und genossen die Dämmerung. Da unten war doch was… „da bewegt sich doch etwas“. Wie aus dem Nichts kam doch tatsächlich ein Nashorn zum Wasserloch spaziert und ein zweites gleich hinterher. Das eine trank vorsichtig am Rand und schaute sich immer wieder um, während sich das andere mitten ins Wasserloch legte. Solange wir noch etwas Licht hatten beobachteten wir die Zwei. Was für ein genialer Abend!
Wir saßen noch lange draußen und genossen die Nacht, wie die Mücken unser Blut. Waren die lästig, die Biester, denn leider hatte der Wind mit Sonnenuntergang nachgelassen und so ärgerten sie uns mächtig. Zum Glück hatten wir Peaceful Sleep dabei und boten ihnen Paroli. Als wir uns einschmierten sah ich mir Chris Beine genauer an. Oh weh, da waren zig Stiche die ganzen Beine hinauf. Er hätte wohl doch das Mückenschutzmittel benutzen sollen….
Unser letzter Abend ging leider zu Ende. Auch diesmal hatte es uns wieder gut gefallen. Leider gab es einige Schwachstellen und Renovierungsarbeiten standen mehr als an. Einige Bretter waren marode, so dass man aufpassen musste, wohin man trat. Etliche Lampen der Außenbeleuchtung gingen nicht mehr und so langsam sah man dem Camp die Jahre an. Dabei war es ja erst 2011 fertig geworden. Doch trotzdem gefiel es uns nach wie vor und wir würden wieder kommen, denn unser Bungalow war uns einfach fest ans Herz gewachsen. Hier auf diesen Felsen spürt man noch immer den Hauch von Afrika, wenn die Zebras rufen, die Grillen zirpen und der Wind sanft durch die Bäume streift. Man sieht nichts anderes außer Weite mit sanften Hügeln und der typischen afrikanischen Savanne. Wenn man hier ist, möchte man nirgends anderswo sein, sondern würde am liebsten die Zeit anhalten und den Augenblick ewig genießen.

Übernachtung:Dolomite Camp, Etosha Nationalpark
Strecke: 325 km und 224 km

  • Andrea fischt unseren Stuhl aus dem Pool, Etosha Nationalpark
  • Relaxen am Pool, Etosha Nationalpark
  • Unser Himmelbett, Dolomite Camp, Etosha Nationalpark
  • Giraffen, Etosha Nationalpark
  • Giraffen, Etosha Nationalpark
  • Springbockherde, Etosha Nationalpark
  • Abendstimmung, Dolomite Camp, Etosha Nationalpark
  • Abendstimmung, Dolomite Camp, Etosha Nationalpark

Sonntag, 29.04.2018

Ein sehr leises Löwenbrüllen weckte uns an diesem Morgen. Leider waren sie weitergezogen und hatten sich uns nicht gezeigt. Wir machten uns fertig und warteten auf den Shuttle, der natürlich wieder nicht kam. Eigentlich sollte man hier im Camp nicht alleine zum Essen gehen, jedenfalls nicht im Dunkeln, aber was bleibt einem anderes übrig, wenn man rechtzeitig losfahren wollte. Zum Glück lagen unsere Taschen schon gut verstaut im Auto. So schulterten wir die Rucksäcke und liefen langsam los. Der Vollmond versank gerade blutrot hinter dem Horizont. Was für ein Anblick!
Wir frühstückten gemütlich und schmierten uns Sandwichs für unterwegs, denn heute mussten wir den Etosha Nationalpark verlassen. Trotz der langen Zeit, wären wir gerne noch länger geblieben. Irgendwie reicht es nie und man hat immer zu wenig Zeit.
Wir beobachteten ein paar Springböcke, die im morgendlichen Gegenlicht rangelten, sahen Giraffen und eine große Gnuherde.
Kurz vor dem Gate, als wir schon nichts mehr erwarteten und gerade um eine Kurve kamen, bremste Chris. Gleichzeitig hatten wir 8 Löwen entdeckt. Zwei prächtige Paschas verschwanden ziemlich schnell in den Büschen, aber drei junge Löwen und zwei Mädels ließen sich zum Glück Zeit. Sie lagen etwas in der Sonne wechselten dann langsam den Platz und zogen sich schließlich in den Schatten zurück. Was für ein gelungener Abschluss!
Am Galton Gate wurden unsere Reifen mit Desinfektionsmittel abgespritzt und eine Veterinärkontrolle fragte uns nach Eiern, Milch und Fleisch. Wir fragten uns: warum?! Die Dame schaute auch in den Kühlschrank, der mehr als voll mit Getränken war, konnte aber nichts finden. Wir hatten ja eh fast nichts mehr. So passierten wir das Gate und der erste Teil unserer Reise war schon vorbei. Doch einige andere tolle Orte lagen noch vor uns, auf die wir uns schon sehr freuten. Für die lange Fahrt legten wir mal wieder ‚Hummeldumm‘ auf und fuhren mit Matze, Sina, Bahee und dem Rest der Gruppe Swakopmund entgegen.

  • Springbockherde im Sonnenaufgang, Etosha Nationalpark
  • Kämpfende Springböcke im Sonnenaufgang, Etosha Nationalpark
  • Steppenfalke, Etosha Nationalpark
  • Oryxantilope, Etosha Nationalpark
  • Zum Abschluss nochmal Löwen, Etosha Nationalpark
  • Zum Abschluss nochmal Löwen, Etosha Nationalpark
  • Löwenrudel im Etosha Nationalpark
  • Lindequist Gate, Westseite, Etosha Nationalpark

Bis Kamanjab fuhren wir auf guter Teerstraße. Wir sahen sogar noch ein paar Giraffen, die futternd in den Büschen am Straßenrand standen. In Kamanjab tankten wir auf und beobachteten dabei fasziniert zwei Südafrikaner: er ein Bär von einem Mann mit einem sehr starken Auto und sie klein weißblond mit Zöpfen, die barfuß in die Tankstelle hineinspazierte. Sie trug ein schwarzes Minikleid und einen riesigen Cowboyhut. Aber nicht nur wir hatten mit unseren Unterkiefern zu kämpfen, auch die Leute rings um uns herum, beobachteten die Zwei mit offenen Mündern. Später sollten wir ihnen noch einmal im Sossusvlei begegnen, sie waren einfach unverkennbar.
Danach ging es auf breiter Schotterpiste weiter unserem Ziel entgegen. Wir kamen an Khorixas und Uis vorbei. Das Landschaftsbild änderte sich, je näher wir der Küste kamen, von schöner hügeliger vegetationsreicher Landschaft in karge sandige Wüste. Die Straße staubte immer mehr. Das änderte sich erst, als wir auf der Salzstraße an der Küste waren.

  • Noch schnell auftanken
  • und weiter geht die Fahrt
  • hin und wieder sieht man eine Farm
  • Achtung Elefanten

Einen kurzen Stopp legten wir noch bei dem Schiffswrack der "Zeila" ein, dass am 25. August 2008 auf Grund gelaufen. Es liegt ca. 56 km nördlich von Swakopmund und wird von mächtigen Wellen um- und überspült.
Der alte Fischtrawler sollte eigentlich in Indien abgewrackt werden, doch bei starkem Seegang riss das Schleppseil sorgten für ein schöneres Schicksal.
Um 15.00 Uhr kamen wir in Swakopmund an und fuhren zu unserer Unterkunft der Desert Breeze Lodge, die nahe den Sanddünen liegt und uns für zwei Nächte ein Zuhause bot. Sehr nett wurden wir durch Andrea begrüßt, die uns kurz einwies und uns den Schlüssel zu unserem Bungalow übergab. Wir waren sehr gespannt. Doch der Raum übertraf selbst unsere Vorstellungen noch. Ein schönes großes Zimmer mit Kamin und einem riesigen Panoramafenster hieß uns willkommen. Wir hatten sogar eine kleine Terrasse und auch das große geräumige Bad ließ keinen Wunsch offen. Aus dem Panoramafenster hatten wir freie Sicht auf die wunderschönen Sanddünen. Hier konnte man es echt aushalten!
Wir gaben noch schnell unsere Wäsche ab, denn nach über einer Woche staubiger Pisten der Etosha Pfanne waren etliche unserer Sachen heftig eingestaubt.
Bis um ca. 16.00 Uhr genossen wir unser schönes Zimmer, dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Schiffswrack, wo wir eine Stunde vor Sonnenuntergang ankamen. Die Wellen waren nicht mehr so heftig, aber noch immer umspülten sie das Wrack. Ein kräftiger Wind wehte uns salzige Luft ins Gesicht. Wir liefen am Strand entlang und atmeten die frische Meeresluft ein. Immer weiter sank die Sonne dem Horizont entgegen und tauchte das Meer in ein oranges Licht. Möwen und andere Meeresvögel flogen vorbei, auf der Suche nach einem trockenen Platz für die Nacht. Die Sonne strebte immer weiter dem Horizont entgegen und die Farben verblassten langsam. Da es mittlerweile recht frisch geworden war, machten wir uns zügig auf den Rückweg.
Unterwegs sahen wir den Vollmond riesig über den Sanddünen aufgehen. Was für ein gigantischer Anblick. Er begleitete uns bis nach Swakopmund. Wir fuhren noch kurz in die Lodge und brachten die Fototaschen zurück.
Dann ging es auch schon zum Ocean Cellar, wo wir einen Tisch reserviert hatten. Ganz Swakopmund war voll. Immer wieder wurden Leute abgewiesen, die keine Reservierung hatten, auch in anderen Lokalen sah es nicht besser aus. Doch für uns stand ein schöner Tisch am Fenster bereit. Das Ambiente war zwar etwas kühl, aber das Essen war einfach nur genial. Als Vorspeise gab es gebratene Scalops mit getrockneten Tomaten, Kapern und Entenbrust sowie Crayfisch mit Avocado und Tomaten. Das war schon ein Genuss, aber auch die Hauptspeise Thunfisch mit Sesamkruste auf Teriyaki Soße und Monkfisch (Seeteufel) mit Kartoffeln in Senfsoße war nicht nur ein Hochgenuss sondern auch noch ein Augenschmaus, so dass wir rundherum glücklich und zufrieden waren. Na gut ganz reichte es immer noch nicht und so gönnten wir uns noch als Nachspeise, eine Swissroll aus Haselnuss Eis – da konnten wir einfach nicht widerstehen.
Sehr satt fielen wir kurz darauf ins Bett und schliefen wie die Murmeltiere.

Übernachtung:Desert Breeze Lodge, Swakopmund
Strecke: 672 km inklusive Schiffswrack

  • Schnurgerade und staubig, so sind die Pisten hier
  • Wrack des Fischerbootes Zeila dient als Nistplatz für Kormorane
  • Desert Breeze Lodge, Swakopmund
  • Desert Breeze Lodge, Swakopmund
  • Desert Breeze Lodge, Swakopmund
  • Sonnenuntergang am Meer
  • Wrack des Fischerbootes Zeila im Sonnenuntergang
  • Zur Belohnung gibt es ein tolles Essen im Ocean Cellar

Montag, 30.04.2018

Nach einem guten Frühstück machten wir uns früh auf den Weg nach Walvis Bay, dem drittgrößten Ort Namibias an der Walfischbucht, wo sich der wichtigste Seehafen des Landes befindet. In die Nähe des Hafens wollten wir, denn dort befindet sich ein kleiner Pier, von dem aus unser Katamaran starten würde. Leider war es an diesem Morgen extrem neblig und mit nur 13 °C recht frisch.
Etliche Leute hatten sich schon bei den verschiedenen Anbietern eingefunden. Unser Katamaran von Catamaran Charters war der Silvermoon und unser Reiseleiter für den Morgen Ernst mit dem typisch trockenen „Südwesterhumor“. Da wir die einzigen Deutschen an Bord waren, sprach Ernst meist englisch, was uns jedoch nicht weiter störte. Das eine oder andere Wort wechselten wir jedoch auf Deutsch.
Die Bootstour war immer noch gut, aber hatte viel vom damaligen Charme eingebüßt. Alles war professioneller. Hatten wir damals die Pelikane noch im Flug gefüttert, ließ man sie heute nur noch auf dem Dach landen. Die Seelöwen kamen weiterhin an Bord und ein kleiner mutterloser Seebär wurde von den Booten aufgezogen, was wir total nett fanden. Wir wurden von Tümmlern und kleinen Delphinen begleitet. Das Essen war nach wie vor gut, aber damals noch frisch und zum Teil heiß zubereitet war es heute nur noch kalt und an Land vorbereitet. Das war alles nicht schlimm und die Tour bis zum Leuchtturm vorbei an den Austernbänken und unzähligen Kormoranen und Seelöwen nach wie vor sehr schön, aber trotz Ernst, der wirklich erfrischend war, für uns nicht mehr so empfehlenswert wie damals.
Wir sahen ein großes Tiefsee Öl-Bohrschiff und ein chinesisches Boot, das andere Schiffe aufnehmen kann, indem es Wasser in den Rumpf pumpt und sich somit absenkt, bis es unter ein liegengebliebenes Schiff fahren kann, um es an Bord zu nehmen.
Auf dem Rückweg besserte sich das Wetter zusehends und mit purem Sonnenschein kamen wir im Hafen an.
Wir machten noch einen Abstecher zur Lagune, wo unzählige Flamingos im Wasser standen und es nach Futter durchsiebten. Sie kamen sogar sehr nah zu uns heran, als wir uns in den Sand setzten und ihnen zuschauten.

  • Frühstück in der Desert Breeze Lodge, Swakopmund
  • Ernst mit dem typisch trockenen Südwesterhumor
  • Rosapelikan
  • Tümmler
  • Südafrikanischer Seebär
  • Tümmler
  • Tiefsee Öl-Bohrschiff im Nebel
  • Frachter
  • Südafrikanischer Seebär
  • Hier kommt der Fisch
  • Rosa Flamingos und Zwergflamingos, Walvis Bay
  • Rosa Flamingos und Zwergflamingos, Walvis Bay

Zurück in Swakop hatte es immer noch zähen Nebel, der besonders fest an der Küste zu hängen schien, denn an unserer Unterkunft, die nur drei Kilometer vom Meer entfernt war, schien die Sonne. Wir füllten im Spar und Metzger unsere Vorräte auf und spazierten etwas durch die Stadt. Eigentlich hatte Chris mir einen Stadtbummel versprochen, nur dabei vergessen zu erwähnen, dass sich der Bummel auf den Campingausstatter Cymot beschränken würde, wo wir ein Windlicht kauften. So wurde wieder nichts aus meinen Einkaufsträumen in den netten kleinen Läden, denn eigentlich wollte ich nach ein paar hübschen Gläsern für unsere Tour Ausschau halten, denn weder Wein noch Gin Tonic schmeckten uns noch aus den Edelstahlbechern. Tja, daraus wurde leider nichts und so wanderten zwei unscheinbare Biergläser aus dem Spar in unsere Geschirrkiste.
Zum späten Nachmittag fuhren wir zum Strand vor und spazierten am Meer entlang. Der Nebel hatte sich weiter auf das Meer zurückgezogen und es war angenehm warm. Den Sonnenuntergang verbrachten wir an der Jetty. Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, wurde es schlagartig kühl und ich wartete im Auto bis Chris, der immer noch fotografierte, ebenfalls ins Auto stieg.
Um 19.15 Uhr hatten wir einen Tisch im Old Steamer Restaurant reserviert. Das ist ein Buffetrestaurant mit sehr guter Küche. Es befindet sich auf dem Gelände der „Alten Brücke“ und die Innenausstattung ist optisch einem Boot nachempfunden. Die Atmosphäre war absolut toll. Durch das viele Holz sehr heimelig mit Bullaugen und Reling. Auch das Essen war wirklich super, besonders der Krabbencocktail und das frisch gebratene Rinderfilet blieben uns in Erinnerung. Eine besondere Nachspeise gab es unter anderem auch - frische Schokoladen Mousse mit salzigen Erdnüssen, das war echt ein Geschmackserlebnis. Der einzige Nachteil an einem Buffet ist für mich jedoch immer, dass man einfach zu viel isst, weil man alles probieren möchte. So fielen wir später völlig fertig mit dicken Bäuchen ins Bett.

Übernachtung:Desert Breeze Lodge, Swakopmund
Strecke: 136 km

  • Desert Breeze Lodge Rezeption, Swakopmund
  • Tolle Steinskulpturen, Desert Breeze Lodge, Swakopmund
  • Bungalow mit Aussicht, Desert Breeze Lodge, Swakopmund
  • Aussicht von der Desert Breeze Lodge, Swakopmund
  • Leuchtturm von Swakopmund
  • Chris am Strand von Swakopmund
  • Strand und Jetty im Sonnenuntergang, Swakopmund
  • Jetty im Sonnenuntergang, Swakopmund
  • Jetty im Sonnenuntergang, Swakopmund
  • Jetty in der Dämmerung, Swakopmund
  • Old Steamer Restaurant, Swakopmund
  • Old Steamer Restaurant, Swakopmund

Dienstag, 01.05.2018

Nach einem leckeren Frühstück brachen wir um kurz vor 8.00 Uhr auf. Wieder war es sehr neblig am Morgen, aber rechtzeitig zu unserer Abreise vertrieb die Sonne die Nebelschwaden und verzauberte die Landschaft mit ihrem warmen Licht.
Auch unten am Meer konnte sich der Nebel diesmal nicht halten. Er lag jedoch als dicke Wand weit draußen auf der Lauer und erinnerte uns ein wenig an den Klassiker „Nebel des Grauens“. An den Dünen hingen noch Nebelfetzen. Es sah wirklich toll aus. Nach Walvis Bay ging es ab in die Wüste und auf der langen und teilweise kerzengeraden C14 ins Nichts hinein. Ich liebe diese Straße einfach und auch die karge Landschaft. Anfangs ist sie noch geteert, dann wird sie zur festgefahrene Gravelroad und geht später in eine staubige Schotterpiste über. Man sah auch genau wo es in letzter Zeit geregnet hatte, denn anfangs war es wirklich staubtrocken und später wurde es abschnittsweise sehr grün und sogar ein paar Blümchen blühten.
Um 9.30 Uhr hatte es schon 27 Grad mit steigender Tendenz. Unterwegs sahen wir einige viele Strauße, aber sonst fast keine anderen Tiere.
Waren wir anfangs noch fast alleine unterwegs wurden es später immer mehr Autos. Zum Glück kamen sie uns entgegen, aber so viele Menschen hatten wir auf dieser Strecke noch nie gesehen.
Am Tropic of Capricorn wollten wir eigentlich unser fast schon obligatorisches Bild machen, aber leider wurde es gerade von einer Radel-Gruppe belagert und als dann auch noch parallel zu uns ein großer Reisebus hielt, sahen wir davon ab und fuhren weiter. Die Zeiten, wo hier stundenlang niemand auftauchte, waren eindeutig vorbei und es wurde nicht besser. Am Kuiseb Canyon parkten überall Reisegruppen am Straßenrand zum Teil mehrere Busse hintereinander, so dass wir auch hier nur einen sehr kurzen Stopp einlegten und dementsprechend zeitig am Sossusvlei ankamen.

  • Küstennebel, Desert Breeze Lodge, Swakopmund
  • Küstennebel über den Dünen Swakopmund
  • Weiter geht es auf endlosen Pisten
  • Achtung Kuiseb Canyon, hier wird es kurvig
  • Gravelroad C14 Richtung Süden
  • blühende Landschaft entlang der Gravelroad C14
  • Autowrack an der Piste
  • Fahrt ins Sossusvlei

Aber auch hier war es so voll wie noch nie und wir standen ziemlich lange an der Rezeption an. Leider durften wir noch nicht einchecken, da wir erst morgen auf die Campsite gehen würden, aber den Parkeintritt konnte Chris schon mal bezahlen. Dann fuhren wir weiter zur Sossus Dune Lodge, auf dem Weg dorthin hielten wir noch am Sesriem Canyon, da Chris schauen wollte, ob er Wasser führt. Da dem nicht so war, checkten wir zeitig in der Lodge ein, wo wir gleich den ersten Bungalow am Wasserloch bekamen.
Wir sprangen kurz in den Pool und erfrischten uns, denn mittlerweile hatte es 35 °C im Schatten. Danach machten wir uns auf den Weg zum Deadvlei, wo wir den Abend verbringen wollten. Wieder kamen uns sehr viele Autos entgegen, was wir gar nicht verstehen konnten, denn gerade begann das Licht immer schöner zu werden und die Dünen bekamen langsam Schatten.
Wir waren schon gespannt auf die letzten 5 Kilometer Tiefsand, aber mein Meisterfahrer lenkte unser Auto zielsicher zum Deadvlei und konnte sogar unterwegs anhalten für ein Foto von den ausgefahrenen Spuren.
Als wir am Parkplatz vom Deadvlei ankamen, standen dort ein paar Autos, die jedoch wegfuhren, bis wir uns für die Wanderung fertig gemacht hatten. So war nur ein anderes Paar mit uns bei den toten Bäumen, die mittlerweile zum Weltnaturerbe der UNESCO zählen und geschützt sind. Schilder weisen darauf hin, dass man weder die Bäume anfassen oder besteigen noch zerstören soll. Da fragten wir uns schon, wie man auf solche Gedanken kommt, aber wir hatten ja auch schon einen Chinesen gesehen, der einen toten Baum angepinkelt hat, da klettern sicher auch Leute auf den morschen Bäumen herum. Unverständlich für mich.
Jedenfalls waren wir die letzten, die aus dem Vlei hinauswanderten, als die Sonne hinter den Dünen verschwunden war. Zurück auf der Teerstraße gab es erst einmal ein Savanna und Windhoek Lager für uns. Wieder zischte es richtig, als die kühle Flüssigkeit unsere Kehlen hinab rann.

  • Düne 40
  • Tiefsandpiste zum Deadvlei
  • Deadvlei, Namibia
  • Tote Bäume im Deadvlei, Namibia
  • Deadvlei, Namibia
  • Deadvlei, Namibia
  • Deadvlei, Namibia
  • Deadvlei, Namibia
  • Deadvlei, Namibia
  • Deadvlei, Namibia
  • Deadvlei, Namibia
  • Deadvlei, Namibia

Da Chris eh keine Lust auf das Lodge Essen hatte und mir an diesem Tag die Hitze irgendwie ziemlich zugesetzt hatte, verzichteten wir auf das Abendessen und setzten uns stattdessen auf die Terrasse. Kaum saßen wir gemütlich draußen, fiel auch schon der Strom aus und wir saßen im Dunkeln und lauschten den Geräuschen der Nacht. Bald darauf um ca. 21.00 Uhr gingen wir ins Bett.

Übernachtung:Sossus Dune Lodge, Zimmer 13, Namib Naukluft Nationalpark
Strecke: 492 km

Mittwoch, 02.05.2018

Der Wecker klingelte uns zeitig aus dem Schlaf, denn an diesem Morgen konnten wir noch einmal sehr früh aufbrechen. Wir holten um 5.45 Uhr unsere Frühstücksboxen ab, füllten Kaffee in die Thermobecher und knabberten an einem Keks, dann ging es auch schon los zum Auto.
Sehr früh kamen wir am Deadvlei Parkplatz an, schulterten unsere Rucksäcke und liefen auf unsere Düne hinauf. Mir ging es zwar ein wenig besser, aber diesmal strengte mich der Aufstieg noch mehr an als sonst. Mehrmals musste ich würgen und eine Pause einlegen. Doch langsam kämpften wir uns immer höher, bis wir zufrieden waren und uns hinsetzten, um auf den Sonnenaufgang zu warten.
Die Sonne ging golden über den Dünen auf, kein Wölkchen war am Himmel. Die Pause hatte uns gut getan und so liefen wir weiter die Düne hinauf, bis sie irgendwann in Big Daddy überging. Hier war es nicht mehr so steil und das Gehen fiel etwas leichter.
Doch Big Daddy wollten wir an diesem Morgen nicht besteigen und so gingen wir auf einem ausgetretenen Pfad die Düne hinab ins Deadvlei. Durch die Anstrengung ging es mir wieder schlechter und so machte mir auch das Fotografieren überhaupt keinen Spaß und ich stand etwas desorientiert herum, während Chris von einem Baum zum anderen lief und fleißig fotografierte.
Um ca. 10.00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg, während Massen an Menschen ins Vlei strebten und auf die Dünen liefen. Zurück am Auto frühstückten wir erst einmal und gleich ging es mir etwas besser.

  • Sonnenaufgang über der Namib
  • Chris auf der Düne
  • Sonnenaufgang über der Namib
  • ganz schön anstrengend
  • Sonnenaufgang über der Namib
  • Big Daddy, Namibia
  • Andrea hinterläßt Spuren im Sand
  • Sonnenaufgang im Deadvlei, Namibia

Danach fuhren wir zur Sesriem Campsite und gingen zur Rezeption.
Dummerweise hatte es nicht mit unserer Reservierung geklappt und wir sollten fast am Eingang stehen. Nachdem die Dame unsere entsetzten Gesichter gesehen hatte, bot sie uns doch noch eine Außencampsite an, die wir freudestrahlend annahmen. Die nächsten zwei Nächte würde die schöne Campsite 36 uns gehören und wir waren sehr zufrieden.
Wir packten unser Auto mal wieder etwas um und genossen es im Schatten der Kameldornbäume zu sitzen und dem Treiben auf der Campsite zuzuschauen. Auch an diesem Tag wurde es wieder sehr heiß, so dass wir uns entschlossen, in den Pool zu springen. Tat das gut. Hier verweilten wir sehr lange, lasen in unseren Büchern, bis wir uns am Nachmittag wieder in den großen Sandkasten begaben. Wir hatten zwar überhaupt keine richtige Lust, aber natürlich zog es uns hinaus in den Sand. Wir fuhren zum Nara Vlei und waren mal wieder ganz alleine. Das war wirklich schön. Anfangs sahen wir noch zahlreiche Fußspuren im Sand, dann lagen die Dünen unberührt vor uns.
Die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel. Ich war immer noch nicht wieder richtig fit, aber an diesem Nachmittag machte es mir wieder Spaß durch den Sand zu laufen und nach einem schönen Motiv Ausschau zu halten. Oryx- und Springbockspuren waren die einzigen Abdrücke im Sand, die wir noch sahen. Es war lustig, wie sie von einem Nara-Melonenstrauch zum nächsten führten, um von dem frischen Grün zu knabbern. Von einer Düne aus entdeckten wir sogar noch einen Springbock. Relativ zeitig begaben wir uns zum Auto zurück. Ich war total erschöpft und freute mich schon auf mein Bett.

  • Teerpiste zum Sossusvlei
  • Dünen im Nachmittagslicht
  • Andrea beim Fotografieren
  • Dünen soweit das Auge reicht
  • Strukturen im Sand der Namib
  • Dünen der Nami
  • Sonnenuntergang auf dem Rückweg
  • Düne im letzten Abendlicht

Wir grillten noch und während Chris wegen WLAN zur Bar vorging, kletterte ich schon mal ins Bett und schlief sofort ein. Irgendwas lag mir in den Knochen und mein Körper verlangte dringend nach Schlaf. Draußen wehte ein heftiger Wind und zerrte am Zelt, aber das störte mich nicht mehr.

Übernachtung:Sesriem Campsite Nr. 36, Namib Naukluft Nationalpark
Strecke: 260 km

Donnerstag, 03.05.2018

Gerade als wir aufstanden, brauste schon der erste Wagen zum Gate vor. Nein, das war definitiv zu früh. In Ruhe machten wir Kaffee und packten zusammen, dann fuhren wir zum Gate vor und standen als zweiter Wagen an der Schranke zur Dünenstraße. Hier frühstückten wir gemütlich, bis das Tor öffnete.
Chris fuhr flott aber auch umsichtig, denn immer wieder blitzten Augen in der Dunkelheit auf. Wir wurden sogar von zwei Rennfahrern überholt, die jedoch an Düne 41 und 45 abbogen. Ein anderer Camper heftete sich an unsere Fersen und fuhr direkt am Deadvlei Parkplatz vorbei. Wir bogen auf den alten Deadvlei Parkplatz ein und parkten dort. Der andere Camper schaute verwirrt und fuhr dann wieder zurück, während wir unsere Sachen packten.
An diesem Morgen wollten wir nämlich nicht ins Deadvlei, sondern die Dünen in der Nähe erkunden.
So wandten wir uns vom üblichen Wanderweg ab und gingen querfeldein in die Dünen. War das schön. Weit und breit kein Mensch nur Sand und blauer Himmel. Der gestrige Sturm hatte sämtliche Spuren verweht so dass keine Spur mehr zu sehen war. Als die Sonne hinter dem Horizont erschien, hatten wir schon ein paar Meter zurückgelegt und waren mitten in der Wüste. Es sah wunderschön aus. Der noch immer fast volle Mond hing über dem Erdschatten und verblasste, während sich die Sonne immer weiter hinaufkämpfte. Hier war sie wieder die Einsamkeit der Namib inmitten der Dünen, die wir so lieben, die vom Wind geformt, unzerstörbar und der Sonne trotzend vor uns lagen. Gut gelaunt liefen wir durch den Sand kletterten auf den Dünen herum und freuten uns über die Schönheit und Einzigartigkeit dieser fantastischen Dünenwelt. Nach gut zwei Stunden kamen wir wieder am Auto an und fuhren zum Sossusvlei Parkplatz, wo wir uns einen schönen Schattenbaum suchten und dort unser Lager aufschlugen. Hier frühstückten wir gemütlich mit Kaffee, Rauchfleisch, Käse und Gewürzgurken. Natürlich stellte ich auch wieder Wasser für die Webervögel auf, die erst tranken und dann badeten. Was für ein Spektakel. Auch ein Schakal und ein paar Schildraben schauten vorbei, während wir in unseren Büchern lasen und die Stunden vergingen. Wir entspannten und genossen den Tag. Um ca. 16.00 Uhr fuhren wir die 5 Kilometer Tiefsand zurück zur Teerstraße. Unterwegs entdeckten wir noch eine Oryxantilope und hielten an. Chris versteckte sich hinter dem Sand und duckte sich wie ein Buschmann auf der Jagd. So konnte er ein paar Bilder von dem angepassten Wüstenbewohner machen, ohne ihn zu stören.

  • Dünen im Morgenlicht, Namibia
  • Sonnenaufgang über der Namib
  • Chris mit Sonne
  • Dünen im Morgenlicht, Namibia
  • Sonnenaufgang über der Namib
  • Dünen der Namib
  • Strukturen im Sand der Namib
  • Strukturen im Sand der Namib
  • Dünen der Namib
  • Dünen der Namib
  • Tod in der Wüste
  • Strukturen im Sand der Namib
  • Strukturen im Sand der Namib
  • Andrea in ihrem Element
  • Dünen der Namib
  • Dünenstrukturen im Gegenlicht
  • Chris irrt durch die Wüste
  • Dünenstrukturen im Gegenlicht
  • Sandkasten Namib
  • Mittagspause im Schatten, Sossusvlei
  • Wüstenlandschaft
  • Oryxantilope in der Namib
  • Schon toll, wieder hier zu sein
  • Sonnenuntergang über unserer Sesriem Campsite

Eigentlich wollten wir an der Teerstraße noch etwas in Richtung Hidden Vlei laufen, aber es war so heiß an diesem Nachmittag, dass wir beschlossen langsam zur Campsite zurückzufahren und dabei die Dünen am Wegesrand zu fotografieren.
Wir hielten an Düne 45 und an der 41, zu der mittlerweile ein Weg führt, so dass wir sie uns aus der Nähe anschauen konnten.
Um ca. 17.45 Uhr waren wir zurück im Camp und genossen hier den Sonnenuntergang bei einem kühlen Gin Tonic gemütlich in den Stühlen sitzend, während wir dem bunten Treiben einer riesigen Gruppe Overlander zuschauten. Wie befürchtet, hatten sie die halbe Nacht Spaß, aber zum Glück waren sie so weit weg, dass wir irgendwann einschliefen.

Übernachtung:Sesriem Campsite Nr. 36, Namib Naukluft Nationalpark
Strecke: 130 km

Freitag, 04.05.2018

Um 5.45 Uhr kämpften wir uns aus dem Dachzelt. Wir bauten alles ab und frühstückten. Danach verabschiedeten wir uns von unserer schönen Campsite und fuhren zum Gate vor. Zum Glück hatte Chris schon am Vortag mit dem Wachmann vereinbart, dass wir vor der regulären Toröffnung rausfahren wollen, denn wir hatten einen Termin in der Sossusvlei Lodge. Draußen vor dem Gate stapelten sich schon die Autos deren Schlange bis zur Lodge ging.
Waren wir froh, dass wir bei diesem Spektakel nicht dabei sein mussten, zumal das Gate erst mit Sonnenaufgang geöffnet wurde und man im schönsten Licht in die Dünen hineinfahren musste.
Doch jetzt freuten wir uns auf unseren Flug, denn wir hatten schon von Daheim aus einen Hubschrauberflug ohne Türen über die Dünen gebucht. Zuerst bekamen wir eine Einweisung, dann fuhren wir auf einem offenen Jeep zum Hubschrauberlandeplatz. Mittlerweile standen noch mehr Autos in der Schlange vor dem Gate und immer noch kamen etliche angebraust. Dementsprechend viel Staub lag in der Luft.
Wir starteten mit Sonnenaufgang, flogen am Sesriem Canyon vorbei bis in die Dünen hinein. War das schön!!! Die Perspektive war einfach nur atemberaubend und für mich so klasse, weil ich vorne saß. Chris hatte sich für den hinteren Platz entschieden, da er hier mehr Bewegungsfreiheit hatte. Doch ich war glücklich, denn vor mir konnte ich die gesamte Dünenlandschaft sehen und aus der Seitentür hinaus ohne Glas fotografieren. Auch zerrte nicht ständig der Wind an der Kamera, da ich mich nicht so weit aus dem Heli lehnen musste. So flogen wir am Sossusvlei vorbei bis zum Deadvlei, dass immer noch im Schatten lag. Hier entdeckten wir Leute, die fleißig auf die Düne stiegen und waren froh, sie von oben betrachten zu können. Immer wieder ist es faszinierend zu sehen wie groß das Deadvlei wirklich ist, denn von unten wirkt es bei weitem nicht so gewaltig. Aber die Lehmpfanne ist riesig und geht noch lange nach dem letzten Baum weiter. Wir überflogen Big Daddy und wendeten hier. Dann ging es leider schon wieder langsam zurück. Doch natürlich machten wir noch einen Schwenk über der Düne 45, die wunderschön im ersten Licht unter uns lag. Wir entdeckten Oryxantilopen, die das spärliche Gras in den Dünentälern fraßen und fragten uns wieder einmal, wie die Tiere hier überleben konnten. Dass es verdammt hart ist, sahen wir an zwei toten Antilopen, die ausgedörrt im Sand lagen.

  • Gleich geht es in die Luft
  • Morgendämmerung über der Namib
  • Erstes Licht fällt auf die Dünen der Namib
  • Sonnenaufgang aus dem Hubschrauber
  • Dünenlandschaft im Morgenlicht
  • Dünenlandschaft im Morgenlicht
  • Deadvlei und Sossusvlei aus der Luft, Namibia
  • Sossusvlei im Sonnenaufgang, Namibia
  • Deadvlei aus dem Hubschrauber, Namibia
  • Düne 45 aus dem Hubschrauber, Namibia
  • Düne aus der Luft, Namibia
  • Dünenlandschaft aus dem Hubschrauber, Namibia
  • Dünenlandschaft aus dem Hubschrauber, Namibia
  • Dünenlandschaft aus dem Hubschrauber, Namibia
  • Dünenlandschaft aus dem Hubschrauber, Namibia
  • Feenkreise in der Namib

Völlig zufrieden nach dem fantastischen Flug kamen wir am Hubschrauberlandeplatz an und wären am liebsten gleich noch einmal gestartet, aber wir hatten ja noch ein Stück Weg vor uns. So packten wir zusammen und verabschiedeten uns wieder einmal von der Namib, die diesmal ungewöhnlich anstrengend für uns war und uns trotzdem wieder begeisterte.
Um ca. 9.00 Uhr brachen wir auf und fuhren wieder einmal die 707. Waren wir gerade noch in karger trockener Wüste, fuhren wir nun an einer blühenden Wüste entlang. Rosa und gelbe Blumen wuchsen und das Gras stand saftig am Wegesrand. Hier hatte es geregnet. Wir entdeckten Zebras und Oryx beim Grasen und freuten uns für die Farmer.
Um ca. 13.15 Uhr kamen wir an der B4 an. Die Sonne brannte bei 27 °C vom wolkenfreien Himmel. Um ca. 15.00 Uhr erreichten wir Keetmannshoop, wo wir diesmal gleich zum Shopride am Ortsrand fuhren. Irgendwie war jedoch nicht viel los. Hatte der etwa wieder zu gemacht? Ich lief trotzdem zum Eingang des Supermarktes und kam zusammen mit einem jungen Mann dort an. Drinnen standen zwei Wachmänner und die Türen waren verschlossen. Was war denn hier los? Sie schauten mir ins entsetzte Gesicht, denn wir wollten doch heute für unseren Kalahari Besuch einkaufen, da unsere Lebensmittel fast aufgebraucht waren. Sie redeten kurz und ließen mich dann hinein. Chris parkte gerade das Auto ein und hatte von alledem nichts mitbekommen. Sofort machte ich mich ans Einkaufen. Frisches Obst und Gemüse, weiter zur Milch, Fleisch und viele andere Sachen, die mittlerweile fast aus waren wanderten in meinen Einkaufskorb. Irgendwann sah ich Chris an der verschlossenen Tür stehen und diskutieren. Aber auch er wurde hineingelassen und war damit der letzte Mensch, der an diesem Tag den Shopride betreten durfte. Nach ihm war der Laden wirklich zu. Es wurde schon alles verstaut, die Regale wieder aufgefüllt und geputzt. Später erfuhren wir, dass an diesem Tag Feiertag war und alle Läden schon um 15.00 Uhr schlossen. Da hatten wir mal wieder mächtiges Glück gehabt und waren sehr dankbar.
Weiter ging es bis zu unserer Übernachtung der Campsite Gariganus. Wir bekamen wieder „unseren“ Campingplatz weiter hinten nahe dem Eingang zum Köcherbaumwald und richteten uns dort ein. Wir schauten kurz zur Gepardenfütterung und erfuhren dabei, dass die zwei älteren Mädels nicht mehr lebten und nur noch die zwei jungen Männchen auf der Farm waren. Dafür gab es wieder ein hübsches Otti-Warzenschwein, das sich gerne von allen kraulen ließ und einen kleinen niedlichen Boxer.
Später gingen wir in den Köcherbaumwald, aber diesmal fehlten uns die Wolken. Der Himmel war noch immer stahlblau und die Sonne brannte gnadenlos. Hinzu kamen ungewöhnlich viele Leute, die alle einen schönen Platz oder Baum für den Sonnenuntergang suchten. So genossen wir eher das Schauspiel und grillten später gemütlich. Eine halbwilde Katze bekam unsere Fleischreste, so waren wir alle glücklich und zufrieden.
Als es dunkel war, gingen wir noch einmal in den Wald, um ein paar Köcherbäume vor dem fantastischen Sternenhimmel zu fotografieren. Kaum hatten wir angefangen, kam mit hellen Lichtern ein Auto angebraust. Da hatte wohl jemand die gleiche Idee. Zum Glück war der Wald groß genug und so vergnügten wir uns fast bis Mitternacht bei den Bäumen. Besonders toll wurde es, als um kurz vor 22.00 Uhr der noch immer fast volle Mond rötlich hinter dem Horizont aufging und die Köcherbäume zu glühen anfingen. Wir waren total begeistert und freuten uns hier zu sein.
Später gab es noch einen Gin Tonic auf der Campsite, dann fielen wir todmüde aber sehr zufrieden ins Bett.

Übernachtung:Quivertree Forest Rest Camp - Gariganus, Keetmanshoop
Strecke: 579km

  • Vorsicht Giraffen
  • Auf roten Pisten Richtung Aus
  • Köcherbaum im Sonnenuntergang, Quivertree Forest Rest Camp
  • Köcherbaumwald im Sonnenuntergang, Quivertree Forest Rest Camp
  • Köcherbaum im Nachmittagslicht, Quivertree Forest Rest Camp
  • Köcherbaumwald im Sonnenuntergang, Quivertree Forest Rest Camp
  • Köcherbaumwald mit Milchstraße, Quivertree Forest Rest Camp
  • Nachts im Köcherbaumwald, Quivertree Forest Rest Camp

Samstag, 05.05.2018

Wir standen kurz vor der Dämmerung auf und gingen wieder in den Köcherbaumwald. Ein herrlicher Morgen. Es war so ruhig und friedlich - keine anderen Frühaufsteher weit und breit. Langsam kam das orange Leuchten der Dämmerung und der Tag begann. Die Sonne kämpfte sich über den Horizont und ein weiterer wolkenfreier Tag begann. Wir blieben etwas länger bei den Bäumen, denn mit dem ersten Licht kamen auch die Klippschliefer und wärmten sich den Pelz in der Sonne. Junge waren auch dabei und spielten auf den Felsen fangen.
Ich ging etwas eher zurück zum Auto und bereitete schon mal unser Frühstück vor. Als Chris kam, dampfte der Kaffee und wir konnten in der Sonne sitzend gemütlich frühstücken.
Um ca. 9.30 Uhr brachen wir auf. Wir verabschiedeten uns von den ganzen Tieren, kraulten noch einmal den neuen Otti und schon waren wir auf der Piste unterwegs in Richtung Kgalagadi.

  • Köcherbaumwald in der Morgendämmerung, Quivertree Forest Rest Camp
  • Sonnenaufgang im Köcherbaumwald, Quivertree Forest Rest Camp
  • Sonnenaufgang im Köcherbaumwald, Quivertree Forest Rest Camp
  • Unsere Campsite, Quivertree Forest Rest Camp
  • Klippschliefer oder Rock Dassie, Quivertree Forest Rest Camp
  • Klippschliefer oder Rock Dassie, Quivertree Forest Rest Camp
  • Klippschliefer oder Rock Dassie, Quivertree Forest Rest Camp
  • Chris und Otti, Quivertree Forest Rest Camp

Ich mag diese Strecke einfach zu gerne. Es ist herrlich die Buckelpiste über die Dünen zu fahren, die in diesem Jahr sehr grün und stark bewachsen waren.
Nach kurzweiligen 266 Kilometern standen wir vor der Grenze und hatten mittags unser Ziel für den Tag erreicht. Bei unserem letzten Besuch hier hatten wir wirklich Pech gehabt und so gut wie kein Tier gesehen. Wie würde es diesmal sein? Voller Spannung und Erwartung passierten wir die Grenze.
Alles ging unkompliziert und schnell. Wir wurden nach Waffen und Holz gefragt, aber niemand machte sich die Mühe genauer hinzuschauen. Schon waren wir fertig und durften weiter fahren.

In Mata Mata tankten wir unser Auto auf und kauften Holz, das man ja nicht in den Park einführen darf. Wir ließen sogar den Reifendruck auf die vorgeschriebenen 1,5 bar ab und schon konnte es weiter gehen. Draußen hatte es 28 °C und es ging kein bisschen Wind. Dementsprechend heiß war es im Auto. Auch die Tiere standen eher im Schatten.
Gleich an einem der ersten Wasserlöcher an der Straße entdeckten wir eine etwas struppige Afrikanische Wildkatze, die jedoch gleich im hohen Gras verschwand. Wow, damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet und das auch noch mittags. Wir suchten noch einen Weile das Gras ab, aber konnten sie leider nicht mehr sichten. So fuhren wir weiter. Nach so einem Start waren wir schon gespannt, was da noch so kommen würde. Nach einem Schakal sahen wir kleine Tiere am Straßenrand. Was war denn das? Mit großen Augen und offenen Mündern gestanden wir uns ein, richtig geschaut zu haben, denn mitten auf der Wiese standen zig Erdmännchen und schauten uns bzw. die Umgebung an. Das war wirklich eine Überraschung und zum ersten Mal auf unseren Reisen durften wir Erdmännchen in freier Natur beobachten. Wir waren total begeistert und glücklich. Hinzu kam, dass sie nicht wirklich weit von uns entfernt waren und wenn sie nicht scharrten oder fraßen, beäugten sie uns neugierig. Lange Zeit verweilten wir bei den Kleinen und freuten uns diebisch über die Entdeckung.
Auf der weiteren Fahrt in Richtung Two Rivers entdeckten wir noch vier müde Löwen, drei tolle Männchen und ein Mädel. Sie lagen im Schatten eines Baumes und schliefen. Ab und zu schaute ein junger Pascha mal zu uns aber meist nur sehr müde. Mit so viel Glück hatten wir überhaupt nicht gerechnet. So verging der Nachmittag und relativ spät kamen wir in Two Rivers (Botswana) an. Wir konnten zwar noch die Campsite einchecken, aber die botswanische Grenze hatte um 17.00 Uhr schon zu, so dass wir am nächsten Tag noch einmal vorbei schauen sollten.
Kurz vor Sonnenuntergang bezogen wir unsere Campsite auf Two Rivers. Außer uns war nur eine weitere Campsite von Südafrikanern belegt, die anderen zwei waren frei. Trotz Zaun mögen wir diese Alternative zu Twee Riveren (Südafrika) sehr gerne, denn hier hat man immer noch seine Individualität und genug Abstand zum Nachbarn. Es gibt Toiletten und Kaltwasserduschen. Eigentlich hing hier ja ein Boiler, aber der war schon vor ein paar Jahren marode. Mittlerweile brüteten jetzt sogar die Schwalben darin.
Wir hatten gleich die erste Campsite und richteten uns ein. Noch immer war es sehr warm. Wir genossen den Sonnenuntergang und grillten gemütlich. Am Abend saßen wir noch lange am Lagerfeuer und freuten uns über den tollen erlebnisreichen Tag.

Übernachtung: Two Rivers Campsite CS1, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark, Botswana
Strecke: 387 km

  • Ziemlich dünne Wildkatze, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Picnic Site, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Springbockherde, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Erdmännchen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Erdmännchen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Löwenpascha, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Wow, diese Augen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpar
  • Scharfe Zähne, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Mächtiger Löwe, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Ablution Block, Two Rivers, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Heißwasser gibt es schon seit Jahren nicht mehr, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Gemütlicher Ausklang, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Sonntag, 06.05.2018

Bei frischen 7 °C standen wir an diesem Morgen etwas fröstelnd auf. Leider gab es den Zugang auf der botswanischen Seite nicht mehr. Das Tor war mit mehreren Schlössern gesichert und wurde auch nicht geöffnet, so dass man über die südafrikanische Seite in den Park fahren muss. Da hier das Tor schon offen war, konnten wir gleich gemütlich durchfahren. Das gestrige Löwen- und Erdmännchen- Glück zog uns natürlich magisch auf die Mata Mata Strecke. Alle anderen Mitfahrer blieben brav im Nossob Tal, so dass wir anfangs ganz alleine unterwegs waren. Angestrengt suchten wir die Umgebung nach den Löwen ab, aber wir fanden nur den leeren Schlafplatz und ihre Spuren, die deutlich sichtbar auf der Straße entlang führten. Natürlich behielten wir auch die Umgebung im Auge und entdeckten einen einzelnen Pascha, der ebenfalls auf der Straße unterwegs war. Leider waren wir ihm etwas unheimlich und er bog in die Dünen ab. So folgten wir wieder den Spuren unserer vier Freunde. Weiter und weiter führten sie uns die Straße entlang. Mittlerweile folgte uns ein Auto, das sich später als Polizeiwagen herausstellte. Auch der Polizist war mit seiner Frau auf Gamedrive und wir hatten zusammen das Glück, unsere Freunde von gestern mitten auf der Straße zu entdecken. Es war wirklich unglaublich, aber sie waren in der Nacht locker 25 Kilometer gewandert und liefen immer noch weiter. Da sie vor uns auf der Piste liefen, fuhren wir langsam an ihnen vorbei und ließen sie wieder auf uns zukommen, dabei wechselten wir uns mit dem Polizeiauto ab. Die beiden strahlten genauso wie wir und wir grinsten uns immer wieder freudig an. Was für ein Morgen! Irgendwann fuhr der Polizist weiter und wir hatten das Grüppchen für uns alleine. Da sie nachts ja sehr weit gewandert waren, legten sie immer wieder Pausen ein und ließen sich mitten auf die Piste fallen. Zwei der Paschas waren etwas lädiert. Der eine hatte ein riesiges blindes Auge und der andere einen tiefen Kratzer auf der Nase und Nasenbluten. Dafür war der dritte bildhübsch und unversehrt. Sie waren sehr lieb zueinander, schmusten mal und rieben ihre Köpfe aneinander. Als sie sich mitten auf der Straße hinlegten, kamen langsam noch andere Autos, aber sie ließen sich überhaupt nicht stören und schliefen mitten auf der Straße. Das änderte sich jedoch schlagartig, als auf einmal eine Herde Springböcke im Flusstal vorbei lief. Sofort war die Löwin hellwach, duckte sich und beobachtete die Böcke. Die Männchen taten es ihr gleich und schon war die Luft spannungsgeladen, so dass auch wir fast den Atem anhielten. Die Ohren angelegt, von den Büschen am Straßenrand geschützt, lagen die Vier da und warteten ab. Doch irgendwas muss sie verraten haben, denn auf einmal gaben die Springböcke Gas und liefen davon. Die Löwen brachten sich daraufhin in eine noch bessere Position hinter Büschen im Flusstal und warteten ab. Es kamen weitere Böcke, doch irgendwie hatten sie das Interesse verloren und ließen sich entspannt im Schatten nieder. Das nutzten wir und fuhren zu den Toiletten der Picknicksite.
Auf dem Rückweg entdeckten wir wieder unsere Erdmännchen Wir zählten 13. Doch diesmal waren sie etwas weiter weg, aber trotzdem fast an der gleichen Stelle wie gestern und genauso lustig anzuschauen. Auf dem weiteren Rückweg entdeckte Chris sogar noch zwei andere Erdmännchen. Wir waren hin und weg.

  • Achtung Polizei, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Stolzer Kalahari Löwe, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Im vierer Pack, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Männerliebe, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Müder Löwe, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Ermännchen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Ermännchen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Pantherschildkröte, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Zurück in Two Rivers fuhren wir zur Grenze und holten uns unseren Einreisestempel von Botswana, da wir ja über Mabuasehube den Park verlassen würden.
Auf gut Glück fragte Chris noch mal bei der netten Dame von DWNP nach, ob es eventuell noch eine Campsite auf Rooiputs gäbe. Ich stand müde lächelnd daneben, denn niemand würde eine Campsite auf Rooiputs zurückgeben…. Sie schaute ihn etwas komisch an, kramte in ihren Unterlagen und meinte, dass gerade ein Paar da gewesen sei, die die kommende Nacht in Rooiputs gecancelt hätten und wir könnten ihre Campsite haben. Ich konnte es kaum fassen und Chris grinste triumphierend. Wie cool war das denn?!!!
Sofort bauten wir in Two Rivers alles ab und fuhren nach Rooiputs. Die CS 4 gefiel uns super gut, denn sie bot freie Sicht in das breite grüne Dünental, in dem unzählige kleine Blumen blühten. Unsere Lieblingssites 5 und 6 boten leider mittlerweile Lodge Blick.
Alle Campsites bis auf die 6 waren belegt und in der ganzen Zeit (gut eine Woche) kam auch niemand dorthin, was uns andere Camper bestätigten. Da hatte jemand eine Campsite geblockt und niemand nutzte sie. Das fanden wir echt schade, denn wir hätten so gerne hier unsere Zeit verbracht. Aber jetzt freuten wir uns über unser Glück und dankten im Geiste dem netten Paar, dass die Campsite zurückgegeben hatte, noch einmal von ganzem Herzen. Jetzt waren wir genau da, wo wir so gerne sein wollten und freuten uns diebisch. Mittags brutzelten wir Eier und Speck, was nicht nur fantastisch roch, sondern auch noch genauso schmeckte. Erdhörnchen und Mangusten kamen uns besuchen und schauten nach Krümeln oder Essensresten. Wir lasen und freuten uns einfach, hier den Tag verbringen zu dürfen.
Um 15.00 Uhr brachen wir in Richtung Nossob auf. Oryxantilopen und ein paar Springböcke liefen herum. Zu Chris großer Freude entdeckten wir nach zwei Schildkröten auch ein paar Schlangen. Anfangs schlängelte sich eine kleine Viper über die Straße, kurz darauf eine gelbe Kapkobra, die sich sogar aufstellte, als wir vorbeifuhren und später glitt plump eine Puffotter an uns vorbei über die Piste. Sie tat sich sichtlich schwer, die sandige Böschung hinaufzukommen und war richtig „giftig“.
Zum Sonnenuntergang waren wir zurück auf der Campsite und genossen das Schauspiel. Jeden Tag versinkt die Sonne hinter dem Horizont und jeden Tag ist es wieder einzigartig und absolut sehenswert und hier, an einem unserer Lieblingsplätze in Afrika, war es gleich noch viel schöner.

  • Mittagspause auf Rooiputs, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Puffotter überquert die Piste, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Straußenfamilie, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Es wird Zeit ins Camp zu fahren, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Zur Feier des Tages gab es leckeres Rinderfilet mit Squashy und Salat. Wir genossen den lauen Abend und betrachteten das funkelnde Sternenmeer. Der Orion versank gen Horizont und der Skorpion kam langsam den Himmel hinauf. Die Milchstraße leuchtete immer intensiver und die Geräusche der Nacht lullten uns ein. Einzig der Lodge Generator störte ein wenig die Idylle, aber zum Glück wurde er im Laufe des Abends irgendwann abgestellt.

Übernachtung: Rooiputs Campsite CS4, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark, Botswana
Strecke: 268 km

Montag, 07.05.2018

War das eine Nacht! Anfangs weckte uns leises Löwengebrüll, das langsam aber stetig immer lauter wurde. Sie waren so nah, dass wir das Atmen und Grollen hören konnten, als sie vorbeizogen. Leider sahen wir gar nichts, aber das Hören alleine war schon megabeeindruckend.
Um 5.15 Uhr standen wir auf. Ich war so traurig, weil ich so gerne hier bleiben wollte, aber auch dankbar, dass es mit dieser einen Nacht geklappt hatte.
An diesem Morgen fuhren wir in Richtung Nossob, doch wir kamen nicht weit, denn wir entdeckten drei Geparde. Eine Mutter mit ihren zwei fast erwachsenen Kindern. Wir trauten unseren Augen kaum, als sie immer näher kamen und die Kids auch noch anfingen zu spielen und dabei vor uns die Straße querten.
Außer unseren Camp Nachbarn war niemand vor Ort und das blieb auch lange Zeit so. Leider entfernten sie sich etwas weiter von uns, doch es sah so aus, als ob sie Hunger hätten, denn die Mutter legte sich auf einem Hügel in Deckung. Hier waren auch ein paar Oryx, die das gar nicht lustig fanden und langsam davon liefen. Ein junger Gepard jagte sogar einen Löffelhund, der sich glücklicherweise in einer kleinen Höhle in Sicherheit bringen konnte.
Als sie hinter einer steinigen Düne verschwanden, fuhren wir langsam weiter und entdeckten zwei Löwen, die nicht sehr weit entfernt unter einem Baum lagen. Die Löwin schlief etwas abseits, während der junge Pascha uns misstrauisch beäugte. Er kam uns sogar ein wenig entgegen, um sofort hinter einem Busch in Deckung zu gehen und sehr vorsichtig dahinter vorzuschauen. Das sah echt lustig aus, als ob er mit uns verstecken spielen wollte. Als keine Gefahr von uns ausging und auch seine Begleiterin ruhig blieb, entspannte er sich und legte sich auf eine freie Fläche. Er rollte sich sogar auf den Rücke ohne uns jedoch aus den Augen zu lassen. MANN weiß ja nie! Wir amüsierten uns köstlich. Doch trotz aller zur Schau gestellten Überlegenheit waren wir ihm wohl doch zu unheimlich und er ging etwas näher zu seiner Löwin und legte sich zu ihr. Dabei behielt er uns weiterhin im Auge.
Wir suchten kurz die Toiletten der Picknicksite auf und fuhren dann wieder zurück. Welche eine Überraschung, denn die Geparde waren wieder näher gekommen. Sie querten wieder vor uns die Straße und waren jetzt auf der gleichen Seite wie die Löwen ca. 200 m entfernt. Doch niemand ahnte etwas von dem anderen. Die Geparde liefen langsam durch das Gras und wie auf ein geheimes Zeichen hin gingen sie in Deckung. Aufgescheucht durch die Löwen kamen genau zwei Springböcke auf uns und die Geparden zu, von denen nur noch die Ohrenspitzen zu sehen waren.
Wir hielten den Atem an und warteten gespannt. Leider sprintete die Gepardin etwas zu früh los, dabei wären die Springböcke weiter auf sie zugekommen. Der Springbock brachte sich laut schimpfend in Sicherheit und die Gepardin lief zurück zu ihren Jungen. Jetzt hatten sie alle mächtig Durst und liefen zum nahen Wasserloch Kij Kij und tranken. Danach zogen sie wieder auf die Löwen zu. Der junge Pascha entdeckte sie und sprang alarmiert auf. Das sahen jetzt auch die Geparde und machten daraufhin einen großen Bogen über die Dünen. Als sie dahinter verschwanden, war das auch unser Zeichen zum Aufbruch. Mittlerweile hatte sich die Anzahl der Autos stark erhöht, aber zum Glück hatten sich alle perfekt hingestellt, so dass jeder seinen Standort verändern konnte, ohne den anderen zu stören.

  • Sonnenaufgang über der Piste, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Sonnenaufgang, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Junge Geparden beim Spielen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Geparden auf einem Baum, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Junger Löwenpascha, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Neugieriger Löwe, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Gepard im hohen Gras, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Gerparden, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Gepardenmutter mit Jungen auf der Jagd, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Geparden beim Trinken, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Junge Geparden im Gras, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Gepardenmutter mit Jungen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Wir fuhren zurück nach Twee Rivieren, kauften dort ein und gönnten uns ein leckeres Eis. Chris fuhr noch einmal zur Rezeption – vielleicht haben wir ja wieder Glück, meinte er. Ich schaute ihn nur mitleidig an und wartete im Auto. Mit ernster Miene kam er zurück, doch dann konnte er sich nicht mehr zusammenreißen und grinste mich spitzbübisch an. Heute war leider keine Möglichkeit auf Rooiputs zu übernachten, aber morgen dürften wir wieder eine Nacht dort verbringen. Nee, oder?! So viel Glück konnte es doch gar nicht geben…
So fuhren wir auf unsere Campsite in Two Rivers und waren nur noch halb so traurig. Wir machten lecker Brotzeit, lagen in unseren Hängematten und lasen. Gegen 15.00 Uhr brachen wir wieder auf, um unsere Geparden zu suchen.
An Rooiputs vorbei fuhren wir in Richtung Melkvlei, wo wir sie direkt an der Straße unter einem Baum entdeckten. Sie lagen wirklich gut getarnt im Schatten und schliefen. Mittlerweile war es sehr heiß und die Sonne brannte gnadenlos. Doch die Gepardin suchte immer wieder aufmerksam die Gegend ab. Man merkte richtig, dass sie Hunger hatte und jede Gelegenheit, die sich ihr bot, wahrnehmen würde. Wieder näherten sich uns Springböcke. Die Mutter richtete sich auf. Wahnsinn, wie sich der Körper straffte und sie langsam mit geballter Muskelkraft voranschlich. Die Jungen folgten ihr zögerlich. Sie lief direkt an unserem Auto vorbei über die Straße und brachte sich im Gras in Stellung. Die Jungen blieben weiter weg liegen und lauerten ebenfalls. Doch wieder hatte sie zu wenig Geduld und sprintete zu früh los – wieder erfolglos und sie blieben hungrig.
Da wir zurück nach Two Rivers mussten, war für uns leider die Pirsch zu Ende und wir fuhren zurück ins Camp. Mittlerweile waren wir ganz alleine auf der Campsite. So zogen wir um auf die höhergelegene CS2 und bauten dort unser Lager auf, denn hier hatten wir noch etwas länger die Abendsonne. Nach diesem Tag gönnten wir uns zum Sonnenuntergang einen Gin Tonic und genossen ihm im letzten Sonnenlicht.
An diesem Abend war ich dran mit kochen, denn es gab Filetpfanne aus dem Potjie (gusseisener Kochtopf).
Wieder leuchteten die Sterne wunderschön über uns. Doch so ganz alleine waren wir nicht. Irgendwie waren zwei Springböcke mit im Camp, wie auch immer sie hier hereingekommen waren. Jedenfalls waren sie bei uns vor Löwen und Geparden sicher. Ein erlebnisreicher, toller Tag klang aus im Schein unserer Kerze und der erlöschenden Glut des Lagerfeuers.

Übernachtung: Two Rivers Campsite CS2, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark, Botswana
Strecke: 164 km

  • Straußenmutter mit Küken, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Und wieder eine Pantherschildkröte, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Gepardin mit Jungen beobachtet Antilopen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Gepardin mit Jungen beobachtet Antilopen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Gepardin, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Junger Gepard, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Junger Gepard, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Two Rivers Campsite mit Milchstraße, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Dienstag, 08.05.2018

Wie jeden Morgen standen wir 1 Stunde vor Dämmerung auf, bauten unser Dachzelt zusammen, kochten Kaffee und frühstückten eine Kleinigkeit. Diesmal räumten wir auch Tisch und Stühle auf, denn wir hatten ja unsere zweite Nacht auf Rooiputs. Das Tor auf der südafrikanischen Seite war schon auf und so fuhren wir in den Park hinein. Diesmal wollten wir wieder in Richtung Mata Mata fahren, denn wir hofften, unsere Löwen noch einmal zu sehen. Doch leider hatten wir kein Glück. Dafür sahen wir 13 Giraffen, die anfangs oben auf den Dünen standen und dann langsam die Böschung hinunter kamen und über die Straße ins Flusstal hinein wanderten. Leider trafen wir auch die Erdmännchen nicht an, so beschlossen wir, über die kurze Dünenstraße ins Nossobtal zu fahren und nach unseren Geparden zu suchen. Die Dünenstraße ist immer wieder toll, auch wenn man meist nur wenige Tiere sieht. Auch an den Wasserlöchern war nichts los. Nur ein paar Oryxantilopen sahen wir durch den roten Dünensand stapfen.
Mittags fuhren wir nach Rooiputs und pausierten dort. Wir aßen die Reste vom gestrigen Abend und relaxten bei schönster Aussicht über die blühenden Dünen.
Um 15.00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zu unseren Geparden.
Kurz vor Sonnenuntergang waren wir zurück auf der Campsite und genossen das letzte Licht des Tages bei einem Gin Tonic. Unsere südafrikanischen Nachbarn von CS5 kamen kurz vorbei und wir ratschten etwas. Sie erzählten uns, dass die Löwen vor zwei Tagen bei ihrer Campsite waren und es sehr cool war. Das hatten wir ja auch mitbekommen.

  • Sonnenaufgang im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Giraffe, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Giraffen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Singhabicht, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Oryxantilopen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Gepardenfamilie im Schatten, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Schabrackenschakal, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Zeit für einen Gin Tonic, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Später grillten wir leckeres Filet. Wir genossen den letzten Abend auf dieser tollen Campsite, lauschten den Geräuschen der Nacht und bestaunten, wie jede Nacht aufs Neue, den wunderschönen funkelnden Sternenhimmel.

Übernachtung: Rooiputs Campsite SC6, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark, Botswana
Strecke: 198 km

Mittwoch, 09.05.2018

Kaum waren wir aus der Campsite gefahren und auf dem Weg in Richtung Nossob, entdeckten wir mehrere Schakale, die sich um die Überreste einer Oryxantilope stritten. Da waren die Löwen wohl beschäftigt gewesen, so dass sie leider nachts nicht gerufen haben. Aber auch Rooiputs ohne Löwenbrüllen war einfach wieder toll.
Ein Stück weiter kam uns etwas auf der Straße entgegen. Als wir näher kamen, erkannten wir eine Löwin mit zwei Jungen. Wow, der Tag fing ja wieder einmal gut an, freuten wir uns. Die zwei waren noch relativ jung und leider uns gegenüber sehr skeptisch, so dass die Mutter sie ins Gras führte. Das stand leider so hoch, dass sie zum Teil völlig verschwunden waren. Dafür spielten sie jetzt wieder mehr und vergaßen uns ganz schnell. Sie fetzten hinter einander her, sprangen zur Mama und stöberten im Gebüsch herum. Irgendwann ging die Löwin auf dem botswanischen Weg in Richtung Rooiputs und wir folgten ihnen. Irgendwie kamen wir hier nicht weg. Doch wir hatten ja an diesem Tag noch einen weiten Weg vor uns und so rissen wir uns irgendwann schweren Herzens los und drehten um.
Am Kij Kij Wasserloch entdeckten wir eine Afrikanische Wildkatze, die gut versteckt im üppigen Grün auf Vogeljagd ging. Was für ein schöner und seltener Anblick. Im Gegensatz zu unserer ersten Wildkatze sah sie richtig gepflegt aus. Sie hatte ein tolles Fell und war nicht ganz so dünn. Sie pirschte sich immer weiter an die trinkenden Tauben heran, die jedoch sehr vorsichtig waren. Fast in Zeitlupe mit dem Bauch dicht am Boden, kam sie langsam aber sicher voran. Das Schilf bot ihr Deckung, bis sie einen beherzten Sprung wagte, doch die Tauben hatten damit gerechnet und flogen schnell davon und das Schauspiel ging von vorne los. Wir blieben eine ganze Zeit, doch wir mussten leider weiter.
Auch unsere Geparde entdeckte ich noch einmal auf einem Dünenkamm. Wieder war die Mutter auf der Jagd und legte die Jungen ab. Sie verschwand hinter der Düne und die Jungen lagen sehr weit weg auf dem roten Sand. Wir freuten uns, sie noch einmal gesehen zu haben und verabschiedeten uns von ihnen, denn unser Weg führte uns erst einmal nach Nossob.

  • Schabrackenschakal an einem Riss, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Löwenmutter mit Jungen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Löwenjunge, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Löwenjunges im hohen Gras, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Löwenjunge, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Löwenjunges im hohen Gras, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Wildkatze, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Wildkatze, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Irgendwann huschte ein Tier über die Straße. Das war doch ein Serval, staunte ich. Chris hielt sofort das Auto an und wir schauten noch einmal und wirklich ich konnte ihn noch im hohen Gras erkennen, als er sich noch einmal umschaute. Dann war er weg und wir fuhren weiter.
Etwas später entdeckte ich noch zwei Geparde, die im Schatten eines Baumes lagen, leider auch sehr weit weg.
Die Piste nach Nossob war sehr ausgefahren und so sahen wir stellenweise nur den Wegesrand mit seinen Grasbüscheln oder Büschen. Manchmal war es etwas besser und wir sichteten riesige Oryxherden, etliche Strauße, Gnus, einige Springböcke und Kuhantilopen.
In Nossob tankten wir unser Auto auf und kauften noch gefrorenes Hackfleisch. Schon ging es weiter in Richtung Polentswa. Unterwegs war es sehr trocken mit nur wenigen Tieren. Am frühen Nachmittag erreichten wir die Polentwa Pan und trafen hier unsere Nachbarn von Rooiputs wieder. Wir ratschten kurz und fuhren dann die restlichen Kilometer bis zur Lodge, unserem Tagesziel für heute. Die Lodge liegt etwas erhöht und man hat eine tolle Sicht auf die Pfanne. Ein kleines Wasserloch ist direkt davor und ein paar Oryxantilopen waren gerade auf dem Weg dorthin. Sehr idyllisch. Wir wurden nett begrüßt und zu unserem Zeltbungalow geführt. Mit uns waren nur zwei Engländer da, alle anderen Zelte waren frei.
Auch innen war das Zelt total nett. Und wir hatten eine schöne Sicht auf die Pan hinaus. Hier konnte man es echt aushalten. Aber wenn ich ganz ehrlich war, sehnte ich mich nach der Freiheit der Campsite, die wir leider nicht bekommen hatten, so dass wir uns für diese teure Luxusvariante entschieden hatten.
Witzig war, dass wir hier zwar kein Handynetz, dafür aber ein verstecktes WLAN hatten. Wir wunderten uns zwar, warum es mitten im Nichts versteckt sein musste, denn weit und breit waren nur ein paar Camper auf 4 Campsites und selbst die müssten direkt zur Lodge kommen, um das WLAN zu nutzen, aber was soll´s.
Wir richteten uns für die nächsten zwei Nächte ein und gingen dann zum Essenszelt vor. Dort gab es eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken, ehe die zwei Engländer auf Gamedrive gingen. Wir schlossen uns mit unserem eigenen Auto an, denn der Fahrer wollte uns zu den Löwen bringen. Normalerweise hört man in Polentswa die Löwen nur, bekommt sie aber nur äußerst selten zu Gesicht. Umso mehr freuten wir uns, sie gleich life erleben zu können. Der Lodgefahrer fuhr auf unserem Weg 3 Kilometer zur Campsite vor und plötzlich lagen die Löwen direkt am Wegesrand, nur ein paar Hundert Meter von der Campsite entfernt. Entweder waren wir blind und hatten die 5 total übersehen, oder sie waren vorher noch woanders. Jedenfalls lagen sie jetzt direkt auf dem Weg, so dass wir „offroad“ an ihnen vorbei mussten.
Drei ausgewachsene Löwinnen, ein junges Mädel und ein Löwenkind lagen im Schatten und schauten uns müde blinzelnd an. Die Großen waren sehr entspannt, aber dem ganz Kleinen waren wir unheimlich und er zog sich etwas zurück, während die große Schwester mutig auf dem Weg blieb und uns neugierig betrachtete. War das schön. Der Lodgefahrer fuhr bald mit den Engländern weiter, aber wir blieben hier und schauten den Löwen beim Schlafen zu. Das war unser kürzester Gamedrive ever, drei Kilometer vor und später wieder zurück. Wir verbrachten ca. 2 Stunden bei dem Rudel, nur der Pascha tauchte leider nicht auf.

  • Polentswa Lodge, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Unser Zelt in der Polentswa Lodge, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Junge Löwin, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Müde Löwin, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Neugierige Löwin, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Faule Löwen, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Löwin im schönsten Licht, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Löwenjunges, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Auf dem Rückweg zur Lodge versank die Sonne hinter der Polentswa Pfanne. Zum Abendessen saßen wir mit dem Manager und den Engländern an einem Tisch und hätten viel lieber draußen an der Pan unter dem Schattendach und dem Sternehimmel gesessen. Das Essen war gut und ausreichend und wir unterhielten uns recht nett.
Später tranken wir noch einen Gin Tonic auf unserem Zimmer und genossen die Kühle der Nacht bis es uns zu kalt wurde und wir ins Bett gingen.

Übernachtung:Polentswa Lodge, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark, Botswana
Strecke: 219 km

Donnerstag, 10.05.2018

Nach einem sehr dürftigen ersten Frühstück, das aus einem megadünnem Kaffee und eine Art Zwieback bestand, machten wir uns hungrig auf den Weg zur Morgenpirsch.
Die Landschaft bestand hier aus vielen großen Pfannen mit zahlreichen Termitenhügeln. Das Gras stand hoch. Wir sahen etliche Raubtierspuren, aber leider kein Tier dazu. Dafür entdeckten wir einige Herden an Antilopen.
Wir fuhren bis Unions End, das wir uns immer schon mal anschauen wollten. So standen wir in der Morgensonne am Zaun und schauten nach Namibia rüber. Eine Schautafel und ein Wegweiser markierten diesen Ort.
Die Straße war wieder sehr tief, so dass wir nur selten etwas sehen konnten. Was macht hier eigentlich ein PKW, der ja noch tiefer liegt, wenn wir schon nichts sahen, fragten wir uns. Es war trotzdem ein schöner Ausflug und wir waren erst mittags zurück im Camp. Wir hatten vielleicht Hunger, was nach dem Frühstück ja nicht weiter verwunderlich war. Doch leider dauerte es noch bis es Mittag gab. Dafür war das Essen dann sehr reichlich. Es gab Burenwurst mit Kartoffelbrei, Maiskolben und Salat. Danach eine Käseplatte mit frischem Brot. War das gut! Aber so hungrig wie wir waren, hätten wir wohl fast alles verputzt. Jedenfalls waren wir gut gesättigt und zufrieden.
Wir blieben vorne und schauten auf das Wasserloch. Hier lasen wir und genossen die Landschaft. Um 15.30 Uhr gab es noch einen Snack, der unverschämt gut war, denn es gab Hackfleisch-Pizza. Sehr würzig und scharf.
Auf unserer Runde in Richtung Nossob sahen wir nicht viel an Tieren. So waren wir zum Sonnenuntergang schon wieder zurück an der Lodge. Bis zum Abendessen saßen wir auf unserer Terrasse und genossen das restliche Licht des Tages. Eine große Herde Oryxantilopen kam zum Wasserloch. Erst liefen sie noch langsam, dann immer schneller, so dass es mächtig staubte.
Das war toll! Es wurden immer mehr und das Licht immer spärlicher, so dass wir sie bald nur noch schemenhaft erkennen konnten.

  • Sonnenaufgang, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Unions End, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Unions End, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Polentswa Lodge,  Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Unser Zelt, Polentswa Lodge,  Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Mittagspause in der Polentswa Lodge, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Wir genießen den Aufenthalt, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Aussicht von der Polentswa Lodge,  Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Springbockherde, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Windrad zum Wasserpumpen für ein Wasserloch, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Langsam endet ein toller Tag im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Sonnenuntergang über der Polentswa Pfanne, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark

Zum Abendessen war ein Tisch nur für uns zwei gedeckt. Kerzen flackerten im leichten Abendwind. Es war so richtig romantisch. Es gab Seehecht mit würzigem Gemüse und Kartoffeln. Später tranken wir noch ein Glas Wein auf dem Zimmer und lauschten den Geräuschen der Nacht. Weit entfernt sahen wir die Feuer der Camper und über uns den traumhaften Sternehimmel leuchten. Auch wenn wir lieber unter freiem Himmel schlafen, hat uns der Hauch von Luxus inmitten der afrikanischen Wüste gut gefallen. Doch wenn wir zurückkommen, dann nur als Camper.

Übernachtung:Polentswa Lodge, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark, Botswana
Strecke: 220 km

Freitag, 11.05.2018

Schon am Vortag hatten wir uns eine Lunchbox bestellt, denn wir wollten früh los. Zum Glück war der Kaffee an diesem Morgen richtig gut und wir genossen ihn mit der schönen Aussicht über die Pan und das Wasserloch.
Um 7.00 Uhr hieß es Abschied nehmen und wir verabschiedeten uns herzlich von dem Team, das uns sehr gut umsorgt hatte. Dann ging es zurück nach Nossob.
Fast an der gleichen Stelle, wo wir vor zwei Tagen die Löwen hatten, huschte etwas über die Straße und verschwand im hohen Gras. Das Fell war gefleckt und Haltung und Größe ließen nichts anderes als einen Leoparden in Frage kommen. Wir suchten noch das Gras ab, aber leider war er längst über alle Berge, aber gesehen hatten wir ihn. Unterwegs sahen wir wieder viele Raubtierspuren auf der Straße, aber leider blieb es dabei. Die Verursacher waren nirgends zu entdecken.
Einzig einige Oryxantilopen versüßten uns den Morgen, sonst sahen wir bis Nossob nicht viel. Hier kamen wir um 8.30 Uhr an und tankten unser Auto auf.
Dann ging es einige Kilometer zurück und wir bogen auf den Weg nach Mabuasehube ein. 265 Kilometer Dünen und Sandpiste lagen vor uns und wir waren schon sehr gespannt auf die Straßenverhältnisse. Anfangs ging es über die Dünen, was richtig Spaß machte, nur einmal hatten wir zu wenig Anlauf und mussten es noch mal versuchen. Aber der Sand war fest und gut zu befahren und dank Allrad kamen wir super über die Dünen. Danach wurde der Weg ebener, aber er war sehr eng, holprig und durch das hohe Gras nur schlecht einzusehen. Natürlich kamen einem genau an den schlechtesten Stellen einige Autos entgegen. Natürlich Südafrikaner und natürlich im Konvoi. Doch witzigerweise lenkten sie ihre Autos aus der Spur uns ließen uns passieren. Am Wegesrand stand noch immer das ausgebrannte Auto, das mittlerweile mit vielen Aufklebern verziert war. Hier machten wir Pause und aßen die super leckeren Sandwiches, die der Koch für uns gemacht hatte.

  • Piste nach Mabuasehube, Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
  • Ausgebranntes Autowrack auf dem Weg nach Mabuasehube
  • Ausgebranntes Autowrack auf dem Weg nach Mabuasehube
  • Piste nach Mabuasehube

Unterwegs sahen wir noch eine große Herde Elandantilopen mit vielen Jungen, die uns mit großen Augen beäugten. Doch die Fahrt zog sich. Dann endlich kurz vor 14.00 Uhr erreichten wir die erste Pan. Leider war es sehr trocken und das Gras stand hoch. Ein paar Oryx grasten auf der Bosobogolo Pan.
Durch dichtes Buschwerk ging es weiter bis zur Mpaathutlwa Pan, wo wir leider keine freie Campsite mehr bekommen hatten. Hier drehten wir eine Runde um die Pan. Alle Campsites waren belegt zum Teil mit sehr großen Gruppen. Dafür war das Wasserloch intakt und auf der Pan grasten Springböcke und Gnus. Ein paar Strauße liefen umher und es sah sehr idyllisch aus.
Weiter ging es zur Mabuasehube Pan – unserem Tagesziel für heute, das wir von Nossob aus nach gut 5,5 Stunden Fahrtzeit erreichten.

Wir steuerten unsere Campsite CS 1 für die erste Nacht an. Der Platz thronte erhaben auf Felsen über der Pan und ist von dichtem Buschwerk umgeben. Kein Schattendach und keine Toilette waren vorhanden. Außerdem wussten wir, dass diese Campsite gerne von Löwen aufgesucht wird, so dass ich mich von Anfang an überhaupt nicht wohl fühlte.
Wir packten Tisch und Stühle aus und ließen unser Wasser in der Solardusche von der Sonne wärmen. Wir lasen in unseren Büchern und duschten später, was nach der Hitze des Tages wirklich angenehm war.
Gegen 16.00 Uhr umrundeten wir die Pan. Hier war es sehr trocken und nur wenige Tiere liefen auf der freien Fläche umher, auf der Suche nach einzelnen Grashalmen. Das Wasserloch war leider trocken.
Wir entschlossen uns zurück zur Mpaathutlwa Pan zu fahren, wo sich am Wasserloch viele Tiere einfanden. Hier beobachteten wir einen jungen Bateleur bzw. Gaukler beim Trinken. Auch viele Tauben fanden sich zum Trinken ein. Sie beäugten den jungen Gaukler skeptisch, aber der Durst war größer. Etwas weiter weg saß ein Geier und fraß irgendetwas. Auch ein Singhabicht war auf der Jagd. Er erbeutete sogar eine Maus und wurde dabei von Kronenkiebitzen attackiert. Etwas weiter entfernt fraßen Gnus und Springböcke das Gras, das reichlich auf der Pfanne wuchs.
Kurz vor Sonnenuntergang begaben wir uns auf den Rückweg zur Mabuasehube Pan. An der Pan sahen wir, dass die CS3 frei war. Kurzentschlossen holten wir unser Zeug und zogen um. Sogleich fühlte ich mich wohler und am nächsten Tag wäre hier sowieso unsere Campsite gewesen.
Chris redet noch kurz mit unseren Nachbarn von der CS2 und fragt sie, ob wir stören. Die lachten nur und erzählen, dass sie selbst auf der CS1 gewesen wären und umgezogen sind, weil sie sich dort überhaupt nicht wohl gefühlt hatten. Okay, es ging also anderen genauso wie uns. Doch hier auf der CS 3 war alles anders. Wir hatten unser geliebtes Schattendach und freie Sicht auf die Pan. Hier gab es Toiletten und eine Duschvorrichtung, wo wir unsere Solardusche anbringen konnten. Es war noch recht mild an diesem Abend. Zufrieden grillten wir und genossen den Abend mit seinen leuchtenden Sternen. Ein Uhu kam direkt ans Feuer geflogen und schaute uns mit großen Augen an. Später saß er im Baum und sogar auf unserem Dachzelt und beobachtete die Umgebung. Ein schöner Tag ging zu Ende, glücklich und zufrieden kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke und lauschten noch etwas den Geräuschen der Nacht.

Übernachtung: Mabuasehube Pan CS3
Strecke: 305 km

  • Campsite CS 1, Mabuasehube
  • Wir lieben die roten Pisten in Mabuasehube
  • Unterwegs in Mabuasehube
  • Gnuherde in Mabuasehube
  • Junger Gaukler (Bateleur), Mabuasehube
  • Sonnenuntergang in Mabuasehube
  • Unsere Campsite am Abend, Mabuasehube
  • Campsite unter der Milchstraße, Mabuasehube

Samstag, 12.05.2018

Als wir mit der Dämmerung aufstanden, waren doch glatt Wolken am Himmel. War das schön! Chris setzte den Kaffee auf und machte sich sofort ans Fotografieren.
Wir frühstückten eine Kleinigkeit und fuhren dann rüber zur Mpaathutlwa Pan. Am Wasserloch standen schon ein paar Autos aber auch auf einem kleinen Seitenweg. Wahnsinn so viele Autos hatten wir hier noch nie gesehen. Langsam fuhren wir näher und entdeckten den Grund für diesen Auflauf. Im schönsten Morgenlicht lagen hier 11 Löwen herum. Etwas verteilt und in allen Altersklassen von ca. einjährigen Jungen bis zu erwachsenen Tieren. Nur der Pascha fehlte wieder. Dafür gab es einige jungen Männchen, die mit ihrem leichten Mähnenansatz total nett aussahen. Drei junge Löwen verzogen sich gleich etwas weiter weg in die Büsche, denen waren wohl die vier Autos zu viel, aber alle anderen blieben liegen und wir beobachteten uns gegenseitig. Leider geschah nicht viel. Sie putzten sich etwas und schliefen die meiste Zeit. Einige waren etwas blutig und dreck- verkrustet. Wir vermuteten, dass sie nachts einen Riss gehabt hatten und nun mit vollen Bäuchen in der Sonne lagen. Es war nämlich recht kühl an diesem Morgen, so dass uns sogar die Hände vom Wind kribbelten. Als die Sonne jedoch immer höher stieg und langsam an Kraft gewann, zogen sich die Löwen immer weiter in den Schatten der Büsche zurück.

  • Einfach aber schön, unsere Campsite in Mabuasehube
  • Sonnenaufgang über der Mabuasehube Pan
  • Löwenrudel in Mabuasehube
  • Andrea im Fotofieber, Mabuasehube
  • Löwe im schönsten Morgenlicht, Mabuasehube
  • Fellpflege unter Löwen, Mabuasehube
  • Löwin, Mabuasehube
  • Junge Löwen, Mabuasehube

Wir blieben lange hier und waren erst um 12.00 zurück auf unserer Campsite. Bald schon brutzelten Eier und Speck in unserer Pfanne und wir ließen es uns schmecken. Als das Wasser unserer Solardusche warm war, duschten wir mit unserer coolen Eimerdusche, in die wir das Wasser füllten. Währenddessen kam eine Großfamilie Frankoline laut gackernd vorbei und erhaschte noch etwas Wasser. Natürlich stellten wir an der Campsite auch wieder einen Trinknapf auf, worüber sich die Frankoline, die Erdhörnchen, zwei Mangusten und ein paar andere Vögel hermachten. Immer wieder schenkte ich nach und schimpfte im Stillen, dass das Wasserloch nicht funktionierte und die armen Tiere dursten mussten.
Um 14.00 Uhr waren wir zurück bei den Löwen, die mittlerweile viel weiter verteilt im Schatten lagen. Nur noch zwei junge Männchen lagen etwas näher. Mitten im Löwenrudel verbrachten wir den Nachmittag. Auch wenn sie fast nur schliefen, war es einfach schön, hier bei ihnen zu stehen und sie zu beobachten. Am späten Nachmittag wurden sie langsam etwas munterer und begannen sich zu putzen. Am schönsten waren zwei Löwinnen, die sich gegenseitig säuberten. Richtig liebevoll putzten sie sich die Köpfe und schmusten miteinander. Wir hatten den perfekten Platz und konnten ihnen durch zwei Büsche hindurch super beobachten.

  • Kapgeier und Rabe am Wasserloch, Mabuasehube
  • Mittagspause im Schatten, Mabuasehube
  • Fuchsmanguste, Mabuasehube
  • Junger Löwe, Mabuasehube
  • Scharfe Löwenzähne, Mabuasehube
  • Löwin genießt die Fellpflege, Mabuasehube
  • Löwin genießt die Fellpflege, Mabuasehube
  • Löwin genießt die Fellpflege, Mabuasehube

Im Sonnenuntergang fuhren wir zu unserer Campsite zurück. Diesmal kochte ich und es gab Spagetti Bolognese. Hier wurde es schneller kühl, aber wir hatten ja alles dabei und kuschelten uns in unsere Jacken. Immer wieder schauten wir über die Pan. Dabei entdeckte ich ein Tier, das sich uns langsam näherte. Als es nah genug war, erkannten wir eine braune Hyäne, die an uns vorbei lief. Klasse!
Auch die Augen einiger Antilopen konnten wir im Schein unserer Taschenlampe ausmachen.
Zufrieden gingen wir ins Zelt.
Kurz vor Mitternacht weckte uns lautes Gebrüll. Ein Löwe, freuten wir uns. Das Gebrüll kam langsam aber sicher näher, bis es auf einmal direkt im Camp war. Wieder hörten wir das Atmen und konnten im Schein unserer Taschenlampe eine hübsche, wahrscheinlich rollige Löwin ausmachen, die ca. 2 Meter entfernt auf einem Sandhügel lag. Wow, das war wieder einmal Glück. Leider ging sie bald darauf weiter, aber wir hörten ihr Rufen die ganze Nacht hindurch.

Übernachtung: Mabuasehube Pan CS3
Strecke: 45 km

Sonntag, 13.05.2018

Bei eisigen 3 °C standen wir am Morgen auf. Bei unserem Auto sprang sogar die Eiswarnung an. Chris lief wie jeden Morgen mit kurzer Hose und Flipflops herum und hatte sich schon über die kalten Zehen gewundert. Natürlich schauten wir auf dem Weg zur Mpaathutlwa Pan nach unserer Löwin, aber leider war sie nirgends zu entdecken. Dafür sahen wir aber riesige Spuren, wahrscheinlich von zwei Männchen auf Brautschau, die auf dem Weg zu unserer Pan waren.
Wie wir schon vermutet hatten, waren leider auch die Löwen der Mpaathutlwa Pan weiter gezogen. Wir umrundeten die Pan und entdeckten eine Löwin weit draußen auf der Pfanne. Sie näherte sich einer Herde Springböcke, die jedoch aufgeregt warnten. Doch sie hatte überhaupt kein Interesse an ihnen und verschwand in den Büschen, während sich die Springböcke in der Mitte der Pfanne in Sicherheit brachten.
Wir fuhren zurück zu unserer Pan, denn wir wollten sie noch einmal umrunden und nach unserer Löwin suchen. Doch sie war wie vom Erdboden verschluckt und kein Mucks war mehr zu hören. Bestimmt lag sie irgendwo ganz in der Nähe im Gras und schlief tief und fest nach dem Gebrüll der letzten Nacht. Bei der Umrundung unserer Pan, entdeckt Chris 8 Erdmännchen. Endlich war der Bann gebrochen und immer wieder durften wir diese possierlichen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sehen. Sie stellten sich auf die Hinterbeine und beäugten aufmerksam den Himmel. Einem Kleinen war das zu anstrengend und es musste sich hinsetzten, während die anderen aufmerksam weiter schauten.
Wir fuhren weiter zur Lesholoago Pan. Hier gab es zum Glück ein funktionierendes Wasserloch und einiges an Raubtierspuren. Ein Schakal schlenderte gerade vorbei und trank erst einmal ausgiebig im schönsten Licht des Morgens. Die Campsite 2 lag super schön in der Nähe des Wasserlochs, während die 1 total verbuscht war und uns überhaupt nicht gefiel. Nachdem wir uns umgeschaut hatten, fuhren wir zurück zur Mabuasehube Pan und machten auf der CS3 Mittag. Es gab leckere Brotzeit mit Zwiebeling (Leberstreichwurst) und Gewürzgurken.
Wir lasen in unseren Büchern und duschten. Mittlerweile war es sogar wieder richtig warm geworden, so dass ich zur kurzen Hose wechseln konnte. Ein Gelbschnabeltoko kam vorbei und hämmerte wie wild auf unseren Autospiegel ein. Unsere Löwin von letzter Nacht hatte alles inspiziert und jetzt im vollen Tageslicht konnten wir sehen, dass sie wirklich überall war. Selbst an unserem Grill und direkt neben unserem Auto waren ihre Spuren. Wieder hatte ich Wasser für unsere Mitbewohner aufgestellt. So beobachteten wir unsere zwei Fuchsmangusten, die Erdmännchen und später die Frankoline.
Ein einzelnes Gnu stand auf der Pfanne und knabberte das spärliche grün gelbe Gras. Später entdeckten wir noch zwei Springböcke. Hier war es wirklich sehr trocken.
Unsere Nachmittagsrunde führte uns zur Kidding Pan, wo sich zwei schöne Campsites befinden, die völlig verlassen waren. Auch hier hatte es kein Wasser und darum nur wenige Tiere und so fuhren wir nach einer Runde um die Pfanne weiter zur Mpaathutlwa Pan, wo wir uns an das Wasserloch stellen und Pause machen. Etwas später kam ein junger Bateleur vorbei, der trinken wollte. Dazu machte er sich größer, indem er die Flügel spreizte und langsam zum Wasser spazierte. Das sah echt klasse aus. Viele kleine bunte Vögel kamen ebenfalls vorbei. Sie schwirrten schnell zum Wasser, tranken in Windeseile und waren schon wieder weg. Aber auch Tauben kamen unzählige vorbei, ein Schakal stillte seine Durst und später noch ein Springbock, der gemeinsam mit dem Gaukler trank.
Wir blieben bis zum Sonnenuntergang und kamen erst mit der Dämmerung an der Mabuasehube Pan an. Wir gönnten uns einen Gin Tonic und saßen erst einmal gemütlich auf der Campsite, ehe wir grillten. An diesem Abend gab es leckeres Rinderfilet mit Süßkartoffeln und Salat.

  • Schabrackenschakal  beim Trinken, Mabuasehube
  • Schabrackenschakal, Mabuasehube
  • Erdhörnchen, Mabuasehube
  • Junger Gaukler (Bateleur), Mabuasehube
  • Springbock am Wasserloch, Mabuasehube
  • Junger Gaukler (Bateleur) und Springbock am Wasserloch, Mabuasehube
  • Junger Gaukler (Bateleur), Mabuasehube
  • Sonnenuntergang auf unserer Campsite, Mabuasehube

Um 21.00 Uhr kletterten wir müde in unsere Betten. Mittlerweile hatte es richtig zugezogen und um 22.00 Uhr fing es an zu donnern und Blitze waren in der Ferne zu sehen. Leichter Regen prasselte auf unser Zeltdach. Das war ja unglaublich, den ganzen Tag war nicht ein Wölkchen am Himmel und wie aus dem Nichts regnete es nun. Wir freuten uns jedenfalls für die Tiere, aber leider kam nicht viel an Wasser runter.

Übernachtung: Mabuasehube Pan CS3
Strecke: 50 km

Montag, 14.05.2018

Morgens um 4.00 Uhr wurden wir durch heftigen Lärm geweckt. Draußen war es natürlich noch stockdunkel und wir konnten erst einmal gar nichts sehen. Als wir vorsichtig mit der Taschenlampe hinaus leuchteten, erkannten wir zwei riesige Hyänen, eine davon hielt unseren Wasserkanister im Maul, während die anderen daran zog. Das konnte doch nicht wahr sein. Chris hatte den Weichplastikbehälter extra oben auf den Hochgrill gelegt, aber die Zwei waren so groß, dass sie ihn mühelos zu fassen bekamen. Schnell öffneten wir das Zelt und machten Krach in der Hoffnung, dass sie ihn vor Schreck fallen lassen würden, aber es plaschte nur, als der Plastikverschluss nachgab und das Wasser auf den Boden fiel.
Natürlich liefen sie mit ihrer Beute davon und wir fanden nur noch den zerstörten Verschluss im Gras.
An Schlafen war nun nicht mehr zu denken und wir standen noch vor der Dämmerung auf. Als wir unser Auto packten, fiel Chris auf, dass unser Schmutzfänger am Hinterrad fehlte. Den hatte er zum Glück an der Mpaathutlwa Pan liegen sehen und sich noch gedacht, welcher Dummkopf den da so einfach liegen ließ. Also führte uns unser erster Weg an diesem Morgen dorthin und wir sammelten den verlorenen Schmutzfänger wieder ein.
Auf dem Rückweg verweilten wir noch etwas an unserer schönen Campsite und fuhren dann weiter zur Lesholoago Pan. Bis auf einen Schakal, der gerade Wichtigeres vorhatte, als für uns zu Posen, sahen wir leider keine Tiere.
Schade, aber leider war unsere Zeit hier schon wieder vorbei und es hieß Abschied nehmen. Wir fuhren über die rote Sandpiste zur Monamondi Pan. Ebenfalls eine sehr schöne Pfanne, die uns auch sehr gut gefallen hätte. Einige Oryx und Springböcke fraßen gemütlich im hohen Gras. Kurz vor Ende der Pan, sah Chris etwas im Augenwinkel und hielt das Auto an. Was hat er denn, fragte ich mich. Langsam rollte er vorwärts und dann entdecke ich unseren krönenden Abschluss – eine ganze Erdmännchen-Familie stand direkt am Wegesrand und schaute uns an. Wow, so hatten wir sie uns schon immer gewünscht, nah beieinander und total neugierig. Wir waren absolut hin und weg und verbrachten gut eine halbe Stunde bei unseren kleinen Freunden.
Kurz darauf standen wir schon am Gate. Chris ging ins Office zum auschecken, blickt aber noch auf den rechten vorderen Reifen und sah einen tief Riss. Aber der Reifen war noch voll. Ich verstaute währenddessen die Kameras. Chris kam zurück und fuhr ein halben Meter, als es heftig zischte. Nee, oder?! Also raus aus dem Auto und wir schauten gemeinsam zu, wie die Luft aus dem tiefen Riss aus unserem Vorderreifen entwich. Drei Männer, die gerade angekommen waren, versuchten zusammen mit Chris den Reifen zu wechseln, aber das war gar nicht so einfach, denn deren Wagenheber war kaputt, also suchten wir unseren heraus. Ich machte die Rücksitzbank schon zum zweiten Mal frei und wir holten den Wagenheber, dann räumte ich alles wieder ein. Tja, der Wagenheber war auch kaputt, also alles wieder raus und nun den anderen Wagenheber versucht. Zum Glück ging es damit. Der Spaß dauerte ca. 20 Minuten, dann konnte es weiter gehen. Wir bedankten und bei den netten Helfern und auf sandiger Straße ging es in Richtung Kang. Immer wieder sahen wir Oryx und Kuhantilopen am Straßenrand, manchmal liefen sie auch drüber. Man musste ganz schön aufpassen, zumal der Weg stellenweise sehr tiefsandig war. Leider sahen wir auch einen überfahrenden Schakal und eine tote Kapkobra.
Eigentlich wollten wir in Kang übernachten, aber da kamen wir schon sehr zeitig an, also fuhren wir bis Ghanzi weiter. Unsere Bedenken wegen der bargeldlosen Spritbezahlung waren zum Glück auch nichtig, denn an der Tankstelle in Kang nahmen sie Visa oder Mastercard. Schon um 14.22 Uhr kamen wir in Ghanzi an und fuhren als erstes zur Autowerkstatt unseres Vertrauens, wo wir unseren Reifen richten ließen. Hier kannten wir uns ja schon aus, denn irgendwie lassen wir hier immer einen Reifen reparieren.
Danach besorgten wir noch ein paar Lebensmittel aus dem Supermarkt, ein paar Kleinigkeiten aus den Bottle Store und fuhren zum Trail Blazers Camp weiter, was uns empfohlen wurde. Es lag jedoch etwas weiter abseits als gedacht und so fuhren wir eine ganze Weile durch die schöne Landschaft an vielen Feldern vorbei. Im Camp waren wir die einzigen Gäste, aber das störte uns nicht. Kaum hatten wir uns von den vier Campsites eine ausgesucht, dampfte auch schon der Donkey, so dass wir später ausgiebig heiß duschen konnten. Zum Grillen hatten wir an diesem Tag keine Lust mehr und so gab es die Reste unserer Spagetti mit Bolognese-Soße.

Übernachtung:Ghanzi Trail Blazers Campsite (kostenloses WLAN vorhanden an der Bar)
Strecke: 585 km

  • Sonnenaufgang über der Mabuasehube Pan
  • Sonnenaufgang über der Mabuasehube Pan
  • Abschied von unserer Campiste in Mabuasehube
  • Sonnenaufgang über der Mabuasehube Pan
  • Piste in Mabuasehube
  • Aussicht auf die Mabuasehube Pan
  • Rote Piste in Mabuasehube
  • Unterwegs in Mabuasehube
  • Wow und nochmal Erdmännchen, Mabuasehube
  • zu viert wird das schon was
  • Unser Reifenshop, schnell und gut, Ghanzi
  • Ghanzi Trail Blazers Campsite

Dienstag, 15.05.2018

Wir standen schon etwas vor der Dämmerung auf und packten alles zusammen. Sehr zeitig starteten wir zu unserer letzten Etappe, der Zentralkalahari. Orangegelb ging die Sonne über den Feldern auf. Der Weg zurück zur Straße kam uns viel kürzer vor und schon sausten wir auf dem Asphalt Ghanzi entgegen. Kurz hinter der Stadt hingen die Wolken extrem tief. Als wir näher kamen, entpuppten sie sich als zäher Nebel. Wir tauchten ein und fuhren in einer ungewohnt düsteren Landschaft dahin, in der die Sonne wie eine Taschenlampe brannte. Perlhühner und Steinböckchen waren am Wegesrand und immer wieder zahlreiche Pferde, Esel, Kühe und Ziegen. Manchmal hatten die Pferde oder Esel die Füße so eng zusammengebunden, dass einzelne Tiere der Herde nur sehr schwer folgen konnten und verzweifelt hinter den anderen her hüpften. Das tat uns furchtbar leid.
Kurz vor dem Kuke Fence bogen wir wie immer rechts auf die Sandpiste ab. Hier hatte es gleich bei der Einfahrt ein paar Schlammlöcher, aber dann wurde es trockener und wir kamen gut auf dem Sand voran, nur ein großer, festgefahrener Lastwagen blockierte die „gute“ Spur. Um 9.22 Uhr waren wir am Tsau Gate. Noch immer war es sehr neblig, doch mittlerweile hing der Nebel wie eine Bewölkung hoch am Himmel. Ab und zu kämpfte sich schon mal die Sonne durch.
Wir checkten ein, erzählten etwas mit den Angestellten und schon passierten wir das Gate und fuhren erst einmal weiter am Zaun entlang bis zu unserem Abzweig in die Kalahari hinein. Um 10.00 Uhr lichtete sich der Nebel und zog sich immer weiter zurück. Die Sonne kam durch und es wurde wärmer. Überall stand das Gras sehr hoch und leuchtete gelb im Morgenlicht. Immer wieder sahen wir Elefantenhaufen, manchmal sogar relativ frische.
Am Wasserloch von Motopi standen locker 30 Oryxantilopen mit ein paar Elenantilopen. Auch ein Schakal beäugte uns skeptisch.
Als wir durch ein kleines Wäldchen fuhren und weiter aufmerksam nach einem grauen Riesen Ausschau hielten, entdeckten wir etwas auf der Straße. Bei genauerem Hinsehen entpuppte es sich als Leopard und er hatte sogar ein Junges dabei. Leider liefen die Zwei schnell von der Straße weg und waren nur noch als gelbschwarze Fellbüschel in dem dichten Gestrüpp auszumachen. Aber gesehen ist gesehen, freuten wir uns.
Den Rest der Strecke sahen wir nicht mehr viele Tiere, nur eine sehr große Schlange, vermutlich eine Kobra, huschte über die Piste. Wir fuhren über das Passage Valley weiter zur Sunday Pan, wo am Wasserloch ein Warzenschwein ein Schlammbad nahm und von dort zur Kori Pan 02, wo unsere Campsite war. Es war die Gleiche, die wir bei unserem letzten Afrikabesuch mit Ralf hatten und somit war es ein wenig wie heim kommen. Sogleich legten wir unsere Solardusche in die Sonne. Wir machten Brotzeit und lasen in unseren Büchern. An diesem Tag wurde es nicht so recht warm und wir freuten uns schon über die 23 Grad Höchsttemperatur. Was so ein Nebel doch ausmachen kann.
Unsere Abendrunde führte uns zur Deception Pan, wo wir über 30 Giraffen beobachteten. Erst knabberten sie noch an den Akazienbäumen dann liefen sie quer über die Pan, wo sie an einigen Stellen Mineralien vom Boden aufleckten, das vermuteten wir jedenfalls, denn fast jede der großen Tiere spreizte die Füße und leckte am Boden herum. Jetzt am Abend war der Himmel wieder völlig wolkenfrei, doch die Sonne hatte nicht ihre übliche Kraft.
Die Pisten waren hier ja schon lange in einem erbärmlichen Zustand und auch dieses Jahr waren sie einfach nur fürchterlich. Tiefe, ausgefahrene Schlaglöcher und ehemalige ausgefahrene Schlammrinnen machten das Fahren zu einer Herausforderung für Auto und Fahrer. Wieder einmal waren wir uns einig, dass wir hier nie bei Regen unterwegs sein wollen!
Den Sonnenuntergang schauten wir uns auf dem Rückweg auf der Rüttelpiste an. Als Belohnung gab es auf der Campsite erst einmal einen GT, dann machten wir uns ans Abendessen. Es gab lecker gegrilltes Filet mit Salat und Foliengemüse.
Am Abend hörten wir weiter entfernt Löwengebrüll. Ca. 3x schallte es durch die Nacht, ehe es verstummte. Wir saßen noch bis 20.00 Uhr draußen, lauschten und genossen den Sternehimmel, dann zogen wir in unser Bett um und lasen noch etwas in unseren Büchern, ehe wir tief und fest einschliefen.

Übernachtung: Kori Pan 02
Strecke: 359 km

  • A3 im Nebel, Botswana
  • Ausgebrannter Bus auf der A3, Botswana
  • Tsau Gate, Central Kalahari Game Reserve
  • Piste in der Central Kalahari Game
  • Unterwegs im Central Kalahari Game Reserve
  • Motopi Wasserloch, Central Kalahari Game Reserve
  • Warzenschwein in einem Wasserloch, Central Kalahari Game Reserve
  • Warzenschwein in einem Wasserloch, Central Kalahari Game Reserve
  • Oryxantilope, Central Kalahari Game Reserve
  • Giraffen, Central Kalahari Game Reserve
  • Giraffen, Central Kalahari Game Reserve
  • Giraffen, Central Kalahari Game Reserve

Mittwoch 16.05.2018

Da plätscherte doch tatsächlich etwas auf unser Zeltdach. Nee, oder?! Chris warf vorsichtig einen Blick nach draußen. Zäher Hochnebel hing über der Kalahari und tropfte auf uns hinab. Bei dem Wetter brauchten wir wirklich nicht aufstehen und so drehten wir uns noch einmal um und schliefen wohl das erst Mal während unserer Reise aus. Um 7.35 Uhr standen wir auf. Noch immer war rings um uns herum alles in graue Watte gepackt. So frühstückten wir erst einmal und machten uns dann auf den Weg durch die Kalahari. Wir fuhren in Richtung Pipers Pan. Nach der anfangs furchtbaren Rüttelpiste wurde der Weg langsam besser und auch am Himmel sahen wir erstes Blau. Richtig cool wurde es, als sich der Nebel langsam auflöste und die Sonne immer weiter heraus kam.
Begeistert genossen wir dieses seltene Schauspiel. Oryxantilopen und Springböcke grasten friedlich auf den gelbgrünen Weideflächen. Am Wegesrand lagen 4 Schakale, die uns skeptisch beäugten, ehe sie sich wieder ihrem Alltag zuwendeten. Der eine putzte dem anderen die Ohren und schaute dabei immer wieder zu uns hinüber. Mittlerweile hatte sich die Sonne durchgesetzt und es wurde langsam wärmer. Etwas weiter entdeckten wir einige Löffelhunde, die jedoch sehr scheu waren und schnell das Weite suchten. Wir drehten eine große Runde, fuhren jedoch nicht bis zur Piper Pan, sondern bogen vorher rechts ab, zum Passarge Valley. Der Weg zog sich ziemlich und leider sahen wir fast nichts mehr an Tieren, außer ein paar Oryxantilopen, Springböcke und Gnus. Ungefähr um 12.30 Uhr kamen wir auf unserer Campsite der Passarge Valley CS3 an. Hier machten wir eine ausgiebige Pause. Nach dem Mittagessen lagen wir gemütlich in unseren Hängematten und lasen in unseren Büchern. Am Nachmittag bereiteten wir unseren Pizzateig zu, der in der Sonne richtig gut ging.
Um 17.00 Uhr fuhren wir zum Passarge Valley Lookout. Hier begegneten wir 10 Giraffen, die mit ihren langen Hälsen gut verteilt in den Akazien hingen und das frische Grün knabberten. Eigentlich hätten wir sie gerne vor der Sonne im letzten Licht gehabt, aber leider waren sie da schon viel zu weit auf die Pan hinausgewandert. Bei den Giraffen genossen wir den schönen Sonnenuntergang. Danach fuhren wir zurück auf die Campsite und bereiteten unsere Pizza zu. Extra dafür hatte ich etwas von unserer Bolognese-Soße eingefroren, über die ich Mozzarella gab, die anderen zwei Pizzen belegten wir mit Salami und Schinken, Oliven Tomaten und Käse. Was soll ich sagen, sie wurden dank meinem Pizzagrillmeister perfekt und besonders die Bolognese-Pizza war ein Gedicht. Natürlich schafften wir nicht alle drei Pizzen und so haben wir eine für den langen Rückreisetag nach Ghanzi aufgehoben.
An diesem Abend hörten wir kurz ein relativ weit entferntes Löwenbrüllen, dann war leider Ruhe, obwohl wir immer wieder lauschten.

Übernachtung: Passarge Valley CS3

  • Campsite im Nebel, Central Kalahari Game Reserve
  • Nebel und Wolken, Central Kalahari Game Reserve
  • Springbock, Central Kalahari Game Reserve
  • Oryxantilopen und Springbockherde, Central Kalahari Game Reserve
  • Oryxantilopen und Springbockherde, Central Kalahari Game Reserve
  • Schabrackenschakale, Central Kalahari Game Reserve
  • Löffelhunde, Central Kalahari Game Reserve
  • Heute gibt es Spiegeleier mit Speck, Central Kalahari Game Reserve
  • Abhängen in der Central Kalahari
  • Abendromantik auf unserer Campsite, Central Kalahari Game Reserve
  • Heute ist Pizzatag, Central Kalahari Game Reserve
  • Extrem lecker unsere Pizza, Central Kalahari Game Reserve

Donnerstag, 17.05.2018

Ein vorsichtiger Blick aus dem Zelt ließ uns erfreut aufstehen. An diesem Morgen hatte es keinen Nebel. Wir kochten Kaffee und nahmen unser Frühstück mit ins Auto, so dass wir gleich ins Passarge Valley hinab fahren konnten. Doch leider sahen wir kaum Tiere. Als Chris gerade fragte, wo denn die Tiere mit dem langen Hals seien, da entdeckten wir unsere 10 Giraffen von gestern Abend, die schon wieder an den Akazien knabberten, doch leider noch weiter weg als gestern.
Schon von weitem sahen wir nur Staub und wunderten uns, was dort wäre. Anfangs dachten wir ein Auto rast mit hoher Geschwindigkeit auf uns zu und staubt dadurch gewaltig. Doch als wir näher kamen, erkannten wir eine Herde Springböcke, die aufgeregt auf uns zulief und kurz darauf eng beieinander stehen blieb. Die Tiere wirkten sehr angespannt und liefen immer wieder aufgeregt auseinander. So richtig wussten sie nicht woher die Gefahr kam, denn es war leider überhaupt nichts zu entdecken. Wir scannten die ganze Umgebung mit unserem Fernglas ab, aber sahen einfach nichts. Das Gras stand sehr hoch, aber nicht sehr dicht und trotzdem war überhaupt nichts zu entdecken. Sogar ein paar Schakale liefen aufgeregt davon. Leider hatte Chris wie immer zu wenig Geduld und anstatt zu warten, wollte er weiter, denn dort sei ja nichts. Doch die Tiere sahen das ganz anders. Ein wenig warteten wir noch, dann fuhren wir leider weiter.

  • Morgenpirsch, Central Kalahari Game Reserve
  • Giraffen, Central Kalahari Game Reserve
  • Springbockherde, Central Kalahari Game Reserve
  • Springbockherde, Central Kalahari Game Reserve

Unterwegs meinte Chris: ´lange kein Auto gesehen´ und als wir um die nächste Kurve kamen, standen wir Stoßstange an Stoßstange mit einem anderen Geländefahrzeug, das im hohen Gras überhaupt nicht zu sehen war. Zum Glück waren wir alle nicht zu schnell dran und blieben kurz stehen. Wir grüßten und jeder brauste weiter. Ich meinte zu Chris, er soll das doch mal mit Raubtieren versuchen, aber leider funktionierte es nicht.
Um 9.30 Uhr kamen wir an unserer nächsten Campsite der SUN 02 an, die erfreulicherweise frei war. Schnell war alles aufgebaut und die Hängematten schaukelten leicht im Wind und luden uns zum Verweilen ein. So einem Angebot kann man ja nur schwerlich widerstehen und so lagen wir schon bald in den Hängematten und lasen in unseren Büchern. Um uns herum liefen Erdhörnchen umher und freche Gelbschnabeltokos saßen an der Autoscheibe und pickten in den Spiegel. Natürlich hatte ich auch meine Freunde, die kleinen Vögel nicht vergessen, die der Reihe nach zum Trinken kamen. So wuselte es nur so auf der Campsite und wir waren froh, nach vielen Jahren hier mal wieder zwei Nächte sein zu dürfen. Diese Site hatte uns damals schon so sehr gefallen und nun hatten wir sie wieder. Zum Mittag aßen wir unsere restlichen Nudeln mit Thunfischsoße und später gönnten wir uns noch leckeren Karottenkuchen aus Ghanzi.
Leider war der Duscheimer kaputt, aber zum Glück hatte die eine Solardusche einen richtigen Brausekopf, der hervorragend funktionierte.
Die Abendrunde drehten wir über die Sunday Pan bis zur Leopard Pan. Leider hatte es auch hier erstaunlich viele Autos. Da waren ganz sicher alle Campsites belegt und das von mindestens 2-4 Autos, trotzdem war genug Platz für alle da.
Den Sonnenuntergang verbrachten wir an unserer Sunday Pan inmitten einer Herde Oryxantilopen. Zwei Bullen kämpften heftig miteinander. Sie jagten sich sogar und nach einem vehementen Gefecht blutete einer am Bein und humpelte stark.
Abends grillten wir wieder gemütlich auf unserer Campsite und genossen den schönen Abend. Ein Schakal kam vorbei und schaute, was es bei uns so gab.

Übernachtung: Sunday Pan, SUN02

  • Erdhörnchen unsere Mitbewohner auf unserer Campsite, Central Kalahari Game Reserve
  • Erdhörnchen, Central Kalahari Game Reserve
  • Erdhörnchen, Central Kalahari Game Reserve
  • Erdhörnchen, Central Kalahari Game Reserve
  • Sunday Pan, SUN02 Campsite, Central Kalahari Game Reserve
  • Oryxantilopen im Gegenlicht, Central Kalahari Game Reserve
  • Sonnenuntergang, Central Kalahari Game Reserve
  • Rinderfilet und Butternut, Central Kalahari Game Reserve

Freitag 18.05.2018

Die kurze Morgenrunde verlief leider nicht sehr erfolgreich mit Tiersichtungen, aber es war trotzdem schön, so früh am Morgen noch relativ alleine durch die Gegend zu fahren und nach Tieren zu suchen. Einzig ein paar Oryx stellten sich freundlich vor die Sonne und versüßten uns den Morgen.

  • Oryxantilopen im Sonnenaufgang, Central Kalahari Game Reserve
  • Oryxantilopen im Sonnenaufgang, Central Kalahari Game Reserve
  • Sonnenaufgang, Central Kalahari Game Reserve
  • Sonnenaufgang, Central Kalahari Game Reserve

Schon um 8.30 Uhr waren wir zurück auf der Campsite und frühstückten erst eibghhhhvnmal ausgiebig. Als wir gerade voller Appetit in unseren Toast bissen, kam ein Auto auf unsere Campsite gefahren und fragte nach der SUN 01. Die ist an der Leopard Pan, wussten wir. Doch leider war der Südafrikaner nicht alleine und so kreisten uns nach und nach 4 Autos ein. Zum Glück war die Campsite groß genug für uns alle. Als sie wieder weg waren, frühstückten wir zu Ende. Um die Mittagszeit herum machten wir unsere Flasche Sekt auf und prosteten Eberhard, dem Geburtstagskind, aus der Ferne zu. Leider hatten wir hier Null Empfang und so musste der leise Gruß reichen. Unsere Erdhörnchen spielten wie wild im Sand und freuten sich ausgelassen ihres Lebens.
Irgendwann kam noch ein Auto auf unsere Site gefahren und fragte uns, ob wir den Geparden gesehen haben. Tja, leider nicht, so musste er unverrichteter Dinge wieder abfahren. Wir lasen in unseren Büchern und ließen es uns in unseren den Hängematten so richtig gut gehen. Nachmittags tranken wir Kaffee und verspeisten den restlichen Karottenkuchen.
Gerade als wir am Nachmittag duschen wollten, kam wieder ein Auto auf die Site gefahren. Was war denn heute nur los. Diesmal war es das Putzteam, die mit einem Jeep zu dritt zu uns kamen. Hinten auf dem offenen Wagen war eine Matratze befestigt auf der einer saß. Jedenfalls sagten sie uns, sie bräuchten nur ein paar Minuten. Okay, na dann mal los. Die Frau machte sich erst mal einen Besen aus dem goldenen Gras und fegte dann die offene Dusche und Toilette, die sie auch noch desinfizierte. Der eine Mann beseitigte die Reste unserer Asche und fegte dann rund um die Feuerstelle, während der andere zusah. Dann machten sie noch Brotzeit und ca. 30 Minuten später fuhren sie wieder ab. Wir staunten noch immer mit offenen Mündern.
Auf der Abendrunde um unsere Pan fanden wir dann die Reste des Gepardenkills. Jetzt waren nur noch Geier und ein paar Schakale da und füllten sich die Mägen an den Resten. Witzig war, dass es wirklich fast an unserer Campsite war, da hatte der Südafrikaner wohl doch nicht so falsch gelegen.
An der Leopard Pan trafen wir wieder auf die Südafrikaner, die mittlerweile ihre Campsite gefunden hatten und uns nett grüßten.
Die Sonne ging glatt hinter der Sunday Pan unter und wir fuhren zurück auf unsere Campsite. Bald schon brannte das Feuer und knisterte gemütlich. Diesmal kam uns kein Schakal besuchen, der war wohl satt. Unser letzter Abend neigte sich dem Ende zu und etwas schwermütig gingen wir zu Bett.

Übernachtung: Sunday Pan, SUN02

  • Springbockherde, Central Kalahari Game Reserve
  • Sunday Pan, SUN02, Campsite, Central Kalahari Game Reserve
  • Champagner Frühstück, Central Kalahari Game Reserve
  • Tanzende Erdhörnchen, Central Kalahari Game Reserve
  • Oryantilopen, Central Kalahari Game Reserve
  • Kämpfende Oryantilopen, Central Kalahari Game Reserve
  • Oryxantilopen im Sonnenuntergang, Central Kalahari Game Reserve
  • Nachts auf der Campsite, Central Kalahari Game Reserve

Samstag, 19.05 und Sonntag 20.05.2018

Wir standen schon um 6.00 Uhr auf, machten Kaffee und packten die restlichen Sachen. Ich versorgte noch unsere Camphörnchen mit Karotten und Gemüseresten, dann hieß es Abschied nehmen, denn ein weiter Weg bis nach Zelda lag noch vor uns. Trotz der frühen Stunde sahen wir keine Tiere. Als wir die Pan langsam umrundet hatten und weiter zur Leopard Pan fahren wollten, kamen uns zwei Autos entgegen. Standen sie anfangs noch etwas ratlos am Wegesrand rum, wendeten sie sofort als sie uns sahen, ihre Wagen und fuhren extrem langsam vor uns her. Wir hätten ihnen ja was wegschauen können. Dabei wollten wir ja nur relativ zügig aus der Kalahari rausfahren. So zockelten wir hinter den zwei Autos langsam bis zur Leopard Pan her. Dort entschieden sie sich zum Glück für den rechten Weg und wir kamen endlich an ihnen vorbei. Wieder fuhren wir durch das Passarge Valley und auch diesmal sahen wir nur ein paar Springböcke und Oryxantilopen. Schade, aber wir hatten so viel Glück auf dieser Reise gehabt, dass es uns nichts ausmachte. Ein Schmankerl hatten wir trotzdem noch, denn als wir so auf den langen Wegen vor uns hinfuhren, lief etwas komisch hin und her. Als wir näher kamen erkannten wir ein Stachelschwein. Diese eher nachtaktiven Tiere hatten wir noch nie in freier Wildbahn gesehen und freuten uns umso mehr über diese Sichtung. Die Strecke bot wieder alles von Wellblech über tiefe ausgefahrene Spuren, Tiefsand und enge kurvige Abschnitte. Zum Glück hatten wir immer an günstigen Stellen Gegenverkehr und kamen gut voran.
Am Motopi Wasserloch sahen wir viele Oryxantilopen und sogar ein Kuduweibchen schaute uns mit ihren hübschen Augen aufmerksam an. Kurz vor dem Gate liefen uns noch ein paar Warzenschweine über den Weg und verschwanden mit aufgestellten Schwänzen im Gebüsch.
Das Gate erreichten wir gegen 11.00 Uhr. Chris machte den Papierkram und fragte nach den Elefanten, denn auch auf dem Rückweg hatten wir wieder viele Haufen gesehen. In der Zentralkalahari soll es über 500 Tiere geben, aber eher im westlichen Teil des Parks erklärte der Ranger ihm. Schade, hier hätten wir zu gerne einen gesehen.

  • Giraffen, Central Kalahari Game Reserve
  • ganz schön ausgefahren, Central Kalahari Game Reserve
  • ein seltener Zufall, ein Stachelschwein, Central Kalahari Game Reserve
  • Tsau Gate, Central Kalahari Game Reserve

In Ghanzi tankten wir noch einmal auf und besorgten uns frische Semmeln fürs Frühstück. Über den Transkalahari Highway ging es weiter der Grenze entgegen. Unterwegs sahen wir wieder unzählige Ziegen, Kühe, Pferde und Esel am Straßenrand. So kamen wir nach einer unkomplizierten Grenzkontrolle am späten Nachmittag auf Zelda, unserer letzten Campsite an. Etwas wehmütig checkten wir ein und stellten uns auf unsere Lieblingscampsite „Cheetah Inn“.
Später nahmen wir an der Fütterung teil. Leider gab es Tornado ,die wunderschöne Leopardin, nicht mehr. Sie muss kurz nach unserem letzten Besuch gestorben sein. Dafür machten zwei neue Leoparden das Gehege unsicher. Ein Geschwisterpaar von einer Farm, wo die Mutter geschossen wurde, wohnte jetzt hier. Erstaunlich war der Größenunterschied zwischen dem Kater und der Katze, die obwohl sie gleich alt waren, viel zarter und kleiner war. Auch ein junger Serval wurde hier aufgezogen. Er sollte später in die Freiheit entlassen werden, aber noch war er zu jung dafür. Er fauchte ordentlich. Sogar das alte Stachelschwein gab es noch. Es erinnerte uns an unser tolles Kalahari Erlebnis, über das wir uns immer noch sehr freuten.
Abends grillten wir ein letztes Mal und genossen den Hauch von Freiheit. Sehr wehmütig verbrachten wir den letzten Abend.
Am nächsten Morgen packten wir und frühstückten noch einmal so richtig gemütlich. Erst am frühen Nachmittag fuhren wir in Richtung Windhoek und genossen noch einmal die afrikanische Natur, die an uns vorbeizog. Wunderschöne Wolken waren am Himmel. Die hätten wir uns öfters einmal gewünscht. Vor ein paar Tagen hatte es hier in der Gegend und um Windhoek herum noch einmal heftig geregnet. Der Himmel war sehr klar und alles wirkte so frisch.
Kurz vor 18.00 Uhr kamen wir bei Hubert an und gaben unser Auto ab. Zusammen mit einem netten Paar aus Deutschland brachte uns ein Fahrer zum Flughafen. Ich war wie immer einfach nur traurig, aber auch glücklich, denn eine wunderschöne Reise voller Erlebnisse und super tollen Tiersichtungen lag hinter uns. Wir hatten viel mehr gesehen, als wir uns erhofft hatten, waren für ein paar Tage Teil einer kleinen Gepardenfamilie, konnten endlich einmal Erdmännchen in freier Natur beobachten und hatten immer wieder Dates mit meinen Freunden, den Löwen. Für kurze Zeit waren wir ein Teil Afrikas, genossen die Gerüche, die Vegetation und die unterschiedlichen Landschaften.
Auch wenn es so voll wie noch nie war, genossen wir jede Minute und wieder brannte sich dieses einzigartige Land etwas tiefer in mein Herz.

Ich danke euch fürs Mitreisen und Lesen unserer Erlebnisse und meiner Mutti für das fleißige Korrekturlesen. Nach der Reise ist ja bekanntlich vor der Reise und so wartet schon wieder neue Planungsarbeit auf mich. Auch wenn es leider nicht nach Afrika geht, wird es bestimmt auch wieder ein Abenteuer und ein neues Land mit einem eigenen Gesicht wartet darauf, von uns erkundet zu werden.

Du wirst niemals wieder ganz zu Hause sein,
weil ein Teil Deines Herzens immer anderswo sein wird.

Miriam Adeney