Australien 2020

Frühstück mit Kängurus

Australien ist ein Kontinent, ein Land aber auch eine Insel zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean. Australien ist ca. 21 x größer als Deutschland hat aber nur 25,3 Millionen Einwohner und ist somit dünn besiedelt. Es ist ein Land der Superlative. Hier gibt es die längsten geraden Straßen, die größten Entfernungen, die giftigsten und gefährlichsten Tiere. Die Trucks heißen Roadtrains und können bis zu 53 m lang sein und fahren trotzdem bis zu 100 km/h. Hier gibt es auch die heißesten Temperaturen und wenn es regnet die mächtigsten Überschwemmungen, aber auch die größten und heißesten Buschbrände.
Komischerweise interessierte uns dieses Land viele Jahre überhaupt nicht. Es war einfach zu weit weg, die Entfernungen viel zu groß und die meisten Tiere viel zu giftig. Doch irgendwann schienen die Entfernungen zu schrumpfen, die Tiere weit weniger gefährlich zu sein und ich begann mich für das Land zu interessieren. Anstelle der Spinnen und Schlangen sah ich hüpfende Kängurus und Eukalyptus fressende Koalas vor meinem inneren Auge, der heiße rote Kern des Landes stand in einem tollen Kontrast zu dem blauen Meer. Wunderschöne einsame Strände und Steilküsten wechselten sich ab, Berge luden zum Wandern ein und mitten im Land stand der Uluru oder auch Ayers Rock wie ein Fels in der Brandung. So begann ich zu recherchieren und es entstand langsam aber sicher das Gerüst einer Reise auf meinem PC. Doch wo beginnen und wo enden? Ich durchforstete die Flugbörsen nach einer annehmbaren Flugzeit und suchte nach einem Camper. Schon bei unserer Neuseelandreise waren wir mit Best Camper sehr zufrieden und so ließen wir uns wieder von ihnen ein Angebot schicken. Wir buchten unseren Maui Camper mit dem super guten Außengrill. Über HM Touristik ließen wir die Flüge buchen, wieder mit der Singapur Airline. Wir entschieden uns in Perth zu landen und von Sydney aus die Heimreise anzutreten. Dafür hatten wir dank Chris Chef gut 7 Wochen Zeit. So entstand so nach und nach eine super schöne Reiseroute, die uns von Perth an der Küste entlang bis ins Red Center bringen sollte, dann weiter bis Adelaide und von dort aus wieder an der Küste entlang bis Melbourne und schließlich weiter bis nach Sydney, wo wir die letzten Tage in der Stadt verbringen wollten. Wir waren zufrieden mit unserer Planung und fieberten schon Monate vorher dem Abflug entgegen, denn mittlerweile waren wir mehr als nur neugierig auf dieses große vielfältige Land. Tja und dann kam der erste Schock, denn schon im Oktober 2019 begannen verheerende Buschbrände im Osten und Südosten des Landes zu wüten, unkontrollierbar, Menschen- und Tierleben fordernd. Bilder die zu Tränen rührten und stellenweise hoffnungslos waren, gingen um die Welt und brachten unsere Vorfreude zum Erliegen. 34 Menschen verloren ihr Leben, Milliarden Tiere starben, Häuser und Gebäude brannten nieder und mehr als 20 Prozent der Wälder des Landes brannten ab. Monatelang wüteten die Flammen und immer wieder kamen neue Feuer dazu. Doch mein unbeirrbarer Optimist Chris meinte, das wird schon bis wir abfliegen. Er sollte Recht behalten und so stornierten wir die Reise nicht, denn mit den Feuern nahm auch der Tourismus ab. Nach den Feuern kam der Regen zusammen mit Hagel und Sturzfluten. Er half zwar vielerorts die Brände in den Griff zu bekommen, aber kurzfristig stand alles unter Wasser. Doch unser Ziel war ja erst einmal Perth an der Westküste.
Wenn man jetzt denkt es kann nicht mehr schlimmer kommen, so belehrte uns die Welt bzw. ein Virus eines Besseren, denn es kam noch schlimmer. Ein kleines Virus mit Namen Corona von nur 70 nm Größe, schaffte es in kürzester Zeit die Welt lahm zu legen, die Länder riegelten ab und die Flughäfen schlossen und das gebeutelte Australien sah sich wiederum einer diesmal unsichtbaren Herausforderung gegenüber und wir waren mittendrin. Die entscheidende Frage wurde, kommen wir noch nach Hause oder nicht und so wurde aus einer Traumreise langsam eine Alptraumreise. Aber erst einmal der Reihe nach, denn es gab auch so viel Schönes und Besonderes was erzählt werden möchte von einzigartigen Landschaften, Traumstränden und unglaublichen Tierbegegnungen in einem Land der Superlative.

Freitag 14.02. – Samstag 15.02.2020

Nach einer langen und schlecht durchschlafenen Nacht standen wir am Freitag um 7 Uhr morgens auf. Die Kater hingen wie Pattex an uns und machten uns es diesmal echt schwer. Wir frühstückten mit den Jungs und hofften sie etwas abzulenken, aber dem war nicht wirklich so. Es war schon fast eine Erleichterung als uns unser Freund Rainer um 9.15 Uhr abholte und wir die Wohnung verließen. Das schlechte Gewissen hätte nicht größer sein können und wir fühlten uns schuldig aber auch freudig erregt zugleich, denn ein neues Land ja sogar ein neuer Kontinent wollte von uns erobert werden.
Am Flughafen gaben wir unser Gepäck auf und gönnten uns noch einen leckeren Kaffee, bevor wir durch den Zoll gingen. Als unsere Fotoausrüstung wie immer auf Sprengstoff untersucht wurde, ratschten wir nett mit dem Beamten. Um 12.20 Uhr starteten wir pünktlich. Nach zwei leckeren Essen und 5 Filme später, landeten wir auch schon in Singapur.
Da wir noch etwas Zeit bis zu unserem Weiterflug hatten spazierten wir wieder durch den schönen Flughafen. Völlig begeistert standen wir in einem Orchideengarten, in dem Kois schwammen. Die Blüten waren nicht nur vielfarbig auch wunderschön und filigran anzuschauen. Schöner kann es kaum in einem botanischen Garten sein, doch wir waren einfach nur im Flughafen.
Wieder waren wir zum Chinesischen Neujahr unterwegs. Diesmal war das Jahr der Maus. Total schöne Deko zum Neuen Jahr begrüßte uns und lockte ein Lächeln auf unsere Gesichter als wir die übergroßen Mäuse erblickten. Die Geschäfte waren offen und Menschenmassen schoben sich durch den Flughafen. Besonders die Asiaten hatten Masken auf, aber noch war Corona kein wirklicher Gegner und bis auf China war alles im Griff. So sonnten wir uns in falscher Sicherheit und genossen das Flughafen Spektakel.

  • Unser Flieger steht bereit
  • immer wieder aufregend in den Flieger zu steigen
  • Zwischenstopp in Singapur - Der Flughafen ist immer wieder beeindruckend
  • Toller Orchideengarten
  • Das Jahr der Maus in Singapur
  • Zwischenstopp in Singapur - Der Flughafen ist immer wieder beeindruckend
  • Zwischenstopp in Singapur - Der Flughafen ist immer wieder beeindruckend
  • Kurz vor dem Weiterflug nach Perth

Zwei Stunden später ging unser Anschlussflug nach Perth mit nur 5.15 Stunden. Die Zeit verging im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge, denn den Großteil der Zeit verschlief ich. Sogar Chris döste etwas und schon landeten wir erneut.
Leider war es sehr bewölkt in Perth und es hatte sogar etwas geregnet wie uns die Pfützen verrieten.
Schon im Voraus hatten wir uns mit den strengen Einreisekontrollen beschäftigt und darum auch keine Daumenjacken oder staubige Schuhe mitgebracht. Auch auf Lebensmittel hatten wir komplett verzichtet. Trotzdem war uns etwas flau im Magen als wir vor der Einreise standen. Der Officer war total freundlich und wir quatschen sehr nett miteinander. Er stempelte etwas auf unsere Zollerklärung und wir marschierten weiter. Der Zöllner schaute auf unsere Karte und fragte ob wir etwas zu verzollen hätten, was wir verneinten und ließ uns ohne weitere Kontrolle gehen. Wir waren echt baff. Nach nur 15 Minuten Einreise hielten wir unsere Taschen in den Händen und begaben uns zu unserem Autovermieter, wo wir unseren Kia für die nächsten zwei Tage in Empfang nahmen.
Chris navigierte unser Hotel an, das The Peninsula Riverside Serviced Apartments und schon waren wir unterwegs. Das Hotel hatte ich nach seiner Lage am Swan River mit Blick auf die Skyline von Perth ausgesucht. Auch hier wurden wir wieder überaus freundlich begrüßt. Unser Zimmer lag im Erdgeschoß. Es war schön groß mit einer kleinen netten Terrasse. Die nette Rezeptionistin hatte uns eine Grocery -The Good Grocer- in der Nähe zum Einkaufen empfohlen. Dorthin gingen wir als erstes. Hier gab es wirklich sehr feine Sachen sogar Trüffelkäse und andere Leckereien. Besonders interessierte Chris sich jedoch für die Weinauswahl und den Gin und so stolperten wir in unsere erste Weinverkostung. Wir ratschten sehr nett und hatten viel Spaß, dazu schmeckte uns der erste australische Shiraz recht gut, aber fast noch besser war der Rose. Natürlich kauften wir gleich zwei Flaschen ein. Dann empfahl uns der Verkäufer noch eine Dame für den Gin, die uns absolut perfekt beriet. Chris „durfte“ aber nur eine Flasche kaufen, das war echt nicht leicht für ihn, denn es gab viel zu viele gute Gins. Schließlich fragte er die Dame, welchen aus der Region sie nehmen würde und genau den Westaustralier kauften wir dann. Sie schenkte uns noch zwei Tonic dazu und gerade als wir mit unserer Beute den Laden verließen, lief uns der Weinhändler hinterher und übergab uns noch zwei richtig schöne Rotweingläser. So viele nette Menschen auf einmal hatten wir noch nie erlebt. Irgendwie fühlten wir uns hier gleich so richtig wohl und gut aufgehoben.
Am Abend gingen wir noch im Mister Walker Restaurant essen. Eigentlich war das Restaurant ausgebucht, aber auch hier war der Wirt so nett und richtete uns noch einen Tisch ein. Wir schlemmten Austern als Vorspeise, dann gab es Pommes mit Aioli, Scallops und super gute Beef Streifen.
Danach wanderten wir noch einmal zum Supermarkt, denn wir hatten vor lauter Wein und Gin vergessen, uns etwas zum Frühstücken zu besorgen.
Zum Sonnenuntergang stellten wir uns an den Strand mit Blick auf die Skyline. Leider war es nach wie vor Wolkenverhangen und aus der blauen Stunde wurde eher eine lila/graue Stunde, aber es war trotzdem schön wie so nach und nach die Lichter der Hochhäuser angingen und sich die Farben in den Wolken spiegelten.
Zufrieden schlenderten wir zurück in unser Zimmer. Dort saßen wir noch auf der Terrasse, tranken Wein und schlemmten etwas Käse, bis wir todmüde in unsere Betten fielen.

Übernachtung:The Peninsula Riverside Serviced Apartments, Perth

  • Unser Stadtauto
  • Leckere Austern im Mister Walker Restaurant, Perth
  • Pommes mit Aioli, Scallops und super gute Beef Streifen, Mister Walker Restaurant, Perth
  • Perth Skyline mit Regenwolken
  • Perth Skyline mit lila Regenwolken
  • Mister Walker Restaurant, Perth
  • Perth Skyline am Abend
  • Perth Skyline am Abend

Sonntag, 16.02.2020

Schon zur Dämmerung standen wir wieder am Strand und genossen den Blick auf die Skyline von Perth. Es war zwar nach wie vor wolkenverhangen, aber trotzdem schön so früh am Morgen auf die Hochhäuser zu schauen. Mit dem ersten Licht schimmerten die Wolken sogar rosa, was einfach fantastisch aussah und auch die Sonne kam durch die Wolken und strahlte uns entgegen.

  • Perth Skyline am Morgen
  • Sonnenaufgang über den Swan River, Perth
  • Unser Hotel - The Peninsula Riverside Serviced Apartments
  • Andrea fotografiert die Skyline von Perth im ersten Morgenlicht

Im schönsten Morgenlicht fuhren wir mit unserem Kia zum Fährhafen von Fremantle, denn für 7.30 Uhr hatten wir schon Monate vor unserer Reise die Fähre nach Rottnest Island gebucht. Die kleine Insel liegt 18 Kilometer westlich von Fremantle. Sie ist elf Kilometer lang und 4,5 Kilometer breit.
Da wir rechtzeitig am Anleger waren, holten wir uns noch einen Kaffee und Teilchen dazu, die wir während der 30 Minütigen Überfahrt verspeisten.
Am Fährableger schien noch die Sonne, doch je näher wir der Insel kamen, desto mehr Wolken hatte es. Doch sie waren nicht besonders dicht und es ließ sich schon erahnen, dass sich irgendwann die Sonne durchsetzen würde. Wir legten in Thomson Bay an der Ostküste an und erhielten direkt an der Fähre unsere knallroten Fahrräder plus Helm, denn die Insel kann man entweder mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Bus erkunden. Natürlich hatte ich wieder etwas Pech, denn mein Fahrrad hatte einen furchtbaren Sattel, der mir schon kurz nachdem wir losfuhren wehtat. Wir wollten mit den Rädern die Insel umrunden, uns die schönen Strände und Buchten anschauen, aber hauptsächlich waren wir auf der Suche nach den Quokkas, einer kleinen Beuteltierart aus der Familie der Kängurus. Diese kleinen freundlichen Beutler sind der Grund für fast alle Rottnest Besucher. Die niedlichen Kurzschwanzkängurus sehen auf einigen Bildern aus, als ob sie lachen würden und haben darum auch den Beinamen “Happiest Animal on Earth”
Wir standen am Anleger mit unseren Rädern und wussten nicht so recht in welche Richtung wir fahren sollten. Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns nach links zu fahren und im Uhrzeigersinn die Insel zu umrunden. Kurz hinter dem Ort sahen wir dann auch schon unserer ersten zwei Quokkas und was soll ich sagen, sie waren noch niedlicher als auf den Bildern und sie waren überhaupt nicht scheu. Sie kamen sogar auf uns zu und schauten uns mit großen vertrauensvollen Augen an. Ich war hin und weg, während Chris ein paar Bilder machte. Danach ließen wir die zwei weiter futtern und erkundeten die Insel. Die Strände waren einfach herrlich. Weißer Sandstrand mit türkisblauem Wasser. In manchen Buchten lagen zig Boote vor Anker. Wir sahen sogar Australische Fischadler, zwar weit weg bzw. etwas näher jedoch auf einem unfotogenen Metallgitter. Am Wadjemup Lighthouse mitten auf der Insel entdeckten wir wieder mehrere Quokkas im Schatten einiger Sträucher beim Fressen. Die Kerlchen sind so goldig mit ihrer netten Art und dem zutraulichen Wesen, so dass wir sie am liebsten eingepackt und mitgenommen hätten. Doch wir begnügten uns mit ein paar Bildern von den possierlichen Tieren. Irgendwann kam eins der Tierchen direkt zu Chris und schaute sich die Kamera genauer an. Die ganze Zeit hatten wir ein dümmlich glückliches Grinsen im Gesicht, fast so wie die Quokkas auf den Selfis so begeistert waren wir von den kleinen Kängurus.

  • Unsere Fähre nach Rottnest Island
  • Die ersten Quokkas auf Rottnest Island, Australien
  • Henrietta Rocks, Rottnest Island, Australien
  • Andrea am Jeannies Lookout, Rottnest Island, Australien
  • Kleine Bucht an der Little Salmon Bay, Rottnest Island, Australien
  • Eastern Osprey Nest, Rottnest Island, Australien
  • Immer wieder tolle Strände, Rottnest Island, Australien
  • Immer wieder tolle Strände, Rottnest Island, Australien
  • Wadjemup Lighthouse, Rottnest Island, Australien
  • Chris mit einem zutraulichen Quokka, Rottnest Island, Australien
  • Quokka, Rottnest Island, Australien
  • Quokka, Rottnest Island, Australien

Ab ca. 10.00 Uhr kam immer mehr die Sonne heraus und es wurde richtig heiß. Das alleine wäre ja nicht weiter wild gewesen, aber leider kamen wir dann auch nicht mehr mit dem Eincremen der Sonnencreme nach, so dass wir abends die Rechnung für einige übersehene Körperstellen, wie das Genick oder die Fußknöchel bekamen.
Unsere Brote aßen wir mittags unter einem Schattendach, bevor wir uns wieder auf die Räder hievten und weiter um die Insel strampelten. Je länger wir unterwegs waren, desto müder wurden die Glieder und wir gönnten uns an einem besonders schönen Strand ein erfrischendes Bad im Meer. Das tat so richtig gut und schenkte wider neue Kraft für die letzte Etappe der Insel.
Kurz vor der Fähre war ein großer Park in dem sich viele Quokkas tummelten, aber jetzt waren wir irgendwie zu fertig, um wieder auf dem Bauch durchs Gestrüpp zu kriechen. Der Jetlag zwang uns wohl so langsam in die Knie.

  • Strand an der Nancy Cove und Green Island, Rottnest Island, Australien
  • Mary Cove, Rottnest Island, Australien
  • Cape Vlamingh, Rottnest Island, Australien
  • Cape Vlamingh, Rottnest Island, Australien
  • Kurze Badepause am tollen Ricey Beach, Rottnest Island, Australien
  • Und weiter geht´s mit dem Rad, Rottnest Island, Australien
  • Catherine Beach, Rottnest Island, Australien
  • Boote in der Longreach Bay, Rottnest Island, Australien

Schon um 14.00 Uhr waren wir zurück am Fähranleger und irgendwie fix und alle und wollten schnellstmöglich zurück nach Perth. Zwei Fähren standen auch schon bereit, doch unsere gebuchte Fähre würde erst 17.30 Uhr gehen. Während Chris versuchte im kleinen Ort umzubuchen, wartete ich am Anleger und als das Borden begann, fragte ich die junge Angestellte. Natürlich gehe das und wir können gerne mitfahren. Das war ja schon mal super. Nur leider tauchte Chris einfach nicht wieder auf. Ich wurde immer unruhiger, denn so langsam drängte die Zeit, also ging ich ihm auf dem Steg entgegen. Doch weit und breit war kein Chris zu sehen. Was trieb der denn bloß. Etwas unruhig ging ich zurück zur Fähre. Mist jetzt waren auch noch unsere Räder weg. Ich sagte dem Mädel noch Bescheid und wartete weiter. Ca. 10 Minuten vor dem Ablegen der Fähre kam dann endlich Chris angelaufen. Das war echt knapp! Während ich schon alles erledigt hatte, versuchte er noch im Büro umzubuchen, was aber überhaupt nicht klappte und als er endlich aufgab und zurückgelaufen kam, wäre es fast zu spät gewesen. Naja, Ende gut alles gut. Wir waren auf der Fähre und fuhren zurück nach Perth.
Mit unserem Kia fuhren wir schnell ins Hotel und kauften uns noch etwas zu essen ein. Wir schlemmten auf der Terrasse Sushi und Poke Salat. Hier merkten wir erst, wie hungrig wir waren.
danach fuhren wir zum Kings Park, einer Mischung aus hochgepflegtem Park, botanischem Garten und zwei Drittel naturbelassenem Gebiet. Er liegt mitten im Herzen von Perth um den Mount Eliza herum, von dem man eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und den Swan River hat. Wir schlenderten durch das tolle Gelände und genossen den Blick auf die Skyline von Perth. Wir schauten und das State War Memorial an und den dahinterliegenden Brunnen. Überall blühten Blumen. Da heute ja Sonntag war, hatte man das Gefühl, ganz Perth hier anzutreffen. Es gab Picknicks von riesigen Familien auf den Wiesen, Leute schlenderten durch die Landschaft und genossen den schönen Tag. Überall pulsierte das Leben.

  • Mister Walker Restaurant, Perth
  • Aussicht vom Kings Park auf den Swan River und Süd Perth
  • Aussicht vom Kings Park auf die Skyline von Perth
  • Flame of Remembrance & Pool of Reflection und State War Memorial, Kings Park, Perth

Danach begaben wir uns noch ins Stadtzentrum und schauten uns die Häuser der Skyline aus der Nähe an. Sehr interessant fanden wir den Swan Bell Tower mitten im Zentrum am Swan River, doch leider war er schon geschlossen. An der Brücke davor hingen unzählige Schlösser Verliebter, das war echt sehenswert.
Als langsam die Sonne unter ging, fuhr Chris mich zurück zum Hotel, wo ich meine Kamera schnappte und an den Strand ging, um die Lichter der Stadt einzufangen. Chris fuhr derweil zurück zum Kings Park, um dort die blaue Stunde zu fotografieren. Wir waren zwar jeder alleine unterwegs, aber es war trotzdem richtig schön. Bei mir in der Nähe machte ein Pärchen Picknick richtig schön mit Windlichtern, Decke und Kissen, andere Leute hatten Stühle aufgestellt und tranken gemütlich einen Sundowner. Wieder andere Menschen genossen so wie ich die Lichter der Stadt an diesem angenehmen Abend. Als das Blau zu schwarz wurde, ging ich zurück aufs Zimmer, wo schon bald darauf Chris eintraf. Auch er hatte einen schönen Abend gehabt und war begeistert von der Aussicht auf die Stadt. Da wir beide ziemlich fertig waren, begnügten wir uns an diesem Abend nur mit Kräckern und Käse. Chris gefiel mir gar nicht, denn er hustete und schniefte. Als ich später seine Temperatur maß, hatte er erhöhte Werte, so dass ich ihm noch Aspirin Komplex gab als wir schlafen gingen.

Übernachtung:The Peninsula Riverside Serviced Apartments, Perth

  • Aussicht von Elizabeth Quay Island auf die Skyline von Perth und dem Swan River
  • Swan River und Skyline von Perth, Australien
  • Spanda mit Skyline von Perth, Australien
  • Skyline von Perth, Australien
  • Skyline von Perth im letzten Licht, Kings Park, Australien
  • Skyline von Perth im letzten Licht, Australien
  • Skyline von Perth und Swan River zur Blauen Stunde, Australien
  • Skyline von Perth zur Blauen Stunde, Kings Park, Australien

Montag, 17.02.2020

Der Morgen überraschte uns mit einer super schönen blauen bzw. zart rosa Stunde. Chris ging es auch etwas besser, so genossen wir den schönen stillen Morgen am Strand. Rosa Kakadus gesellten sich zu uns und flogen später lauthals über uns hinweg. War das schön!
Später holten wir uns leckeren Kaffee und Mandel Croissants, die wir genüsslich auf unserer kleinen Terrasse verspeisten. Danach packten wir unser Zeug zusammen und verließen unser schönes Hotel.
Schon um 8.15 Uhr kamen wir bei Maui an. Zwei Paare verließen gerade den Hof und so waren wir ganz alleine und kamen sofort dran. Eine Dame übergab uns unser Auto und erklärte uns ein paar Dinge. Da wir den gleichen Camper schon in Neuseeland hatten, hielt sie sich aber nicht lange auf und schon waren wir alleine und ich begann auszupacken. Chris fuhr derweil unseren Mietwagen zurück und kam später mit einem Taxi zu Maui.
Unser Berth war leider mit gut 60000 km nicht mehr der Jüngste und er roch auch etwas komisch – irgendwie leicht sauer. Einiges war auch anders als in Neuseeland, so hatten wie Mückennetzte an dem Türfenster, zwei kleine Tischverlängerungen, die man aufklappen konnte und zwei Extrabretter zum Bettbauen. Ach ja, auch eine Klimaanlage schmückte unser Dach – na ob wir die je brauchen würden, schmunzelten wir noch. Schlechter fanden wir, dass wir kein Händehandtuch bekamen, nur ein Trockentuch und keine Wechselbettwäsche für 7 Wochen. Aber dafür konnte man in jeder Filiale die Bettwäsche austauschen. Leider bemerkten wir auch zu spät, dass wir nur eine große Bettdecke bekommen hatten, aber da waren wir schon unterwegs in den Norden.

  • Traumhaft Morgendämmerung über der Skyline von Perth, Australien
  • Skyline von Perth in der Morgendämmerung, Australien
  • Skyline von Perth in der Morgendämmerung, Australien
  • Größenvergleich - Unser alter und neuer

In einer größeren Stadt kauften wir in einem Coles Markt ein. Wir bekamen alles, was wir brauchten und füllten unseren Kühlschrank auf. Im Bottlestore nebenan kauften wir noch etwas Cidre, Bier und Wein ein und in einem Krimskrams Laden bekamen wir ein tolles Windlicht mit einer schönen großen Kerze. Jetzt waren wir gut ausgerüstet.
Unseren ersten Stopp legten wir bei den schneeweißen Sanddünen von Lancelin ein. Die Sanddünen hier sind wirklich extrem weiß und schmerzten trotz Sonnenbrille schon fast in den Augen. Hier wehte aber auch ein heftiger Wind der einem kräftig Sand über die Arme und Beine blies, so dass es schon fast wehtat. Die Sanddünen sind vor allem bei Sandboardern, Quadfahrern und Allradbegeisterten beliebt und ziehen jede Menge Freizeitsportler magisch an. Wir wollten jedoch nur etwas wandern und von einer der Dünen die Aussicht genießen, denn es war noch viel zu früh zum Verweilen und auch der Wind lud nicht gerade dazu ein. Wir fühlten uns eher etwas „gesandstrahlt“ und waren fast froh, als wir wieder im Auto saßen.

  • Quadfahrer auf den Sanddünen von Lancelin, Western Australia, Australien
  • Chris auf den Sanddünen von Lancelin, Western Australia, Australien
  • Sanddünen von Lancelin, Western Australia, Australien
  • Sanddünen von Lancelin, Western Australia, Australien

Weiter ging es ca. 75km bis zum Nambung Nationalpark, in der Nähe der Stadt Cervantes. Wir zahlten die 15$ Tageseintritt und schauten uns erst einmal um. Der große Parkplatz war fast leer und auch die Bilderausstellung nur wenig besucht. Dann wendeten wir uns der Landschaft zu. Auch hier wehte ein kräftiger Wind, doch die Landschaft war so bizarr schön, dass wir ihn fast nicht bemerkten. Stattdessen fuhren wir den 4 km langen Pinnacles Drive entlang verwitterter Kalksteinsäulen, die in den unterschiedlichsten Größen und Höhen vor uns aufragten. Immer wieder mussten wir in den eigens dafür angelegten Parkbuchten anhalten und inmitten des Pinnacles Waldes umherlaufen. Die Gebilde hatten die tollsten Formen von Pilzen über Türme bis hin zu kleinen Burgen, hier war alles zu finden. Einige überragten uns bei weitem, andere hingegen gingen uns gerade einmal bis zum Knie. Vom Pinnacles Lookout verschafften wir uns einen Überblick über die fantastische Landschaft und das Banksia-Buschland. Insgesamt fuhren wir die Stecke 3x. Immer wieder gab es neue Ansichten und die Sonne sank langsam dem Horizont entgegen. Doch leider gab es keinen spektakulären Sonnenuntergang, denn die Sonne versank einfach im Dunst der tiefliegenden Wolken. Trotzdem war das Licht bis dahin wunderbar warm und die Farben einfach nur schön.

  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Andrea in der Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Chris und Berth in der Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Sonnenuntergang in der Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien

Nach Sonnenuntergang fuhren wir wegen der nächtlich aktiven Kängurus sehr langsam nach Cevantes und dort zu dem Cevantes Holiday Park, wo leider niemand mehr war. Es gab auch kein Selbstregister, dafür aber eine Telefonnummer. Mit uns war ein weiterer Camper angekommen, der gleich sein Handy zückte und anrief. Der Besitzer kam und stellte sich als Chris vor, da sagte der andere Camper, er sei auch Chris und so hatten sich auf einmal drei Chris getroffen und lachten miteinander.
Während mein Chris am Campgrilltisch grillte, redete er mit dem anderen Chris, der aus der Schweiz kam. Er lebte ein paar Jahre in Perth und versucht jährlich hier Urlaub zu machen. Er fuhr einen eigenen 4x4 Camper und teilte mit Chris seinen Wein. Später revangierten wir uns und ratschten noch lange über Australien und seine Abenteuer im westlichen Australien und den Outback.

Übernachtung:RAC Cervantes Holiday Park, Cervantes, 50 $

Dienstag 18.02.2020

Es kam wie es kommen musste und wir verschliefen gleich an diesem Morgen. Es dämmerte schon und ein Hauch von Rosa lag über der Landschaft. Sofort starteten wir. Pünktlich zum Sonnenaufgang kamen wir bei den Pinnacles an. Auch wenn wir hier gerne schon die Dämmerung verbracht hätten, war es nicht minder schön, zumal wir anfangs ganz alleine waren. Der heftige Wind hatte auch fast alle Fußspuren beseitigt und so mussten wir nur mit unserem extrem langen Schatten kämpfen. Trotz 20 Grad Celsius an diesem Morgen kam es uns durch den Wind kühler vor und wir kuschelten uns gerne in unsere Jacken. Nach einer langen einfach nur bezaubernden Runde durch die Kalksteingebilde, machten wir auf einem kleinen Parkplatz erst einmal Frühstück, während der böige Wind wie wild an unserem Camper rüttelte. Der war irgendwie noch heftiger als am Vortag und der hatte für mich schon fast Sturm-Qualität. Der Himmel war auch etwas zugezogener als gestern und so beendeten wir unsere Runde und verabschiedeten uns von diesem wunderschönen Stückchen Erde.

  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien
  • Pinnacles Desert, Nambung National Park, Western Australia, Australien

Hier war unser nördlichster Punkt und zugleich auch unser Umkehrpunkt, von jetzt an würden wir uns langsam aber sicher in Richtung Sydney bewegen. Eigentlich wollten wir noch einmal zu den Quarzsanddünen von Lancellin, aber da der Wind so heftig war, dass der feine weiße Sand meterhoch durch die Gegend flog, verzichteten wir auf eine weitere Peeling Behandlung und fuhren weiter in Richtung Perth. Ich schlief zwischenzeitig immer wieder ein, denn die Nacht war kurz und der Jetlag lag mir noch immer in den Knochen. Zum Glück ging es Chris wieder gut, das Fieber war verschwunden und er hüstelte nur noch ein wenig. Unterwegs kauften wir noch ein paar überlebenswichtige Dinge, wie Steakmesser, Tupperdosen und Handseife ein. Jetzt hatten wir wirklich alles. Als sich mittags unser Hunger meldete, holten wir uns bei einem Asiaten leckeres Sushi. Schon ging es gestärkt weiter. In Perth fuhren wir sogar noch mal an unserem schönen Hotel vorbei, ehe es langsam wieder raus aus der Stadt ging.
Unser Endziel war an diesem Tag der Leeuwin-Naturaliste- Nationalpark ca. 270 km südlich von Perth. Das Cape Leeuwin ist Australiens südwestlichster Punkt. Hier gibt es eine fotogene Felsformationen, den wellenumtoste Sugarloaf Rock. Bei ihm wollten wir den Sonnenuntergang verbringen. Doch zuvor erkundeten wir die Umgebung und kletterten auf den Felsen herum. Das machte mächtig Spaß und die Zeit verflog nur so. Vor unserer Abendrunde grillten wir auf dem Parkplatz Steaks mit Champignons. Dazu gab es Salat. Danach teilten wir uns auf. Ich machte Bilder vom Sugarloaf Rock Lookout auf den Felsen hinab und Chris von unten. Dummerweise hatten wir uns nicht gegen Mücken eingecremt und die Biester begannen uns aufzufressen. Zum Glück hatte ich meine Jacke dabei und so war es erträglich. Die Sonne versank im Meer, aber es hatte auch ein paar Wolken und somit etwas Farbe am Himmel. Pünktlich zum Sonnenuntergang hatten sich etliche Leute eingefunden, die sich rings um uns herum auf den Felsen niederließen und ebenfalls das Schauspiel genossen. Hier in Australien fiel uns auf, dass besonders die Dämmerung sehr farbintensiv war und so blieben wir noch einmal 45 Minuten länger im Rausch der Farben und genossen das Schauspiel.

  • Abendstimmung am Sugarloaf Rock, Cape Naturaliste, Western Australia, Australien
  • Abendstimmung am Sugarloaf Rock, Cape Naturaliste, Western Australia, Australien
  • Abendstimmung am Sugarloaf Rock, Cape Naturaliste, Western Australia, Australien
  • Abendstimmung am Sugarloaf Rock, Cape Naturaliste, Western Australia, Australien

Später fuhren wir zurück auf unsere Campsite in Yallingup, wo wir noch draußen saßen und gemütlich im Schein unseres Windlichtes ein Glas Wein tranken.

Übernachtung:Yallingup Beach Holiday Park, 40$

Mittwoch, 19.02.2020

Um 6.00 Uhr morgens waren wir schon wach und machten Frühstück. Ich mochte den Camper echt gerne, aber was mich wirklich störte, war der Rauchmelder, der bei der kleinsten Rauchentwicklung beim Toasten oder Wasser kochen ohrenbetäubend anschlug. Wir frühstückten auf einem Parkplatz mit Blick auf das Meer – leider drinnen, denn der Wind hatte wieder zugenommen. Danach wanderten wir noch auf einem kleinen Pfad zum Meer vor zu einer schönen Sandbucht.

  • Rosakakadus auf unserer Campsite, Western Australia, Australien
  • Frühstück mit Aussicht
  • Chris auf dem Torpedo Trail, Yallingup, Western Australia, Australien
  • Einsamer Traumstrand, Yallingup Beach, Western Australia, Australien

Später fuhren wir zur Ngilgi Cave, einer kleinen aber spektakulären Höhle.( $22.50 p.P.) Auf breiten Bohlenwegen liefen wir anfangs geführt und später alleine durch die beeindruckenden Kammern mit Stalaktiten, Stalagmiten und Heliktiten. Alles war gut ausgeleuchtet. Zum Glück hatten wir vorher gefragt, denn diese Höhle war mit 20 Grad sehr warm und hatte noch dazu eine hohe Luftfeuchtigkeit, so dass wir ganz schön ins Schwitzen kamen, als wir sie durchstöberten. Aber es machte uns auch unheimlich Spaß diese eindrucksvolle Höhle anzuschauen.

  • Ngilgi Cave, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Ngilgi Cave, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Ngilgi Cave, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Hier geht´s wieder raus aus der Höhle, Ngilgi Cave, Margaret River, Western Australia, Australien

Unser Weg führte uns weiter ins Weinanbaugebiet von Margaret River, das hauptsächlich für seinen Weißwein bekannt war, denn mittlerweile erlangte auch der Rotwein internationale Bedeutung. Das erst Weingut, das wir besuchten war „Juniper“, das sich gegenüber von „Vasse Felix“ befindet. Ein sehr netter Mann beriet uns bei einer kostenlosen Weinverkostung, an deren Ende wir zwei Weinflaschen reicher waren. Danach ging es ins „Vasse Felix“, wo wir von einer sehr netten Österreicherin bedient wurden. Hier war es zwar relativ groß und geschäftig, aber trotzdem sehr gemütlich und der Sekt „Blanc de Blancs“ von 2016 war absolut fantastisch. Hier kauften wir ein paar Flaschen mehr ein…
Mittags landeten wir im „Amelia Park“, wo wir zuerst eine Verkostung machten und dann im tollen Restaurant landeten. Hier saßen wir mit Blick auf die Weinberge und genossen unser fantastisches Mittagessen. Ich eine Süßwasserlanguste und Chris butterzartes raffiniert gewürztes Sirloin Steak. Gut gestärkt machten wir uns danach wieder auf den Weg.

  • Juniper Weingut, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Chris nach erfolgreicher Verkostung im Weingut Vasse Felix, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Weintrauben, Weingut Vasse Felix, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Auch im Brookland Valley & Houghton Cellar war Chris erfolgreich, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Mittagspause im Amelia Park, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Super leckeres Mittagessen im Amelia Park, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Mein Sirlion Steak, Amelia Park, Margaret River, Western Australia, Australien
  • Ausblick vom Restaurant, Amelia Park, Margaret River, Western Australia, Australien

Irgendwo unterwegs mitten auf einer Teerstraße krachte es auf einmal und unsere Kühlschranktür war aus den Angeln gebrochen und stand mitten im Camper. Zum Glück war sie nicht umgefallen, denn dann wären sicher ein paar Köstlichkeiten zu Bruch gegangen. Chris hielt schnell an und brachte sie wieder in Position. Wir schoben unsere Kiste zwischen Kühlschrank und Wand und befestigten alles mit einem unserer Schlafbretter. Das hielt zumindest, auch wenn es keine perfekte Lösung war. Bis nach Perth zum nächsten Depot, war es noch ein weiter Weg, aber ich war mir sicher, dass Chris etwas einfallen würde. Solange mussten wir nur vorsichtig beim Öffnen und Schließen sein, dann ging das schon.
Am Nachmittag stoppten wir in der Hamelin Bay an der Südwestküste. Eine schöne Bucht mit feinem Sand, die bekannt für ihre freundliche Stachelrochen ist, die hier am Strand patrouillieren. Wir wanderten etwas am Strand entlang und wirklich ein schöner Stachelrochen schwamm im seichten kristallklaren Wasser umher. Das war echt cool.
Unser Tagesziel war der D’Entrecasteaux-Nationalpark und dort Windy Harbor, wo es einen sehr netten kleinen Campingplatz gibt. Auf dem Weg dorthin sahen wir unsere ersten Kängurus, die beidseitig der Straße auf den Wiesen standen und Gras futterten. Es waren die grauen Riesenkängurus, die auch aus der Ferne gewaltig wirkten. Wir waren total aufgeregt und begeistert. Doch leider waren sie relativ weit weg, so dass wir nicht anhielten, sondern weiter fuhren.
Wir schauten uns kurz die Campsite an und fuhren dann weiter zum Salmon Beach. Wow, schon vom Aussichtspunkt aus hatte man einen tollen Überblick auf die wunderschöne Bucht mit der rauen Felsenküste. Wir fuhren auch noch zum Strand hinab. Auf dem Parkplatz stand ein Schild, das hier ein Walkadaver liegen soll und man Abstand halten soll, aber wir sahen weit und breit nichts, außer einer wunderschönen Sandbucht mit tollen Felsen und großen wilden Wellen, die sich vor dem Ufer laut tosend brachen.
Danach fuhren wir noch die anderen Aussichtspunkte des Nationalparks ab, sahen raue Küste und schöne Buchten, aber die Salmon Bay hatte uns am besten gefallen. Darum fuhren wir auch zum Sonnenuntergang auf den Aussichtspunkt zurück und genossen mit ein paar anderen Touristen, wie die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand.

  • Hamelin Bay, Western Australia, Australien
  • Hamelin Bay Beach, Western Australia, Australien
  • Aussicht auf den Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Chris am Lookout Point vom Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • The Window, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Salmon Beach im Sonnenuntergang, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien

Zurück auf der Campsite stellten wir uns an den hinteren Rand der Wiese und trafen dort auf ein Känguru, dass hier Gras fraß. Wie schön war das denn?! Als wir duschen gehen wollten stand ebenfalls ein riesiges Kängurumännchen auf der Wiese vor der Dusche und schaute uns an. Der war locker so groß wie Chris, wenn er sich aufrichtete. Doch er wollte nichts von uns und fraß gemütlich weiter, während wir begeistert an ihm vorbei liefen.
Da wir mittags so gut gesessen hatten, waren wir abends nicht wirklich hungrig und so aßen wir nur ein paar Kräcker, Nüsse und Tomaten Mozzarella. Leider war es recht kühl, so dass wir nicht draußen sitzen konnten. Doch ein schöner abwechslungsreicher Tag ging zu Ende und wir genossen noch ein kühles Glas Weißwein.

Übernachtung:Windy Harbor Campsite, Salmon Beach, 28$

Donnerstag, 20.02.2020

Wir waren früh wach und Chris schaute aus dem Fenster unseres Campers nach dem Wetter. Schnell drehte er sich um und sagte: „Anderl, das musst du dir anschauen!“ Müde gesellte ich mich zu ihm und traute meinen Augen kaum. Die ganze Wiese war voller Kängurus, die die Ruhe des Morgens nutzten und zwischen den Campern auf der Wiese grasten. Es waren locker 20 Tiere. Wir entdeckten sogar einen Mutter mit Joey (Baby) im Beutel. Was für eine schöne friedliche Stimmung und das beste war, sie hatten überhaupt keine Angst vor uns. Sie schauten uns zwar an, aber wenn man sich ruhig verhielt kamen sie bis auf wenige Zentimeter an einen heran und schnuffelten. Irgendwie erinnerten sie mich an riesige Osterhasen mit ihren langen Hinterbeinen und den etwas zu kurz geratenen Ohren. Ein älteres Jungtier hatte eine weiße Blesse, aber auch sonst unterschieden sie sich schon ein wenig in Fellfarbe oder durch Blessen voneinander. Besonders hatte es uns eine kleine Familie angetan, die immer um uns herum war.
Chris entdeckte auch noch einen Kookaburra, einen riesigen Eisvogel, der 40-47 cm groß werden kann. Er ist einer der populärsten Vögel Australiens. Bei uns heißt er auch Jägerliest (Dacelo novaeguineae), besser bekannt unter dem Namen Lachender Hans, da er eine an Gelächter erinnernde markante Stimme hat. Er hüpfte auf einem Zaun herum und hielt nach seinem Frühstück Ausschau. Während Chris begeistert die Kängurus und den Kookaburra fotografierte, machte ich uns Frühstück. Mittlerweile war die Sonne herausgekommen und wärmte die Wiese. Wir bauten unseren Tisch draußen auf und saßen begeistert beim Frühstück mit Kängurus. Zwei Jungtiere kamen sogar ganz nah an mich heran und schauten auf unseren Tisch. Hier schmeckte der Kaffee gleich noch viel besser.

  • Westliche Graue Riesenkängurus, Windy Harbor Campsite, Western Australia, Australien
  • Westliches Graues Riesenkänguru mit Joey, Windy Harbor Campsite, Western Australia, Australien
  • Westliche Graue Riesenkängurus, Windy Harbor Campsite, Western Australia, Australien
  • Joey schaut aus seinem Beutel, Westliches Graues Riesenkänguru, Windy Harbor Campsite, Western Australia, Australien
  • Kookaburra oder auch Jägerliest (Dacelo novaeguineae), besser bekannt unter dem Namen Lachender Hans
  • Frühstück mit Kängurus, der Titel unseres Reiseberichtes
  • Mutter mit Jungtier, Westliche Graue Riesenkängurus, Windy Harbor Campsite, Western Australia, Australien
  • Westliches Graues Riesenkänguru, Windy Harbor Campsite, Western Australia, Australien

Je mehr Leute wach wurden, desto weiter zogen sich die Kängurus zurück, aber wir hatten sie eh viel länger für uns gehabt als gedacht. Nach dem Frühstück packten wir zusammen und fuhren noch einmal zum Salmon Beach.
Am Meer waren mehrere Fischer, die einen großen Fisch nach dem anderen aus dem Meer zogen. Wir schauten ihnen etwas zu und machten dann einen schönen Strandspaziergang. Bei ein paar Felsen setzte Chris sich in den Sand und ließ die Drohne fliegen. Ich wanderte weiter die Bucht entlang. Es war einfach toll. Ich war ganz alleine und hinterließ die einzigen Spuren am windgefegten Strand. Der Schatten der Küste zog sich immer weiter zurück und die Sonne wärmte mir den Rücken. Fetzige Felsen lagen am Strand, einige wurden noch vom Wasser der zurückweichenden Flut umspült. Ich lief barfuß am Strand entlang und nahm das eine oder andere erfrischende Fußbad. Viel zu schnell gelangte ich ans Ende der Bucht und kehrte langsam wieder zu Chris zurück. Bei den Fischern blieben wir noch einmal stehen, denn sie hatten sicherlich schon 10 riesige Fische herausgezogen. Der eine erzählte Chris dass es Lachse sind und nicht nur die Fische auf sie aus sind, denn in den Wellen konnte man immer wieder Haie erkennen, die ihren Teil des Fangs abhaben wollten. Chris bestaunte noch mal die Fische und fasste sich ein Herz und fragte ob er einen kaufen könne. Der Fischer fragte seinen Kumpel und zog ein schönes Exemplar heraus, wusch ihn noch mal den Sand ab und reichte ihn kostenlos an Chris weiter. Er erklärte ihm noch wie er ihn filetieren soll und winkte uns freundlich nach. War das nett! Wir freuten uns diebisch über unser tolles Mahl und insgesamt über diesen wunderbaren Morgen.
Dann hieß es Abschied nehmen, von dieser tollen Landschaft hier, die uns überraschenderweise so gut gefallen hatten.

  • Aussicht auf den Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Aussicht auf den Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Aussicht auf den Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Aussicht auf den Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Aussicht auf den Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Aussicht auf den Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Salmon Beach, D’Entrecasteaux Nationalpark, Western Australia, Australien

Unser nächstes Ziel war an diesem Tag der Walpole-Nornalup Nationalpark und die Walpole Wilderness Area, denn hier befindet sich der Tree Top Walk im Valley of the Giants. Hierbei handelt es sich um Red Tingle Trees, eine Eukalyptusart, die nur im Südwesten Australiens vorkommt. Die riesigen Giganten sind bis zu 400 Jahre alt. Der Tree Top Walk führt auf 40 m Höhe 600 m durch die immergrünen Kronen der Bäume mit einer Hängebrücken-Stahlkonstruktion. Man geht auf Metallgitterhängebrücken von einer festen Plattform zur nächsten. Es war einfach nur klasse, atemberaubend und gigantisch. Man fühlte sich frei wie ein Vogel und klein wie eine Ameise im Angesicht der Riesen. Diese einzigartige Perspektive war einfach spektakulär. Es gefiel uns so gut, dass wir den Weg begeistert zwei Mal gingen.
Danach schauten wir uns auf dem 600 m langen Ancient Empire Walk die Bäume noch von unten an, was nicht minder beeindruckend war. Einige der Red Tree Trees waren hohl und hatten einen Umfang von ca. 20 Metern, in sie passten ganz locker einige Menschen nebeneinander hinein. So liefen wir begeistert durch den Wald. Hier soll es übrigens auch Quokkas geben, die in den Baumwipfeln leben, aber wir haben nur Bilder von ihnen gesehen. Der Spaß kostete 23$ p. P. und war unserer Meinung jeden Cent wert.

  • Tree Top Walk im Valley of the Giants, Walpole-Nornalup Nationalpark,  Western Australia, Australien
  • Andrea genießt die Aussicht
  • Tree Top Walk im Valley of the Giants, Walpole-Nornalup Nationalpark,  Western Australia, Australien
  • Andrea fotografiert begeistert auf dem Tree Top Walk
  • Tree Top Walk im Valley of the Giants, Walpole-Nornalup Nationalpark,  Western Australia, Australien
  • Die Giganten vom Boden aus gesehen
  • Chris fotografiert begeistert
  • Die Giganten vom Boden aus gesehen
  • Grandma Tingle, Ancient Empire Walk, Valley of the Giants, Walpole-Nornalup Nationalpark,  Western Australia, Australien
  • Hier kann man auch durchgehen
  • Hier kann man auch durchgehen
  • Andrea in einem der Giganten

Weiter ging die Fahrt durch mächtige Wälder zurück an die Küste. Unser Tagesziel wäre eigentlich der William Bay Nationalpark gewesen, aber der war gesperrt und im wahrsten Sinne des Wortes führte kein Weg dorthin. Was nun, jetzt war umplanen angesagt und wir beschlossen weiter über Danmark bis Albany zu fahren. So landeten wir auf dem Panorama Campingplatz, der direkt an einem Meeresarm lag.
Da der Manager erst etwas später eintreffen würde, gingen wir erst einmal duschen. Auf dem Weg zu den Duschen entdeckte Chris das von ihm dringend benötigte Panzerklebeband, doch leider waren damit zwei Mülltonnen aneinander gefesselt. Er überlegte kurz, sie zu befreien, ließ es dann aber sein und wollte später den Camp-Manager fragen. Das machte er auch als er zahlte und bekam Panzerklebeband geschenkt. Damit fixte er die kaputte Kühlschranktür und was soll ich sagen, die hielt perfekt bis wir den Camper abgaben.
Wir stellten uns nahe am Wasser neben einen großen Bus auf einer Wiese ab und ließen dort unseren Tisch stehen. Dann erkundeten wir die Gegend. Der erste Stopp war am Jimmy Newells Inlet Lookout, zu dem ein kurzer 100 m langer Weg führte. Von einer Aussichtsplattform schaut man auf die tolle Küste und das Meer hinab, das hier tief in die Landschaft hineinreichte. Leider waren wir schon etwas spät dran und ein Teil der Küste lag schon im Schatten, aber es war trotzdem ein imposanter Ausblick.
Danach erkundeten wir weitere Punkte des Torrndirrup National Parks mit schneeweißen knirschenden Sandstränden von denen uns der Goode Beach besonders gut gefiel. Das ging wohl anderen auch so, denn hier hatte es auch einige Villen. Immer wieder sahen wir kleine Buchten mit schneeweißem Sandstrand und dunklen zerfurchten Felsen. Auch der Misery Beach gefiel uns mit seiner steilen Felswand super gut.

  • Panorama Campsite, Big Grove, Western Australia, Australien
  • Jimmy Newells Inlet, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Jimmy Newells Inlet, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Frenchman Bay Penninsula, Western Australia, Australien
  • Goode Beach, Torndirrup, Western Australia, Australien
  • Goode Beach, Torndirrup, Western Australia, Australien
  • Misery Beach, Torndirrup, Western Australia, Australien
  • Cable Beach, Torndirrup, Western Australia, Australien

Zum Sonnenuntergang fuhren wir zu The Gap, eine 30 m tiefe Schlucht. Wow, das war wieder so ein beeindruckendes Stück Küstenlandschaft. Ein Pfad führte uns zu einer Plattform auf den Felsen. Stand man gerade noch auf einem Metallgitter über den Felsen, so brachte einen der nächste Schritt direkt über die Schlucht und man schaute hinab in den tosenden Wellenkessel. Der Wasserspiegel hob und senkte sich bestimmt um die 10 Meter und es wurde einem ganz schwindelig. Trotzdem konnte ich einfach nicht weggehen und musste immer weiter fasziniert nach unten schauen. Es war schon verrückt und hatte fast eine Sogwirkung.
Gleich daneben befindet sich ein weiteres Highlight die Natural Bridge eine spektakuläre Natur Brücke, durch die zum Teil die Wellen bis nach oben an den Rand gedrückt werden. Doch als wir hier waren herrschte Ebbe und das Meer schien im Gegensatz zu The Gap brav. Trotzdem war hier eine Absperrung, die es früher nicht gab, denn es hatte schon einige Angstlose von hier aus ins Meer gezogen.
Leider war der Himmel nicht sehr spektakulär, aber dafür leuchteten die Steine im letzten Licht fast golden. Wir blieben jedoch noch zusammen mit zwei Deutschen und warteten auf die Dämmerung und wieder verzauberte uns das Leuchten, das von gelb orange bis Lila ging.

  • The Gap, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien
  • The Gap, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien
  • The Gap, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Natural Bridge, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Landschaft an der Natural Bridge, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Natural Bridge in der Abenddämmerung, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Natural Bridge in der Abenddämmerung, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien
  • Natural Bridge in der Abenddämmerung, Torndirrup Nationalpark, Western Australia, Australien

Danach fuhren wir zurück auf unsere Campsite, wo Chris noch unseren Fisch fachgemäß zerlegte und auf den Grill beförderte. Wir mussten unser Auto extra so stellen, das der Grill auf der windabgewendeten Seite war, denn mittlerweile hatte er fast Sturmausmaße. Unser Fisch war super frisch und schmeckte hervorragend. So klang ein langer und sehr schöner windiger Tag aus.

Übernachtung:Panorama Campsite, Big Grove, 30$

Freitag, 21.02.2020

In der Dämmerung kletterten wir aus unserem Bett und gingen ein paar wenige Meter bis zum kleinen Steg vor. Leider war gerade Ebbe und es waren kaum Wolken am Himmel. Doch es leuchtete schön und machte Spaß zumal wir anfangs ganz alleine waren und sich erst nach Sonnenaufgang ein paar müde Camper heraus wagten, meist um mit dem Hund eine Runde zu gehen.

  • Shoal Bay und Port Albany in der Morgendämmerung, Big Grove, Western Australia, Australien
  • Shoal Bay und Port Albany in der Morgendämmerung, Big Grove, Western Australia, Australien
  • Steg in der Morgendämmerung, Big Grove, Western Australia, Australien
  • Steg im Sonnenaufgang, Big Grove, Western Australia, Australien

Wir frühstückten schnell und waren schon um 7.00 Uhr unterwegs. Wir hörten einen Teil „Weißwurstconnection: Der achte Fall für den Eberhofer“ von Rita Falk und hatten mächtig Spaß damit.
Auf den Wiesen flogen Kühe auf ihren Weiden an uns vorbei unter die sich frech Kängurus gemischt hatten. Das war echt ein witziges Bild. Danach ging es auf schier endloser Strecke in Richtung Esperance. Es gab nichts, keinen Ort nur Bäume und karges trockenes Land. Da kam das Hörbuch gerade recht. Irgendwann auf halber Strecke kam dann doch noch ein Ort. Der wirkte leer und verlassen. Da wir dringend eine Pause brauchten, holten wir uns im Supermarkt-Café einen Kaffee, auch hier war kaum jemand. Der Kaffee war zum Glück ganz okay und weckte uns ein wenig auf.
Irgendwann erreichten wir Esperance, wo wir uns im Woolworth für die nächsten Tage mit Lebensmitteln eindeckten. Schon vor Monaten hatten wir einen der beliebtesten Campingplätze Australiens an der Lucky Bay vorgebucht und zu dem fuhren wir jetzt. Der idyllische Campingplatz liegt im Cape le Grand Nationalpark ca. 40 Minuten Autofahrt von Esperance entfernt.
Auf guter Teerstraße ging es in den Park hinein. Wir ließen erst einmal alle Abzweige zu anderen Buchten links liegen und fuhren gleich zum Campingplatz der Lucky Bay. Das war auch gut so, denn schon um 14.30 Uhr waren fast alle inneren Campsites vergeben. Wir fuhren ein paar Mal über den Platz und stellten uns dann ganz nach oben in den äußeren Ring. Hier hatten wir eine schöne sogar windgeschützte Campsite mit genug Abstand zum Nachbarn. Wir verstanden gar nicht warum alle nach unten wollten, außer wegen der Strandnähe, aber uns gefiel es gerade hier oben richtig gut. So stellten wir unseren Tisch und die Stühle auf und freuten uns über die tolle Aussicht auf das türkisblaue Wasser und den schneeweißen Sandstrand der Lucky Bay. Leider war es sehr bewölkt und durch den heftigen Wind recht kühl, aber das hinderte uns nicht daran hinab zur Bucht zu gehen. Sie erstreckt sich über 5 Kilometer und hat wirklich einen schneeweißen knirschenden Sand. Die Bucht ist eingerahmt von toller Küste und auch ein paar Felseninseln des Recherche Archipels waren einfach nur fotogen, dazu das türkise Wasser und das leise Säuseln der Wellen. Wir hatten fast das Gefühl im Paradies angekommen zu sein und bereuten sofort, nicht noch eine Nacht mehr gebucht zu haben. Wir liefen einen großen Teil der Bucht ab und es machte einfach nur Spaß. Viele Leute fuhren mit ihren 4x4 am Strand entlang und suchten sich eine schöne Stelle, um den Nachmittag zu verbringen. Aber auch zu Fuß war es einfach nur schön, zumal wir barfuß am Strand entlang liefen und immer wieder das Wasser der Wellen um unsere Füße spielte.
Natürlich trafen wir hier auch auf die berühmten Kängurus am Strand. Leider hatte es zu dieser Jahreszeit relativ viel Seegras, aber trotzdem war es einfach unbeschreiblich schön mit den zahmen Kängurus am Strand zu sein. Auch auf unserer Bay Runde sahen wir ein Känguru, das einen toten, trockenen Fisch fraß.
Witziger Weise hatte es hier auch einen Foodwagen das „Lucky Bean Cafe“ mit Getränken, Café, Kuchen, Muffins und Sandwiches.
Zum Sonnenuntergang liefen wir noch einmal an den Strand, denn der Himmel hatte sich plötzlich rosa verfärbt. Fast alleine betrachteten wir einen super schönen pastellfarbenen Sonnenuntergang am Meer, was einfach gigantisch mit dem türkisen Wasser wirkte. Es war irgendwie unnatürlich und wunderschön zugleich und wir wollten an keinem anderen Ort der Welt sein. So genossen wir das Schauspiel und schon jetzt wussten wir, dass die Lucky Bay einen festen Platz in unserem Herzen haben würde. Wieder ein Platz auf der Welt, der atemberaubend schön war und zu dem man in dunklen Stunden zurückblicken konnte.

Übernachtung:Lucky Bay Campsite, 30$, Parkeintritt pro Auto 15$ für zwei Tage

  • Unterwegs Richtung Esperance
  • Chris ist begeistert von den Kängurus am Strand, Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Kängurus am Strand, Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Neugieriges Känguru am Strand von Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Müdes Känguru im Strand der Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Andrea am Strand von Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Chris versucht die Abendstimmung einzufangen, Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Abendstimmung an der Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien

Samstag, 22.02.2020

Der Morgen begrüßte uns mit einem super schönen Sonnenaufgang und einem rot leuchtenden Himmel. Wieder waren wir fast alleine am Strand und genossen jede einzelne Sekunde. Leuchtend ging die Sonne auf und tauchte die Bucht in ein wunderschönes Licht. Als sie in den Wolken verschwand, gingen wir zurück zu unserem Berth und frühstückten erst einmal gemütlich mit leckeren Semmeln und frisch gepressten Orangensaft - völlig zufrieden mit dem Tagesbeginn.

  • Morgenstimmung über der Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Morgenstimmung über der Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Die Farben lassen Chris das Herz höher schlagen
  • Sonnenaufgang über der Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien

Danach entschlossen wir uns zur Rossiter Bay zu fahren. Die Strecke dorthin ist Gravelroad und leider von der übelsten Wellblech-Sorte, denn unser armer Camper und auch wir wurden aufs heftigste durchgeschüttelt. Wir konnten maximal 20-30 km/h fahren und es war echt anstrengend, aber dafür war der Weg nur 5 Kilometer lang und so bissen wir die Zähne zusammen, damit sie nicht aufeinanderschlugen und kämpften uns durch. Auf dem Parkplatz angekommen, waren wir ganz alleine. Es war zwar bewölkt, aber die Sonne blitzte durch ein Wolkenloch als wir am Strand spazieren gingen. Hier war es wilder als in der Lucky Bay und es hatte auch mehr Seegras, trotzdem gefielen uns hier die Ruhe und Einsamkeit super gut. Der Sand war ebenfalls schneeweiß und draußen vor der Bucht lagen etliche Inseln im Meer.

  • Rossiter Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Rossiter Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Rossiter Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Rossiter Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien

Auf dem Rückweg trafen wir dann einige Kängurus am Straßenrand. Chris ging gleich auf Fotopirsch. Leider hatte es sogar hier auf der schrecklichen Piste überfahrene Kängurus. Der Kadaver den wir sahen war schon älter aber ganz komisch war, dass an ihm mehrere Kängurus knabberten. Eigentlich sind Kängurus ja Pflanzenfresser, aber davon hatten die hier wohl noch nichts gehört. Gestern wunderte uns schon, dass ein Känguru an dem Fisch knabberte und ein weiteres ein Ei ausschleckte, aber das sie an den Überresten eines Artgenossen fraßen war irgendwie noch komischer. Wir beobachteten sie eine Zeitlang, in der auch einige 4x4 Fahrer in Höchstgeschwindigkeit an uns vorbeirasten, trotz der Kängurus am Wegesrand, aber zum Glück nicht alle. Die meisten nahmen Rücksicht auf die Tiere, oder hielten genau wie wir begeistert an und machten ein paar Bilder.

  • Westliches Graues Riesenkänguru, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Westliches Graues Riesenkänguru nagt ein einem toten Känguru, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Kleiner Boxkampf unter Kängurus
  • Der Verlierer macht sich aus dem Staub

Nach dem willkommenen Zwischenstopp schauten wir uns noch die anderen Buchten an. Zuerst fuhren wir zur Thistle Cove. Wir parkten unser Auto und gingen erst einmal zum Whistling Rock, der angeblich je nach Windstärke flüstern soll. Die Geräusche entstehen durch Ritzen und Löcher im Felsen, aber leider wehte es gerade nicht wirklich. Dafür sahen die Felsen absolut einladend aus und wir liefen weiter nach unten in Richtung Meer. Hier hatte es auch einige Haken, an die sich die Fischer einhaken sollen. Doch heute waren so gut wie keine Wellen und auch kein Fischer ließ sich blicken. So wanderten wir weiter auf den Klippen in Richtung Thistle Cove. Die Farben der Granitfelsen waren einfach nur toll von Grau bis Rot in allen möglichen Farbschattierungen und immer wieder lagen hier fotogene Einzelfelsen herum, so dass wir nur langsam vorwärts kamen.
Auf halben Weg zum Strand meinten wir eine Abkürzung zum Parkplatz zu sehen und Chris wollte hier unbedingt fliegen, so ging er zurück zum Auto. Ich verweilte unterdessen und genoss die Aussicht. Doch er kam und kam nicht wieder. Das kann doch nicht so weit sein, dachte ich mir und folgte ihm. Doch der Weg erwies sich als tückisch und immer wieder musste ich mir einen neuen Weg durch das Gestrüpp suchen. Doch irgendwann kam ich am Parkplatz an und hörte auch schon das unverkennbare Drohen Geräusch. Jetzt wandte ich mich nach rechts und ging in Richtung Strand. Auch hier lief man etwas und gelangte dann zu einem großen Granitfelsen, auf den ich kletterte. Von hier oben hatte ich eine tolle Übersicht. Mit etwas schauen, entdeckte ich auch den Weg hinab an den Strand und wanderte nach unten. Auch dieser Strand gefiel mir super. Wie eigentlich jeder Strand hier war auch er schneeweiß, was im tollen Kontrast zu den vielfarbigen Felsen und dem türkiesen Wasser stand. Ich wanderte etwas am Strand entlang und wollte gerade zu Chris zurück, als auch er angelaufen kam. So gingen wir beide noch einmal an den Strand und erkundeten ihn.
Wir fuhren weiter zum Le Grand Beach, der am entferntesten von Lucky Bay war. Der Strand war zwar auch schön weiß und hatte sogar einen Campingplatz, aber er war einfach viel zu lang und gefiel uns dadurch nicht wirklich. Auch hier fuhren einige mit ihren 4x4 am Strand herum. Ich wollte eigentlich etwas laufen, aber Chris war nicht wirklich angetan und meinte, dass wir lieber zurück fahren sollten.

  • Whistling Rock, Thistle Cove, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Thistle Cove, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Thistle Cove, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Cape Le Grand Beach, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien

Da er Recht hatte, drehten wir wieder um und fuhren zur Hellfire Bay, einer wunderschönen kleinen Bucht, die ebenfalls von Granitfelsen eingerahmt wird. Auch hier war der Sand einfach nur schneeweiß, sanft plätscherten die Wellen ans Ufer. Wir kletterten auf den Felsen herum und trafen ein Paar, das uns erzählte weiter hinten im Meer Delphine gesehen zu haben. Leider hatten wir kein Glück, aber es machte mächtig Spaß über die Felsen am türkisblauen Meer zu kraxeln. Dafür kam jetzt mehr und mehr die Sonne heraus und es wurde richtig schön. Natürlich fuhren wir noch einmal zur Thistle Cove und machten hier noch mal Bilder, diesmal bei Sonne und schönen Wolken.

  • Hellfire Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Hellfire Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Andrea an der Hellfire Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Hellfire Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Thistle Cove, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Thistle Cove, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Thistle Cove, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Thistle Cove, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien

Da uns nun mächtig warm war, fuhren wir zurück zur Lucky Bay und gingen erst einmal baden. Das Wasser war sehr frisch, aber auch richtig angenehm. Es war richtig sonnig, aber leider schoben sich immer mehr dichte Wolken in Richtung Sonne.
Wir holten uns einen Kaffee und ein Sandwich beim „Lucky Bean Cafe“, saßen gemütlich auf den Strandstühlen und ließen uns dort trocknen. Hey, das hatte ja sogar einen Hauch von Urlaub. Genüsslich saßen wir am Strand und schauten aufs Meer, als wieder ein paar Kängurus an den Strand kamen. Chris lief sofort mit der Kamera los und machte fleißig ein paar Bilder, während ich gemütlich in meinem Stuhl saß und las. Witziger weise kamen die Kängurus zu mir und liefen direkt durch unsere Stühle hindurch.
Danach stellten wir unseren Camper zurück auf die Campsite und wollten zurück an den Strand gehen, um dort noch einmal nach den Kängurus zu schauen. Doch natürlich kam es erst einmal anders als geplant, denn an einer Campsite weiter vorne hatte sich eine Menschtraube gebildet. Als wir näher kamen, erzählte uns eine junge Frau, dass hier im Gras eine schwarze Tigerotter (Notechis ater) liegt und sich sonnt. Diese hübsche schwarze Schlange ist eine der giftigsten Schlangen Australiens, die jedoch nicht sehr angriffslustig ist. Trotzdem sterben durch ihre Bisse sehr viele Menschen. Darum war auch die Campsitebesitzerin sehr aufmerksam, denn sie war mit drei Kleinkindern unterwegs. Chris lief gleich zurück und holte das 100-400er Objektiv, um ein paar Aufnahmen von der Schlange zu machen. Sie war wirklich hübsch mit ihrer glänzend schwarzen Farbe und dem leichten Muster. Doch irgendwann war ihr der Trubel zu viel und sie verschwand im Gras. Wir liefen weiter und auch diesmal kamen wir nicht weit, denn auf einer Campsite saßen zwei Kängurus mitten in der Campküche eines Campers und es sah fast so aus, als ob sie kochen wollten. Sie versuchten in die Töpfe zu schauen und schnupperten überall herum. Auch hier machten wir ein paar Bilder und schmunzelten in uns hinein. Weiter in Richtung Strand schaute Chris auf sein Handy, denn der Empfang war in der Mitte des Camps am besten und wäre dabei fast auf eine weitere kleine Schlange getreten, die sich schnell wegschlängelte, als ich ihn am Arm fasste und aufhielt. Sie war recht klein und grünlich grau und sichtlich froh, dass sie unbehelligt an uns vorbei kam.
Am Strand suchten wir uns einen schönen Platz und stellten unsere Stühle auf. Wir lasen in unseren Büchern und warteten auf die Kängurus, die dann auch wirklich wieder an den Strand kamen. Leider verschwand die Sonne schon recht früh in den Wolken und leider kam sie an diesem Tag nicht mehr wieder. So schnappten wir unsere Stühle und wanderten zu unserer Campsite zurück. An der Außenküchencampsite waren mittlerweile zwei Australierinnen und so zeigten wir ihnen die Bilder von den „kochenden“ Kängurus, was sie sehr freute.
Dank der Bewölkung blieb es sehr mild an diesem Nachmittag und Abend, so dass wir lange draußen sitzen konnten. Wir bekamen auch noch Besuch vom Campwart, der unsere Buchung kontrollierte und nett mit uns schwatzte. Wir fragten ihn nach der Obst- und Gemüsekontrolle, die uns beim Grenzübertritt von Westaustralien nach Süden erwartete und er meinte, dass die Grenze erst in Ceduna sei und wir alles kochen könnten, dann interessiert es niemanden mehr. Das war echt ein guter Tipp. Außerdem soll die Einfuhr nach Westaustralien strenger sein. Jetzt wussten wir schon wieder mehr. Wir haderten immer noch, denn es gefiel uns hier so gut, darum fragten wir ihn auch noch nach dem Wetter der kommenden Tage, aber er meinte, seine Frau hätte Knochenschmerzen, darum würde das Wetter schlechter werden, was uns auch schon unser Handy vorhergesagt hatte. Schade, dass hätten wir eigentlich nicht hören wollen, also beschlossen wir morgen abzureisen.
Wir grillten Shrimps und Red Snapper, das war vielleicht lecker. Leider waren wegen der milden Temperaturen auch viele Mücken unterwegs, die versuchten uns aufzufressen, aber wir schmierten uns ein und hatten daraufhin einigermaßen unsere Ruhe. So saßen wir noch bei Kerzenschein draußen und lauschten den Geräuschen der Nacht.

Übernachtung:Lucky Bay Campsite, 30$, Parkeintritt pro Auto 15$ für zwei Tage

  • Badetag in der Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Andrea mit einem Kaffee von Lucky Bean, das hebt die Stimmung
  • Westliche Graue Riesenkängurus,  Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Westliches Graues Riesenkänguru, Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Westliche Graue Riesenkängurus, Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Chris und sein Kumpel liegen faul auf dem Seegras,  Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Westliches Graues Riesenkänguru, Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Unser Campnachbar
  • Ein weiterer Campnachbar, eine Schwarze Tigerotter (Notechis ater), Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Kängurus in der Außenküche, Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Chris an der Lucky Bay, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Heute gibt es Seafood und Salat

Sonntag, 23.02.2020

Wir standen um 4.30 Uhr bei starker Bewölkung auf. Schade, es würde wohl keinen spektakulären Sonnenaufgang geben. So machten wir schnell Kaffee und fuhren um 5.30 Uhr los. Trotzdem war die Landschaft wieder spektakulär mit dicken Schlechtwetterwolken über den Bergen und sogar etwas Farbe im Himmel. Wir sahen auch noch das eine oder andere Känguru weghoppeln. Hier fiel uns der Abschied wirklich schwer, denn Lucky Bay war für uns ein absoluter Traumplatz.

  • Das Wetter schlägt um und wir machen uns auf dem Weg
  • Frenchman Peak, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Frenchman Peak, Cape Le Grand National Park, South Australia, Australien
  • Servus Lucky Bay, wir kommen wieder

Wir fuhren zurück nach Esperance, wo wir eigentlich tanken wollten, aber Chris meinte, dass wir noch ca. 25 km bis zur nächsten Tankstelle fahren können. Das machten wir auch, aber leider hatte die Tankstelle noch bis 9.00 Uhr geschlossen und so mussten wir noch einmal zurück nach Esperance, wo wir dann genug Sprit bekamen für unseren weiteren Weg in Richtung Nullarbor Ebene. Wir fuhren auf dem einsamen Highway 1 über Dundas bis Norseman folgten ihm weiter entlang des Dundas Nature Reserve. Der Boden war rot und es ging durch lichten Wald. Hier begegneten uns die ersten Roadtrains, Australiens berühmt berüchtigte bis zu 53,5 m langen LKWs. Wow, wir waren echt beeindruckt, zumal die wirklich mit bis zu 100km/h unterwegs sind und man dementsprechend lange freie Strecken zum Überholen braucht. Mittlerweile schien die Sonne gnadenlos vom Himmel und es wurde immer wärmer. So machten wir die Klimaanlage bei ca. 30 Grad an und hörten unseren Eberhofer Krimi zu Ende. Danach spielte Chris ACDC absolut passend auf dem Eyre Highway. Am Balladonia Roadhouse tankten wir nach. Mittlerweile hatte es schon stolze 32 Grad.
War es anfangs noch etwas bewaldet, änderte sich das Landschaftsbild und man sah nur noch rote Erde, Büsche, Steine und ab und zu einen Baum. So zog sich die Strecke schier endlos dahin. Chris machte zwei Mal eine Drohnenpause, denn nur so konnte man das endlose Nichts richtig erfassen. Die Temperatur stieg auf 36 Grad und bei jedem Aussteigen fielen zig Fliegen über uns her. Das war echt nervig. Doch noch viel schlimmer waren die unzähligen toten Kängurus am Straßenrand - bis zum Ende des Tages sollten es Hunderte sein. Einmal hatte es eine ganze Herde erwischt und ca. 10 frische tote Kängurus lagen auf der Straße verteilt. Es tat uns in der Seele weh, diese netten friedlichen Tiere massenweise tot zu sehen. Zum Glück sahen wir wenigstens zwei lebende Kängurus, die auch genug Abstand zur Straße hatten.

  • Achtung Tiere für die nächsten 150 km, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • Road Train, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • Road Train, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • Road Train, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
Nullarbor Ebene, South Australia, Australien


  • Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • 90 Mile Straight - Australia´s Longest Straight Road 146,6 km, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien

Am Caiguna Roadhouse holten wir uns ein Magnum Mandel. Bei der Hitze waren das kühle Vanilleeis und die zartschmelzende Schokolade wirklich ein Hochgenuss. Zum Glück kühlte es zum Abend hin wieder etwas ab. Wir erreichten Eucla und fuhren weiter in den Nullarbor National Park, wo wir wieder die Küste erreichten. Auf einem wunderbaren Platz an den Klippen suchten wir uns einen Stellplatz für die Nacht. Zum Glück hatte es nur wenig Wind und wir genossen einen schönen Abend mit Blick auf das Meer und die Steilküste. Es gab gegrilltes Rinderfilet mit Süßkartoffeln und Avocado. Den Rest des Abends verbrachten wir draußen in unseren Stühlen bis wir müde in unsere Betten fielen.

  • Road Trains an einer Tankstelle, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • Achtung Tiere, next 88 km, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • Campen im Nullarbor National Park, South Australia, Australien
  • Campen unter der Milchstraße, Nullarbor National Park, South Australia, Australien

Übernachtung: Nullarbor National Park, kostenlos

Montag, 24.02.2020

Wir frühstückten mit Sonnenaufgang bei angenehmen 19 Grad. Es war ganz schön dunstig und die Gischt des Meeres lag wie Nebel über der Küste. Danach machten wir uns wieder auf den Weg durch das lange Nichts. Endlich fuhren wir durch eine Strecke ohne tote Tiere am Straßenrand als wir auf einmal einen total abgemagerten Dingo entdeckten. Das war irgendwie nicht fair! Der arme Kerl litt Hunger und anderswo lagen viel zu viele tote Kängurus herum.
Auf unserem Navi wurden immer wieder Airports angezeigt. Doch warum sollten mitten im Nichts Flughäfen sein. Dann kamen auch noch Zebrastreifen mitten auf der Teerstraße und ebenfalls im Nichts. Doch dann kapierten wir was es damit auf sich hatte, denn bei Notfällen wurde die Straße innerhalb der Zebrastreifen kurzerhand zur Landebahn für Flugzeuge. Mittlerweilen hatten wir auch einen Zeitsprung von 2,5 Stunden hinter uns. Komisch wir fühlten uns gar nicht älter, obwohl es gleich viel später war. Das endlose Nichts ging weiter und gefiel uns genauso wie es war.
Am Nullarbor Roadhouse bettelte ein Dingo, der aber weit besser aussah als der magere Kerli von unterwegs. Einige Biker fütterten ihn.

  • Chris auf dem Zebrastreifen, der aber eine Landebahn darstellt, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • Achtung Tiere, Next 96 km, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • Nullarbor Roadhouse, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien
  • und weiter geht´s immer geradeaus, Nullarbor Ebene, South Australia, Australien

Später verließen wir kurz den Highway und machten einen Abstecher zur Fowlers Bay. Chris schaute sich die Sanddünen an. Ich blieb derweil im Auto und machte uns Brote. Der Wind war wieder recht unangenehm und Chris kam nach seiner Peelingtour hungrig zurück. Wir setzten uns weiter vorne an den Pier und verspeisten unsere Brote. Es war schon irre, denn nach über 100km war das hier der erste Ort für uns. Doch wir blieben nicht lange, denn es war erst mittags und wir wollten noch etwas weiter kommen. Auf dem Rückweg sahen wir ein Tier auf der Straße und beim Näherkommen erkannten wir einen Blauzungenskink. Wir hielten gleich an, machten ein paar Bilder und versuchten ihn heil über die Straße zu befördern. Der kleine Kerl fand das gar nicht lustig und fauchte gebieterisch, aber es half alles nichts, er musste weg vom Teer.
Zurück auf dem Eyre Highway begegnete uns unser längster Road Train mit 4 Hängern und einer Länge von 49,7 m. Der war wirklich beeindruckend.

  • Sanddünen bei Fowlers Bay, South Australia, Australien
  • Sanddünen bei Fowlers Bay, South Australia, Australien
  • Tannenzapfenechse (Tiliqua rugosa, Syn.: Trachydosaurus rugosus), South Australia, Australien
  • Road Train, 49,7 m lang, South Australia, Australien

In Ceduna kam dann die Obst und Gemüsekontrolle. Wir hielten an und sogleich kam ein netter Mann aus dem Häuschen und fragt, was wir hätten. Chris meinte Zwiebeln und Knoblauch, da lachte er und sagte, das Gemüse dürfen wir mitnehmen. Richtig cool war, dass wir hier unseren Müll entsorgen konnten, was wir natürlich gerne taten.
Kurz nach Ceduna verließen wir den Eyre Highway und fuhren auf der B100 auf die Eyre Halbinsel. Unser Ziel war die Woolshed Cave mit ihrer schönen Küstenlandschaft, die wir erkunden wollten. Hier wollten wir auch den Sonnenuntergang verbringen und in der Nähe campen. Aber leider kam es anders, denn als wir ganz alleine auf dem Parkplatz zur Cave standen, sahen wir an der Treppe nach unten zum Strand ein Schild. Der Zugang war gesperrt, da die Treppe leicht zerstört war. Das ärgerte uns so richtig, denn wir hatten uns so auf die Landschaft hier gefreut. So liefen wir oberhalb an den Klippen entlang und schauten sehnsüchtig nach unten auf das Meer mit seinen wilden Wellen. Aber es half alles nichts, die Treppe war kaputt und offiziell gesperrt. Wir schauten uns noch ein paar weitere Aussichtspunkte an und beschlossen dann noch immer enttäuscht weiter zu fahren. Auf einer trostlosen Wiese sahen wir ein paar Emus, deren Anblick uns wieder aufmunterte. Hier gab es viele Schafe, die auf den mageren Wiesen nach Fressbaren suchten, aber die Bauern fütterten zu und so sahen wir öfters einen Trecker mit Hänger aus dem Futter fiel und zig Schafe, die hinterher liefen.

  • Küste der Eyre Halbinsel, Talia, South Australia, Australien
  • Woolshed Cave, Eyre Halbinsel, Talia, South Australia, Australien
  • Monument Lookout, Eyre Halbinsel, Talia, South Australia, Australien
  • Strände der Eyre Halbinsel, Talia, South Australia, Australien
Woolshed Cave, Eyre Halbinsel, Talia, South Australia, Australien


Zum späten Nachmittag landeten wir auf dem Coles Point Campground, wo wir zusammen mit zwei weiteren Campern auf den Klippen standen und auf eine schöne Bucht schauten. Es ging sogar eine Treppe hinab zum Strand, an dem ein paar Angler standen und ihr Glück in den wilden Wellen versuchten. Natürlich liefen wir hinab und gingen etwas am Strand spazieren. Doch nicht lange, da die Sonne immer mehr hinter der Steilküste verschwand und den Strand in Schatten tauchte. Zurück am Camper saßen wir mit einem Gin Tonic in der einen und leckeren Süßkartoffelchips in der anderen Hand und genossen bei schönstem Abendlicht die letzten Sonnenstrahlen und die Aussicht aufs Meer. Leider ärgerten uns wieder einmal die Mücken, so dass ich mich sogar nachts noch einsprühen musste.

  • Greenly Beach am Coles Point, South Australia, Australien
  • Greenly Beach am Coles Point, South Australia, Australien
  • Greenly Beach am Coles Point, South Australia, Australien
  • Campingplatz am Coles Point, South Australia, Australien

Übernachtung: Coles Point Campground, kostenlos

Dienstag, 25.02.2020

Wir frühstückten noch in der Dämmerung und fuhren dann gleich los. Zwei Kängurus hoppelten vor uns über die Straße und hüpften über einen Zaun. Was für ein schöner Tagesbeginn. Wir fuhren weiter und waren gerade an einer langen leicht abschüssigen Straße, als vor uns die Sonne aufging. Trotz dichter Wolken kämpfte sie sich durch und es sah einfach nur klasse aus. Auf der Straße vor uns flogen zig rosa Kakadus, deren Gekreisch wie Melodie in unseren Ohren klag. An einer schönen Baumallee fotografierte Chris die Straße und ich fuhr unseren Berth. Es ging erstaunlich gut und machte richtig Spaß. Mir kam sogar ein Roadtrain entgegen und es klappte super. Fast ungern übergab ich Chris den Fahrerplatz wieder.
In Port Lincoln machten wir eine längere Pause. Die kleine Stadt am Meer gefiel uns super gut. Wir kauften im Coles ein und erstanden eine kleine Pfanne, die sich perfekt zum Toasten eignete und über die wir uns die ganze Reise, wenn wir keinen Strom hatten mächtig freuten.
Im Visitor Center fragten wir nach der Mikkira Station, denn hier gibt es einen kleinen Campingplatz und man hat die Möglichkeit Koalas in ihrer natürlichen Umgebung anzutreffen. Doch leider hatte sie geschlossen und es wurden nur Tagestouren dorthin angeboten. Die nette Dame verwies uns auf einen Wildpark, aber dazu hatten wir keine rechte Meinung. So holten wir uns erst einmal in einem kleinen Café einen guten Kaffee und ein super leckeres Schinken Käse Brot, das wir mit Blick aufs Meer auf einer Bank verspeisten.
Wir fuhren noch zum Lincoln Nationalpark bzw., bis zur Bootsrampe, wo man vielleicht Pelikane beobachten kann. Wir hatten Glück und drei Pelikane waren da und posten brav für Chris. Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem Küchenausstatter, wo wir endlich ein paar nette und sehr preiswerte blauweißgestreifte Untersetzer bekamen. Leider hatte ich meine Untersetzer Daheim vergessen und der Tisch sah nicht wirklich schön aus. Aber mit den neuen Unterlegern war es einfach perfekt.

  • Sonnenaufgang, South Australia, Australien
  • Tolle Allee, South Australia, Australien
  • Port Lincoln, South Australia, Australien
  • Pelikane in der Porter Bay, Port Lincoln, South Australia, Australien

Wir fuhren entlang der Ostküste in Richtung Port Augusta. Einen Stopp machten wir noch in Tumby Bay, mit seinem schönen Strand und der langen Jetty, die wir zu Fuß erkundeten.
Unterwegs fanden wir eine Dump Station, wo wir unser Grauwasser abließen und Trinkwasser nachfüllten. Das kann man sonst prima auf jedem Campingplatz, aber da wir die letzten Tage kostenlos verbracht hatten, war der Bauch unseres Berths gefüllt und das Brauchwasser wurde langsam knapp.
In Port Augusta kauften wir noch mal ein und da Chris Angst zu haben schien, dass wir im Outback verhungern würden, war unser Kühlschrank danach zum Bersten voll. Dann begaben wir uns auf den Stuart Highway und damit mitten ins rote Herz des Landes. Unser Navi zeigte uns an, dass wir jetzt 1020 km geradeaus vor uns hätten. Aber soweit wollten wir natürlich an diesem Nachmittag nicht mehr fahren.
Die Landschaft war wieder eine Mischung aus roter Erde, ein paar Bäumen, vielen Büschen und Steinen, aber diesmal bot sie noch mehr, denn ganze Flächen waren mit saftig grünem Gras bedeckt und es standen stellenweise sogar Pfützen am Wegesrand. Hier hatte es geregnet und so wie es aussah mehr als einmal. Besonders reizvoll wurde die Landschaft als wir an den Ausläufern der Flinders Range entlang einige Salzseen passierten. Auf den Flächen konnten wir sogar ein paar Emus entdecken. Mit 37,5 Grad war es mollig warm. Richtig fies war jedoch, dass man sobald man anhielt und das Auto verließ von Hunderten Fliegen umringt war, die versuchten in jede Körperöffnung zu kriechen. Zum Glück hatten wir unseren Fliegenschutz griffbereit, denn ansonsten hätte man das Auto fast nicht verlassen können.

  • Tumby Bay Jetty, South Australia, Australien
  • Tumby Bay Jetty, South Australia, Australien
  • Road Train auf dem Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Stuart Highway, South Australia, Australien

Wir fuhren bis zum Lake Hart, einem riesigen weißen Salzsee, der sogar etwas Wasser hatte. Während Chris flog, wanderte ich über die Dünen bis zum See. Dazu musste ich noch die Eisenbahnschienen überqueren, dann war ich auf dem harten Salzboden. Was für ein toller Kontrast zu dem dunkelblauen Himmel.
Als ich auf dem Rückweg wieder die Schienen passierte, fielen mir auch hier die vielen Kängurus auf. Hier hatten nicht nur die Road Trains sondern auch die Züge Rammschutz. Zum Glück traf ich in den Sanddünen auch auf einige Spuren von lebendigen Tieren wie Schlangen, Echsen, Kamele und Kängurus. Wieder nervten die Fliegen mächtig und das sogar trotz Netz, aber egal was man machte, sie hauten nicht ab. Erst viel später als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, hörte die Plage auf. Es kühlte auf schweißtreibende 33,5 Grad ab und so saßen wir noch lange draußen und hofften auf ein Lüftchen. Zu unserem Lachs tranken wir eiskalten Weißwein. Man kann sich gar nicht vorstellen was das für ein Genuss war. Abends waren zwar die Fliegen weg, dafür überfielen uns unzählige Motten, so dass wir sogar unsere Kerze löschen mussten, da sie sich immer wieder in die Flammen stürzten.

  • Lake Hart Rest Area, Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Lake Hart Rest Area, Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Lake Hart Rest Area, Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Lake Hart - Salzsee, South Australia, Australien
  • Lake Hart - Salzsee, South Australia, Australien
  • Lake Hart - Salzsee, South Australia, Australien
  • Lake Hart - Salzsee, South Australia, Australien
  • Lake Hart - Salzsee, South Australia, Australien
Lake Hart - Salzsee, South Australia, Australien


  • Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Lake Hart Rest Area, Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Lake Hart Rest Area, Stuart Highway, South Australia, Australien

Später am Abend schauten wir noch mal mit der Taschenlampe den Boden an und entdeckten wieder eine kleine braune Schlange, die sich jedoch schnell unter die Müllcontainer in Sicherheit brachte. Sie sah recht harmlos aus, aber auch sie war giftig, wie fast alle Tiere Australiens. Mit einem leichten Schweißfilm auf der Haut gingen wir schlafen.

Übernachtung: Rastplatz Hart Lake, kostenlos

Mittwoch 26.02.2020

Bei angenehmen 22 Grad wachten wir nach einer fürchterlich heißen Nacht auf. Nachdem unsere Lebensgeister durch einen frischen Kaffee gestärkt waren ging es wieder zurück auf die Straße. Anfangs waren sehr viele Wolken am Himmel und hielten die Sonne etwas ab. Doch leider verzogen sie sich im Laufe des Tage immer mehr und es wurde wieder unerträglich heiß.
Wir sahen viele Schafe und Kühe am Wegesrand und immer wieder mahnten Schilder zur Vorsicht. Nachdem wir die Salzseenlandschaft hinter uns gelassen hatten wurde es wieder eintöniger und trotzdem war es irgendwie schön. Die Bäume erinnerten an Akazien und auch die rote Erde ließ die Idee aufkommen, dass wir hier in Afrika wären – ein schöner Gedanke resultierend aus einer großen Ähnlichkeit der Landschaft.

  • Sonnenaufgang über dem Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Wolkenstimmung über dem Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Chris unterwegs auf dem Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Und wieder eine Landebahn - Stuart Highway, South Australia, Australien

Wir näherten uns Coober Pedy, einer kleinen Stadt mitten im Nichts. Sie bezeichnet sich auch selbst als die Opal-Hauptstadt der Welt, denn hier werden wirklich die meisten Opale weltweit gefördert. Schon von weitem sieht man überall Berge bunter Erde unter denen sich Opalfelder befinden. Aber auch die kleine Stadt ist einen Stopp wert. Da es hier sehr heiß werden kann, befinden sich die meisten Wohnungen unterirdisch, oberhalb sind ein paar Restaurants, eine Kirche und vor allem ein IGA Supermarkt. Hier holten wir uns ein paar fantastisch aussehende Backwaren. Aber auch das Fleischangebot war klasse, Chris bedauerte sogar, dass wir genug dabei hatten, aber unser Kühlschrank war immer noch übervoll. Hier sahen wir auch lauter Lochschlümpfe, das sind Männer mit wilden Haaren und Bärten, die in Blaumännern steckten. Als Chris das von sich gab musste ich schon sehr lachen.
In einem Café ließen wir unsere Thermobecher mit leckerem Milchkaffee und Mocca auffüllen. Nebenbei lief im Fernseher gerade die deutsche Welle, das war schon komisch so mitten im Nichts in Australien Deutsch zu hören.
Danach verließen wir den Ort und wollten eigentlich weiter fahren als Chris bremste und meinte, er wolle gerne eine Opal Mine besichtigen. So landeten wir bei Tom's Working Opal Mine. Dazu gingen wir einen kleinen Weg bis hinab zur Tür und schon waren wir unter der Erde. Eine sehr nette ältere Dame und ein absolut süßer Hund begrüßten uns. Wir schauten uns etwas um, denn hier kann man auch Opale als Schmuckstück kaufen und buchten dann die selbstgeführte Tour für 15$ p.P.. Wir bekamen einen Helm auf und Taschenlampen. Die Dame zeigte uns noch wir gehen können, denn es hatte vor einem Monat so stark geregnet, dass ein Teil der Miene unpassierbar war. Wir schauten uns erst einmal alles alleine an, inspizierten verschiedenen Geräte und leuchteten mit unseren blauen Taschenlampen die Opale an. Es war echt cool und hier unten richtig angenehm kühl. Später kam uns die Dame noch entgegen und fuhr uns mit einer lustigen Schaukel, in einen Minenschacht hinauf. Scheinbar gibt es auch Menschen, die mittels Metallstangen auf Opale reagieren und so versuchte ich mein Glück, aber es zuckte nichts bei mir. Ich bin wohl kein Wünschelrutengänger. Wir sahen auch noch einen kurzen Film über Opale und deren Abbau und den sogar auf Deutsch.
Zurück über Tage schluckten wir erst einmal, denn es war so heiß, dass wir sofort schwitzten und Chris im Auto die Klimaanlage startete. Da vorher unser Kaffee kochend heiß war, hatte er jetzt gut eine Stunde später Trinktemperatur und das Nusshörnchen aus dem IGA schmeckte köstlich dazu. Je weiter wir uns von Coober Pedy entfernten, desto weniger Erdhügel sahen wir und das Landschaftsbild bestand wieder aus roter Erde, ein paar Bäumen und Büschen. Es war jedoch viel trockener und nur noch selten sahen wir frisches Grün am Wegesrand.

  • Wir nähern uns Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Zuerst mal Tanken, Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Underground Motel, Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Tom´s working Opal Mine, Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Andrea in Tom´s Opalmine, Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Tom´s Opalmine, Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Tom´s Opalmine, Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Opalader im Gestein, Tom´s Opalmine, Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Chris probiert gleich mal den Aufzug
  • Andrea im Opalschacht
  • Hat Spaß gemacht, Tom´s Opalmine, Coober Pedy, South Australia, Australien

In Agnes Creek machten wir Rast und schmierten uns ein paar Brote aus knusprigem Baguette mit Lachs, Schinken und Käse. Leider konnten wir wegen der Fliegen das Auto nicht verlassen, aber bei knapp 40 Grad war es eh angenehmer im klimatisierten Berth.
Um 14.30 Uhr überquerten wir die Grenze zum Northern Territory und das war eigentlich nur bedeutsam, weil wir ab hier 130 km/h hätten fahren dürfen, aber unser Camper auf 110 limitiert war. Chris war fassungslos, aber es half alles nichts, denn unser Beth piepte absolut ekelhaft ab ca. 112km/h.

  • Grenze zwischen South Australia nach Northern Territory, Australien
  • Getankt wird an jeder Tankstelle, Kulgera Road House
  • Australischer Schuhladen
  • Australischer Schuhladen

Weiter ging es bis die Straße zum Kings Canyon abging. Ab hier änderte sich das Landschaftsbild wieder. Wie fuhren durch ein Waldgebiet von lärchenartigen Nadelgewächsen. Doch kurz darauf war es wieder da das bekannte rote Buschland. Wir fuhren weiter bis zum Kings Resort und checkten dort auf dem Campingplatz ein. Da Chris nett nach einer schönen Aussicht fragte, bekamen wir ein Upgrade mit Blick auf die Felsenlandschaft des Kings Canyons. Wir hatten jetzt sogar eine eigene Dusche und Toilette. Wieder waren die Fliegen mehr als nur schlimm und ohne Netzt konnte man nicht wirklich aus dem Camper treten. Also warteten wir wieder bis es dunkel wurde und die Fliegen wie von Zauberhand verschwunden waren.

  • Die Sonne sinkt langsam zum Horizont
  • Unser Ziel für Morgen, Kings Canyon, Northern Territory, Australien
  • Kings Canyon Resort, Northern Territory, Australien
  • Da hilft nur noch ein Netz, Kings Canyon Resort, Northern Territory, Australien

Wir nutzten die saubere Grillstelle des Resorts und grillten frische Shrimps und Scallops. Dazu ließen wir uns super leckere Gemüse Burger und Salat schmecken. Es war noch immer sehr warm und so saßen wir noch lange draußen und warteten auf etwas Abkühlung, während im Camper die Klimaanlage lief und den Innenraum auf angenehme 23 Grad abkühlte.

Übernachtung: Kings Canyon Resort, 50$

Donnerstag, 27.02.2020

Schon sehr früh fuhren wir zum Kings Canyon, einem Teil des Watarrka-Nationalparks am westlichen Ende der George Gill Range. Der Canyon mit seinen alten rissigen und rot leuchtenden Felsformationen ist auch ein Schutzgebiet für endemische Tier- und Pflanzenarten. Die gewaltigen Sandsteinwände erodierten im Laufe von Jahrmillionen aus kleinen Spalten und dieses wunderschöne Landschaftsparadies entstand.
Hier wollten wir den 6 km langen Rim Walk gehen. Schon um 7.00 Uhr morgens hatte es satte 29 Grad, aber viel kühler war es auch in der Nacht nicht gewesen. Also fuhren wir auf den Parkplatz, der schon ziemlich voll war, stellten unseren Beth ab und schnürten die Wanderschuhe. In meinem Rucksack war genug zu trinken, aber auch Sonnencreme und so machten wir uns auf den Weg. Erst einmal ging es stufig steil nach oben. Zum Glück hatten wir noch etwas Schatten und kamen gut voran. Trotzdem floss der Schweiß und es war durch die Hitze anstrengend, aber es machte auch Spaß, besonders als wir oben auf dem Plateau ankamen und durch die einzigartige Canyon Landschaft zwischen den Domes spazierten. Hohe Felswände in den schönsten Rottönen und immer wieder kleine Büsche und Eukalyptusbäume säumten den Weg, der jetzt eher ebne dahin führte. Es wehte ein strenger Wind, aber das war auch gut so, denn überall wo es stark wehte, waren keine Fliegen. Sobald es etwas windgeschützt war, stürzten sich Hunderte der Biester auf uns und es war ohne Netzt unmöglich zu atmen. Trotz der vielen Autos und Busse auf dem Parkplatz sahen wir nur selten Menschen. Zwei deutsche Mädels trafen wir an einer schönen Spalte in den Felsen, wo sie gerade für Instagram posten. Das sah echt cool aus und so machten wir es ihnen gleich nach. Danach waren wir wieder sehr lange alleine und konnten die Traumlandschaft ganz in Ruhe genießen.
besonders gut gefiel uns der Lotterie Lookout, von dem aus wir auf die schön beleuchtete gegenüberliegende Felswand schauten. Hier konnten wir bis an den Rand des Canyons gehen und weit hinab in die Tiefe blicken. Die Felswände waren spröde und rissig und leuchteten warm im Morgenlicht. Vögel zwitscherten und Fliegen summten. Es war richtig idyllisch. Nach gut der Hälfte des Weges führten Treppen in den Canyon hinab. Über eine Hängebrücke querten wir die Schlucht und liefen dann weiter zum Graden of Eden, einen ganzjährig mit Wasser gefüllten Naturpool. Danach erklommen wir wieder die Stufen nach oben auf die andere Seite des Canyons und genossen nun den Weg und den Blick auf die Seite, wo wir gerade noch waren. Danach ging der Weg relativ gemütlich zum Parkplatz zurück. Mittlerweile hatte es stolze 34,5 Grad und wir waren völlig durchgeschwitzt aber auch total froh, diese wunderschöne Wanderung gemacht zu haben. Am Auto hatten wir jedoch ein anderes Problem, denn dank dem Schweiß und der Windstille waren nun noch mehr Fliegen um uns herum und wir wussten nicht so recht, wie wir ohne Hunderte der Biester ins Auto kommen sollten. Egal, ob wir schüttelten, klopften oder sogar sprangen sie waren allgegenwärtig und so bleib uns nichts weiter übrig, als mit ihnen einzusteigen und später durch das Öffnen der Fenster einen Großteil der Gäste wieder loszuwerden.
Wir drehten die Klimaanlage voll auf und machten uns auf den Weg zum Uluru/Ayers Rock. Als wir durch die Landschaft fuhren nahmen wir auf einmal eine Bewegung wahr. Bei genauerer Betrachtung entdeckten wir 13 Kamele. Einige ausgewachsene Tiere und ein paar Kleine, futterten das spärliche Gras und betrachteten uns aus ihren großen Augen. Wir waren total begeistert, denn mit wilden Kamelen hatten wir so gar nicht gerechnet. Später entdeckten wir noch einmal 7 Kamele.
Wir tankten an der James Creek Station und verließen das das Kings Canyon Gebiet.

  • Wanderung zum Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Andrea hat Spaß im Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Wanderung im Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Wanderung im Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Toller Ausblick in den Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Chris ist begeistert vom Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Chris am Abgrund des Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Andrea genießt den Ausblick von der Brücke des Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Chris im Garden of Eden, Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Über diese Treppen sind wir zum Garden of Eden, Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Wanderung am Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Wanderung am Kings Canyon, Watarrka-Nationalpark, Northern Territory, Australien
  • Wilde Kamele, Northern Territory, Australien
  • Wildes Kamel, Northern Territory, Australien

Auf der Strecke in Richtung Yulara sahen wir wieder Tiere am Straßenrand. Diesmal waren es Pferde und sie waren extrem dünn. Da wo sich die Kamele noch gut durchfuttern konnten, war es für die Pferde lebensgefährlich und so dünn wie sie waren konnten wir nur hoffen, dass es bald regnen würde.
Um 13.20 Uhr erreichten wir Yulara und checkten auf dem Campingplatz ein. Wir waren zwar einen Tag eher dran, aber es war überhaupt kein Problem, denn es war nur wenig los. Wir erhielten eine schöne Außencampsite in der Nähe der Grillstation. Wir badeten im Pool und genossen das kühle Wasser auf unserer Haut. Es war extrem heiß, aber zum Glück lief im Berth die Klimaanlage und so war es zumindest im Camper erträglich. Wir schauten uns später noch den Supermarkt an und kauften noch Wasser ein. Schon früh am Nachmittag grillten wir unsere Burger, die super lecker wurden. Danach fuhren wir in den Park zum Sonnenuntergang. Der Eintritt kostete 25$ für drei Tage. Wir suchten uns einen schönen Platz am Straßenrand mit Blick auf den Uluru und warteten. Die Fliegen waren wieder schlimm, aber auch die Hitze war fast unerträglich. Als sich die Sonne langsam dem Horizont näherte, wurden die Farben immer schöner bis der Ayers Rock schon fast dunkelrot leuchtete.

  • Auf dem Weg zum Uluru - Ayers Rock, Northern Territory, Australien
  • Chris am Grill, Ayers Rock Campground, Northern Territory, Australien
  • Uluru oder auch Ayers Rock im letzten Abendlicht, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Uluru oder auch Ayers Rock im letzten Abendlicht, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien

Wie jeden Tag verschwanden mit der Dunkelheit auch die Fliegen und auch die Temperatur wurde langsam erträglicher. Wir warteten jetzt auf die Milchstraße, denn Chris wollte noch ein paar Bilder machen. Doch mit der Dunkelheit kamen auch einige Wolken. Es sah jedoch trotzdem cool aus. Wir blieben bis 21.00 Uhr und fuhren dann auf die Campsite zurück. Hier saßen wir noch draußen und tranken eiskalten Wein. Dazu gab es ein paar Kräcker, etwas Käse und Weintrauben.

Übernachtung: Ayers Rock Campground, 98$ für drei Nächte

Freitag, 28.02.2020

Um 5.00 Uhr morgens durften wir in den Park hinein. Im Stockdunkeln kamen wir an der Sonnenaufgangsseite an und suchten nach einem geeigneten Fotospott. Das war gar nicht so leicht, denn zig Wege führten einen zu verschiedenen Plattformen. Aber meist waren Bäume im Weg und so entschieden wir uns unten am Rand zu bleiben und dort den Sonnenaufgang abzuwarten. Waren wir anfangs noch alleine, wurde es zum Sonnenaufgang immer mehr Leute und schon bald liefen Massen an uns vorbei. Doch wir hatten unseren Platz und warteten bis der Uluru im ersten Licht strahlte. Leider waren einige Wolken auf der Sonnenaufgangsseite und die Sonne tat sich schwer kräftig zu leuchten. Schön war es trotzdem. Danach fuhren wir zum Parkplatz Kuniya, wo wir unser Auto abstellten und mit der 12 km Umrundung des zweitgrößten Monolithen der Welt begannen, den Uluru Base Walk. Größer ist nur der Mount Augustus in Westaustralien.
Der Weg war schön und man kam sehr nah an den gigantischen Monolithen heran. Für die Aborigines insbesondere die Anangu ist er ein heiliger Berg mit großer spiritueller Relevanz für ihre Traumzeit-Erzählungen. Seit dem 26. Oktober 2019 durfte auch niemand mehr auf den Berg steigen, was wir eh nie vorgehabt hätten, denn Manches muss man einfach nicht machen und andere Kulturen akzeptieren. Wir fanden auch eine Umrundung viel spannender. Wir kamen an einer Wasserstelle für die Tiere vorbei, sahen Höhlen und Felszeichnungen. An den Seiten kamen immer wieder Abschnitte, die man aus Respekt vor den Ureinwohnern nicht fotografieren sollte. Nachdem wir das Prinzip verstanden hatten, hielten wir uns daran, auch wenn wir gerne das eine oder andere Bild gemacht hätten. Wir brauchten für die Umrundung 3 Stunden und waren um 11.30 Uhr ziemlich geschafft wegen der Hitze am Camper zurück. Wir schauten noch kurz ins Kulturcenter und fuhren dann zurück auf die Campsite. Hier wuschen wir Wäsche, die wir zum Trocknen am Auto aufhängten und gingen dann in den Pool zum Abkühlen.

  • Uluru oder auch Ayers Rock in der Morgendämmerung, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Uluru oder auch Ayers Rock im ersten Licht, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung um den Uluru, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Felsmalerei der Aborigines, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung um den Uluru, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung um den Uluru, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Chris fotografiert mit Haarnetz, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Bitte auf dem Weg bleiben, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Andrea mit blinden Passagieren, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung um den Uluru, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung um den Uluru, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Mutitjulu Waterhole, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien

Nachmittags fuhren wir zu den Kata Tjuṯa auch die Olgas genannt. Das ist eine Gruppe von 36 Bergen im gemeinsamen Nationalpark ca. 35 km vom Uluru entfernt. Der Name bedeutet „viele Köpfe“ und so schaut es hier irgendwie auch aus. Der größte Kopf ist der 546 m hohe Mount Olga. Auch diese Felsen sind im Besitz der Anangu, die sie für spirituelle Rituale benutzen. Darum sind auch hier nur einige Wege offen. Da es jedoch mit gut 40 Grad viel zu heiß an diesem Nachmittag war, war der bekannteste Weg ins Valley of the Winds eh gesperrt. Wir schauten uns erst einmal den Sonnenuntergangsplatz an. Aber hier hatte es viel zu viele und viel zu hohe Sträucher. So machen wir von der Straße aus ein paar Bilder. Wir sahen uns noch den Parkplatz im Valley of the Winds an, man hätte bis zum ersten Aussichtspunkt gehen dürfen, aber das ließen wir dann sein und fuhren stattdessen zum Walpa Gorge und wanderten im schönsten Abendlicht die Sackgasse hinter bis zu einem natürlichen Wasserloch. Die Felsen leuchteten in den schönsten Rottönen und trotz der Hitze machte die Wanderung viel Spaß, auch wenn der Schweiß in Strömen lief und die Fliegen ihr übriges taten. Die Wanderung war ca. 2,7 km lang und nach gut 40 Minuten waren wir am Auto zurück. Auf dem Parkplatz sahen wir einen Dingo, der am Shelter aus einer Schüssel Wasser trank. Er war gut genährt uns sah gesund aus. Jemand hatte dort auch einen Apfelrest liegen gelassen, den der Dingo genüsslich verspeiste. Das war mal wieder eine unverhofft schöne Tierbegegnung. Danach entschieden wir uns zum Uluru zurückzufahren, wo wir wirklich im allerletzten Licht ankamen. Ich sprang schnell aus dem Camper und machte die letzten Bilder mit Sonne. Dann brach die Dämmerung herein und ließ den Monolithen leuchten. Diesmal fuhren wir eher hinaus, denn wir hatten noch nichts gegessen und unsere Mägen grummelten schon. Auf der Campsite grillten wir leckeres Rinderfilet. Dazu gab es Süßkartoffelspalten und Champignons. Erst spät gingen wir duschen, aber es war noch immer sehr warm. So saßen wir noch lange draußen, während im Camper die Klimaanlage die Temperatur auf ein erträgliches Maß regelte.

  • Unterwegs im Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung zur Walpa Gorge, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung zur Walpa Gorge, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung zur Walpa Gorge, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung zur Walpa Gorge, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung zur Walpa Gorge, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Junger Dingo am Parkplatz der Walpa Gorge, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Junger Dingo am Parkplatz der Walpa Gorge, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Kata Tjuta (Die Olgas), Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Fahrt zurück zum Uluru, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Der Uluru in der Abenddämmerung, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Heute grillt der Chef

Übernachtung: Ayers Rock Campground

Samstag, 29.02.2020

Wir standen um 5.00 Uhr auf und tranken einen schnellen Kaffee, denn um 6.00 Uhr mussten wir vorne am Eingang sein, denn wir wurden abgeholt. Heute war unser Hubschrauberflugtag. Unser Pilot kam pünktlich und fuhr mit uns zum Helikopterflughafen. Wir durften direkt in den Flughafen fahren und hielten erst am Hubschrauber. Hier standen mehrere Hubschrauber, unser war gelb. Der Pilot wies uns ein und erklärte einiges zur Sicherheit. Prima war, dass wir ein Fenster öffnen konnten, aus dem wir fotografieren konnten.
Dann mit Sonnenaufgang ging es los. Chris saß vorne und ich hatte hinten einen schönen großen Platz, ganz für mich alleine. Zuerst ging es zum Uluru. Da nur wenig Licht war, war es richtig schwierig auf die richtigen Belichtungszeiten zu kommen. Es ging auch alles so schnell. So kam der Moniloth näher und näher und schon umflogen wir ihn. Danach ging es zu den Kata Tjuṯa, die auch von oben einfach super aussahen. Auch die umrundeten wir. Danach flogen wir noch bis zum Lake Amadeus, dem drittgrößten Salzsee Australiens. Auf dem Rückweg hielten wir noch erfolglos nach wilden Kamelen Ausschau, dann war der ganze Spaß schon wieder vorbei und wir landeten sicher auf unserem Platz.

  • Und ab geht´s in die Luft, Yulara, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Der Uluru im ersten Morgenlicht, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Der Uluru im ersten Morgenlicht, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Der Uluru im ersten Morgenlicht, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Hubschrauberflug über den Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Hubschrauberflug über den Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Kata Tjuta (Olgas), Hubschrauberflug über den Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Kata Tjuta (Olgas), Hubschrauberflug über den Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Hubschrauberflug über den Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Hubschrauberflug über den Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Hubschrauberflug über den Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Hubschrauberflug über den Lake Amadeus, Salzsee, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Hubschrauberflug über den Lake Amadeus, Salzsee, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Hubschrauberflug über den Lake Amadeus, Salzsee, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Hubschrauberflug über den Lake Amadeus, Salzsee, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Gelandet

Schon waren wir zurück auf der Straße und auf dem Weg zum Kata Tjuṯa, denn jetzt wollten wir die Wanderung im Valley oft he Winds machen. Wir starteten um 8.45 Uhr zu der insgesamt 7,5 km langen Tour. Nach einem Kilometer kamen wir an den Karu Lookout. Die Aussicht ist recht nett, aber nicht wirklich spektakulär. Man schaut nach unten ins Tal. Danach ging es begab direkt in das Tal hinein. Hier teilte sich der Weg und wir gingen entgegen des Uhrzeigersinns die Strecke entlang der roten Sandsteinfelsen und dann bergauf bis wir den Karinga Lookout erreichten. Hier hatten sich einige Menschen eingefunden, die im spärlichen Schatten verschnauften und die Aussicht genossen. Es war wirklich spektakulär. Egal wohin man den Blick warf, man war von den roten Felsen umgeben und hatte zu beiden Seiten einen schönen Blick ins Tal. Doch wie ging es weiter? Irgendwie sahen wir den Weg nicht und brauchten eine ganze Weile bis wir uns orientiert hatten. Der Weg ging nämlich über Geröll steil bergab. Kurz darauf sahen wir auch wieder die blauen Wegzeichen. Wir querten einige Sanddünen in derselben roten Farbe und mit einigen Tierspuren und etlichen Fußabdrücken, dann wurde der Weg ebener und führte durch das Buschland. Nach einem Schattendach mit Wasserversorgung schloss sich der Kreis wieder und es ging auf dem gleichen Weg bergauf bis zum Karu Lookout und zurück zum Parkplatz, den wir ca. 2,15 h später erreichten. Mittlerweile war es wieder sehr heiß, aber dank der Schluchten durch die der Wind gut wehte, hatten wir nicht ganz so viel mit den Fliegen zu kämpfen. Erst auf dem Rückweg mussten wir das Netz bis zum Parkplatz auflassen.

  • Wanderung durch das Valley of Winds, Kata Tjuṯa (Olgas), Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung durch das Valley of Winds, Kata Tjuṯa (Olgas), Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung durch das Valley of Winds, Kata Tjuṯa (Olgas), Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung durch das Valley of Winds, Kata Tjuṯa (Olgas), Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung durch das Valley of Winds, Kata Tjuṯa (Olgas), Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung durch das Valley of Winds, Kata Tjuṯa (Olgas), Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wanderung durch das Valley of Winds, Kata Tjuṯa (Olgas), Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Geschafft

Zurück an der Straße in Richtung Uluru trauten wir unseren Augen kaum als 4 Kamele aus den Bäumen kamen und sich immer mehr der Straße näherten. Das war wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Eine Kamelmutter mit ihrem Kind überquerte vor uns die Straße nachdem schon der riesige Bulle sie gequert hatte. Alle 4 waren sehr gut ernährt trotz der Dürre.
Zurück in Yulara tankten wir erst einmal und Chris holte sich noch ein Eis. Danach füllten wir auf der Campsite noch Wasser auf und wir ließen das Grauwasser ab. Wieder verbrachten wir den Nachmittag im Pool und kühlten wunderbar ab. Danach grillten wir leckeres Flank Steak, dazu gab es Tomaten Mozzarella und Kürbis. Pünktlich zum Sonnenuntergang fuhren wir zum Uluru an unseren Stammplatz. Da es noch zu zeitig war, machten wir noch eine Autorunde um den Monolithen und stellten uns danach zurück an unseren Lieblingsplatz. Die Fliegen nervten wieder sehr, aber der Berg leuchtete so schön, dass wir es gelassen hinnahmen und auf den Abend hofften. Wieder leuchtete der Berg schön in der Dämmerung. Danach warteten wir auf die Dunkelheit und Chris machte ein paar schöne Aufnahmen von der Straße und der Milchstraße, ehe wir zurück auf die Campsite fuhren. Hier duschten wir gemütlich den Staub des Tages ab und tranken noch ein kühles Glas Wein im Schein unserer Kerze unter dem funkelnden Sternenmeer.

  • Wilde Kamele, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wilde Kamele, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Achtung, hier haben Kamele Vorfahrt, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wildes Kamel, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Unterwegs im Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Unterwegs im Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Unterwegs im Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Unterwegs im Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Der Uluru im letzten Abendlicht, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Der Uluru im letzten Abendlicht, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien
  • Wir, auch mal ohne Fliegennetz
  • Der Uluru mit Milchstraße, Uluru-Kata Tjuta National Park, Northern Territory, Australien

Übernachtung: Ayers Rock Campground

Sonntag, 01.03.2020

An diesem Morgen war es etwas zugezogen und wir überlegten, ob wir doch noch bleiben und erneut den Sonnenaufgang am Uluru verbringen sollten. Aber irgendwie hatten wir alles für uns Wichtige erledigt und wollten weiter. Also verließen wir um 5.55 Uhr den Campingplatz und erlebten mitten auf der Straße einen wunderschönen rosa Sonnenaufgang. Das wäre am Uluru bestimmt auch toll gewesen, aber jetzt waren wir schon zig Kilometer entfernt und fuhren definitiv ins schönere Wetter hinein. Denn hinter uns waren viele graue Wolken und vor uns blauer Himmel mit einigen schönen Wolken. Wir sahen sogar noch einen Dingo, der vor uns über die Straße lief und noch weitere Kamele.
Damit uns der Weg nicht zu langweilig wurde, hörten wir wieder Rita Falk und diesmal das „Kaiserschmarrndrama“ Eberhofers 9. Fall. Was soll ich sagen, die Zeit verflog nahezu, aber Christian Tramitz ist wirklich ein begnadeter Erzähler und wir genossen jede Minute.
Auf dem Hinweg war uns irgendwie entgangen, dass mal wieder ein Fruit und Veggi Zaun kommt. So briet ich an einer Raststätte unsere frische Paprika und wir aßen noch einen Salat. Doch bis auf eine Mülltonne kam keine Kontrolle…. Dafür stoppten wir wieder in Coober Peedy und holten uns frisches Gemüse. Natürlich mussten auch die letzten zwei Nussbrezn mit und zwei leckere Kaffees ebenso.
Langsam aber sicher verzog sich die Sonne auch hier hinter dichten Wolken und es war erstaunlich angenehm bei 34 Grad. Immer wieder hielten wir an und machten ein paar Bilder von der Straße und der Landschaft. Nach 1105 km und 11,30 Stunden beschlossen wir am Island Lagoon zu pausieren, aber ein heftiger Wind mit Sandsturm wehte uns im wahrsten Sinne des Wortes weiter und so fuhren wir noch eine Stunde bis zum Ranges View Rastplatz, den wir im Dunklen erreichten. Natürlich fuhren wir wieder extrem langsam und vorsichtig, so dass irgendwann die riesigen Scheinwerfer eines Road Trains hinter uns auftauchten. Chris fuhr an einer geeigneten Stelle links ran und ließ den Laster vorbei. Eigentlich wollten wir uns hinter ihn hängen, aber er fuhr einfach viel zu schnell und wir sahen nicht wirklich etwas. Am Ranges View standen auch ein paar andere Camper und es war windgeschützt. Wir suchten uns einen netten Platz und grillten noch Burger, die wir draußen vor unserem Berth verspeisten. Es kühlte auf ca. 25 Grad ab, so dass ich sogar etwas fröstelte, aber nach den extremen Temperaturen der letzten Tage war das gefühlt echt kühl. Je später es wurde, desto weniger Verkehr rauschte an uns vorbei, so dass wir sehr gut schlafen konnten.

  • Sonnenaufgang über dem Lasseter Highway, Northern Territory, Australien
  • Sonnenaufgang über dem Lasseter Highway, Northern Territory, Australien
  • Auf dem Lasseter Highway unterwegs, Northern Territory, Australien
  • The Thirsty Emu Bar, Northern Territory, Australien
  • Rote Straße im Northern Territory, Australien
  • Achtung Kängurus, Northern Territory, Australien
  • Opal Minen bei Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Opal Minen bei Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Opal Minen bei Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Opal Minen bei Coober Pedy, South Australia, Australien
  • Grüne Wiesen im Outback, South Australia, Australien
  • Kleiner See am Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Unterwegs auf dem Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Unterwegs auf dem Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Unterwegs auf dem Stuart Highway, South Australia, Australien
  • Heute gibt es Burger

Übernachtung: Ranges View Rastplatz, kostenlos

Montag, 02.03.2020

Bei kühlen 20,5 Grad mit starker Bewölkung und Sturm wachten wir an diesem Morgen auf. Doch auf die Fliegen war Verlass, denn kaum verließen wir das Auto, umschwirrten sie uns wieder gnadenlos. So blieben wir im Camper und frühstückten drinnen gemütlich. Danach fuhren wir bis Port Augusta, wo wir tankten. Weiter ging es entlang der Flinders Range über der sich dramatisch Regenwolken stauten sogar ein wenig am Meer entlang, ehe wir wieder ins Landesinnere abbogen.

  • Sonnenaufgang an der Ranges View Rest Area, South Australia, Australien
  • Sonnenaufgang an der Ranges View Rest Area, South Australia, Australien
  • Sonnenaufgang an der Ranges View Rest Area, South Australia, Australien
  • Unterwegs auf dem Stuart Highway, South Australia, Australien

Hier war es wieder ländlich idyllisch, Schafe grasten auf den Stoppelfeldern und Kühe auf Weiden. Zwei Kängurus hüpften ebenfalls über die Stoppelfelder. Das war richtig schön. So fuhren wir auf schönen Nebenstrecken bis ins Clare Valley Weinanbaugebiet. Auch hier gab es wieder zahlreiche Winzer, die zu Verkostungen einluden. Dass ließen wir uns nicht zweimal sagen und starteten bei „Jim Barry“ wo wir zusammen mit 4 Australiern an einer sehr leckeren Verkostung teilnahmen. Wieder teilten wir uns ein Glas, denn Chris musste ja fahren. Danach fuhren wir zu „Shut the Gate“ wo wir wieder auf die 4 Australier trafen. Auch hier hatten wir eine sehr angenehme Verkostung. Die Weine schmeckten gut doch besonders hatten es uns die Etiketten angetan, denn auf der einen Flasche war ein Löwe, auf der nächsten ein Schneeleopard, auf einer weiteren ein Elefant. Da es langsam Mittag war schauten wir als nächstes bei „Paulett Wines“ vorbei, da uns das Restaurant sehr empfohlen wurde. Doch es war uns irgendwie zu edel. Wir hatten zwar Appetit aber eher auf was Kleines. Darum fuhren wir als nächstes zu „Pikes Wines & Pikes Beer Company“. Hier gab es nicht nur Wein, sondern es wurde auch Bier gebraut. Man konnte im Restaurant essen oder im Biergarten, was uns schon viel besser gefiel. So kostete Chris das Bier in der Brauerei und danach landeten wir in der Weinverkostung, wo wir einen besonders guten Rotwein tranken. Doch nun mussten wir wirklich etwas essen und entschieden uns für den Biergarten, wo wir wieder die 4 Australier trafen. Ich bestellte Salat mit Lachs, der wirklich hervorragend war. Chris nahm Fish and Chips. Frittierter frischer Fisch und sehr leckere Pommes mit Aioli. Danach fuhren wir noch einmal zu „Poulette“ zurück, wo wir ein letztes Mal auf die 4 trafen. Hier schmeckte uns der Rosé Wein super gut und so wanderte er und eine Flasche Weißwein in unser mittlerweile sehr umfangreiches Sortiment. Dann kam unser absoluter Treffer, denn wir fuhren zum „Claymore Wines“ Chris hatte gute Rezessionen vom Wein gelesen, aber noch mehr reizten ihn die Etiketten der Weine, denn sie hatten so klangvolle Namen wie Nirvana, Black Magic Women oder Dark Side of the Moon. Das war natürlich ein Muss für Chris. Eine super nette Dame begrüßte uns und diesmal waren wir ganz alleine. Sie hatte einen super lustigen Humor und wir verstanden uns auf Anhieb. Es machte mächtig Spaß und irgendwie schmeckte uns jeder Wein. Hinzu kam, dass die Preise echt moderat waren. So erstand Chris eine weitere Kiste Wein und unser Auto wurde noch etwas voller… Wir bekamen aber auch noch ein paar sehr gute Tipps für das Barossa Valley.
Unser letztes Weingut an diesem Tag war das ebenfalls von ihr empfohlene Weingut „Taylors“ Hier bediente uns ein junges Mädchen, das auch sehr nett war. Wir verkosteten nur den Rotwein, der ebenfalls super lecker war. Dann gab sie uns drei Flaschen Shiraz für 90$ ein super guter Preis, wo Chris wieder nicht nein sagen konnte.

  • Endlose Stoppelfelder
  • Endlose Stoppelfelder
  • Jim Barry, Clare Valley, South Australia, Australien
  • Pikes Wines & Pikes Beer Company, South Australia, Australien
  • Chris probiert auch mal das Bier, Pikes Wines & Pikes Beer Company, South Australia, Australien
  • Fish and Chips, Pikes Wines & Pikes Beer Company, South Australia, Australien
  • Clare Valley, South Australia, Australien
  • Claymore Wines, Clare Valley, South Australia, Australien
  • Claymore Wines, Clare Valley, South Australia, Australien
  • Stoppelfelder, South Australia, Australien
  • Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Barossa Valley, South Australia, Australien

Wir fuhren noch einkaufen und dann ging es weiter zum Lake Bonny unseren Tagesziel für heute. Unterwegs kam wieder einen Quarantäne Tonne, wo wir unser Obst und Gemüse abliefern sollten, aber diesmal pokerten wir, denn gerade hatten wir frische Tomaten eingekauft. Die Station war zum Glück nicht besetzt, trotzdem hatten wir etwas weiche Knie, denn sowas liegt mir ja gar nicht. Aber von einer weiteren Grenze hatten wir nichts gewusst und ich wollte nicht schon wieder alles wegwerfen.
Kurz darauf erreichten wir den tollen Lake Bonny. Hier stehen etliche tote Bäume im Wasser, doch das Beste wussten wir noch gar nicht, denn hier konnte man fast überall kostenlos campen. Wir umrundeten den See gleich zwei Mal auf der Suche nach einem lohnenswerten Motiv und einem schönen Stellplatz und fanden beides auf einmal. Während Chris umherwanderte auf der Suche nach weiteren fotogenen Motiven, hatte ich mich an einer Stelle festgebissen, denn hier standen mehrere Bäume im Wasser und es war einfach perfekt für mich. Eigentlich war es ziemlich bewölkt an diesem Tag, aber es wurde viel besser als gedacht, denn die Wolken verzogen sich nach und nach und die Sonne kam sogar noch durch. Leider war es schon wieder fast zu schön und wir hätten am liebsten die vielen schwindenden Wolken aufgehalten. Zum Glück hielt sich die untere Wolkenschicht und fing dann sogar noch an rot zu leuchten. Was für ein traumhafter Anblick. Auch die Dämmerung war fantastisch und sehr farbenfroh. Neben den Blautönen leuchtete der Himmel lila und dann kam auch noch der Vollmond hinzu. Sehr zufrieden gingen wir zu unserem Berth zurück, wo wir mit Speck ummanteltes Filet und Würste grillten. Leider war es zu kühl und zu windig um draußen zu sitzen und so genossen wir den Abend auf den Eingangsstufen unseres Campers, wo wir auf das Wasser schauten in dem sich der Mond und die Sterne spiegelten.

  • Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Tote Bäume im Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Vollmond am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien

Übernachtung: Lake Bonney, kostenlos

Dienstag, 03.03.2020

Bei frischen 14 Grad standen wir auf. Wieder wehte ein starker Wind, so dass sogar Schaumkronen auf den Wellen tanzten. Wir fuhren auf die gegenüberliegende Seeseite. Aber es war gar nicht so einfach an das Ufer des Sees zu kommen und so suchten wir nach einer geeigneten Stelle und verpassten dadurch fast die gesamte Dämmerung. Doch zum Glück fanden wir noch einen Weg an den See. Leider war das Ufer hier sehr soft und grasbewachsen, das nachgab sobald man einen Fuß darauf stellte. Auch die Bäume standen nicht so perfekt wie am anderen Ufer und genau an der besten Stelle stand ein Auto, um das wir nicht herumlaufen wollten. So hielt sich das Morgenshooting in Grenzen. Außerdem kam die Sonne überhaupt nicht durch die dichten Wolken. So brachen wir zeitig ab und frühstückten richtig gemütlich mit schöner Aussicht auf den See und die toten Bäume, während um uns herum der Wind heftig wehte und das Wasser fast zu kochen schien.

  • Sonnenaufgang am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Sonnenaufgang am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Sonnenaufgang am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien
  • Sonnenaufgang am Lake Bonney , Riverland, South Australia, Australien

Dann hieß es schon wieder Abschied von dieser tollen Lokation zu nehmen und es ging ins Barossa Valley, dem bekanntesten Weinanbaugebiet Australiens. Das erste Weingut, das wir aufsuchten war „Langmeil Winery“ Das Weingut rühmt sich damit die wohl ältesten Shiraz-Rebstöcke der Welt zu besitzen, denn diese wurden 1843 von dem deutschen Einwanderer Christian Auricht gepflanzt. Mittlerweile gehört es der Familie Lindner, die es weiterführt. Auch hier hatten wir eine sehr nette Beratung und auch die Weine überzeugten uns. Danach ging es zu „Saltram Cellar Door“, wo wir in einen sehr schönen Verkostungsraum kamen und eine super nette Beratung hatten. Auch die Weine schmeckten hervorragend. Wir hatten viel Spaß und Chris kaufte zum Wein auch noch einen passenden Dekatierer. Der nächste Verkostungsraum war von „Penfolds Barossa Valley Cellar Door“ hier war alles sehr schick und kühl und auch die Beratung war recht zurückhaltend. Kostenlos durfte man zwar nur drei Weine verkosten, aber dafür bekamen wir einen 200 $ Shiraz hingestellt. Der schmeckte zwar gut, aber die 200 $ schmeckten wir nicht heraus. Unser nächstes Gut war „Whistler Wines - Barossa Valley“ hier gab es leckere Organic Weine und die Besitzerin bediente uns persönlich. Gefiel uns sehr gut und auch der Shiraz schmeckte so gut, dass eine weitere Flasche in unser Gepäck wanderte. Danach fuhren wir zu „Greenock Creek Wines“. Leider hatte das Weingut dienstags zu, aber wir hatten das unglaubliche Glück, dass an diesem Tag eine Sonderverkostung stattgefunden hatte und die Bardame noch da war und uns zu einer schnellen Verkostung einlud. Wir hätten echt was verpasst, denn die Weine waren einfach super lecker. Auch hier durften wir einen 200 $ Shiraz kosten, der schon deutlich besser war als der Penfolds, aber nicht in unserer Preisklasse. Auch hier wanderte wieder ein gutes Tröpfchen in unseren Berth. Gleich nebenan war eine Gin Brennerei. Natürlich mussten wir dort auch noch hin, aber wie immer gab es nur eine Verkostung, die wir uns teilten, sonst hätten wir beide schon nicht mehr gerade laufen können. Wir durften unser Auto stehen lassen und gingen die paar Meter zu Fuß. Bei „Seppeltsfield Road Distillers“ wurden wir gleich vom Haushund begrüßt, der war vielleicht knuffig. Wir nahmen das Gin Tasting Flight in dem man drei verschiedene Gins verkostet mit Tonic und Eis. Jeder Gin für sich war echt lecker, so dass wir uns nicht entscheiden konnten und kauften daraufhin alle drei als 200ml Flaschen. Danach fuhren wir zum „Seppeltsfield Winery“, denn es war Mittag und das Restaurant sollte sehr gut sein. Das ganze Gut war sehr kommerziell und auf große Gruppen und Busse ausgelegt. Normalerweise wären wir gleich wieder umgekehrt, aber nachdem uns wirklich jeder das Restaurant „Fino“ empfohlen hatte, wollten wir hier unbedingt essen. Wir bekamen einen Tisch, aber mussten noch etwas warten.

  • Leckere Bäckerei im Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Langmeil Winery, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Saltram Cellar Door, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Greenock Creek Wines, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Seppeltsfield Road Distillers, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Seppeltsfield Road Distillers, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Seppeltsfield Winery, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Jaguar MK 2, Seppeltsfield Winery, Barossa Valley, South Australia, Australien

So verkosteten wir zuerst den Wein. Aber auch der Raum und das Drumherum waren uns zu geschäftstüchtig. Trotzdem schmeckte der Shiraz richtig gut.
Im Restaurant bestellten wir das drei Gänge-Menü für 2 Personen. Als erste gab es geräucherten Kingfisch mit Mais. Wie lecker war das denn?! Als zweiten Gang gab es Hecht aus der Pfanne und zu guter Letzt 40 Tage gereiftes Ribeye mit Minikartoffeln in Entenfett gebraten. Das war echt der Hammer. Was aber auch so richtig oberlecker war, war das frisch gebackene Sauerteigbrot. Super soft innen und außen absolut knusprig. Danach waren wir sehr satt und wieder fit um mit unserer Weinverkostung fortzufahren. Unser nächstes Ziel war die „Hentley Farm“ Nachdem wir uns anfangs etwas verfahren hatten landeten wir dann doch noch am Tasting Room und waren begeistert. Ein wunderschöner alter Bau mit vielen kleinen Zimmern, in denen man Wein verkosten konnte. Wir kamen uns fast wie in einem Museum vor. Kronleuchter hingen von der Decke, der Kamin duftete nach Holz und alte Möbel standen überall herum. Auch die Weine waren echt gut, so dass wir uns gar nicht entscheiden konnten. Auch hier waren die Namen wieder absolut klasse und so kauften wir „The Beauty Shiraz“ und „The Beast Shiraz“. Mehrmals hatten wir bei unseren Verkostungen auch einen lieblichen roten Sekt kosten müssen. Hier in Australien ist es nämlich Tradition zu Weihnachten eiskalten süßen roten Sekt zu trinken. Das ist überhaupt nicht unser Ding, aber wir kosteten brav und wenn es richtig heiß ist zu Weihnachten mag das ja gehen, aber für mich schmeckte es eher wie kalter Glühwein mit Kohlensäure…
Als letztes Weingut an diesem Tag besuchten wir „Murray Street Vineyards“ bzw. den Greenock Estate Tasting Room. War das schön und gepflegt. Eine super nette Südafrikanerin machte die Verkostung mit uns. Es war einfach super und der Wein insbesondere der Rosé schmeckte ganz hervorragend. Wir saßen auf der Terrasse und genossen das nette Gespräch über Afrika und Wein.
Auch wenn es sich so anhört, als ob wir völlig betrunken hätten sein müssen, dem war jedoch nicht so. Vielleicht waren wir etwas beschwingt, aber noch immer fahrtauglich und so fuhren wir bis ins Nachbartal und dort auf den Eden Valley Campground. Hier waren fast nur Dauercamper auf einem Vorplatz zum Fußballfeld, aber die sanitären Anlagen waren super sauber und wir fanden einen netten Platz. In den Bäumen lärmten Rosakakadus und Kängurus gingen auf das Fußballfeld zum Grasen. Jetzt gefiel es uns schon viel besser. Leider war das Wetter nicht so toll, es war stark bewölkt und regnete sogar ein wenig. Trotzdem grillten wir. Heute gab es was ganz Exotisches nämlich Krokodilschwanz und ich muss sagen, der war hervorragend und da wir noch immer Lust auf Wein hatten, gab es den Seppeltsfield Barossa Grenache dazu, der einfach super schmeckte.

  • Seppeltsfield Winery, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Geräucherter Kingfisch mit Mais, Seppeltsfield Winery, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • 40 Tage gereiftes Ribeye mit Minikartoffeln in Entenfett gebraten, Seppeltsfield Winery, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Hentley Farm, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Hentley Farm, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Murray Street Vineyards, Barossa Valley, South Australia, Australien
  • Unterwegs, South Australia, Australien
  • Eden Valley Showground Caravan Park, South Australia, Australien

Übernachtung: Eden Valley Showground Caravan Park, 20$

Mittwoch, 04.03.2020

Eigentlich wollten wir den Sonnenaufgang am Eden Valley Look Out verbringen, aber leider war es regnerisch und kühl. Wir fuhren trotzdem dorthin und frühstückten hier bei schönster Aussicht auf die Hügel und Weinanbaugebiete der Umgebung. Ein paar Kängurus grasten friedlich auf den umliegenden Weiden und Papageien lärmten. Hier schmeckte das Frühstück viel besser als auf dem Campingplatz. Wir kamen auch noch einmal an den tollen alten knorrigen Bäumen vorbei, die uns gestern schon so gut gefallen hatten.
Unser erster Stopp war an diesem Morgen der Gorge Wildlife Park, der um 9.00 Uhr öffnete. Chris kaufte zwei Tickets für 19$ p.P. und ein extra Ticket für 10$, denn wir wollten unbedingt einmal einen Koala im Arm halten. So früh morgens waren wir die ersten Gäste und blieben auch für eine längere Zeit alleine mit den Tieren. Wir liefen durch etliche Streichelgehege mit verschiedensten Kängurus. Hier konnte man einmal sehen, wie viele verschiedene Arten es gibt. Schön fanden wir, dass die Tiere auch Rückzugsgebiete hatten, wohin ihnen niemand folgen durfte. Weniger schön fanden wir die kleinen Vogelgehege, besonders für die Raubvögel. Toll dagegen waren die Futterplätze an denen sich unzählige lärmende wilde Sittiche einfanden, um in Windeseile die Körner und Früchte zu vertilgen. Der Park war nicht sehr groß und man war relativ schnell durch. Einen Großteil der Zeit verbrachten wir bei den Koalas, die müde blinzelnd in ihren Bäumen in einem wirklich schönen Gehege saßen und manchmal sogar etwas umherkletterten. Wir waren jedenfalls alleine von ihrem Anblick so begeistert, dass wir fast nur noch bei den possierlichen Kerlchen blieben. Um 11.30 Uhr war dann das „Koalakuscheln“ und es war einfach super schön, den kleinen weichen Kerl im Arm zu halten. Jeder und auch wirklich jeder, der den kleinen Koala im Arm hatte, grinste leicht verliebt und hätte den Kleinen am liebsten eingepackt, aber das hätte die Pflegerin sicher nicht zugelassen. Danach liefen wir noch eine Runde durch die Streichelgehege und verfütterten unser restliches Kängurufutter, das uns im wahrsten Sinne des Wortes aus den Händen gerissen wurde.

  • Eden Valley Look Out, South Australia, Australien
  • Chris füttert ein Albino-Wallaby, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Wallabys, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Wallaby, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Wallaby, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Albino-Wallaby, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Emu, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Kamel, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Erdmännchen, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Wilde Loris (Loriini) an einem Futterplatz, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Wilde Loris (Loriini), Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Koala (Phascolarctos cinereus), Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Koala (Phascolarctos cinereus), Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Koala (Phascolarctos cinereus), Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Koala (Phascolarctos cinereus), Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Fischotter (Lutra lutra), Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Krokodil, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Koala (Phascolarctos cinereus), Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Beutelteufel (Sarcophilus harrisii), auch Tasmanischer Teufel, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien
  • Andrea umzingelt von Riesenkängurus, Gorge Wildlife Park, South Australia, Australien

Zur Mittagszeit fuhren wir ins Weinanbaugebiet der Adelaide Hills. Hier bekamen wir zum ersten Mal etwas von den Auswirkungen der verheerenden Feuer mit, denn ganze Waldgebiete waren verkohlt. Aber auch hier sprießte schon wieder etwas Grün und das Leben ging weiter.
Wir landeten auf dem Weingut „Anderson Hill Cellar Door & Restaurant“. Auch hier hatte das Feuer ca. 45% der Weinreben zerstört. Zum Glück lebten die Besitzer nicht nur vom Wein, denn das Restaurant war übervoll und leider bekamen wir keinen Platz mehr draußen. Doch vor der Bar stand ein großer Tisch mit Weinfässern als Stühlen und dort durften wir Mittag essen. Von hier aus hatten wir auch ZHBlick auf die Weinberge der Umgebung. Wir aßen Pommes mit Aioli, Frühlingsrollen und Pork Ribs, alles sehr lecker. Nach dem gemütlichen Mittag besuchten wir noch „Cobb's Hill Estate“, wo wir einen super guten Rosé Sekt und Sauvignon Blanc probierten.

  • Spuren der Buschbrände, Adelaide Hills, South Australia, Australien
  • Anderson Hill Cellar Door & Restaurant, Adelaide Hills, South Australia, Australien
  • Anderson Hill Cellar Door & Restaurant, Adelaide Hills, South Australia, Australien
  • Andrea ist bereit für unser Mittagessen, Anderson Hill Cellar Door & Restaurant, Adelaide Hills, South Australia, Australien
  • Anderson Hill Cellar Door & Restaurant, Adelaide Hills, South Australia, Australien
  • Super leckeres Essen im Restaurant von Anderson Hill Cellar Door & Restaurant, Adelaide Hills, South Australia, Australien
  • Frisches Grün nach dem Buschbrand, South Australia, Australien
  • Chris mit seiner Beute aus dem Weingut Cobb's Hill Estate, South Australia, Australien

Am frühen Nachmittag fuhren wir nach Adelaide, parkten unseren Camper am Fluss und schauten uns die Stadt an und machten ein paar Bilder. Als wir genug herumgelaufen waren, fuhren wir zu Maui und tauschten unsere Bettwäsche und Handtücher aus. Begeistert sahen wir, dass wir jetzt zwei Betten bekommen hatten. Das war echt Luxus. Wir fragten auch nach einem Kissen mehr und bekamen eins, denn Chris mag am liebsten zwei Kissen.
Da wir immer wieder etwas Probleme mit dem Gas am Grill hatten, ließ Chris den Monteur einen Blick auf den Grill werfen und der Mann erklärte Chris, dass er pumpen musste damit das Gas richtig lief. Das hatte uns niemand erklärt und war in Neuseeland anders, aber wir waren ja klar gekommen. Er schaute sich auch die Kühlschranktür an und war begeistert von Chris Einfallsreichtum. Er bezeichnete ihn gleich als MacGyver. Wir beschlossen nichts an der mit Panzerklebeband geflickten Tür zu machen, denn wenn es bis dato gehalten hatte, sprach nichts dagegen, dass es auch weiter hielt. Wir tauschten noch unser kaputtes Kehrblech aus und waren dann gut ausgestattet. Der Mann war wirklich total nett. Er schenkte uns noch Panzerklebeband, falls noch mal etwas sein sollte und meinte, dass er unsere Art zu reisen mag. Klar, nachdem er fast über unsere Weinkisten gestolpert wäre und einen Blick in unseren prall gefüllten Kühlschrank geworfen hatte... Jedenfalls war die Maui Station richtig sympathisch, klein und nett in Adelaide.

  • Angas Gardens, Adelaide, South Australia, Australien
  • Skyline mit River Torrens, Adelaide, South Australia, Australien
  • Skyline mit River Torrens, Adelaide, South Australia, Australien
  • Adelaide Convention Center, Adelaide, South Australia, Australien

Am späten Nachmittag fuhren wir zum Henley Beach. Wir schauten uns die Jetty an und beschlossen, hier den Sonnenuntergang zu verbringen. Doch davor mussten wir uns noch einen Campingplatz suchen. Am nächsten war der West Coast 4th Park. Wir fuhren dorthin und bekamen eine der letzten Campsites, direkt an der Küche und Dusche. Doch wir verweilten nicht lange sondern fuhren an den Strand zurück. Dort ging ich unten an den Strand und Chris oben auf die Jetty. Es wurde ein schöner Sonnenuntergang und die Sonne versank sogar mit ein paar farbigen Wolken im Meer. Zufrieden fuhren wir auf die Campsite zurück und wollten erst einmal duschen gehen. Tja, dumm war nur, dass unsere Karten für die Dusche nicht freigegeben waren. Fast schon verzweifelt gab ich immer wieder den Zahlencode ein, aber die Tür ging nicht auf. Zum Glück kam irgendwann jemand heraus und ich flitzte in die Dusche. Das war echt blöd, denn auch an der Rezeption war niemand mehr. Meist machten die schon zwischen 16-18 Uhr zu. Chris ging es genauso, aber auch er hatte Glück und so konnten wir frisch geduscht den restlichen Abend genießen.
Wir grillten gemütlich am Camp-Grill, wo wir an einem der Tische aßen. Es war zwar etwas kühl, aber gemütlicher als im Camper.

  • The Dream, Henley Beach, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang über der Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang über der Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Kleiner Platz an der Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien

Übernachtung: BIG4 West Beach Parks, 45$

Donnerstag; 05.03.2020

Natürlich fuhren wir am Morgen noch einmal an den Strand zur Jetty. Es war ziemlich bewölkt, aber die Sonne tat uns den Gefallen und kam trotzdem heraus. Wahnsinn, wie schön gleich alles aussah. Im Foodland kauften wir noch ein paar Lebensmittel ein, die wir gleich im Camper verstauten. Danach gingen wir noch in ein gut besuchtes Café, wo wir ein paar leckere Teilchen aßen und Cappuccino tranken. Zum Abschluss schlenderten wir noch einmal an den Strand. Der Himmel sah echt bedrohlich aus, aber die Sonne schien unermüdlich. Es war herrlich. Menschen gingen spazieren und Hunde spielten am Strand und im Wasser.

  • Henley Beach, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Zeit für Cappuccino
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien
  • Henley Beach Jetty, Adelaide, South Australia, Australien

Unterwegs entdeckten wir ein Outlet und beschlossen den mittlerweile bedeckten Himmel für einen kurzen Einkaufsstopp zu nutzen. So richtig begeisterte uns jedoch nichts, denn die Preise waren schon happig und die Auswahl mäßig, dann entdeckte Chris jedoch einen Laden von Tommy Bahama und wir waren im Paradies angekommen. Hier war ein Kleid schöner als das andere und auch die restlichen Sachen entsprachen meinem Geschmack. Hinzu kamen die super netten Verkäuferinnen und so machte es mächtig Spaß gut beraten zu werden und immer wieder etwas anzuprobieren. Zu guter Letzt kauften wir zwei Kleider, eine kurze Hose für mich und ein Hemd für Chris. Die Mädels gaben uns auch noch ein paar Tipps für Weingüter und Essen, denn auf unserem Weg lag ein weiteres Weinanbaugebiet, das McLaren Valley.
Zuerst landeten wir bei dem Weingut d'Arenberg. Das Besondere ist hier The Cube, ein fünfstöckiges Gebäude, das an einen verdrehten Zauberwürfel erinnert. In ihm befindet sich der Verkostungsraum, das Museum of Alternate Realities und ein hochgepriesenes Restaurant. Hier hätten wir gerne in Form einer Weinverkostung gegessen, aber da hätten wir drei Wochen vorher reservieren müssen. Vor dem Gebäude stand eine Original Salvador Dali Statue und zu unserer Zeit war dort auch eine Ausstellung. Für 15$ p.P. schauten wir uns die normal verrückte Ausstellung an und nahmen an der Verkostung teil. Die Ausstellung war wirklich schräg und wir waren echt begeistert. Auch die Verkostung war sehr professionell aber leider viel zu überlaufen. Ein Barmann bediente ca. 5 verschiedene Gruppen und das war einfach zu viel. Der Wein schmeckte, aber irgendwie war uns der Trubel etwas zu viel und wir gingen wieder.

  • Original Salvador Dali Statue - Nobility of Time, Weingut d'Arenberg, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Ausstellung im Weingut d'Arenberg, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Ausstellung im Weingut d'Arenberg, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Chris bei der Weinprobe im Cube, Weingut d'Arenberg, McLaren Valley, South Australia, Australien

Danach landeten wir bei „Fox Creek Wines“ in einem total gemütlichen Verkostungsraum, wo uns Gerlinde, eine deutsche Auswanderin bediente. Schon viele Jahre lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann hier und will auch nicht mehr weg. Neben einem sehr netten Gespräch über das Leben und den Wein, verkosteten wir natürlich auch. Besonders gut schmeckte uns der Grand Cuvée Sekt und der Reserve Shiraz. Sie empfahl uns das Restaurant The Salopian Inn und reservierte uns gleich noch einen Tisch. Das war auch gut so, denn als wir ankamen war das Restaurant total ausgebucht. Wir bekamen einen netten kleinen Tisch um 14.30 Uhr. Das Essen war einfach klasse. Ich bestellte Schwein. Das war ähnlich Pulled Pork jedoch asiatisch angehaucht und dazu gab es knusprige Pfannkuchen mit viel Koriander. Dagegen war Chris Steak echt langweilig, auch wenn es sehr lecker schmeckte.
Wir besuchten noch ein letztes Weingut „Oliver’s Taranga Vineyards -Cellar Door and Winery“, wo Chris noch einen guten Shiraz einkaufte und fuhren dann weiter bis zum Port Willunga Strand, wo wir uns die Überbleibsel einer alten Jetty und Felsenhöhlen anschauten. Hier wäre ein schöner Platz für den Sonnenuntergang gewesen, aber leider war es noch viel zu früh und so fuhren wir weiter.

  • Chris auf dem Weingut Fox Creek Wines, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Salopian Inn, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Salopian Inn, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Salopian Inn, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Weinreben so weit das Auge reicht, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Weinreben so weit das Auge reicht, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Oliver’s Taranga Vineyards - Cellar Door and Winery, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Tolle Auswahl, Oliver’s Taranga Vineyards - Cellar Door and Winery, McLaren Valley, South Australia, Australien
  • Ehemalige Jetty, Port Willunga Beach, South Australia, Australien
  • Port Willunga Beach Caves, South Australia, Australien
  • Andrea am Port Willunga Beach, South Australia, Australien
  • Port Willunga Beach, South Australia, Australien

Wir kamen am Cape Jervis vorbei, wo die Fähre nach Kangaroo Island gegangen wäre. Dorthin wären wir zu gerne gefahren, aber die verheerenden Brände waren noch nicht lange genug her und außerdem war der Nationalpark noch immer geschlossen. So hatten wir schweren Herzens auf einen Besuch verzichtet, uns aber fest vorgenommen, dorthin zu reisen, wenn wir wieder kämen. Australien gefiel uns mittlerweile so gut, dass wir auf alle Fälle bald wieder hierher reisen wollten.
Unterwegs sahen wir viele Kängurus und auch immer wieder rosa Kakadus auf Wiesen oder in Vorgärten. In einer schönen Bucht hielten wir noch einmal an und genossen die Aussicht auf die Küste und den Strand. Wir fuhren weiter bis Encounter Bay und suchten dort nach einem Campingplatz, aber leider hatten schon alle Plätze zu. So landeten wir beim Hindmarsh Island Caravan Park, wo wir zum Glück telefonisch die Managerin erreichten. Sie kam auch gleich und erzählte Chris, dass in Südaustralien ein langes Wochenende ansteht – der Adelaide Cup und wir uns schwer tun werden, irgendwo im Süden des Landes eine freie Campsite zu bekommen. Da waren wir erst einmal platt. Aber es half ja alles nichts und so schmiedeten wir Pläne, was wir vielleicht versuchen konnten. Wir grillten und probierten dazu gleich den Oliver’s Taranga Shiraz, der uns recht gut schmeckte.

  • HMAS Hobart Memorial Lookout, South Australia, Australien
  • HMAS Hobart Memorial Lookout, South Australia, Australien
  • Unterwegs
  • Heute gibt es Fisch, Hindmarsh Island Caravan Park, South Australia, Australien

Übernachtung: Hindmarsh Island Caravan Park, 30$

Freitag, 06.03.2020

Ein sehr bedeckter Himmel erwartete uns an diesem Morgen und doch kam irgendwie die Sonne heraus und wir sahen zum ersten Mal in diesem Urlaub einen Regenbogen.
Wir frühstückten schön mit frischem Leberkäse aus dem Barossa Valley. In der kleinen Metzgerei vor dem Supermarkt hatte Chris einige verschiedene Wurstsorten eingekauft, die alle super gut waren. Selbst der Leberkäse schmeckte nicht nur mir sondern auch dem Bayern super. Er war richtig würzig und hatte die perfekte Konsistenz. Jedenfalls war unser Frühstück Weltklasse.
Danach verließen wir die Campsite und fuhren durch landwirtschaftliches Gebiet. Die Felder waren alle schon abgeerntet. Ab und zu stahl sich auch ein Sonnenstrahl durch die Wolken. Wir kamen am Lake Albert vorbei, wo wir sehr viele Wasservögel sahen.
Den Coorong Nationalpark schauten wir uns etwas genauer an und entdeckten zwei richtig schöne Campsites am Rande des Coorong Sees. Leider hätte man sie vorbuchen müssen doch hier hatten wir natürlich keinen Empfang. Außerdem hatten wir heute Vormittag schon in Robe eine Campsite reserviert und bezahlt. Vorher hatten wir noch versucht in den Grampians einen Platz zu bekommen, aber das war völlig aussichtslos.
Weiter ging es am The Coorong entlang bis zum Parnaka Point, wo man Pelikane beobachten kann. Wir liefen gut einen Kilometer bis zu einem Unterstand von dem man auf die Brutinsel schauen konnte. Wir sahen zwar einige Pelikane aber sehr weit weg.
Wir schauten uns Cape Jaffa mit seiner modernen Marina an. Hier sahen wir unseren ersten überfahrenen Wombat, was uns richtig traurig stimmte. Dafür kam ein Lizzard gesund über die Straße und ein paar Emus sausten über die Felder. Wir entdeckten auch noch eine braune Schlange die sehr dünn und ca. einen Meter lang war. Auch unterwegs passierten wir ein Weinanbaugebiet, aber diesmal hielten wir nicht sondern fuhren bis Robe durch. Nur in Kingston machten wir einen kurzen Stopp bei dem riesigen knallroten Plastikhummer.

  • Hindmarsh Island Caravan Park, South Australia, Australien
  • Wilder Emu, South Australia, Australien
  • Tolle Straße, South Australia, Australien
  • Immer geradeaus, South Australia, Australien
  • Berth unterwegs
  • Stoppelfelder, South Australia, Australien
  • Unterwegs, South Australia, Australien
  • Unterwegs, South Australia, Australien
  • Lake Albert, South Australia, Australien
  • Lake Albert, South Australia, Australien
  • Parnka Point, South Australia, Australien
  • Andrea am Parnka Point, South Australia, Australien
  • Parnka Point, South Australia, Australien
  • Parnka Point, South Australia, Australien
  • Parnka Point, South Australia, Australien
  • Coorong Nationalpark, South Australia, Australien
  • Auf dem Weg zum Jack Point Observatory Deck, South Australia, Australien
  • Pelikane, Jack Point Observatory Deck, South Australia, Australien
  • Jack Point Observatory Deck, South Australia, Australien
  • Roter Riesenhummer,  Kingston, South Australia, Australien

Um 13.30 Uhr checkten wir auf der Campsite ein. Unser Platz lag wirklich im hintersten Eck, fast am Zaun zur Straße. Die Campsites mit Meerblick sind wirklich toll, aber das hier war für den Preis schon fast frech. Aber egal, wir waren froh eine Campsite bekommen zu haben, wenigstens für eine Nacht. Als wir durch Robe fuhren, hatten wir einen kleinen Fischladen - Sky Seafoods entdeckt und uns neben frischem Grillfisch auch einen frisch gekochten Hummer mitgenommen, den wir uns jetzt an einem Picknicktisch mit Blick aufs Meer schmecken ließen. Dazu gab es ein Glas vom guten Fox Creek Sekt. Der Wind war zwar etwas kühl aber die Sonne lachte und man konnte es gut aushalten.
Am Nachmittag fuhren wir zum Robe Obelisken und erkundeten die Fotopunkte vor Ort. Wir schauten uns die Jetty an und ein paar Aussichtsplattformen. Früher durfte man noch bis zum Obelisken wandern, aber mittlerweile war hier viel abgesperrt, wegen instabiler Steilküste. Wir schauten schon mal nach einem schönen Standpunkt für den Abend und erkundeten den Obelisken von der gegenüberliegenden Steilküste aus. Danach pausierten wir, bis wir um ca. 18.00 Uhr wieder zum Obelisken fuhren, um hier den Sonnenuntergang zu verbringen. Leider hatten sich fast alle Wolken verzogen, so dass es eher ein langweiliger Sonnenuntergang wurde, dafür leuchtete die Dämmerung jedoch wieder super schön in Rosa- bis Lilatönen.
Auf der Campsite grillten wir noch unseren Fisch und genossen dazu einen Greenock Creek Casey's Block Shiraz, der absolut klasse schmeckte.

  • Sky Seafood, Robe, South Australia, Australien
  • Hummer mit Aussicht
  • Jetty von Robe, South Australia, Australien
  • Andrea auf einem Aussichtspunkt, Robe, South Australia, Australien
  • Steilküste, Robe, South Australia, Australien
  • Felsküste, Robe, South Australia, Australien
  • Archway Rock und Doorway Rock, Robe, South Australia, Australien
  • Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Robe Obelisk, South Australia, Australien

Übernachtung: Sea Vu Caravan Park, Robe, 45$

Samstag, 07.03.2020

Der Himmel war stark bewölkt an diesem Morgen, bei 14,5 Grad war es recht frisch, aber genau über dem Horizont war ein kleiner Spalt in der Wolkendecke. So beschlossen wir unser Glück zu versuchen und fuhren zum Parkplatz am Obelisken. Chris kletterte über steile und scharfkantige Klippen ans Meer hinab und ich ging zur Jetty vor. Wie erhofft kam ganz kurz die Sonne heraus und leuchtete uns intensiv entgegen. Auch die Küste in meinem Rücken sah im warmen Licht klasse aus. Leider war der Anblick nur von kurzer Dauer und schon tauchte die Sonne in die Wolkenfront ein.

  • Robe Jetty vor Sonnenaufgang, South Australia, Australien
  • Robe Jetty vor Sonnenaufgang, South Australia, Australien
  • Robe Jetty vor Sonnenaufgang, South Australia, Australien
  • Sonnenaufgang, Robe, South Australia, Australien
  • Sonnenaufgang, Robe, South Australia, Australien
  • Felsküste im Morgenlicht, Robe, South Australia, Australien
  • Robe Jetty im Sonnenaufgang, South Australia, Australien
  • Robe Jetty im Sonnenaufgang, South Australia, Australien

Wir frühstückten gemütlich auf dem Parkplatz im Auto bei offener Tür. Draußen hatten sich 7 Magpies (Flötenkrähenstare) versammelt und sangen einfach wunderschön. Dieser Elsternvogel wird auch Flötenvogel (Gymnorhina tibicer) genannt und ist in Australien durch seinen lauten Gesang weit zu hören. Einer der Magpies kam sogar kurz ins Auto und schaute, was wir da machen. Die waren echt frech und witzig zugleich. Nach dem Frühstück wanderten wir noch einmal zum Obelisken vor und genossen die tolle Küstenlandschaft.
In der Nähe unseres Fischgeschäftes war auch eine Kaffeerösterei - Mahalia Coffee. Zu der fuhren wir am Vormittag und gönnten uns einen frisch gerösteten Kaffee. Der ganze Laden war einfach klasse. Voller Tassen, Gläser, Kaffee. Es wirkte unordentlich ordentlich und gefiel uns super gut. Die Frauen waren total nett. Witzig war auch, dass wir anfangs ganz alleine waren und als wir gingen war der Laden voll.

  • Magpies (Gymnorhina tibicer), South Australia, Australien
  • Auf dem Weg zum Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Chris auf dem Weg zum Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Andrea auf dem Weg zum Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Doorway Rock, Robe, South Australia, Australien
  • Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Archway Rock und Doorway Rock, Robe, South Australia, Australien
  • Mahalia Coffee, Robe, South Australia, Australien
  • Mahalia Coffee, Robe, South Australia, Australien
  • Mahalia Coffee, Robe, South Australia, Australien
  • Leckerer Cappuccino und Mokka, Mahalia Coffee, Robe, South Australia, Australien

Danach mussten wir natürlich noch einen weiteren Hummereinkauf machen. Wieder waren wir alleine und die nette Dame fragte uns, ob wir uns hinten die lebendigen Hummer anschauen wollen. Sie holten den Chef und er ging mit uns nach hinten zu den Becken. Da waren wirklich ein paar Prachtexemplare dabei. Wir durften sie auch mal an den langen starken Fühlern halten. Aber mir war das Nichts und ich überließ das gerne Chris. Der Chef erzählte uns, dass ein sehr großer Teil ihrer Produktion eigentlich nach China ginge, aber da momentan ja die Grenzen zu sind bleiben sie drauf sitzen. Das war dann irgendwie Glück für uns, denn wer weiß, ob wir sonst hier Hummer zu einem guten Preis bekommen hätten.
Mittags wechselten wir auf den Lakeside Tourist Park. Hier gefiel es uns gleich viel besser. Wir standen zwar nicht vorne am See, hatten aber Seeblick und viel mehr Platz. Kurz darauf schauten wir uns den 17 km langen Long Beach an. Hier hätten wir auch wieder mit unserem Auto an den Strand fahren dürfen. Wir standen schon mit Berth auf dem Strandzugang, aber dann überlegten wir es uns doch anders und stellten ihn auf den Parkplatz. Wir spazierten am Strand entlang und sogar die Sonne ließ sich blicken. Das kühle Wasser umspülte unsere Füße. Es war total schön. Danach spazierten wir noch etwas durch den kleinen Ort. Der von gestern zu heute von mindestens doppelt so vielen Touristen heimgesucht wurde.
Zurück auf der Campsite wuschen wir Wäsche und ließen uns unseren Hummer bei schönstem Sonnenschein schmecken. Der Wind war zwar immer noch etwas kühl, aber unser Platz war windgeschützt. Am Nachmittag fuhren wir noch einmal zum Long Beach, der jetzt im Gegenlicht schimmerte. Hier wehte der Wind schon heftiger und immer wieder gab es ein leichtes Sandpeeling. Zum Abschluss setzten wir uns in die Dünen, wo es windgeschützt war und blickten aufs Meer. Schnell waren wir wieder aufgewärmt.

  • Chris mit dem Fang des Tages
  • weiter können wir leider nicht
  • Long Beach, Robe, South Australia, Australien
  • Andrea am Long Beach, Robe, South Australia, Australien
  • Long Beach, Robe, South Australia, Australien
  • Hummer zu Mittag
  • Long Beach, Robe, South Australia, Australien
  • Chris am Long Beach, Robe, South Australia, Australien

Um 17.00 Uhr machten wir auf der Campsite Abendessen. Es gab wieder Fisch diesmal mit ein paar Shrimps und Süßkartoffelspalten nebst Salat.
Den Sonnenuntergang verbrachten wir abermals am Obelisken, doch leider war kein einziges Wölkchen mehr am Himmel und die Sonne versank glatt im Meer, das durch den Wind richtig aufgepeitscht war. Chris zeigte mir noch ein graues Riesenkänguru, das sich hier einen Platz für die Nacht gesucht hatte. Die Dämmerung war wieder sehr schön.
Zurück auf der Campsite genossen wir noch ein Glas Wein ehe wir relativ zeitig müde ins Bett gingen.

  • Sonnenuntergang am Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Sonnenuntergang am Robe Obelisk, South Australia, Australien
  • Scampi frisch auf den Grill

Übernachtung: Lake Side Touristpark, Robe, 40$

Sonntag, 08.03.2020

Der Morgen war sternenklar und mit 10 Grad recht kalt. Trotzdem versuchte ich wieder mein Glück an der Jetty, aber so glatt war das einfach kein Fotohöhepunkt. Chris ging es ähnlich, denn er kam schon relativ zeitig zu mir vor. Trotzdem war es wieder ein Genuss, als die Sonne langsam als Diamant über dem Horizont auftauchte und einem mit den ersten Sonnenstrahlen ins Gesicht schien.
Wieder frühstückten wir mit unseren Magpies auf dem Parkplatz. Danach fuhren wir noch einmal zur Kaffeerösterei und holten uns einen letzten oberleckeren Kaffee. Wir verabschiedeten uns auch im Fischgeschäft, nicht ohne noch einmal unseren Kühlschrank aufzufüllen. Diesmal hatten wir Glück, denn es war nur noch ein Hummer da, alle anderen waren ausverkauft und die frischen würde es erst mittags wieder geben. Im Ort holten wir uns noch ein knuspriges Sauerteigbrot.

  • Robe Jetty im Sonnenaufgang, South Australia, Australien
  • Robe Jetty im Sonnenaufgang, South Australia, Australien
  • Robe Obelisk im Morgenlicht, South Australia, Australien
  • Wir, vor dem Robe Obelisk im Morgenlicht, South Australia, Australien

Um 10.00 Uhr verließen wir Robe in Richtung Coonawarra, ein weiteres Weinanbaugebiert, dass weltweit für seine hervorragenden Weine bekannt ist. Die ersten zwei Weingüter besuchten wir nur zur Verkostung. Wir hatten einfach schon zu viele Weine gekauft. Wir bekamen jedoch den Tipp für einen sehr guten Italiener, das Ottelia + Fodder, wo wir zu Mittag aßen. Wieder einmal war alles schon belegt, aber ein Hochtisch mit Hockern am Weinregal wurde für uns hergerichtet. Wir aßen zwei sehr gute Steinofenpizzen. Nach dem guten Essen besuchten wir noch das Weingut „Rymill Coonawarra“. Ein sehr edles modernes Anwesen. Vor der Tür waren zwei lebensgroße Pferdeskulpturen die auf den Hinterbeinen standen und rangelten. Wow, das sah echt cool aus. Auch drinnen war es sehr modern. Man konnte hier an der Theke Wein verkosten oder ihn an einem Stehtisch mit Häppchen genießen. Da wir satt waren, genügt uns eine normale Verkostung. Das Gebiet ist eigentlich für kräftige sonnengereifte Rotweine bekannt, aber uns schmeckten besonders der The Yearling Rosé, der nach Erdbeeren schmeckte und der Coonawarra Brut, ein sehr süffiger Sekt. Ein letztes Weingut musste noch sein, das Bellwether Wines, war klein und nett, dann verließen wir das Gebiet wieder.

  • Chris und der Nikolaus
  • Auf zur nächsten Weinprobe, Wynns Coonawarra Estate, South Australia, Australien
  • Super Pizza im Ottelia + Fodder, Coonawarra, South Australia, Australien
  • Weinfässer im Weingut Rymill Coonawarra, South Australia, Australien
  • Weintanks im Weingut Rymill Coonawarra, South Australia, Australien
  • Bellwether Wines, Coonawarra, South Australia, Australien
  • Chris bei der Weinverkostung, Bellwether Wines, Coonawarra, South Australia, Australien
  • Weinfelder, Coonawarra, South Australia, Australien

In der Stadt Mount Gambier, die am Fuße des gleichnamigen jedoch seit 5000 Jahren inaktiven Vulkans liegt, machten wir eine kurze Pause. Der Ort ist vor allem durch seine 4 Kraterseen bekannt. Zuerst fuhren wir zum bekanntesten See, dem Blue Lake, der jedes Jahr seine Farbe wechselt. Zwischen November und April soll er ein intensives Blau haben und das wollten wir uns anschauen. Leider waren viel zu viele Wolken am Himmel, aber auch im Schatten war das Blau sehr intensiv. Es war jedoch gar nicht so einfach einen passenden Parkplatz für unseren 7 m Camper zu bekommen, aber auch das gelang nach etwas Suche. So standen wir an einem der Aussichtsdecks und schauten auf den schönen blauen See. Wir beschlossen noch zu dem anderen Deck zu laufen, denn dort gab es keine Parkplätze für uns und so marschierten wir los. Unterwegs kam dann sogar die Sonne heraus. Chris lief los, denn er wollte unbedingt ein Bild mit den schönen Farben machen. Ich kam da nicht mit und ging hinterher. Zum Glück blieb die Sonne länger als erwartet und so kam ich auch noch in den Genuss der Aussicht mit Sonnenschein. Der Wind blies wieder heftig. Wir schauten uns auch noch die anderen Seen an, aber der Blue Lake war der schönste.

  • Blue Lake, Mount Gambier, South Australia, Australien
  • Blue Lake, Mount Gambier, South Australia, Australien
  • Blue Lake, Mount Gambier, South Australia, Australien
  • Mount Gambier Valley Lake, South Australia, Australien

Einen nächsten Stopp machten wir beim Cape Bridgewater mit seinem versteinerten Wald (Petrified Forest). Wir parkten auf dem Parkplatz und wanderten durch die bizarre Landschaft. Früher wurde vermutet dass eine Sanddüne Moonah Bäume begraben hatte und sich durch Regenwasser eine Sandkruste um die Bäume legte, wodurch im Lauf der Zeit nur die versteinerten Krusten übriggeblieben waren, denn die Gebilde waren hohl und baumstammartig. Heute weiß man jedoch, dass es sich hierbei um Kalkstein Verwitterungen handelt. Wie auch immer, sie waren absolut faszinierend. Leider stand genau hinter den Säulen ein Windpark und so war es gar nicht einfach ein paar brauchbare Bilder ohne die Windräder zu machen. Ärgerlich waren nur die unzähligen Bremsen, die es auf unser Blut abgesehen hatten und die richtig fies bissen. So hielten wir uns leider nicht allzu lange auf. Aber wir schauten uns noch das Blowhole an, für das auch extra eine schöne Aussichtsplattform angelegt war. Aber leider passierte da gar nichts, außer dass die Wellen sich wild an der Steilküste brachen. Vielleicht waren wir ja zur falschen Zeit da. Von hier aus kann man auch noch zu einer Seehundekolonie wandern, aber dazu fehlte uns einfach die Zeit und auch die Bremsen taten ihr Übriges, dass wir nicht zu viel Lust hatten, uns noch ein paar Stunden länger hier aufzuhalten.

  • Auf dem Weg zum Cape Bridgewater, Victoria, Australien
  • Windräder am Cape Bridgewater, Victoria, Australien
  • Petrified Forest, Cape Bridgewater, Victoria, Australien
  • Petrified Forest, Cape Bridgewater, Victoria, Australien
  • Petrified Forest, Cape Bridgewater, Victoria, Australien
  • Petrified Forest, Cape Bridgewater, Victoria, Australien
  • Windräder am Cape Bridgewater, Victoria, Australien
  • Bridgewater Blowholes, Victoria, Australien

Wir besuchten noch das Cape Nelson Lighthouse, das super idyllisch an der wilden Steilküste lag und schon von weitem sehr weiß leuchtete. Auch hier war das Meer wild und die Wellen preschten voller Wucht gegen die Klippen.
Am späten Nachmittag fuhren wir weiter nach Portland, wo wir uns auf eine kostenlose Campsite an einem Sportplatz stellten. Hier gab es sogar sehr gepflegte Toiletten jedoch keine Duschen, was uns aber nicht weiter störte. Die Sonne lachte vom Himmel und wir setzten uns gemütlich vor den Camper tranken Cobbs Hill Rosé Sekt und aßen dazu Erdbeeren, Kräcker und Käse. Wir beobachteten unzählige Rosakakadus, die laut kreischend über die Wiese vom Sportplatz herfielen.
Später grillten wir unseren Fisch und genossen dazu ein Glas Penfolds Coonawarra Shiraz aus dem McLaren Valley.

  • Cape Nelson State Park, Victoria, Australien
  • Cape Nelson Lighthouse, Cape Nelson State Park, Victoria, Australien
  • Cape Nelson State Park, Victoria, Australien
  • Cape Nelson State Park, Victoria, Australien
  • Cape Nelson Lighthouse, Cape Nelson State Park, Victoria, Australien
  • kostenlose Campsite in Portland am Sportplatz, Victoria, Australien
  • Rosakakadus auf dem Sportplatz
  • kostenlose Campsite in Portland am Sportplatz, Victoria, Australien

Übernachtung: Sportplatz Portland, kostenlos

Montag, 09.03.2020

Als wir früh morgens aus dem Camper schauten, kündigte sich ein super schöner Sonnenaufgang an und wir saßen hier fest auf dem Sportplatz am Ortsrand. Chris schaute schnell aufs Navi und wir fuhren los, denn ganz in der Nähe hätten wir zumindest Blick auf das Meer. Doch dazu mussten wir erst einmal durch das Industrie- und Hafengebiet von Portland. Wir fuhren zügig durch die menschenleeren Straßen. Da Feiertag war schlief die ganze Stadt noch. Auf einmal mitten auf einer Brücke lief etwas über die Straße. Chris bremste und wir schauten im Dunkeln genauer hin. Da lief doch ein Koala genau auf uns zu. Mist, das nächste Auto überfährt ihn bestimmt, dachten wir, denn der Kleine hatte wirklich die Ruhe weg. Chris stieg aus und schnappte sich den Kleinen und hob ihn über die Straße. Er setzte ihn ins Gebüsch, aber das fand er nicht so toll und hüpfte auf den Fußgängerweg zurück. Das war zumindest schon mal etwas. Wir hofften, er wusste, wohin er will und wir fuhren weiter. Zumindest war er von der Straße weg.
Auf dumm fanden wir eine super schöne Aussicht auf eine kleine Bucht und das Meer hinab und bekamen einen wirklich schönen farbenfrohen Sonnenaufgang.

  • Sonnenaufgang am Pivot Beach Portland, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Pivot Beach Portland, Victoria, Australien
  • Andrea genießt den Sonnenaufgang
  • Sonnenaufgang am Pivot Beach Portland, Victoria, Australien

Danach füllten wir noch unsere Vorräte auf. Hier fielen uns zum ersten Mal die komplett leeren Toilettenpapierregale auf. Wir waren echt baff. Alles andere gab es jedoch zur Genüge, so dass wir uns nicht weiter damit beschäftigten und eher amüsiert über die Australier den Kopf schüttelten.
Auf schönen ländlichen Straßen fuhren wir ins Landesinnere hinein. Immer wieder sahen wir bunte Papageien oder Kängurus, die über die Felder hüpften. Aber leider lagen auch hier immer wieder tot Kängurus bzw. Wallabys am Straßenrand. Zum Glück gab es diesmal jedoch mehr lebendige, die uns erfreuten. Es war zwar sonnig aber recht kühl an diesem Morgen. So hatten wir um 8.45 Uhr gerade einmal 9 Grad. Schon von weitem konnten wir die Berge erkennen. Die Grampians sind der westliche Teil der Great Dividing Range, die aus vier Höhenzügen besteht, die überwiegend von Norden nach Süden verlaufen.
Wir folgten der Straße immer weiter. Die Berge rückten näher, auf ihnen lagen dicke Wolkenmützen, die von der Sonne beschienen wurden. Da wir nichts vorgebucht hatten wollten wir zuerst nach Halls Gap fahren und uns dort nach einer Campsite umschauen. Zuerst schauten wir uns den sehr gut bewerteten Halls Gap Lakeside Tourist Park, aber der hatte weder einen Seeblick noch gefiel er uns, denn er war einfach nur riesengroß. Wir hatten jedoch richtig gepokert, denn heute fuhren fast alle Wochenend- und Feiertagbesucher wieder ab und es leerte sich zusehends. Auch der Halls Gap Caravan Park mitten im Ort sagte uns nicht wirklich zu. Wir gingen jedoch in das Visitor Center und bekamen hier erstmal ein wenig von den steigenden Infektionszahlen mit Corona mit. In Deutschland waren bisher 1139 Fälle gemeldet und die Zahl stieg. Obwohl es eigentlich weit weg war, gab es auch in Australien erste minimale Beeinträchtigungen. So musste jeder, der mit dem Ranger sprechen wollte Abstand halten und es war nur ein Schalter offen. Ansonsten merkte man noch nicht viel, alles ging seinen normalen Gang. Die Zahlen in Deutschland beunruhigten uns schon etwas, aber es war ja alles weit weg und wir hatten ja noch Wochen unseres Urlaubs vor uns. Beim Ranger holten wir uns eine Karte mit den beliebtesten Wanderungen und fragten nach Sonnenaufgangs- und -Untergangsplätzen. Der Ranger zeichnete uns überall Kreuze auf die Karte und zufrieden fuhren wir weiter. Fündig wurden wir bei dem BIG4 NRMA Halls Gap Holiday Park, wo wir für zwei Nächte eine Campsite buchten. Die Plätze waren groß, alles war grün und wir hatten extra nach einer ruhigen Site gefragt und einen super schönen Randplatz ausgewählt. Wir richteten uns ein, indem wir Tisch und Stühle aufbauten und erst einmal Mittag machten. Es gab den letzten Hummer und dazu ein paar Weintrauben und Käse. Wir saßen in der Sonne und waren völlig zufrieden.
Am Nachmittag wanderten wir via Grand Canyon zum Pinnacle Lookout. Der Weg war richtig schön. Anfangs ging es durch den Stony Creek woraufhin wir schon nach kurzer Wanderung den Grand Canyon erreichten. Jetzt führte uns der Weg mitten durch die tollen Felsschluchten. Natürlich war es kein Vergleich zum richtigen Grand Canyon, aber trotzdem sehr schön und beeindruckend. Immer wieder mussten wir über Leitern weiter nach oben steigen und es machte mächtig Spaß. Die Felsen waren zerklüftet und oftmals mehrfarbig. Wir waren zwar nicht alleine, aber zumindest ab und zu gehörte ein Stück der Strecke nur uns. Dann kamen wir zu einer engen Felsgasse, der Silent Street durch die wir weiter bis zum Pinnacle Lookout aufstiegen. Das war noch einmal richtig klasse. Oben angekommen, gab es eine Aussichtsplattform, die wir uns natürlich anschauten. Aber viel schöner fanden wir die vielen Felsspitzen, von denen man aus ins das Tal schauen konnte. Es ging steil nach unten und man konnte den Blick von Halls Gap bis zum Lake Bellfield und darüber hinaus schweifen lassen. Wir konnten uns gar nicht losreißen und erkundeten erst links und dann rechts die Felsen der Umgebung.
Dann gingen wir auf gleichen Weg wieder zurück nur dass wir diesmal den Grand Canyon ausließen und direkt zum Parkplatz wanderten.

  • Toilettenpapier gibt es auch in Australien nicht mehr
  • Auf dem Weg zum Pinnacle Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Tolle Wanderung über Treppen zum Pinnacle Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Tolle Wanderung über Treppen zum Pinnacle Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Aussicht vom Pinnacle Lookout auf den Lake Bellfield, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Aussicht vom Pinnacle Lookout auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Chris wagt sich nach ganz vorne, Pinnacle Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Chris am Nachbargipfel vom Pinnacle Lookout Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea in der Silent Street, Pinnacle Lookout Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea in der Silent Street, Pinnacle Lookout Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea in der Silent Street, Pinnacle Lookout Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Tote Bäume im Lake Bellfield, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien

Zum Sonnenuntergang wollten wir auf den höchsten Gipfel der Grampians den Mount William steigen. Denn dort sollte man einen 360° Rundblick genießen können. Doch dazu konnte man schon recht weit mit dem Auto auf einen Parkplatz fahren und von dort kurz und knackig 40 Minuten bis auf den Gipfel laufen. Wir fuhren also wieder hinaus aus Halls Gap und nach ca. 20 km ging eine Teerstraße nach links zum Parkplatz. Es ging stetig nach oben und wir waren froh um jeden Kilometer, der uns unserem Ziel mit dem Camper näher brachte. Auf dem Parkplatz angekommen waren gerade einmal 4 Autos da. Wir machten jedoch erst einmal Pause und grillten unser Abendessen. Es gab Tasmanische Lachsforelle, die hervorragend schmeckte. Frisch gestärkt begannen wir mit dem Aufstieg auf der geteerten Fortstraße. Mittlerweile waren nur noch zwei weitere Autos vor Ort und ein Paar kam uns nach kurzer Zeit entgegen. So waren wir alleine unterwegs, denn der letzte andere Wagen war ein kleiner Camper, der wohl hier die Nacht verbringen wollte. Es war rechts anstrengend und schon steil, aber immer wieder konnte man auf weniger stielen Stücken seine Kräfte mobilisieren und so kamen wir gut voran. Die Aussicht wurde auch immer schöner, je höher wir kamen. Nur der Wind, der heftig und kalt blies, ärgerte uns etwas.
Oben angekommen passierten wir ein eingezäuntes Gebiet mit drei Sendemasten und einer Amateurfunkstation. Gleich dahinter waren wir dann auf dem Major Mitchell Plateau und damit auf dem höchsten Punkt. Dumm war nur, dass hier oben der Wind ungebremst wehte. Sehr schnell kühlten wir aus und hatten bald alles an, was wir an Jacken dabei hatten. Da wir kurz unterhalb des Gipfels ebenfalls schöne Stellen für den Sonnenuntergang entdeckt hatten und es dort viel weniger Wind hatte, gingen wir wieder etwas zurück und suchten uns jeder einen schönen Platz. Leider waren nicht viele Wolken am Himmel und der Sonnenuntergang wurde nicht sehr interessant. Wir warteten auch die Dämmerung nicht mehr ab, sondern gingen nach Sonnenuntergang zurück zum Parkplatz.

  • Erst mal das Abendessen grillen
  • Chris auf dem Major Mitchell Plateau, Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Major Mitchell Plateau, Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Major Mitchell Plateau, Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Major Mitchell Plateau, Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea auf dem Major Mitchell Plateau, Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea auf dem Major Mitchell Plateau, Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Major Mitchell Plateau, Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea sucht einen besseren Aussichtspunkt, Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenuntergang am Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenuntergang am Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenuntergang am Mount William, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien

Jetzt hatten wir noch ca. 20 Kilometer Teerstraße vor uns und die wurde zu einer Herausforderung, denn überall am Straßenrand waren Kängurus und immer wieder hüpften auch welche vor unser Auto. Chris fuhr jedoch nur max 30 - 40 km/h und so mussten wir kein Leben beenden. Das hatten leider schon ein paar Raser vor uns getan, denn immer wieder lagen tote Wallabys am Straßenrand und auf der Straße. Langsam aber sicher erreichten wir unsere Campsite und gingen erst einmal duschen. Die Duschen waren echt klasse. So gab es keine Gemeinschaftsduschräume sondern jeweils einen extra Raum mit Toilette und Dusche, das war ja fast wie Daheim im Badezimmer. Danach saßen wir noch lange draußen und genossen den relativ lauen Abend.
Übernachtung: BIG4 NRMA Halls Gap Holiday Park, Site 143, 69$ für zwei Nächte

Dienstag, 10.03.2020

Sehr früh klingelte unser Wecker und wir fuhren zum Boroka Lookout. Der Platz ist bekannt für seine schönen Sonnenaufgänge und die tolle Aussicht auf Halls Gap und die umliegenden Ranges der Wonderland und Mount William Ranges. Als wir ankamen war es mit 8 Grad noch sehr kalt und so dunkel, dass wir erst einmal frühstückten. Dann gingen wir gut angezogen zur Aussichtsplattform vor. Wie aus dem Nichts tauchte auf einmal etwas Nebel auf. So wurde die Dämmerung richtig schön. Mit uns waren nur wenige Menschen da, die meisten schliefen wohl noch und wussten nicht, was sie verpassten. Ein Känguru beäugte uns, während es fraß und hoppelte dann weiter, als jemand kam. Das war richtig schön und so idyllisch. Sobald die Sonne über dem Horizont war, waren wir wieder ganz alleine und erkundeten noch etwas die Felsen.

  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout mit Aussicht auf den Lake Bellfield, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea am Boroka Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Wir am Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien

Noch immer war es früher Morgen, als wir zu den MacKenzie Falls fuhren. Zuerst schauten wir uns die Fälle vom Bluff Lookout an. Sie lagen noch im Gegenlicht bzw. im Schatten. So gingen wir über 260 Stufen hinab bis zum Becken des Wasserfalls. Hier waren wir anfangs wieder ganz alleine und konnten in Ruhe unsere Bilder machen. Dann kam noch ein weiterer Fotograf und der war echt der Hammer. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand so selbstverliebt war, denn der junge Mann machte locker 50 Selfies mit Stativ. Mit und ohne Jacke, mit Kapuze, im T-Shirt, stehend von hinten und von vorne, sitzend und das alles von verschiedenen Positionen aus. Mir wurde fast schwindlig beim Zuschauen, aber er war voll dabei… Wir stellten uns die armen Freunde vor, die zig Bilder von ihm an dem Wasserfall anschauen mussten… Als immer mehr Leute kamen brachen wir ab und gingen die Stufen zurück nach oben. Da kamen wir schon etwas ins Schwitzen.

  • Andrea auf dem Weg zum Bluff Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • MacKenzie Falls, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Wir vor den MacKenzie Falls, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • MacKenzie Falls, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien

Danach fuhren wir zum Parkplatz des Hollow Mountain Trails, wo wir erst einmal Lachsbrote aßen. Gut gestärkt gingen wir dann los. Der Weg war anfangs leicht, dann wurde er etwas steiler und es ging stetig bergauf bis die ersten Klettereinlagen kamen. Ich komme ja überall hoch, aber mein Problem ist, wie ich wieder runter komme und so wollte ich mehrfach aufgeben, aber Chris half mir und motivierte mich zum weiter Gehen bzw. Klettern. Kurz bevor wir am ersten Plateau waren trafen wir auf ein Paar, die wir noch mal nach dem Weg fragten. Sie sagten uns, dass wir bald dort seien und unbedingt noch auf den Berg hoch sollen, denn die Aussicht ist klasse. Also liefen wir weiter und erreichten Chris Höhle, die er auf einem Bild gesehen hatte. Das Schönste jedoch war, dass wir hier wirklich ganz alleine waren. Ich war mächtig stolz auf mich, dass ich die Klettereinlagen gut geschafft hatte und nicht umgekehrt war. Doch der Rückweg lag mir ein wenig im Magen. Trotzdem war es hier so schön, dass ich meine Bedenken vergaß und die Aussicht genoss. Chris machte unendlich viele Bilder und ich erkundete die Umgebung. Hinter der Höhle ragte eine rote Felswand steil empor, die ich mir etwas genauer ansah. Dort wo sie endete ging es steil nach unten und wieder hatte ich eine wunderbare Aussicht. Eidechsen flitzen umher und kleine Vögel beäugten mich. Danach ging ich zurück zu Chris, der immer noch mit der Höhle beschäftigt war. Wir blieben lange, dann gingen wir doch noch auf den Berg hinauf und waren echt froh, hierhergekommen zu sein. Auch von hier oben war die Aussicht umwerfend. Dann kam der Rückweg und was soll ich sagen, es ging viel besser als hinauf. An den schwereren Stellen half mir Chris und den Rest schaffte ich spielend selbst.

  • Andrea auf dem Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea auf dem Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Chris wandert schon mal voraus, Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Aussicht vom Mount Wubjub-Guyun (Hollow Mountain), Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Aussicht vom Mount Wubjub-Guyun (Hollow Mountain), Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea am Mount Wubjub-Guyun (Hollow Mountain), Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Chris am Mount Wubjub-Guyun (Hollow Mountain), Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Hollow Cave, Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Hollow Cave, Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea auf dem Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Andrea auf dem Hollow Mountain Trail, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Achtung Kängurus die nächsten 30 Kilometer

Wir schauten uns noch die Balconies und das „Mouth of Death“ an, wohin uns ein kurzer Spaziergang vom ca. 1 Kilometer führte. Von dort blickt man auf das „Mouth of Death“, das sind zwei vorgelagerte Felsen, von denen der untere weit hinaus über die anderen Felsen geht. Dieser Ort erlangte natürlich durch Instagram Berühmtheit, denn jeder ließ sich auf dem Felsen ablichten. Mittlerweile ist der Zugang gesperrt und Ranger kontrollieren. Ein schönes Fotomotiv ist es immer noch. Wir beobachteten einige Asiaten, die lange überlegten dorthin zu gehen, aber es dann doch nicht taten.
Wir fuhren noch einmal zu den MacKenzie Falls, die jetzt wunderschön im Nachmittagslicht lagen und wanderten wieder zu ihnen hinab. Leider waren jetzt sehr viele Menschen hier, sonnten sich auf den Steinen und badeten. Chris machte noch ein paar Bilder und sprang dann auch ins eiskalte Wasser. Es war zwar richtig warm an diesem Nachmittag, aber mir war das Wasser viel zu kalt. Es schwammen auch nur wenige Menschen, die meisten begnügten sich mit dem Anblick der Wasserfälle.

  • Andrea auf dem Weg zu den Balconies, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • The Balconies, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • MacKenzie Falls, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Chris fotografiert die MacKenzie Falls, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • MacKenzie Falls, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • MacKenzie Falls, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Zulauf der MacKenzie Falls, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Zulauf der MacKenzie Falls, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien

Zurück in Halls Gap hielten wir noch am Sportplatz, wo zig Kängurus friedlich grasten. Chris gesellt sich zu ihnen um ein paar Bilder zu machen. Ich schaute derweil zu. Es war lustig, wie nah sie ihn heran ließen, aber ein gewisser Mindestabstand musste gewahrt werden, sonst hüpften sie von Dannen. Unter die Kängurus hatten sich auch etliche Enten und zwei Emus gesellt. Die Rasensprenger waren an, was den Tieren richtig gefiel.
Auf der Campsite fotografierte Chris noch ein paar Kakadus, die ein Camper mit Nüssen und Kernen angefüttert hatte. Hinter unserer Campsite war eine hohe Rauchsäule zu sehen, denn heute hatten sie hier kontrolliertes Feuer am Mount Zero gelegt. Wir hatten auch zwei neue Nachbarn bekommen, junge Burschen, die sich ein Feuer gemacht hatten. Sie waren total nett und hätten uns sogar Holz abgegeben, aber wir brauchten kein Feuer. Wir saßen draußen im Schein unseres Windlichtes und genossen den Abend. Die Rauchsäule leuchtete richtig fotogen in der Dämmerung, doch irgendwann war sie aus und das Feuer erloschen. Ein sehr langer Tag ging zu Ende und zufrieden fielen wir in unsere Betten.

  • Chris und seine Kängurus
  • Kängurus auf dem Sportplatz in Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Kakadu auf der Campsite
  • Hinter uns sieht man einen kontrollierten Buschbrand

Übernachtung: BIG4 NRMA Halls Gap Holiday Park, Site 143, 69$ für zwei Nächte

Mittwoch, 11.03.2020

Wieder führte uns der Morgen zum Boroka Lookout. Diesmal waren Wolken am Himmel und die Dämmerung wurde richtig schön. Durch die Wolken leuchteten die Sterne und die Berge waren als dunkle Silhouetten erkennbar. Leider wehte der Wind die Wolken weg, so dass der Sonnenaufgang eher unspektakulär war. Dafür blieb eine dünne Wolkenschicht in die die Sonne eintauchte. Schön war er trotzdem. Diesmal waren leider viel mehr Leute da, aber meist blieben sie an der anderen Plattform, von der aus man auf die Felsen klettern konnte und nur ein paar waren bei uns. Als die Sonne über das Wolkenband geklettert war, waren wir wieder alleine. Alle anderen Besucher waren schon fort. Wieder genossen wir die herrliche Einsamkeit. Später frühstückten wir gleich auf dem Parkplatz. Es roch himmlisch nach frischem Kaffee, dazu gab es frisch gepressten Orangensaft, frisch getoastete Semmeln, Wurst und Käse. Dann verließen wir die Grampians. Hier hatte es uns super gefallen und es gäbe sicher noch mehr zu erkunden. Doch fürs Erste reichte es uns, denn es gab ja noch so viel mehr zu entdecken. Wir fuhren den gleichen Weg raus wie rein. Die Straße führte entlang der Berge und es gab immer wieder ein Motiv so dass wir halten mussten. Zum Beispiel der Blick auf den Mount Abrupt mit der Straße im Vordergrund. Wir genossen den Vormittag und machten immer wieder Bilder von der Straße.

  • Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Boroka Lookout mit Aussicht auf Halls Gap, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang am Boroka Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Chris genießt die Aussicht vom Boroka Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Aussicht vom Boroka Lookout, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien
  • Servus, wir kommen gerne wieder, Grampians Nationalpark, Victoria, Australien

Für den Nachmittag stand ein weiteres Highlight auf unserer Liste, denn wir würden die Great Ocean Road fahren. Unser Weg führte uns nach Warrnambool einer Hafenstadt in Victoria, die als Eingangstor zur Great Ocean Road bezeichnet wird.

In der netten Hafenstadt fuhren wir als erstes zu einem Woolworth, denn wir mussten unsere Vorräte auffüllen und tanken. So steuerte Chris ein Einkaufscenter an. Hier gab es einen prämierten Metzger, einen super tollen Fischladen, einen richtig guten Bäcker und den Woolworth. Nachdem wir den Fischladen leergekauft hatten, ließen wir den Metzger links liegen und kauften noch beim Bäcker frische Semmeln ein. Die restlichen Dinge holten wir im Woolworth, wo uns wieder einmal auffiel, dass es in Australien kein Toilettenpapier mehr gab, auch Zewa, Nudeln und Konserven wurden langsam weniger. Warum, wurde uns erst im Nachhinein klar, denn heute am 11.03. hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Ausbruch des Coronavirus (COVID-19) zu einer globalen Pandemie erklärt. In Deutschland gab es ja schon länger kein Toilettenpapier mehr, aber nun hatte es auch komplett Australien erreicht. Die Leute hatten Angst und begannen mit den Panikkäufen. Wir hatten zum Glück noch genug Toilettenpapier. Das Ganze begann jedoch schon ein paar Tage zuvor doch jetzt steigerten sich die panischen Toilettenpapier Hamsterkäufe. Bis zum Abbruch unserer Reise gab es nirgendwo mehr Toilettenpapier, dabei lag in Australien die Zahl der infizierten Personen bei rund 6000 beim Abbruch unserer Reise und war damit deutlich geringer als in Deutschland.
Es war irgendwie eigenartig für uns, aber noch immer hatten wir das Gefühl nicht betroffen zu sein und das alle anderen überreagierten. Das war im Nachhinein auch gut so, denn so verblieben uns noch einige sehr schöne Urlaubstage.
Nachdem wir Warrmambool verlassen hatten, hielten wir noch an einer Käserei (Cheese World) und kauften frischen Käse ein. Danach dauerte es noch gut 30 Kilometer bis wir endlich ans Meer kamen, aber noch immer führte die Straße nicht direkt am Meer entlang, sondern wir fuhren von der Straße ab bis auf einen Parkplatz und schauten uns die Bay of Islands an. Nach einem kurzen Fußweg blickten wir von der Felsenküste auf das Meer, in dem einige fotogene Felsen standen. Große Wellen brachen sich an ihnen. Es waren viele Wolken am Himmel, aber immer wieder schaute die Sonne heraus und beleuchtete Meer und Felsen. Hier aßen wir erst einmal Mittag. Es gab frische Austern und Shrimps mit Crackern und einem Glas Rosé Wein. Das tat gut, denn seit dem Frühstück frühmorgens hatten wir nichts mehr gegessen und mittlerweile war es schon fast 15 Uhr. Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg in Richtung Port Campbell. Immer wieder hielten wir an und schauten aufs Meer.

  • Bay of Islands Coastal Park,  Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Bay of Islands Coastal Park,  Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Andrea genießt die Aussicht, Bay of Islands Coastal Park,  Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Bay of Islands Coastal Park,  Great Ocean Road, Victoria, Australien

Wir stoppten auch an der Massacre Bay und der Bay of Martyrs, wo es vor langer Zeit zu gewaltsamen Vorfällen gegenüber den Aborigines kam. Dann passierten wir den kleinen Ort Peterborough ließen jedoch die anderen Sehenswürdigkeiten wie „The Grott“ und die London Bridge erst einmal beiseite, denn wir wollten zuerst einen Campingplatz finden. Also fuhren wir bis Port Campbell, wo wir auf dem Port Campbell Holiday Park noch einen Stellplatz für zwei Nächte bekamen. Wir schauten ihn uns kurz an und hatten total Glück, denn er lag an einer Hecke und so hatten wir zumindest von einer Seite keine Nachbarn. Aber wir hielten uns nicht lange auf, denn die Sonne schien und das Nachmittagslicht zog uns zurück zu „The Grotto“, einen durch Erosion entstanden Felsdurchbruch zu dem man über Holztreppenstufen gelangt. Auch hier gefiel uns die Küstenlandschaft sehr gut, auch wenn die Grotte schon im Schatten lag. Danach fuhren wir zur London Arch, die früher London Bridge hieß, da es einst ein Doppelbogen war. Dieser brach jedoch am 15.01.1990 ein, so dass nur eine dafür aber sehr fotogene Arch mitten im Meer überblieb. Das hier war genau unser Ding, eine bildschöne Felsenbrücke mitten im Meer, durch die die Wellen an den Strand liefen und das alles vom schönsten Abendlicht beschienen. Hier gab es auch mehrere Plattformen von denen aus man die Arch betrachten konnte. Von der unteren Plattform aus, war sie zwar etwas verdeckt, dafür sah man aber überall im Sand Fußspuren von Pinguinen. Es führte auch kein Weg an den Strand, so dass die Tiere hier in Ruhe leben können.
Wir besuchten noch „The Arch“ einen schönen Felsbogen, der leider etwas zugewachsen war.

  • Worm Bay neben der Bay Of Martyrs, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • The Grotto, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • London Bridge, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • The Arch, Great Ocean Road, Victoria, Australien

Den Sonnenuntergang wollten wir bei den 12 Aposteln verbringen. Diese bis zu 60 m hohen Kalksteinfelsen sind der Höhepunkt der Great Ocean Road und ziehen dementsprechend viele Besucher an. Leider gibt es aber nur noch 8 Felsen, der 9. ist 2012 eingestürzt. Trotzdem waren sie nicht minder beeindruckend, von den Wellen umtost an der Steilküste stehend. Dorthin führte ein schön angelegter Weg anfangs aus Betonplatten, dann aus einem Stegsystem, das bis zur Aussicht auf die Gibson Steps führte. Leider war die Treppe zum Strand der Gibson Steps gesperrt, dafür lief aber niemand am Strand herum. So hat alles seine Vor- und Nachteile. Nachdem wir uns alle Aussichtspunkte angeschaut hatten, positionierten wir uns im vorderen Bereich, wo wir einen guten Blick auf die Felsnadeln hatten. Je später es wurde, desto mehr Menschen sammelten sich, um das tägliche Schauspiel zu genießen. Leider hatte der Wind fast alle Wolken weggeweht und es wurde ein sehr glatter Sonnenuntergang. Dafür leuchtete die Dämmerung wieder in den schönsten Lilatönen.

  • Aussicht auf die Zwölf Apostel (
Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • The Gibson Steps, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Sonnenuntergang bei den Zwölf Aposteln (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Dämmerung über den Zwölf Aposteln (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien

Um ca. 21.00 Uhr kamen wir dann sehr hungrig auf der Campsite an. Nach einigem umräumen und Positionieren hatten wir den perfekten Stand und grillten unseren Fisch. Danach saßen wir noch lange draußen und genossen den lauen Abend bei Kerzenschein.

Übernachtung:NRMA Port Campbell Holiday Park 63$ für zwei Nächte

Donnerstag, 12.03.2020

Schon am späten Abend waren wieder einige Wollen aufgezogen und in der Nacht hatte es sogar geregnet. Trotzdem waren es noch milde 18 Grad als wir aufstanden. Sehr früh fuhren wir zu den 12 Aposteln. Der Vollmond beschien die Küste und wir hörten die Pinguine rufen. Das war einfach wunderschön. Während Chris die vom Vollmond beschienenden Felsnadeln mit der Küste fotografierte, wanderte ich zu den Gibson Steps vor. Eine dunkle Wolkenfront lag über der Steilküste und die zwei Felsnadeln standen fotogen im Meer. Mit der Dämmerung verfärbten sich die unteren Wolken rot, was für ein dramatischer Anblick. Zum Glück kam Chris gerade noch rechtzeitig, um die Stimmung mitzubekommen. Auch der Sonnenaufgang war erstklassig, denn nur ein kleines Wolkenloch ließ die Sonne und damit das erste Licht durch. Wir waren hin und weg, denn dieser Morgen hatte sich wirklich gelohnt. Als die Sonne dann in den Wolken verschwand, war auch die tolle Stimmung dahin und irgendwie auch alle Menschen wieder weg. Nur ein asiatisches Hochzeitspaar poste an den Felsnadeln. Wir gingen erst einmal zum Parkplatz zurück und frühstückten dort. Als sich die Sonne wieder durch die Wolken gekämpft hatte, gingen wir noch einmal zurück zum Meer und den Felsnadeln. Das Licht war noch immer schön. Wir waren fast alleine dort und genossen die ruhige Zeit bei den 12 Aposteln.

  • Vollmond über den Zwölf Aposteln (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang über den Gibson Steps, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang über den Gibson Steps, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang über den Gibson Steps, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Aussicht auf die Zwölf Apostel (
Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Andrea fotografiert die Zwölf Apostel (
Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Gibson Steps, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Zwölf Apostel (
Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien

Wir fuhren weiter zur Loch Ard Gorge, einer engen Felsenbucht. Benannt wurde sie nach dem Segelschiff der Loch Ard, das nahe Muttonbird Island im Nebel auf Grund lief und sank. Es überlebten nur der Schiffsjunge Tom Peace und eine Irin Eva Carmichael, die von dem Jungen gerettet wurde. Schon von oben sah die Bucht klasse aus und wir liefen den Weg nach unten. Im Hintergrund waren zwei Tropfsteinhöhlen. Vorne an der Bucht kamen zum Teil recht hohe Wellen rein und es wurde vor heftigen Unterwasser-Strömungen gewarnt. Trotzdem gingen hier einige Leute baden.

  • Aussicht auf den Gibson Beach und Gibson Steps, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Andrea an der Loch Ard Gorge, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Chris an der Loch Ard Gorge, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Loch Ard Gorge, Great Ocean Road, Victoria, Australien

Wir spazierten weiter an der Thunder Cave vorbei zum Sherbrook River. Unterwegs sahen wir wieder einmal eine Schlange im Gras verschwinden. Sie war schwarz geringelt und ca. einen Meter lang und zwei Finger dick. Am Sherbrook River trafen wir auf einen tollen einsamen Sandstrand in einer schönen felsigen Bucht. Wir liefen über die Felsen am Meer entlang und unter uns brachen sich die Wellen, was einfach wild und wunderschön war. Hinter uns lag der Strand. Leider war auch dieser Strand eher nicht zum Baden geeignet, denn die Wellen waren hoch und trafen ungebremst auf die Bucht.

  • Gewöhnliche Tigerotter (Notechis scutatus), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Thunder Cave, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Strand am Sherbrook River, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Andrea am Sherbrook River, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Chris fotofgrafiert den Strand am Sherbrook River, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Strand am Sherbrook River, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Bucht am Sherbrook River, Great Ocean Road, Victoria, Australien

Danach schauten wir uns noch die beiden Pfeiler des Island Archway an. Der steinerne Bogen stürzte im Juni 2009 ein. Der Aussichtspunkt heißt auch Tom and Eva Lookout, benannt nach den beiden Überlebenden des Schiffsunglücks. Der Weg führte weiter zum Razorback, einer schmalen Felsenklippe aus Kalkstein. Die war auch durch ihre Größe richtig beeindruckend, aber schwer zu fotografieren, da sie recht nah am Ufer stand. Wir fuhren die Great Ocean Road noch etwas weiter vorbei an den 12 Aposteln und kehrten dann wieder um. Um 12.00 Uhr machten wir eine Badepause an der Loch Ard Gorge. Also Chris ging baden und ich blieb am Strand, denn mir war es eindeutig zu kalt und die Strömung viel zu heftig. Während Chris Spaß im Wasser hatte, spielte ich Fotograf für eine Familie mit drei kleinen Kindern, was mir auch Spaß machte.

  • Chris geht baden, Loch Ard Gorge, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Loch Ard Gorge, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Chris fotografiert an der Loch Ard Gorge, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Razorback, Great Ocean Road, Victoria, Australien

Mittagspause machten wir in der Bay of Martyrs. Wir machten uns leckere Lachsbrote und aßen Knoblauchshrimps. Dazu tranken wir ein Glas Cobbs Hill Sauvignon Blanc, der hervorragend dazu passt. Die Sonne lachte nur so vom Himmel. Nach dem Essen gingen wir an den Strand, wo wir eine nette kleine Bucht fanden und dort etwas mit der Sonne und den Felsen spielten.

  • Strand in der Bay Of Martyrs, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Strand in der Bay Of Martyrs, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Die Perspektive macht es
  • Andrea mal als Modell

Weiter ging es zur Bay of Islands, wo Chris die Drohne startete und wir einen viel schöneren Überblick über die vielen kleinen Felsinseln im Meer bekamen. Diesmal ließ er auch die Drohne an dem Felsbogen „The Arch“ fliegen, so dass kein Gebüsch störte.

  • Bay of Islands, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Bay of Islands, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Bay of Islands, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • The Arch, Great Ocean Road, Victoria, Australien

Am späten Nachmittag kamen wieder Wolken auf. Als wir an den 12 Aposteln ankamen schien zwar noch die Sonne, aber unterhalb war es fast Schwarz. Das sah wirklich klasse aus, bis die Sonne in den Wolken verschwand. Eigentlich waren wir enttäuscht, da wir auf einen schönen Sonnenuntergang gehofft hatten, aber irgendwie sah es so auch richtig klasse aus. Die Wolken waren dunkelblau und am Horizont schimmerte es orange. Auf dem Meer sah man den Regen als lange dunkle Wolkenfäden ins Wasser fallen. Doch wir blieben trocken und hofften bis zum Schluss darauf, dass die Sonne noch einmal durch die Wolken kam. Sie tat uns den Gefallen leider nicht, aber auch so war es ein toller Abend.
Um ca. 20.45 Uhr waren wir zurück auf der Campsite. Wieder grillten wir Fisch und aßen Salat dazu.

  • Unwetterfront hinter den Zwölf Aposteln (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Die Sonne versinkt in einer Wolkenfront, Zwölf Apostel (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Toller Sonnenuntergang  an den Zwölf Aposteln (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Toller Sonnenuntergang  an den Zwölf Aposteln (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien

Übernachtung:NRMA Port Campbell Holiday Park 63$ für zwei Nächte

Freitag, 13.03.2020

Leider war es an diesem Morgen komplett bewölkt. Wir versuchten trotzdem unser Glück und fuhren zu den 12 Aposteln. Ein minikleiner heller Streifen am Horizont ließ uns hoffen. So macht Chris wieder ein paar Bilder von den Felsnadeln bei fast völliger Dunkelheit und dichter Bewölkung. Da noch Zeit bis zur Dämmerung war nutzte ich diese und ging noch einmal zurück zur Toilette. Unterwegs traute ich meinen Augen kaum, denn vor mir stand ein stattlicher bildschöner Fuchs. Als er mich bemerkte, huschte er schnell von dannen. Ich freute mich diebisch. Leider zeigte er sich mir auf dem Rückweg nicht noch einmal.
Chris blieb noch etwas bei den Aposteln und ich ging wieder zu den Gibson Steps. Auch in der Dämmerung mit der riesigen Schlechtwetterfront schauen die zwei Felsnadeln vor der Küste inmitten des wellentosenden Meers einfach klasse aus. Kurz vor Sonnenaufgang begann sich der Himmel rosa zu färben und das rings um mich herum. Ich wusste gar nicht mehr wohin ich schauen sollte. Zum Glück kam auch Chris gerade und wir fotografierten gemeinsam weiter. Als ich mich zu den 12 Aposteln drehte, stockte mir fast der Atem, denn über der einen Felsnadel war ein rosa Regenbogen zu sehen und auch die Wolken schimmerten in Rosa und Pink Tönen. Schnell ging ich auf die andere Seite und konnte noch ein paar Bilder machen, bevor sich der Regenbogen wieder auflöste. Das war wirklich irre. Was für ein Morgen! Wir hatten nichts erwartet und waren total überrascht worden. Auch wenn die Sonne nicht durchkam, war das ein ganz besonderer Moment und wir waren mehr als glücklich dabei gewesen zu sein. Schon oft sind wir losgefahren bei Regen oder anderen schlechten Witterungsbedingungen Chris voller Optimismus und ich voller Pessimismus und zum Glück hatte Chris meist Recht und wir hatten für kurze Zeit ein Megaglück.

  • Dämmerung an den Zwölf Aposteln (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Toller Sonnenaufgang über den Gibson Steps, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Toller Sonnenaufgang über den Gibson Steps, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Roter Regenbogen über den Zwölf Aposteln (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien

In Port Campbell holten wir uns Kaffee und fuhren weiter zur London Arch. Hinter dem wunderbaren Felsbogen hatte sich eine Regenfront mit dunkelblauen Wolken gebildet. Das Meer war wild und es sah einfach gigantisch aus. Obwohl es gar nicht danach aussah, kam doch sogar noch die Sonne heraus und verzauberte die Landschaft. Eigentlich hätten wir hier frühstücken wollen, aber die Stimmung war so großartig, dass wir einfach nur weiter fotografierten und den Kaffee nebenbei tranken. Als wir uns endlich losreißen konnten, wollten wir weiter und aßen schnell unterwegs ein paar Brote. Wir brausten zum Loch Ard, weil wir auch hier auf die tolle Front hofften, aber leider sah es hier nicht so spektakulär aus, denn die Front lag nicht vor der Bucht, sondern dahinter. Wir wanderten noch zum Razorback. Dort passte das Licht zumindest. Weiter ging es zu den 12 Aposteln. Auch hier war das schlechte Wetter schon fast durch. Dafür kam ab und zu etwas die Sonne heraus, was auch sehr schön aussah.

  • London Bridge, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • London Bridge, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Island Arch, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Zwölf Apostel (Twelve Apostles), Great Ocean Road, Victoria, Australien

Dann verabschiedeten wir uns von dieser Traumkulisse. Wir hatten lange überlegt, vielleicht noch eine Nacht zu bleiben, aber irgendwie zog es uns weiter. Also folgten wir der kurvenreichen Great Ocean Road durchs Inland und den Great Otway National Park, dann wieder an Meer bis nach Apollo Bay. Hier schauten wir zuerst zum Aussichtspunkt Marriner's Lookout, von dem man wunderbar auf den Ort und das Meer schauen konnte. Der Weg war kurz und leicht ansteigend, dann standen wir umgeben von Weideflächen und genossen die Aussicht.
In Apollo Bay kauften wir ein. Wieder gab es kein Toilettenpapier mehr, die Regale waren durchgängig leer. Dafür gab es sonst alles, was wir brauchten. Trotzdem war das schon etwas komisch für uns. Nach dem Einkauf fuhren wir zurück durch den kurvenreichen Regenwald bis zum Abzweig Cape Otway. Wir fuhren nach links hinein in die Welt der Eukalyptusbäume und hielten Ausschau nach Koalas. Leider sahen wir nicht einen einzigen, dafür war die Fahrt jedoch sehr schön inmitten des Waldes.

  • Castle Cove, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Marriner's Lookout, Apollo Bay, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Marriner's Lookout, Apollo Bay, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Achtung Wildlife auf den nächsten 12 km

Wir checkten im Bimbi Park ein und kauften gleich noch für morgen Eintrittskarten für das Cape Otway Lighhouse, die hier zwei Dollar billiger waren. Leider nahmen wir eine Campsite mit Strom, die war nicht wirklich schön. Die anderen Campsites ohne Strom wären toll gewesen. Man hatte genug Platz und stand unter großen mächtigen Eukalyptusbäumen. Der Park hatte so viele Stellplätze, dass wir uns ganz gemütlich alleine irgendwo hätten hinstellen können. Jetzt standen wir fast an einen Bungalow gepresst, wegen dem Strom. Wir stellten unseren Bert ab und begaben uns auf die Suche nach Koalas, denn dieser Campingplatz ist bekannt für seine zahlreichen Koalas. Die Eukalyptusbäume waren wirklich mächtig und es war gar nicht einfach in ihnen einen Koala Bären zu entdecken. So teilten wir uns auf und liefen mit erhobenen Köpfen suchend durch den Wald. Ich war viel besser als Chris und fand gleich zwei der süßen Knuffelnasen. Den ersten mit Hilfe eines jungen Paares, aber den zweiten entdeckte ich ganz alleine. Beide Bären saßen jedoch sehr weit oben in den Bäumen und schliefen. Leider bewölkte es sich immer stärker und sah mittlerweile sogar nach Regen aus. Auch der Wind war nicht sehr angenehm, aber wir hatten unsere Wind Stopper an und waren gut geschützt. Wir wanderten auch noch bis zur Straße vor, denn von dort hatten wir eine Schulklasse mit einem Ranger kommen sehen. Aber leider fanden wir keinen weiteren Koala.
Zum Sonnenuntergang fuhren wir noch zum Leuchtturm vor. Wir hofften irgendwo wenigstens auf das Meer schauen zu können, aber das war recht mühselig und fast unmöglich, zumindest für einen sehenswerten Sonnenuntergang. Doch einen schönen Spott fanden wir noch auf dem Rückweg, denn es gab einen kleinen Wald voller toter Red Gums und dahinter war der Himmel leicht rosa. Das sah recht schön aus und wir waren zufrieden. Wir mussten zwar auf umgefallenen Bäumen herumklettern, um ein brauchbares Bild hinzubekommen, aber auch das machte irgendwie Spaß.

  • Andrea auf der Suche nach Koalas
  • Koala (Phascolarctos cinereus) hoch oben im Eukalyptusbaum, Bimbi Park, Cape Otway, Victoria, Australien
  • Tote Eukalyptusbäume, Cape Otway, Victoria, Australien
  • Tote Eukalyptusbäume, Cape Otway, Victoria, Australien

Am Abend war es recht kalt und regnete. So waren wir doch noch froh um den Strom, denn unsere Klimaanlage wärmte auch und so hatten wir im Camper bald angenehme 22 Grad, während es draußen stürmte und der Regen gegen unseren Camper klatschte. Zum Glück konnten wir noch im Trocknen grillen und die Dusche war richtig schön heiß, denn ich hatte schon überlegt, es auf morgen zu verschieben. Gemütlich saßen wir in unserem warmen Bert und tranken noch ein Glas Wein bei Kerzenschein, ehe wir schlafen gingen.
Übernachtung: Bimbi Park, Camping Under Koalas, Cape Otway , 40$

Samstag, 14.03.2020

Es regnete immer noch und war natürlich total bewölkt. So schliefen wir aus bis 7.00 Uhr und frühstückten dann gemütlich. Wieder lief die Heizung und es war angenehm warm im Camper.
danach gingen wir noch einmal auf Koala Suche. Wieder fand ich zwei der süßen Kerle, den einen von gestern und noch einen anderen.
Danach fuhren wir zum Cape Otway Leuchtturm, der um 9.00 Uhr öffnete. Den ganzen Morgen hatten wir uns wegen dem schlechten Wetter geärgert, die teuren Tickets für 16$ p.P. gekauft zu haben. Aber kaum waren wir vor Ort, da lichteten sich die Wolken und die Sonne kam heraus. Das war ja klasse und natürlich waren wir sofort wieder froh um unsere Tickets. Wir wanderten über das Telegrafenhaus bis zum Leuchtturm vor. Alleine schon der Weg war sehr schön und auch das kleine Telegrafenhaus gefiel uns super gut. Hier morste ständig jemand und es kam einem so vor, als ob es noch in Betrieb war. Auch der Leuchtturm war einfach schön. Schneeweiß stand er etwas erhöht und thronte majestätisch über dem Meer. Er ist der älteste australische Leuchtturm und wurde 1848 auf den fast 100 m hohen Klippen erbaut. Natürlich gingen wir die fast 90 m hoch in den Leuchtturm, wo schon ein Ranger wartete und uns alles erklärte. Heutzutage ist der Leuchtturm nur noch eine Attrappe bzw. ein Museum, denn das Leuchtfeuer steuert ein kleiner solarbetriebener Kasten hinter dem Leuchtturm. Die Aussicht von hier oben war einfach toll. Man blickte über die tolle hügelige Landschaft und auf das Meer. Als die nächsten Leute kamen, stiegen wir wieder hinab und gingen ins Leuchtturm-Café. Da es immer noch recht frisch war, saßen wir drinnen am Fenster mit Blick auf den hübschen Leuchtturm und das Meer. Chris holte uns leckeren Kaffee und frische selbstgemachte Scones mit Sahne und Marmelade.

  • Cape Otway Lighthouse, Cape Otway, Victoria, Australien
  • Cape Otway Lighthouse, Cape Otway, Victoria, Australien
  • Cape Otway Lighthouse, Cape Otway, Victoria, Australien
  • Tolle Aussicht auf die Küste, Cape Otway Lighthouse, Cape Otway, Victoria, Australien

Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Apollo Bay. Unterwegs sahen wir einige Autos am Straßenrand stehen und Menschen mit dem Blick nach oben gerichtet herumlaufen. Okay, da war ein Koala im Baum. Wir fuhren den Bert links ran und liefen ebenfalls nach oben schauend auf den Baum zu. Dort saß etwas versteckt ein Koala auf einem Ast. Als wir näher heran kamen und besser gucken konnten, sahen wir verzückt, dass es sogar zwei Koalas waren. Das Kleine kuschelte sich an seine Mama und war darum erst auf den zweiten Blick sichtbar. Anfangs kletterte Chris eine Böschung hinauf, damit er die zwei besser fotografieren konnte. Ich ging auf die andere Straßenseite und sah sie von dort aus richtig gut. Also holte ich Chris und wir bauten auch noch das Stativ auf. Die zwei waren so knuffig und die ersten Koalas, die wir relativ gut sehen konnten. Wir waren hin und weg und blieben ziemlich lange bei den Beiden. Als allerletzte verließen wir die zwei, die jetzt hoffentlich wieder unbemerkt weiter futtern konnten. Es war ein unerwartetes wunderschönes Erlebnis.

  • Fahrt durch den Eukalyptuswald, Cape Otway, Victoria, Australien
  • Rosakakadu (Eolophus roseicapilla), Cape Otway, Victoria, Australien
  • Koala mit Jungtier (Phascolarctos cinereus), Cape Otway, Victoria, Australien
  • Koala mit Jungtier (Phascolarctos cinereus), Cape Otway, Victoria, Australien

Als wir an der Hauptstraße aus dem Wald heraus kamen gab es einen Aussichtspunkt. Hier hielten wir an, einerseits wegen der schönen Aussicht über das hügelige Land und andererseits wegen der Eukalyptusbäume am Straßenrand, denn hier lebten drei Koalas, die man relativ gut betrachten konnte, zumindest wie sie zusammengerollt schliefen.
In Apollo Bay kauften wir Wasser ein und Chris kaufte in einer Brauerei Bier und Cidre. Danach fuhren wir durch den Regenwald. Die Fahrt war unbeschreiblich schön. Überall sattes Grün und Baumfarne. Die Straße ging relativ schmal und in vielen Kurven durch den Wald. Das war einfach klasse. Zuerst fuhren wir zu den Hopetoun Falls. Ein kurzer Weg über eine Treppe führte uns durch den Regenwald zu dem schönen Wasserfall, der über eine Felsenkante stürzte. Baumfarne wuchsen hier und einige Baumstämme blockierten den Fluss. Ich blieb auf der Aussichtsplattform und Chris ging etwas näher an den Wasserfall heran. Vögel zwitscherten um uns herum. Es schien fast so als ob sie uns beobachteten.

  • Fahrt durch den Regenwald, Victoria, Australien
  • Hopetoun Falls, Victoria, Australien
  • Hopetoun Falls, Victoria, Australien
  • Hopetoun Falls, Victoria, Australien

Danach fuhren wir zu dem Beauchamp Wasserfall. Hier auf dem Parkplatz darf auch gecampt werden. So standen schon einige Zelte wie auch der eine oder andere Camper. Wir suchten uns einen schönen geraden Platz und stellten unseren Bert in Position. Dann gab es erst einmal unser Mittagessen. In Apollo Bay hatten wir einen schönen Fischladen entdeckt und natürlich beim Anblick des frischen Hummers nicht nein sagen können. So ließen wir ihn uns jetzt mit einem Gläschen Sekt schmecken.
Der Weg zu dem Wasserfall war etwas länger und mit 1,5 Stunden hin und zurück angegeben. Dafür führte er wieder durch schönen Zauberwald mit vielen Bäumen, Büschen und Baumfarnen. Auch der Wasserfall ist etwas Besonderes wie er über ein paar Felsvorsprünge in den tollen Pool stürzt, der von vielen Moosen und Farnen umgeben ist. Wir brauchten zwei Stunden mit Fotografieren.
Zurück auf der Campsite tranken wir den Rest Sekt und aßen Erdbeeren dazu. Schwarze Kakadus flogen umher und kreischten. So langsam füllte sich der Parkplatz mit zig Campern voll mit jungen Leuten und Hunden. Es war ganz schön was los. Solange die Sonne noch da war, war es einigermaßen warm, aber dann kühlte es heftig ab, so dass wir später zwar noch draußen grillten, aber bei 9 Grad dick eingemummelt drinnen aßen.

  • Chris auf dem Weg zu den Beauchamp Falls, Victoria, Australien
  • Beauchamp Falls, Victoria, Australien
  • Beauchamp Falls, Victoria, Australien
  • Park- und Campingplatz, Beauchamp Falls, Victoria, Australien

Sonntag, 15.03.2020

Die ganze Nacht hatte es sanft geregnet und wir dachten beim Aufwachen an die armen zeltenden Jugendlichen und waren wieder einmal sehr froh um unseren Bert. Um 7.00 Uhr standen wir langsam auf und frühstückten. Als wir abfuhren hatte es zum Glück aufgehört zu regnen, dafür sah der Regenwald noch schöner aus. Durch das Wasser dampfte es fast und überall fielen die Tropfen. Wir nahmen wieder die enge kurvige Straße und genossen die Fahrt bis Apollo Bay. Dort kauften wir wieder in den tollen Fischladen ein.
Noch einmal fuhren wir bis zum Abzweig Cape Otway Leuchtturm, die Stecke war einfach zu schön und fast am Abzweig war die schöne Aussicht mit den Koala-Eukalyptusbäumen. Mittlerweile schien die Sonne und die Landschaft sah einfach toll aus vor allem mit der Regenfront. Natürlich waren auch die Koalas noch da und futterten sich fleißig durch die Eukalyptusblätter. Wieder entdeckten wir die drei knuffigen Kerle, die uns wie immer in ihren Bann zogen. Chris wollte unbedingt noch einmal zu der kleinen Familie von gestern, aber natürlich hatte die Mutter längst den Platz gewechselt. Das war sicher aufregend genug für ihr Junges am Vortag gewesen.
Von Apollo Bay führte die Straße wieder am Meer entlang und machte ihrem Namen als Great Ocean Road alle Ehre. Tolle Buchten mit schönen felsigen Sandstränden lagen vor uns. Es gefiel uns so gut, dass wir sogar noch einmal umdrehten und die Straße zurück bis Apollo Bay fuhren. Die Sonne lachte vom Himmel und es war einfach schön.

  • Fahrt durch den Regenwald, Victoria, Australien
  • Fahrt durch den Regenwald, Victoria, Australien
  • Aussichtspunkt an der Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Koala (Phascolarctos cinereus), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Koala futtert Eukalyptusblätter (Phascolarctos cinereus), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Fahrt durch einen Eukalyptuswald, Victoria, Australien
  • Strand an der Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Unterwegs auf der Great Ocean Road, Victoria, Australien

In Kennet River sahen wir einen netten kleinen Campingplatz. Während wir noch überlegten hier zu bleiben, schauten wir uns etwas um. In den Bäumen lärmten Papageien, die mit Körnerfutter aus dem Kiosk gefüttert wurden. Sie machten ein Spektakel und flogen den Leuten auf die Hände und den Kopf. Schon das war einfach klasse. In den Papageienbäumen entdeckten wir auch noch zwei Koalas. Das alleine reichte, dass wir spontan beschlossen hier zu bleiben. Wir checkten auf der Campsite ein. Danach fuhren wir auf den Berg hinauf, wo man weitere Koalas in den Eukalyptusbäumen entdecken kann. Leider waren die Bäume extrem hoch und somit die Koalas weit weg, aber ich entdeckte den einen oder anderen. Mittlerweile hatte ich irgendwie ein Auge für die Tiere entwickelt und sah sogar weit entfernte Koalas als dicke Kugeln in den Bäumen.
Zurück auf der Campsite aßen wir frische Austern mit einem Gläschen Conawarra Brut Chardonnay von 2016, der einfach genial schmeckte. Danach gingen wir noch mal zu den Papageien und hatten viel Spaß mit den witzigen Gesellen. Chris hatte auch Futter gekauft und so kletterten sie auch auf uns herum.

  • Königssittich (Alisterus scapularis), Kennett River, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Chris hat nicht nur einen Vogel
  • Gelbhaubenkakadu (Cacatua galerita), Kennett River, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Königssittich (Alisterus scapularis), Kennett River, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Koala (Phascolarctos cinereus), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Koala (Phascolarctos cinereus), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Königssittich (Alisterus scapularis), Kennett River, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Königssittich (Alisterus scapularis), Kennett River, Great Ocean Road, Victoria, Australien

Da es später Nachmittag war, fuhren wir noch einmal am Meer entlang bis zu einem Aussichtspunkt, doch leider zog es immer mehr zu. Also beschlossen wir auf die Campsite zurückzufahren und dort gemütlich den Tag ausklingen zu lassen. Auf der Campsite zeigte ein Nachbar Chris einen jungen Koala im Baum. Bei näherer Betrachtung entdeckte ich, dass in dem Baum zwei weitere Koalas saßen, aber viel weiter oben. Der Kleine kam sogar noch etwas runter und schaute uns an. Chris baute schnell sein Stativ auf. Wir waren völlig entzückt von dem Kleinen. Als es dunkel wurde stritten sich die zwei anderen Koalas. Das waren vielleicht Geräusche, da konnte es einem schon anders werden. Nie hätten wir vermutet, dass diese netten Gesellen solche Laute von sich geben können. Unser Kleiner kletterte ängstlich vom Baum und verließ die Gefahrenzone. Wir sahen, wie er als dunkler Schatten an uns vorbei lief und schnell einen anderen Baum erklomm.

  • Kennett River Holiday Park, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Koala (Phascolarctos cinereus), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Unser Nachbar von nebenan
  • Jägerliest (Dacelo novaeguineae), Lachender Hans,  Great Ocean Road, Victoria, Australien

Am Abend telefonierten wir noch mit unseren Müttern. Das Corona Virus hatte Italien fest im Griff, eine Ausgangssperre wurde in Norditalien verhängt und so viele Menschen starben Nacht für Nacht. Doch noch mehr Gänsehaut bekamen wir als wir hörten, dass die Italiener auf ihren Balkonen standen und sangen, um den anderen Menschen Mut zu machen. Das ging uns im weit entfernten Australien tief unter die Haut. Mittlerweile breitete sich das Virus aber auch in den umliegenden Staaten wie Spanien, Frankreich und auch Deutschland immer weiter aus. Alles schloss und wir sahen unserer Heimreise mit Bange entgegen. Doch noch standen die Flüge und so hofften wir auf ein Happy End.

Übernachtung:Kennett River Holiday Park, 38$

Montag, 16.03.2020

Mit rasenden Kopfschmerzen wachte ich an diesem Morgen auf. Ich schluckte schnell eine Schmerztablette und wir fuhren sofort los, denn wir wollten den Sonnenaufgang über dem Meer fotografieren. Leider war die Strecke in Richtung Apollo Bay sehr kurvig, was nicht gerade zu einer schnellen Linderung beitrug. Dummer weise ging die Sonne auch noch an ganz anderer Stelle auf als gedacht und so funktionierte unser ganzer Plan an dem schönen Aussichtspunkt nicht, denn die Sonne würde hier nicht über dem Meer aufgehen. So suchten wir weiter nach einer schönen Stelle und fanden sie auch mit tollen Felsen im Meer. Nur leider war die Dämmerung schon vorbei. Schön war es trotzdem, vor allem weil sich so langsam mein Kopf beruhigte und ich wieder klarer denken konnte. In Apollo Bay holten wir uns frischen Kaffee und zwei vielgepriesene Scallop Pies. Wir fuhren zurück ans Meer und genossen unser Frühstück. Die Pies waren vorzüglich. Chris ließ auch noch an der schönen Küste die Drohne fliegen und so sahen wir noch ein wenig mehr, als nur von der Straße aus.

  • Dämmerung über dem Meer, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Dämmerung über dem Meer, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Chris fotografiert begeistert am Strand, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang über dem Meer, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Kaffeepause am Meer, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Great Ocean Road, Victoria, Australien

In Kennett River gingen wir noch einmal zu den Papageien, die wir mit dem Futter betörten und die wie Kletten an uns hingen. Chris hatte sogar im Gegensatz zu gestern 4 Papageien auf sich sitzen. Das war noch einmal so richtig schön. Hier lernten wir eine junge Südtirolerin kennen, die auch demnächst nach zwei Jahren Auszeit wieder nach Hause wollte und das zusammen mit ihrem in Australien adoptierten Hund. Wir quatschten eine Zeitlang und tauschten unser Wissen zu der Pandemie aus. Sie sah alles noch viel lockerer als wir und dabei kam man nicht mehr so ohne weiteres in Italien rein und sie wollte über Österreich mit dem Zug über die Grenze. Wir verabschiedeten uns und wünschten ihr alles Gute. Zu gerne hätten wir gewusst, ob sie es geschafft hat. Wir fuhren noch einmal die Gravelroad auf den Berg hinauf. Wieder entdeckte ich zwei Koalas sehr hoch in den Bäumen.

  • Purpurhuhn (Porphyrio porphyrio), Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Königssittich (Alisterus scapularis), Kennett River, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Da hat man mit dem Tele keinen Vorteil
  • Aller guten Dinge sind vier

Unser Weg führte uns weiter die Great Ocean Road entlang. Es war einfach klasse mit tollen Ausblicken auf das Meer, eine tolle Küste und schöne Buchten. Chris flog mehrfach an besonders schönen Küstenlinien.
Auch am Cumberland Beach hielten wir. Ganz alleine lief ich an den Strand, während Chris wieder die Drohne startete. Es war klasse. Die Wellen rauschten und umspülten meine Füße. Die Sonne lachte durch die Wolken vom Himmel und meine Spuren im Sand waren weit und breit die einzigen. Ich lief bis zum Fluss, der hier seicht und träge ins Meer plätscherte und wieder zurück. Leider ist auch die schönste Strecke irgendwann vorbei und so erreichten wir mittags das Eingangs- bzw. Ausgangstor der Great Ocean Road. Ein wirklich schöner Küstenabschnitt lag jetzt hinter uns. Viel zu schnell war die Zeit vergangen. Kurz darauf hielten wir an einer netten Bucht an und genossen unseren Hummer in der Sonne mit Blick auf das Meer.

  • Wilder Strand an der Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Wilder Strand an der Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Wilder Strand an der Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Wilde Küste an der Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Wilde Küste an der Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Wilde Küste an der Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Wilde Küste an der Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Cumberland River Beach, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Cumberland River Beach, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Cumberland River Beach, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Aussicht von Teddys Lookout , Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Lorne Pier, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Lorne, Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Anfang oder Ende der 243 km langen Great Ocean Road, Victoria, Australien
  • Hummer zu Mittag

Wir fuhren bis Aireys Inlet, wo wir uns das „Split Point Lighthouse“ anschauten, das 1891 von den Briten erbaut wurde. Von hier aus hat man Aussicht auf den Eagle Rock und den Table Rock, sowie die Strände der Umgebung. Nach dem netten Spaziergang checkten wir auf der Campsite ein. Die Besitzer waren super nett und sehr bemüht. Aber als wir sagten, dass wir aus Deutschland kommen, wurden wir zum ersten Mal gefragt, wie lange wir schon im Land sind. Als wir 4 Wochen antworteten, war alles gut. Sie hatten hier auch wieder zahme Papageien, die vor allem der Besitzer mit Körnern fütterte. Besonders ein Gelbhaubenkakadu war total nett. Sie erzählten uns auch, dass über Canberra und Victoria der Ausnahmezustand verhängt wurde. So rückte das Virus wieder etwas näher und wir hatten ein flaues Gefühl, zumal wir gerade mitten in Victoria waren.
Wir hielten uns nicht lange auf der Campsite auf und fuhren an den Strand vom Lorne - Queenscliff Coastal Reserve. Dort ließen wir unseren Bert auf dem Parkplatz stehen und liefen am Pinkala Creek vorbei zum Strand vor. Wir wollten den Kopf etwas frei bekommen und was ist besser als ein langer Spaziergang am Strand. Als wir am Meer standen und die Wellen betrachteten, entdeckte ich auf einmal etwas im Meer. Schnell machte ich Chris aufmerksam. Unsere ersten Delphine spielten in der Bucht. Sie sprangen aus dem Wasser und machten sogar Drehungen. Ich bereute es total, das Fernglas nicht mitgenommen zu haben, aber auch mit dem bloßen Auge, waren sie gut zu erkennen. Als sie unseren Augen entschwunden waren, liefen wir noch etwas weiter und kehrten dann auf den Parkplatz zurück. Hier grillten wir lecker Shrimps und warteten auf den Sonnenuntergang. Kurz bevor die Sonne hinter den Hügel verschwand waren wir zurück am Meer. Hohe Wellen und viel Wind ließen Gischt aufsteigen, was für einen Nebeleffekt sorgte. Es sah richtig cool aus und das obwohl wir gar nichts erwartet hatten.
Zurück auf der Campsite nutzten wir den milden Abend und saßen noch entspannt bei einem Glas Wein draußen.

  • Eagle Rock Lookout, Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien
  • Split Point Lighthouse, Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien
  • Split Point Lighthouse, Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien
  • Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien
  • Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien
  • Abendessen mit Aussicht
  • Sonneuntergang über dem Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien
  • Sonneuntergang über dem Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien

Übernachtung:Aireys Inlet Holiday Park, 38$

Dienstag 17.03.2020

Früh fuhren wir zum Leuchtturm bzw. zum Eagle Rock Ausguck. Eigentlich hatte Chris vorgehabt an den Strand zu gehen und von dort aus den Eagle Rock zu fotografieren. Das geht jedoch nur bei Ebbe und die hatten wir noch nicht. Ganz im Gegenteil heftige Wellen preschten auf den Strand, so dass er nie trocken zum Felsen gekommen wäre. Also blieben wir beide oben auf den Aussichtsplattformen. Leider waren auch alle Wolken der Nacht verschwunden und nur ein paar Fusselwolken waren noch am Himmel. Es wurde also wieder ein fast glatter Sonnenaufgang. Besonders schön war jedoch als das erste Licht den Leuchtturm traf und ihn warm anstrahlte. Als Chris wieder zu mir kam, wollten wir eigentlich in ein kleines Kaffee gehen, aber das würde erst 9.30 Uhr öffnen. Das war uns viel zu spät, also fuhren wir zur Campsite zurück, wo wir ganz gemütlich bei laufender Heizung frühstückten. Es war nämlich richtig kühl am Morgen und wir dementsprechend durchgefroren.

  • Morgendämmerung über dem Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien
  • Morgendämmerung über dem Eagle Rock, Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien
  • Morgendämmerung über dem Eagle Rock, Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien
  • Split Point Lighthouse, Lorne - Queenscliff Coastal Reserve, Aireys Inlet, Victoria, Australien

Wir fuhren weiter am Meer entlang. Unterwegs stoppten wir an der Great Ocean Road Chocolaterie & Ice Creamery. Alleine der Parkplatz war schon riesig, aber es war nur sehr wenig los. Am Eingang zum Verkauf war sogar ein Desinfektionsmittelspender angebracht. Das nutzten wir gleich aus und gingen dann in den Raum. Der war einfach riesig! Hier war schon alles auf Ostern eingestellt. So viele verschiedene und vor allem bunte Schokoladen hatte ich noch nie gesehen. Die Osterhasen waren hier Kängurus. Es war wirklich beeindruckend. Wir suchten uns ein paar Spezialitäten aus und Chris brauchte unbedingt noch ein Eis, das wir draußen in der Sonne verspeisten.

  • Great Ocean Road Chocolaterie & Ice Creamery, Victoria, Australien
  • Great Ocean Road Chocolaterie & Ice Creamery, Victoria, Australien
  • Great Ocean Road Chocolaterie & Ice Creamery, Victoria, Australien
  • super leckeres Eis

Am Bells Beach bei Torquay hielten wir erneut. Hier werden die Wellen bis zu 5 Meter hoch und dadurch ist der Strand besonders bei Surfern beliebt. Wir schauten uns die Aussichtspunkte an und spazierten etwas am Strand entlang. Weiter ging die Fahrt zum Point Impossible, zu dem leider eine 1,8 km lange Wellblechpiste führte. Für Wellblech war unser Bert gar nicht gemacht. Es schüttelte uns furchtbar durch und so kam einem die kurze Strecke noch viel länger vor. Ich lief am Strand und über das Flussbett wieder zurück zu einem anderen Parkplatz, zu dem Chris schon unseren Bert fuhr und mir dann entgegen kam. Es war schon nett hier, aber wir hatten schon schönere Flecken gesehen. So verweilten wir nicht lange und fuhren wieder weiter. Schon hatten wir die Ränder Melbournes erreicht. Chris steuerte Bert nach Williamstown, wo wir eine schöne Aussicht auf die Skyline von Melbourne hatten. Ein schöner Pier im Jachthafen führte uns aufs Meer hinaus und wir genossen die Aussicht.

  • Bells Beach, Victoria, Australien
  • Torquay Surf Beach, Victoria, Australien
  • Torquay Surf Beach, Victoria, Australien
  • Point Impossible, Thompson Creek, Victoria, Australien
  • Erste Aussicht auf Melbourne, Williamstown, Victoria, Australien
  • Yachthafen von Williamstown, Victoria, Australien
  • Yachthafen von Williamstown, Victoria, Australien
  • Yachthafen von Williamstown, Victoria, Australien

Danach fuhren wir zu Maui und tauschten mal wieder unsere Bettwäsche und die Handtücher aus. Hier war alles wieder größer und unpersönlicher, aber wir bekamen alles, was wir brauchten. Am Stadtrand gingen wir noch in einen großen Coles Markt zum Einkaufen. Hier traf uns wieder einmal die volle Wucht der Katastrophe. Es gab natürlich kein Toilettenpapier oder Zewa, aber es fehlte auch Milch, Konserven, Nudeln. Selbst der Fleischstand war wie leergefegt. Da wurde uns schon angst und bange. Zum Glück gab es noch Fisch, trösteten wir uns und in einem kleinen Markt nebenan fanden wir auch noch Milch. Jetzt war der Tag fast gerettet, aber ein komisches Gefühl im Magen blieb.

  • Leere Regale in Melbourne, Victoria, Australien
  • Leere Regale in Melbourne, Victoria, Australien
  • Auch in der Metzgerei ist nichts zu holen, Melbourne, Victoria, Australien
  • Fahrt ins Herz von Melbourne, Victoria, Australien

Da man auch vom St Kilda Pier eine schöne Aussicht auf die Stadt haben sollte, wollten wir dorthin fahren und Chris fädelte sich in den Verkehr der Stadt ein. Irgendwann übersah er eine Ausfahrt und wollte schnell noch abbiegen und das wäre fast schief gegangen, denn im toten Winkel war ein anderer Fahrer der laut hupend seinen Wagen gerade noch zur Seite riss. Sehr vorsichtig fuhren wir weiter und kamen gut und vor allem ohne Unfall am St Kilda Beach an. Dieser Strand ist Melbournes berühmtester Strand. Er ist 700 m lang und meistens voller Sonnenanbeter. So auch an diesem Nachmittag. Wir hatten uns einen Parkplatz nahe dem Pier gesucht und erkundeten von hier aus den Strand. Doch zuerst liefen wir den langen Pier entlang. Hier hat es auch eine Kolonie Zwergpinguine und jeden Abend findet eine Pinguinparade statt, aber auf Grund von Covid-19 war diese Attraktion gestrichen. Wir hofften, dass dadurch etwas weniger Touristen abends auf den Pier herumliefen. Wir wanderten jedenfalls bis zum Restaurant vor und weiter über den privaten Bootssteg des Jachthafens, der für die Besucher zu bestimmten Zeiten geöffnet hatte.
Beim Einkaufen hatten wir uns noch Sushi mitgenommen, das wir nach unserer Erkundungstour auf einer Bank in der Sonne verspeisten. Dann wanderten wir am Strand entlang. Der war total voll. Auch Chris sprang kurz ins Wasser, mir war es zu frisch. So legte ich mich lieber in die wärmenden Sonnenstrahlen und schaute ihm zu. Neben uns lag eine junge Deutsche, die stundenlang telefonierte. Auch später trafen wir sie wieder und sie telefonierte noch immer.
Zum Sonnenuntergang wanderten wir den Pier vor, bis wir eine schöne Aussicht auf die Skyline hatten. Leider waren fast zu viele Menschen unterwegs und wir fühlten uns gar nicht richtig wohl. Dafür hatten ein paar Jugendliche umso mehr Spaß. Ein Junge hustete theatralisch und seine Freunde fanden das ganz lustig. Wir fragten uns nur, wie man so unreif sein konnte, zumal daheim die Leute starben. Schön war jedoch, dass wir wieder die Pinguine hörten, die nach einem langen Tag im Meer zurückkamen.
Wir blieben bis das Blau der blauen Stunde schwarz wurde und fuhren dann zu unserer Campsite, die Chris vorab reserviert hatte. Hier grillten wir noch unseren Fisch und tranken ein Glas Sauvignon Blanc dazu. Wir lernten noch einen deutschsprechenden Engländer kennen, der jetzt in Belgien lebt und hier für 9 Wochen Urlaub macht. Während wir uns innerlich schon auf eine frühere Abreise einstellten, wollte er weitere 5 Wochen reisen. Wir wünschten ihm Glück.

  • St Kilda Pier, Melbourne, Victoria, Australien
  • Aussicht auf die Skyline von Melbourne, Victoria, Australien
  • Andrea am St Kilda Beach, Melbourne, Victoria, Australien
  • St Kilda Yachhafen, Melbourne, Victoria, Australien
  • St Kilda Pier Kiosk, Melbourne, Victoria, Australien
  • Skyline von Melbourne, Victoria, Australien
  • Blaue Stunde über der Skyline von Melbourne, Victoria, Australien
  • Blaue Stunde über der Skyline von Melbourne, Victoria, Australien

Übernachtung: Discovery Parks Melbourne, 49$

Mittwoch, 18.03.2020

Sehr früh fuhren wir in die Stadt hinein, wo wir am Yarra River den Sonnenaufgang fotografieren wollten. Wir parkten unseren Camper an einem Park, wo wir noch bis 7.00 Uhr kostenlos stehen durften und liefen dann zur Brücke vor. Es war ziemlich bewölkt und wurde ein super schöner Sonnenaufgang, nur leider auf der falschen Seite. Doch etwas Glück hatten wir auch noch, denn die rosa Wolken gingen bis auf unsere Seite und dazu kam noch das erste Licht auf den Hochhäusern. Also waren wir trotzdem sehr zufrieden. Auf dem Rückweg holten wir uns noch einen frischen Kaffee, der war absolut lecker und das nicht nur, weil ich ihn dringend nötig hatte, sondern er schmeckte voll aromatisch und richtig gut. Während wir unserem Kaffee tranken, fuhren wir noch einmal zum St Kilda Pier. War es gerade noch sehr bewölkt, da die Sonne in einer Regenfront untergeschlüpft war, kam sie jetzt wieder heraus und verzauberte die Landschaft. Tiefschwarze Wolken hingen über dem Pier Restaurant, das vom warmen Morgenlicht beschienen wurde. Das sah einfach fantastisch aus. Auch die Skyline war richtig schön im Licht und dahinter türmten sich die Wolken auf. Außerdem waren so früh am Morgen kaum Menschen da und wir hatten unsere Ruhe. Chris fragte sogar noch einen Mann, der von den Jachten kam, um so durften wir auf den Jachtpier um ein paar Bilder zu machen.

  • Dämmerung über dem Yarra River, Melbourne, Victoria, Australien
  • Dämmerung über Melbourne, Victoria, Australien
  • Dämmerung über dem Yarra River, Melbourne, Victoria, Australien
  • Morgenlicht auf dem Yarra River, Melbourne, Victoria, Australien
  •  Skyline von Melbourne, Victoria, Australien
  • St Kilda Pier Kiosk, Melbourne, Victoria, Australien
  • St Kilda Yachhafen, Melbourne, Victoria, Australien
  • St Kilda Yachhafen, Melbourne, Victoria, Australien

Im Anschluss fuhren wir zum Dandy Street Beach, der südlich von Melbourne in Brighton liegt. Die Attraktion hier sind die bunten Badehäuschen, von denen das erste schon 1862 gebaut wurde. Wind und Wasser zerstörten sie jedoch. Heutzutage gibt es 82 denkmalgeschützte Häuschen, die liebevoll in den schönsten Farben gestrichen sind. Geht man noch etwas weiter bis zu den letzten Häusern, hat man auch noch einen tollen Blick auf die Skyline von Melbourne und die Badehäuschen. Leider war es sehr bewölkt, aber trotzdem richtig eindrucksvoll besonders da die Farben so schön waren. Einige der Hütten waren auch richtig toll bemalt, so dass wir immer wieder Bilder machen mussten. Besonders gut gefiel uns ein großer Delphin und ein VW Bus an dem Life is a Beach stand.
Zu gerne hätten wir mehr Zeit in der tollen Stadt verbracht, aber wir waren durch die Horrormeldungen über Covid-19 in Europa und das Ansteigen der Fälle in Australien so beunruhigt, dass wir beschlossen, nicht mehr Zeit in den Städten zu verbringen als nötig und so fuhren wir schweren Herzens weiter.

  • Brighton Bathing Boxes am Brighton Beach, Melbourne, Victoria, Australien
  • Brighton Bathing Boxes am Brighton Beach, Melbourne, Victoria, Australien
  • Cooler VW Bus, Brighton Bathing Boxes am Brighton Beach, Melbourne, Victoria, Australien
  • Servus Melbourne, Victoria, Australien

Am späten Vormittag fuhren wir weiter durch unzählige Orte bis zum Ende der Mornington Peninsula bei Portsea. Unterwegs schauten wir uns die verschiedenen Strände an. Es war gerade Ebbe. Wir spazierten am Strand entlang wo sich die London Bridge befindet und liefen über die Felsen am Meer. Überall war Seegras und andere Meerespflanzen. Es sah echt klasse aus, wie die Klippen freilagen mit kleinen Gezeitenpools. Erst am Ende der Felsen brachen sich die Wellen. Das Meer war wirklich weit draußen. Auch wenn es stark bewölkt war, sah es klasse aus und wir verbrachten sehr viel Zeit hier. Leider war die London Bridge etwas eingestürzt, aber noch immer sehr beeindruckend. Am Ende des Strandes waren Felsen und in ihnen ein kleiner Durchgang, der von den Surfern genutzt wurde. Durch ihn wäre man zum Sierra Nevada Rock gelangt, aber wegen des Wetters sahen wir davon ab und kehrten hier um.
Danach fuhren wir zum Back Beach, um uns den Sphinx Rock anzuschauen. Wir parkten am Sorrento Surf Life Saving Club und liefen von dort aus an den Strand. Aus der Ferne sahen wir wirklich eine Sphinx, die auf das Meer hinaus schaut. Je näher wir jedoch kamen, desto mehr wurde sie zu einem großen Felsen, der aus dem Strand ragte. Als wir die Sphinx umrundeten, trafen wir auf einen einzelnen Mann, der von der anderen Seite den Felsen umrundete. Wir sprachen kurz miteinander und lernten so Reiner kennen, der viele Jahre hier in Australien gelebt hat, seine Frau Marjorie hier kennenlernte und nun hier ein Ferienhaus hat. Er kannte natürlich die Gegend bestens und gab uns viele nützliche Tipps. Vor lauter Ratschen vergas er jedoch glatt seine Frau, die am Strand auf ihn wartete. Wir gingen noch gemeinsam zum Coppins Lookout hinauf und hatten einen tollen Rundumblick. Es war richtig nett mit den Beiden wir ratschten viel und die Zeit verging. Gemeinsam fuhren wir noch zu einem schönen Strand in der Nähe. Dann meinte Reiner, ob wir Kängurus mögen und gerne welche sehen würden. Da waren wir sofort dabei. Wir fuhren zu ihrem Haus und stellten dort Bert ab.

  • Back Beach, Port Sea, Victoria, Australien
  • London Bridge, Back Beach, Port Sea, Victoria, Australien
  • Sphinx Rock, Back Beach, Port Sea, Victoria, Australien
  • Back Beach, Port Sea, Victoria, Australien
  • Chris am Back Beach, Port Sea, Victoria, Australien
  • Back Beach, Port Sea, Victoria, Australien
  • Back Beach, Port Sea, Victoria, Australien
  • Treppe zum Coppins Lookout, Back Beach, Port Sea, Victoria, Australien

Danach fuhren wir mit seinem Auto zu einem Gelände mit Gras und Büschen, wo wir uns auf die Suche nach den Kängurus begaben. Gleich am Anfang sahen wir eine Mutter mit Jungtier im saftigen Grün und waren davon schon absolut begeistert. Danach sahen wir nichts mehr, waren aber total zufrieden. Reiner setzte sich auf einen Holzzaun und wartete, während wir etwas spazieren gingen. Jetzt kamen irgendwie von überall Kängurus auf uns zu und hoppelten von allen Seiten an uns vorbei und auf Reiner zu. Der saß noch immer am gleichen Platz umgeben von mindestens 60 Kängurus, die hier das frische Gras fraßen. Wir gesellten uns wieder zu ihm und es war einfach nur toll. Ein junges Männchen poste sogar für mich. Hier gab es nur die Tiere und die friedliche Stille. Dieser Platz war einfach einzigartig und ließ uns die Probleme der Welt für kurze Zeit vergessen.
Als es langsam dunkler wurde fuhren wir zurück zum Haus der Beiden nach Rye. Wir durften in ihrer Einfahrt stehen bleiben und Reiner ließ die Garage auf, in der wir eine eigenen Dusche und eine Toilette hatten. Wir scherzten noch wegen dem Toilettenpapier, was schon fast zu einem Running Gag wurde. Später grillten wir Fisch. Marjorie machte leckere Kartoffeln und Kürbis mit einem richtig feinen Salat. Wir verbrachten mit den beiden einen super schönen sorgenfreien Abend bei leckerem Wein und guten Gesprächen.

  • Marjorie und Andrea auf der Suche nach Kängurus
  • Graues Riesenkänguru, Victoria, Australien
  • Graues Riesenkänguru, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Victoria, Australien
  • Unser Übernachtungsplatz bei Reiner & Marjorie

Übernachtung: Reiner & Marjorie, Rye

Donnerstag, 19.03.2020

Um 8.00 Uhr frühstückten wir bei den Beiden. Marjorie machte uns einen super leckeren Cappuccino, durch den der Morgen gleich gerettet war. Danach verabschiedeten wir uns von den Beiden und fuhren zu den Peninsula Hot Springs, einem super schön angelegten Thermalbad. Hier gibt es verschiedenste kleine Becken mit unterschiedlichen Temperaturen von 35-42 Grad. Reiner hatte uns geraten zuerst in den Hilltop Pool zu gehen, da es hier immer sehr voll ist und so wanderten wir, gleich nachdem wir dort waren, auf den Hügel hinauf und hatten Glück, dass gerade zwei Plätze frei wurden. Zum Glück war es auch bewölkt, denn wir hatten die Sonnencreme vergessen und saßen hier unter freiem Himmel. Das war echt toll. Angestellte liefen immer wieder umher und desinfizierten die Geländer, auch ein Zeichen von Corona, aber wir fanden das toll, denn es gab einem ein gutes Gefühl. Wir blieben in den verschiedenen Pools bis 13.00 Uhr, dann reichte es uns, wir duschten und gingen zurück zu unserem Camper. Hier aßen wir erst einmal Mittag, denn nach so einem Bademorgen waren wir richtig hungrig. Der Parkplatz war mittlerweile voll.

  • Hilltop Pool, Peninsula Hot Springs, Fingal, Victoria, Australien
  • Peninsula Hot Springs, Fingal, Victoria, Australien
  • Andrea in einem heißen Pool, Peninsula Hot Springs, Fingal, Victoria, Australien
  • Andrea in einem heißen Pool, Peninsula Hot Springs, Fingal, Victoria, Australien

Frisch gestärkt schauten wir uns noch ein paar weitere Aussichtspunkte an. Es war sehr bewölkt und grau, aber dafür warm. So fuhren wir zum Jubilee Point, zum St. Paul Lookout, zum Rock Pool und dem Eye of Blairgowie, wo einige Leute in den großen Rockpools badeten. Wir schauten uns auch noch den Dragons Head und den Lizard Head Rock an. Leider lag hier sehr viel Seegras, eigentlich schon Tonnen davon herum und verschandelten den Strand.
Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zu den Kängurus, denn der Platz hatte uns so gut gefallen und uns so gut getan, dass es uns hierher zog. Zum ersten Mal fiel uns auf, dass so gut wie kein Flieger mehr am Himmel zu sehen war. Singapur Airline und auch Quantas hatten beschlossen ab Morgen, ihre Flotten am Boden zu lassen. Heute hatte Australien ein Reiseverbot fürs Ausland verhängt und verkündet, dass alle Einreisenden eine zwei wöchige Quarantäne machen müssen. Auch durften keine Veranstaltungen mit mehr als 100 Menschen in einem geschlossenen Raum mehr stattfinden. Außerdem wurden alle Australier aufgerufen, unverzüglich nach Hause zurückzukehren. Wir versuchten uns schon fast verzweifelt im Auswärtigen Amt zu registrieren. Das hatte Chris schon den ganzen Morgen im Thermalbad vergeblich versucht. Da kamen die Kängurus gerade recht, denn wieder lenkten sie uns ab. Heute waren zwar nicht so viele Tiere da und es war auch irgendwie schwerer sie zu fotografieren, aber diese Stille und der Frieden hier, waren für uns wie Balsam für die Seelen. Wir trafen noch auf eine Frau mit ihrem Sohn, die uns fragte, ob wir hier schlafen wollen. Eigentlich darf man ja nicht sagten wir. Daraufhin meinte sie, dass es hier doch niemanden interessiere. Den Anstoß hatten wir gebraucht und so blieben wir in dem kleinen Paradies. Wir grillten unseren Fisch und saßen noch bis spät abends draußen bei 29 Grad. Um uns herum fraßen die Kängurus und es war einfach unbeschreiblich schön.

  • Rock Pool, Blairgowrie, Victoria, Australien
  • Wieder zurück bei den Kängurus
  • Graue Riesenkängurus, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Victoria, Australien
  • Graues Riesenkänguru mit Joey im Beutel, Victoria, Australien
  • Graues Riesenkänguru mit Joey im Beutel, Victoria, Australien
  • Heute gibt es Rose ...
  • ... zum gegrillten Fisch

Übernachtung: bei den Kängurus, kostenlos

Freitag, 20.03.2020

Schon in der Nacht waren immer wieder Kängurus um uns herum, so auch am Morgen als wir aufstanden. Während Chris den Sonnenaufgang fotografierte, machte ich Frühstück. Über Nacht hatte es merklich abgekühlt und die Kängurus waren weiter draußen im Grasland. Wenn man genau schaute, sah man unzählig viele grasend oder einfach nur liegend. Aber ein paar waren auch noch nahe bei uns und um unseren Frühstückstisch herum. Später gingen wir noch einen Weg über die Wiesen, wo wir noch ein paar Kängurus aus der Nähe sahen. Als dann zwei Ranger kamen, war es Zeit für uns zu fahren.

  • Dämmerung über dem Land der Kängurus, Victoria, Australien
  • Sonnenaufgang über dem Land der Kängurus, Victoria, Australien
  • Unser Stellplatz
  • Chris beobachtet die Kängurus
  • Graues Riesenkänguru, Victoria, Australien
  • Graues Riesenkänguru, Victoria, Australien
  • Kämpfende Graue Riesenkängurus, Victoria, Australien
  • Friedlich grasende Graue Riesenkängurus, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Victoria, Australien
  • Graues Riesenkänguru, Victoria, Australien
  • Graues Riesenkänguru, Victoria, Australien

Wie gestern schon angekündigt, hatte uns Singapur Airline den Flug von Singapur nach München storniert. Chris schrieb sofort unserem Reisebüro eine Mail und bat um Hilfe. Wir erfuhren, dass der Flug von Lufthansa ausgeführt wird und waren wieder etwas beruhigt, auch wenn wir uns fragten, wie lange die Lufthansa noch fliegen würde.
Wir fuhren zum Cape Schanck, wo wir über ein Holzstegsystem bis zum Cape hinab liefen. Die Wanderung war landschaftlich ein absolutes Highlight. Unten konnte man zu beiden Seiten an den felsigen Strand, aber auf der rechten Seite hatte man noch den fotogenen Pulpit Rock, der aus dem Meer ragte und von wilden Wellen umtost wurde. Was für ein toller Ort! Hier wäre ein feuriger Sonnenaufgang ganz sicher ein besonderes Erlebnis, aber leider war es in den letzten Tagen entweder zu bewölkt oder zu glatt.

  • Die Holztreppe für hinunter ans Cape Schanck, Victoria, Australien
  • Chris auf dem Weg zum Cape Schanck, Victoria, Australien
  • Pulpit Rock, Cape Schanck, Victoria, Australien
  • Cape Schanck Lighthouse, Victoria, Australien

Wir fuhren zurück nach Rye und holten uns Kaffee und ein paar super leckere Teilchen vom Bäcker. Endlich hatte auch die Registrierung beim Auswärtigen Amt geklappt und wir fühlten uns noch etwas besser.
Da das Wetter sehr schlecht war, es regnete und stürmte, fuhren wir an einen schönen Strand und lasen dort etwas. Dann beschlossen wir doch weiter zu fahren in Richtung Phillips Island. Leider kam das Wetter mit uns mit, aber wir hatten eh irgendwie keine Lust zu nichts.
Wir landeten auf einer kleinen Campsite bei San Remo, die wir buchten und fuhren dann über die Brücke bis zum Phillip Island Nature Park, wo wir am Woolamai Beach parkten, wohlgemerkt als einziges Auto. Witziger Weise kam jetzt genau die Sonne heraus und die Welt sah schon viel besser aus. Der Wind war zwar noch immer sehr heftig, aber wir schnappten uns unsere Regenjacken und gingen an den Strand. Nach einer langen anstrengenden Strandwanderung, wo uns der Wind nur so um die Ohren blies und leider auch das schöne Wetter wie von Zauberhand hinter dunklen Regenwolken verschwunden war, gelangten wir zu einer Treppe den Magicland Steps, die wir hinauf gingen. Oben angekommen liefen wir weiter am Cowrie Patch Beach vorbei bis wir zu unserem Ziel, den Pinnacles Lookout kamen. Dort ragen fotogene Felsen aus dem Meer und waren auch bei schlechtem Wetter eine Augenweide. Zu nah konnten wir jedoch nicht an den Rand der Klippen gehen, da der Wind einfach zu stark wehte, aber es war einfach klasse, auch wenn die Regenfront immer näher rückte. Zum Glück bekamen wir jedoch fast nichts ab. Als Belohnung kam sogar noch einmal ganz kurz die Sonne heraus und beleuchtete die Felsen. Das war total schön und es gab sogar noch einen Regenbogen. Witziger weise kamen auch noch wie aus dem Nichts zwei Geländemotorräder vorbei und beäugten uns genauso ungläubig wie wir sie, dann waren sie auch schon wieder verschwunden. Leider gab es keinen farbigen Sonnenuntergang, aber wir waren trotzdem zufrieden und liefen etwas schneller zurück, denn es war ganz schön frisch. Kurz vor dem Strand sahen wir noch drei Wallabys, das war auch richtig schön. Diese Riesenosterhasen zauberten uns wieder einmal ein Lächeln ins Gesicht und das trotz Sturm. Am Strand leuchtete die Landschaft dank einer bezaubernden Dämmerung in den schönsten Farben. Alleine schon die Holztreppe war ein tolles Motiv und so holten wir noch einmal die Kameras heraus und machten ein paar Bilder. Dann liefen wir im letzten Licht des Tages am Strand entlang zurück zu unserem einsamen Bert. Trotz des Sturms waren wir zufrieden und glücklich.
Zurück auf der Campsite gab es ein spätes Abendessen. Chris grillte uns Rinderfilet und Kürbis, wozu wir uns einen guten Shiraz „The Beast“ der Hentley Farm schmecken ließen.

  • San Remo Holiday Park, San Remo, Australien
  • Woolamai Surf Beach, Philip Island, Victoria, Australien
  • Woolamai Surf Beach, Philip Island, Victoria, Australien
  • Chris am Pinnacles Lookout, Philip Island, Victoria, Australien
  • Pinnacles Lookout, Philip Island, Victoria, Australien
  • Sonnenuntergang am Pinnacles Lookout, Philip Island, Victoria, Australien
  • Dämmerung über dem Woolamai Surf Beach, Philip Island, Victoria, Australien
  • Dämmerung über dem Woolamai Surf Beach, Philip Island, Victoria, Australien

Übernachtung: San Remo Holiday Park, San Remo 30$

Samstag, 21.03.2020

Bei dem schlechten Wetter schliefen wir bis nach 7.00 Uhr, gingen dann duschen und frühstückten gemütlich. Wir beschlossen weiter in Richtung Wilsons Promontory National Park zu fahren. Der Prom ist einer der beliebtesten Parks Australien, da er tolle Strände und eine ebensolche Tierwelt zu bieten hat.
Super gut gefiel uns unterwegs die Bunurong Coast, eine wilde felsige Küste. Besonders die Shark Bay mit ihrem tollen Strand und den Felsen fanden wir einfach bezaubernd, aber auch das Eagles Nest hat uns sehr gut gefallen. Immer wieder trafen wir auf Kakadu Gangs die mit lautem Geschrei durch die Gegend flogen oder zu Hauf Vorgärten heimsuchten.
Wir fuhren bis Tidal River wo wir versuchten schon einen Tag eher einzuchecken. Hier bekamen wir die Vorkehrungen der Regierung sehr zu spüren, denn man musste 2 m Abstand zu den Rangern halten und nur einzeln eintreten. Mittlerweile gab es in Australien 1000 Corona Fälle und in Deutschland 14000. Wir konnten zwar die Campsite nicht tauschen, bekamen aber eine Site ohne Strom. Das war prima und so buchten wir und suchten uns auf dem weitläufigen Gelände eine Randsite, wo wir uns einrichteten. Mittags aßen wir Eier mit Speck und beobachteten die Möwen, die unablässig bettelten.
Später wanderten wir zum Tidal River Overlook und gingen einen 5 km langen Rundweg, der uns zuerst zum Fluss führte. Den überquerten wir über eine tolle Brücke. Im Flussbett lagen riesige Steine und Wasservögel schwammen umher. Es war richtig idyllisch, da störte auch das relativ schlechte Wetter nicht wirklich. Das Flusswasser war rotbräunlich, was durch das Tannin der am Ufer stehenden Teebäume und Myrtengewächse kommt. Ähnlich wie Teebaumöl soll es bei Mückenstichen lindernd wirkten, das haben wir aber nicht ausprobiert. Wir wendeten uns nach links und folgten dem Weg hinauf. Wir liefen weiter zum Pillar Point Lookout, wo wir auf den Felsen eine Weile rasteten und die Aussicht genossen. Danach ging es wieder zurück bis zum Tidal Overlook Viewpoint. Unterwegs konnten wir auch auf den Squeaky Beach schauen. Über viel Wald wanderten wir bergab bis der Weg sich gabelte und wir nach Tidal River zurückkamen. Auch wenn das Wetter weiter grau in grau war, gefiel uns die Wanderung richtig gut. Zurück auf der Campsite hatten wir etwas an der Scheibe unseres Berts hängen. Wir wunderten uns und schauten uns das Papier an. Das konnte doch nicht wahr sein. Auf dem Zettel stand, dass die Campsite ab morgen geschlossen wird, wir jedoch unser Geld für die Buchung zurückbekommen würden. Mist, jetzt begann Australien echt ungemütlich für die Camper zu werden.

  • Bunurong Coastal Reserve, Victoria, Australien
  • Brücke über dem Tidal River, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Tidal River, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Chris auf dem Tidal Overlook Walk, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Norman Beach, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Pillar Point Lookout, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Pillar Point Lookout, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Chris am Pillar Point Lookout, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien

Wir grillten Burger und fuhren danach zum „Prom Wildlife Walk“, der sich ziemlich zu Anfang des Parks befindet. Wir parkten und wanderten dann den Weg entlang. Gleich zu Anfang trafen wir auf ein Wallaby, das Gras futterte. Es wurde jedoch von einer Riesenkängurumutter mit ihrem Jungtier verscheucht, die auf uns zugesprungen kam. Aber was war das denn. Beide Kängurus hatten bunte Kuhmarken in den Ohren und ein Halsband um. Sie sahen aus wie Steiftiere oder Kinderspielzeug. Wir waren echt geschockt und vergaßen total ein Bild zu machen. Einerseits durch dem Schmuck und andererseits durch die angstfreie Art. Je weiter wir kamen, desto mehr dieser geschmückten Kängurus sahen wir. Da jedes Tier anders geschmückt war, vermuteten wir dass der Schmuck der Kennzeichnung dient und die Ranger die Tiere so leicht erkennen. Nachdem wir den Schock überwunden hatten, fanden wir es sehr lustig und liefen weiter. An einer Kurve kamen uns vier Deutsche entgegen und der jüngere Mann rief auf einmal Wombat und wirklich im Gras lief eines dieser absolut knuffigen Geschöpfe. Wir waren hin und weg, aber der kleine dicke Kerl stand nicht so auf Besuch und verschwand schnell unter einigen Büschen. Wir quatschten kurz mit den Deutschen, die das gleiche Heimflugproblem hatten wie wir. Der Mann meinte dann: Wir warten auf die Merkel-Air. Das ließ uns schmunzeln. Noch war unser Flug von Sydney nach München zwar nicht offiziell gecancelt, aber wie sollte der denn gehen, wenn die Airline am Boden blieb. Wir wünschten uns gegenseitig Glück und wanderten weiter. Auf einer freien Fläche sahen wir zwei Emus und noch viel mehr Kängurus. Die meisten waren bunt geschmückt. So einer Gruppe erinnerte irgendwie an geschmückte Weihnachtsbäume, schmunzelten wir. Als wir den Rundweg weiter gingen, entdeckten wir sogar noch einen weiteren Wombat. Das Tier war deutlich kleiner und lief schnüffelnd durch das Gras. Danach trafen wir sogar noch einmal auf unseren Freund von vorhin den kleinen dicken Wombat und Chris konnte sogar ein paar Bilder machen, ehe es ihm zu viel wurde. Wir waren richtig glücklich nach diesen schönen Begegnungen, aber auch etwas traurig, da wir gerne noch hier geblieben wären, aber morgen abreisen mussten. Gut war nur, dass wir bis 19.00 Uhr abends im Park bleiben durften und Chris hatte auch schon eine Campsite in der Nähe gebucht, zu der wir morgen fahren würden. So ging ein aufregender Tag zu Ende.

  • Graue Riesenkängurus, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Graues Riesenkänguru, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Emu, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Graues Riesenkänguru, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Wombat, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Kämpfende Graue Riesenkängurus, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Kämpfende Graue Riesenkängurus, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Wombat, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien

Übernachtung: Tidal River Campsite, 31$

Sonntag, 22.03.2020

Als wir die Augen öffneten goss es wie aus Kübeln, so dass wir liegen blieben. Chris las und ich schlief noch ein wenig. Danach frühstückten wir gemütlich und schauten zu, wie der Campingplatz sich so nach und nach leerte. Obwohl hier viele Leute waren lief alles ganz gemütlich ab und jeder fuhr los, als er fertig war. Dadurch kam es nicht wie befürchtet zu Staus oder Aufläufen.
Zum Glück stimmte der Wetterbericht und es riss am späten Vormittag auf. Wir schauten uns zuerst den Squeaky Beach an. Hier soll ja eigentlich der Sand quietschen, aber er war nass und tat uns den Gefallen leider nicht. Trotzdem war er super schön - schneeweiß mit tollen Felsen am Meer. Der nächste Stopp war an der Picnic Bay. Hier war der Weg etwas weiter bis zum Strand. Ich blieb gleich dort und wanderte hinüber zur Whisky Bay, während Chris unser Auto auf den Parkplatz der Whisky Bay fuhr. Die Wanderung war kurz und schön. Ich war viel schneller als Chris. Die Whisky Bay war genau unser Ding. Eine schöne Bucht mit weißem Sandstrand eingerahmt von fotogenen Felsen. Es lag zwar auch hier etwas Seegras, aber der Rest passte absolut.

  • Chris am Squeaky Beach, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Whisky Bay, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Aussicht auf die Picnic Bay,  Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Aussicht auf die Picnic Bay,  Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Aussichtspunkt, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Whisky Creek, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Whisky Bay, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Whisky Bay, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien

Mittags fuhren wir raus aus dem Park, denn wir wollten unsere Campsite beziehen. Wir bekamen einen super schönen Platz am Corner Inlet. Hier gefiel es uns sehr. Wir saßen mittags in der Sonne und verspeisten unsere restlichen Burger auf einer frisch getoasteten Semmel. Danach genossen wir noch etwas die wärmenden Sonnenstrahlen, ehe wir wieder zurück in den Park fuhren.
Wir schauten noch einmal zu den drei Stränden und genossen sie im Nachmittagslicht. Wieder wirkten sie anders schön auf uns. Die Whisky Bay blieb jedoch der Gewinner unserer Herzen. Leider hatten wir hier fünf Schönlinge mit Lederjacken und Lackschuhen, die sich total blöd benahmen und ständig im Weg rumstanden. Zum Glück gingen sie bald, nachdem Möwen ihre Chips gefressen hatten und in ihren achtlos auf den Felsen liegengelassenen Sachen wühlten.

  • Unser neuer Campingplatz mit Aussicht
  • Squeaky Beach, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Squeaky Beach, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Brücke über dem Whisky Creek, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Chris fotografiert in der Whisky Bay, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Whisky Bay, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Whisky Bay, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Chris auf dem Weg zum Car Park, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien

Um 17.00 Uhr fuhren wir wieder zur Prom Wildlife Area. Doch leider sahen wir keinen Wombat. Es war wohl noch etwas früh am Abend. Dafür sahen wir wieder sehr viele Kängurus aufs schönste geschmückt. Es war schon lustig, einige waren total scheu, so dass man sich ihnen gar nicht nähern konnte. Andere dagegen waren so entspannt, dass man aufpassen musste nicht zu nah zu kommen. Einmal standen wir fast in einer Gruppe Kängurus, die uns überhaupt nicht wahrnahmen und einfach bezaubernd aussahen mit ihren bunten Halsbändern und Ohrmarken.
Um 18.30 Uhr verließen wir den Park und kamen genau zum Sonnenuntergang in Yanakie an. Wir fuhren in eine Seitenstraße, wo wir Blick über die Felder bis auf das Inlet hatten und blieben hier bis die Sonne unter gegangen war.

  • Unterwegs im Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Wilson’s Promontory Wildlife Walk, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Wilson’s Promontory Wildlife Walk, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Wilson’s Promontory Wildlife Walk, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Emu, Wilson’s Promontory Wildlife Walk, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Kaninchen auf der Campsite
  • Sonnenuntergang, Victoria, Australien
  • Andrea @ work

Später grillten wir auf der Campsite unsere Rocklobster, die wir genüsslich mit Salat und Brot verspeisten. Dann rief Reiner an und berichtete, dass Australien die inneren Grenzen schließen will und auch Restaurants sowie andere öffentliche Einrichtungen schließen. Jetzt ging unsere Laune gegen Null und sehr leise und traurig klang der Abend aus.

Übernachtung: Yanakie Caravan Park, 46$

Montag, 23.03.2020

Wir fuhren noch einmal kurz in den Park zur Prom Wildlife Area, zu mehr waren wir nicht mehr in der Lage und liefen dort umher, um etwas den Kopf frei zubekommen. Die Kängurus mit ihren bunten Köpfen brachten uns zumindest für kurze Zeit auf andere Gedanken.

  • Wilson’s Promontory Wildlife Walk, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Graue Riesenkängurus, Wilson’s Promontory Wildlife Walk, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Andrea auf der Suche nach Kängurus, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien
  • Achtung Wombats Schild, Wilsons Promontory National Park, Victoria, Australien

Wir beschlossen uns nach South New Wales durchzuschlagen, denn wir hofften, dass zumindest der Flughafen Sydney am längsten offen bleiben würde.
Unterwegs füllten wir in einer kleinen Ortschaft unsere Lebensmittelvorräte auf und auch in einem Woolworth kauften wir noch einmal ein. Da es unklar war, ob wir wirklich fliegen würden, kauften wir etwas mehr ein und hatten für ca. 14 Tage genug zu essen in unserem Camper.
Chris hatte uns nun auch noch bei der Condor für das Rückholprogramm angemeldet. Mehr konnten wir erst einmal nicht machen. Wir waren auf zwei staatlichen Plattformen gemeldet und hatten mit der Lufthansa einen Rückflug gebucht.
Wir schauten uns das Trinculo Schiffswrack an, das zwischen den Stränden Delray Beach und Flamingo Beach liegt. Die Überreste waren einst ein imposanter Dreimaster, der 1858 in England gebaut wurde. In einem heftigen Sturm im Mai 1879 sank das Schiff und ist heute ein Denkmal. Chris hatte ein Bild gesehen, aber das musste schon sehr viel älter gewesen sein, denn vor Ort waren nur noch ein paar Rippen übrig, die aus dem Sand ragten. Es kam sogar noch ein wenig die Sonne heraus und beschien den schier endlosen Strand.

  • Chris am Trinculo Ship Wreck, The Wreck Beach, Victoria, Australien
  • Trinculo Ship Wreck, The Wreck Beach, Victoria, Australien
  • Golden Beach, Victoria, Australien
  • Golden Beach, Victoria, Australien

In Peynesville wäre unsere Fähre nach Raymond Island gegangen und wir schauten uns den Anleger an. Zu gerne wären wir auf die Insel gefahren, aber dazu hätten wir noch einen Tag länger in Victoria bleiben müssen. Außerdem hatten wir Angst, dass der Fährverkehr eingestellt wird und wir auf dumm auf der kleinen Insel festhängen würden. Also verschoben wir unsere Pläne auf eine andere Reise und fuhren weiter. Gerade hier schien auch noch die Sonne und es war richtig warm, wirklich schade!
Eigentlich wollten wir in der Nähe bleiben und fuhren zum Eagle Point Caravan Park. Die Dame erzählte Chris, dass sie morgen schließt und nicht weiß wie lange die Grenze nach New South Wales noch offen ist. So wurde nichts aus einem sonnigen Nachmittag und wir fuhren weiter, denn wir wollten doch noch über die Landesgrenze. Jetzt ging es fast die gesamte Zeit durch dichten Wald und hier bekamen wir so richtig das Ausmaß der Brände mit, denn ein sehr großer Teil des Waldes war völlig abgebrannt. Die zerstörten Wälder sahen aus, wie im Herbstkleid, denn sie waren rotbraun. Die Schilder an den Straßen waren zum Teil stark verzogen, geschmolzen und schwarz. Auch wenn es an anderen Stellen schon wieder grünte, qualmte es zum Teil auch noch. Auf Schildern wurde immer wieder angezeigt, dass hier gezielte Brände gelegt wurden, aber weit und breit war niemand der sie kontrollierte. Wir hofften die Arbeiter wussten was sie tun.
Wir fuhren noch ein Stück über die Landesgrenze hinaus und stellten uns dann auf einen Rastplatz mitten im total verkohlten Wald. Insgesamt waren wir 300 km nur durch verbrannten Wald gefahren. Das war ziemlich niederschmetternd.

  • Fahrt entlang verbrannter Wälder, Victoria, Australien
  • Waldarbeiter räumen auf
  • Die angebrannten Bäume treiben wieder neu aus
  • kontrollierte Brände, Victoria, Australien

Dann bekamen wir auch noch die Mitteilung, dass unser Flug endgültig gestrichen war. So wurde die Laune auch nicht besser. Chris klemmte sich sofort hinter das Telefon und bekam endlich jemanden vom Reisebüro an den Apparat. Er könne und dürfe uns nicht mehr helfen, da jeder umgebuchte Flug sofort storniert wird, erklärte er uns. Das half uns aber auch nicht weiter und wir fühlten uns alleine gelassen. Genau aus so einem Grund hatten wir den Flug ja über ein Reisebüro gebucht und nun das. Wenigstens schaute er nach, welche Airline noch fliegt und gab uns die Tipps mit Etihad und Qatar Airways. Sofort suchte Chris nach einem Flug und buchte für den 28.03. einen Flug von Singapur nach München mit der Etihad Airline. Der Preis war ziemlich heftig, aber zumindest würden wir heim kommen.
Jetzt waren wir wieder etwas beruhigt und machten uns etwas Leckeres zu Essen. Chris grillte Ochsenfetzen und dazu gab es Salat.

Übernachtung: Parkplatz an der A1, kostenlos

Dienstag, 24.03.2020

Als wir aufwachten, war die Welt noch in Ordnung, doch nach einem Blick in unsere Mails, war unsere Laune wieder am Boden. Die Etihad teilte mit, dass alle Flüge ab dem 25.03. gecancelt sind, aber unser Geld hatten sie sofort kassiert. Wir sollten dann einen Gutschein bekommen, Wie bitte!!! Wir waren echt sauer, als ob die das Gestern noch nicht gewusst hätten, zumal wir ja erst abends gebucht hatten.
Wir fuhren nach Eden und Chris holte uns erst einmal einen heißen Kaffee, den wir am Eden Lookout and Rotary Park auf einer Bank mit Blick auf das Meer tranken. Ich war so richtig fertig, denn ich hatte Angst, dass wir nicht weg kommen, aber das Meer und der Kaffee taten gut und so langsam beruhigte ich mich wieder.
Da wir dringend Wäsche waschen mussten und in Eden nur eine Laundry ohne Trockner fanden, fuhren wir nach Merimbula, wo es einen richtigen Wäscheservice mit Trocknern gab. Während unsere Wäsche wusch und trocknete spazierten wir durch den Ort. Hier war alles so normal. Die Kinder gingen zur Schule und die Frisörläden waren offen. Sowas gab es in Deutschland schon lange nicht mehr und wirkte darum auf uns irgendwie befremdlich. Aber zumindest hatten alle Mitarbeiter vom Woolworth Masken auf. Hier holten wir uns noch einen Fisch für heute Abend.
Als wir weiter fuhren begeisterte uns die Landschaft. Es war so grün, dass es fast unwirklich wirkte. Das Land war hügelig und voller Weiden, auf denen tolle knorrige Bäume standen. Blumen blühten und Vögel zwitscherten.

  • Parkplatz an der A1
  • Bega Valley, New South Wales, Australien
  • Bilderbuchlandschaft entlang des Princes Highway, New South Wales, Australien
  • Bilderbuchlandschaft entlang des Princes Highway, New South Wales, Australien

Den nächsten Stopp machten wir am Camel Rock Beach. Ein toller heller Sandstrand mit schönen Felsen von denen der eine wirklich einem Kamel ähnelte. Es war gerade Ebbe und trotzdem krachten die Wellen nur so auf die Felsen, jedoch weiter draußen. Wir wandern etwas den Strand ab und essen dann Mittag. Knuspriges frisches Brot mit Wurst und Käse. Danach putzte ich unseren Camper ein wenig, denn der war durch das schlechte Wetter ziemlich versandet.
Danach wanderten wir noch zum Horse Head Rock, einer riesigen Gesteinsformation im Meer, die wirklich einem trinkenden Pferdekopf ähnelt. Wir wanderten oben an der Küste entlang, dann ging ein ziemlich steiler Weg hinab zum Strand. Nach der Hälfte des Weges passte ich und ging zurück. Chris kam gut unten an und wanderte am Strand entlang und auch über den Strand zurück zum Camel Rock Beach. Während er unterwegs war, ging ich an den Strand und setzte mich auf einen großen Felsen. Es war einfach unbeschreiblich schön. Das Rauschen der Wellen, der einsame Strand. Langsam kam die Flut und ich wurde etwas unruhig, da ich wusste, dass Chris über den Strand zurückkommen wollte, aber dann tauchte er am Ende der Felsen auf und alles war gut.
Hier auf dem Parkplatz hätten wir gerne übernachtet, aber leider stand ein Schild dort, dass übernachten verboten ist. So beschlossen wir zum Campingplatz zu fahren und falls der geschlossen hat, würden wir einfach zurückkommen und hier bleiben. Doch der Campingplatz hatte geöffnet. Leider zog es zu und es gab keinen Sonnenuntergang, dafür saßen wir draußen vor unserem Camper tranken Wein und knabberten Macadamia Nüsse dazu. Später grillten wir unseren Kingfisch mit Kürbisspalten, was sehr fein schmeckte.

  • Camel Rock Beach, New South Wales, Australien
  • Andrea am Camel Rock Beach, New South Wales, Australien
  • Chris fotografiert den Camel Rock, New South Wales, Australien
  • Camel Rock Beach, New South Wales, Australien
  • Camel Rock Beach, New South Wales, Australien
  • Chris fotografiert den Camel Rock, New South Wales, Australien
  • Camel Rock, New South Wales, Australien
  • Mittagspause
  • Camel Rock Beach, New South Wales, Australien
  • Camel Rock Beach, New South Wales, Australien
  • Camel Rock Beach, New South Wales, Australien
  • Camel Rock Beach, New South Wales, Australien
  • Horse Head Rock, New South Wales, Australien
  • Camping am Wallaga Lake Holiday Park, New South Wales, Australien
  • Camping am Wallaga Lake Holiday Park, New South Wales, Australien
  • Abendessen

Am Abend buchte Chris uns noch einen Flug über Flüge.de mit der Qatar zu einem bezahlbaren Preis, der uns am 29.03. nach Hause bringen sollte. Die Freude hielt sich in Grenzen, denn zu oft hatte es schon nicht geklappt.

Übernachtung: BIG4 Wallaga Lake Holiday Park, 29$

Mittwoch, 25.03.2020

Wieder begann der Morgen ähnlich wie gestern. Wir schauten in unsere Mails und wie schon befürchtet, war auch dieser Flug gecancelt worden. Doch diesmal behielten sie nicht unser Geld, sondern zogen es gar nicht vom Konto ab. Wir waren echt erleichtert, denn so langsam wurde es richtig teuer. Chris schaute trotzdem nach Alternativen. Zumindest bot Qatar Airways noch immer Flüge an und auf ihrer Homepage warben sie mit dem Slogan: „Wir bringen Sie nach Hause. In diesen herausfordernden Zeiten sind wir hier, um unsere Passagiere zu unterstützen. Als führende Fluggesellschaft verstehen wir, dass Situationen schwierig sein können, daher ist es wichtig, Sie umfassend zu unterstützen und Ihnen die besten Reiselösungen anzubieten...“ Doch leider waren die nahen Flüge alles andere als erschwinglich, so wollten sie für einen Flug von Sydney nach München am 28.03. 18000$ (ca. 10500€) in der Economy und 56000$ (ca. 33000€) in der Business. Zum Glück waren die Flüge ein paar Tage später erschwinglicher und so buchten wir für den 02.04. einen Rückflug. Das war jedoch noch ziemlich lang hin. Wenn wir damals schon gewusst hätten, dass wir auch zu dem Zeitpunkt noch gut nach Hause kommen würden, wären wir vielleicht etwas relaxter gewesen, aber so saßen wir weiter wie auf Kohlen und versuchten das Beste aus der Situation zu machen.
Wir fuhren erst einmal weiter in Richtung Sydney, so dass wir zur Not schnell am Flughafen sein konnten. Unterwegs stoppten wir am Potato Point und schauten uns hier die schöne Küstenlandschaft an. Mitten in der Wildnis gab es einen super schönen Campingplatz, aber es war noch viel zu früh zum Rasten. Als wir uns hier etwas umschauten wurden wir von einem Riesenkänguru neugierig beäugt. Zurück im Ort sahen wir einen Mann in einem Vorgarten „Känguruhaufen“ einsammeln, während die Verursacher gegenüber auf einer Wiese im Schatten lagen.
Wieder fuhren wir durch viele Kilometer verbrannten Wald. Auch wenn sich die Natur schon recht gut erholt hatte, mussten wir immer wieder an die ganzen Tiere denken, die es nicht geschafft hatten und den Flammen zum Opfer gefallen waren. So waren die Farben hauptsächlich schwarz und grün – Leid und Hoffnung so nah beieinander. Im Murramarang National Park bogen wir von der Straße ab und fuhren wieder in Richtung Meer, denn hier hatte es auch noch einen besonderen Strand, den Pebbly Beach, wo ebenfalls Kängurus bis ans Wasser kommen sollten. Doch leider war auch hier alles abgebrannt und plötzlich endete die Straße und Schilder wiesen darauf hin, dass der Nationalpark gesperrt sein und es keinen Zugang zum Pebbly Beach geben würde. Wir fuhren zwar noch bis zum Ort am Meer, wendeten aber dann und fuhren zurück zur Hauptstraße. Des Weiteren wollten wir uns den Fitz Roy Falls Nationalpark anschauen, aber auch da stand auf der Homepage, dass er geschlossen sei. Ärgerlich!!! Also versuchten wir gar nicht erst dorthin zu fahren. Leider erfuhren wir später, dass man zu den Fällen hätte fahren können, aber in dem Moment dachten wir, dass gar nichts ginge. So fuhren wir weiter und landeten in Kiama. Dort versuchten wir auf dem Big4 Holiday Park unter zu kommen. Anfangs sagten sie uns, dass wir auf eine Selbstversorgerwiese könnten, aber als Chris erzählte, dass wir schon ca. 6 Wochen im Land sind, bekamen wir einen normalen Stellplatz mit Stromanschluss. Aber irgendwie war alles gesperrt. Der Pool war zu und sämtliche Küchen. Zum Glück waren die Duschen und Toiletten noch offen.
Außerdem war es sehr kühl und regnerisch, was nicht gerade zu einer ausgelassenen Stimmung beitrug. Wir waren bis auf 3 weitere Camper fast alleine auf dem großen Stellplatz, aber wir standen unter einem schönen großen Baum auf einer Wiese. Ein netter Angestellter erklärte uns wo was ist. Wir fuhren noch zu den Cathedral Rocks, die aber bei dem Wetter überhaupt nicht wirkten, sondern nur dunkelgrau vor grauem Hintergrund hervorragten. So fuhren wir zeitig auf die Campsite zurück, grillten Burger und ließen den Tag bei schlechtem Wetter und grauer Stimmung ausklingen.

Übernachtung: BIG4 Easts Beach Holiday Park, 47$

Donnerstag, 26.03.2020

Gleich in der früh war das Wetter noch sehr schlecht und nicht mal ein Hauch von Farbe war zu sehen. So blieben wir liegen und schliefen aus. Als sich die Sonne durch die Wolken gekämpft hatte, sah die Welt gleich viel besser aus und unser Forscherdrang erwachte. Wir fuhren zum Little Blowhole, das mitten im Ort an der Küste lag. Aus einem relativ kleinen Loch schoss das Wasser laut zischend in einer Fontaine in die Luft. Mit uns waren nur wenige Menschen da. In Kiama holten wir uns noch einen Kaffee. Hier durfte man auch nur noch etwas zum Mitnehmen abholen, aber mehr wollten wir eh nicht. Wir quatschten nett mit der Verkäuferin und erzählten ihr von unserer bisherigen Odyssee. Aber wir waren nicht alleine, sie erzählte von zwei Endländern, die hier 10 Tage festsaßen aber heute Abend einen Flug hätten. Wir hatten ja auch einen Flug, auch wenn es bis dahin noch etwas lang war. Mittlerweile hatte es in Deutschland über 30000 Infizierte und das machte schon ein wenig Angst.
Mit unserem leckeren Kaffee fuhren wir zum Kiama Blowhole, das sich direkt am Kiama Lighthouse befand. Das war wirklich riesig und richtig laut, wenn das Wasser durch das Loch gedrückt wurde.
Am Jones Beach liefen wir zu den Cathedral Rocks, diesmal bei Sonne und Wolken. Gleich sah es hier viel besser aus. Die Wellen krachten ungebremst auf die Felsen und das Wasser spritzte nur so. Es war einfach klasse.

Die Kaffeeverkäuferin hatte uns den Kaffee so heiß gemacht, dass er nach über einer Stunde noch immer warm war. Weiter ging es zum The Boneyard Parkplatz, wo wir unseren Camper parkten und spazieren gingen. Durch einen schönen Park liefen wir auf die Klippen hinaus und hatten dort eine wunderbare Aussicht auf die Basaltsäulen, die wie Orgelpfeifen die Küste vom Meer abtrennten. Auch hier schossen die Wellen gegen die Felsen, was richtig klasse aussah. Genau dorthin wollten wir dann, aber das war gar nicht so einfach, aber mit etwas Suchen landeten wir auf dem richtigen Parkplatz dem Bombo Headland Car Park. Von dem aus kann man nämlich an den Bombo Beach und zum Bombo Headland laufen. Wir gingen zwar einen kleinen Umweg, aber kamen ans Ziel und das war einfach nur toll. Die Basaltsäulen waren riesig und zwischen einigen gab es Lücken durch die bei besonders wilden Wellen das Wasser auf die Basaltsäulen klatschte. Chris bekam sogar etwas Wasser ab, da er ziemlich weit vorne stand. Dieser Platz war wieder einmal ein ganz besonderer Ort für uns. Es gab auch einige richtige Einschnitte in den Felsen, durch die die Wellen gedrückt wurden. Es sah aus wie ein brodelnder Hexenkessel, absolut faszinierend.
Zurück am Camper aßen wir Mittag mit Blick auf den tollen Strand. Chris stellte unseren Tisch auf und wir saßen draußen in der Sonne und genossen unsere zwei Burger von gestern Abend.

Wir schauten uns die weitere Umgebung von Kiama an und steuerten den Minnamurra River an. Von dem Parkplatz aus konnte man Boote in den Fluss lassen und auf den Boyds Beach und Stacks Island hinüber schauen. Hier gefiel es uns super und es gab nicht einmal ein Campingverbotsschild. Doch wir wollten uns noch den Killalea State Park anschauen und fuhren erst einmal dorthin. Zuerst stiegen wir zum Killalea Beach hinab. Hier lernten Kinder surfen. Wir wanderten etwas am Strand entlang und dann wieder zurück. Chris ging den Weg hoch und ich blieb am Strand und wanderte zum anderen Parkplatz vor, denn hier gab es einige Felsen im Meer und die wollte ich mir etwas genauer anschauen. Chris sah unterwegs eine schöne Schlange, pechschwarz mit rotem Bauch. Ein paar Mädels hatten sie mit Steinen beworfen, bis Chris kam und die Mädels schnell vorbeihuschten und so konnte er ein paar Bilder von der Schönheit machen. Danach fuhr er unseren Bert auf den anderen Parkplatz und kam mir entgegen.
Wir schauten uns die Campsite im State Park an und Chris buchte eine Nacht. Hier gab es zwar keinen Strom, aber es war total idyllisch mit schönen Bäumen und viel Platz zu den wenigen Nachbarn. In die Küche durfte zwar immer nur einer aber bis auf heißes Wasser wollten wir eh nichts von der Küche. Dafür gab es offene heiße Duschen. Darauf legten wir schon Wert.
Doch wir wollten uns noch den Mystics Beach (Minnamurra Beach) anschauen und fuhren somit noch einmal los. Zum Strand führte ein Weg hinab. Auch hier waren einige Surfer im Wasser, denn die Wellen waren recht hoch. Wir wanderten jedoch am Strand entlang bis zum Boyds Beach vor, was einfach nur schön war. Die Sonne kam sogar noch einmal heraus und es wurde richtig warm. Wir liefen barfuß und ließen unsere Füße vom Wasser umspielen, immer die schöne Insel Stacks Island im Blick.
Zurück auf der Campsite grillten wir und genossen den Abend.

Übernachtung: Killalea State Park Camping, je 27$

Freitag 27.03.2020 – Samstag 28.03.2020

Die nächsten Tage zwei vergingen irgendwie gleich. Wir schliefen meist aus und Chris schaute nach günstigen Flügen, denn wir hatten umbuchbare Flüge mit der Qatar. Immer wenn der Flug einen Tag eher günstiger wurde, buchte Chris um und so kam es, dass wir am 29.03.2020 einen Flug nach München bekamen. Das Wetter war gemischt, wie unsere Gefühle und wir waren nur froh, dass wir immer wieder den Flug um einen Tag vorverlegen konnten, denn nach wie vor wusste niemand wie lange Australien seine Flughäfen noch geöffnet ließ und wir nach Hause fliegen konnten. Eigentlich hätte auch die Campsite schließen müssen, aber der Manager ließ immer wieder gestrandete Camper hier übernachten, so auch uns. Wir fühlten uns hier sehr wohl und waren dankbar. Dafür hörten wir vom Heimholprogramm so gut wie gar nichts. Okay, von hier aus konnte man immer noch normal fliegen, aber selbst Österreich hatte einen Flieger nach Sydney geschickt und sammelte seine Leute ein.
Wir besuchten wieder das Bombo Headland diesmal bei wolkenfreien Himmel und ähnlichem Wellengang. An diesem Ort fühlten wir uns so wohl und er lenkte uns etwas von unseren Sorgen ab, aber auch der State Park war einfach nur toll und wir waren sehr froh diesen Ort der Ruhe gefunden zu haben. Am Samstag packten wir und bastelten Masken, um wenigstens einen kleinen Schutz während des Fluges zu haben.

Übernachtung: Killalea State Park Camping, je 27$

Sonntag 29.03.2020 – Montag 30.03.2020

Schon am Vortag hatten wir alles gepackt und nur noch die letzten Dinge verstauten wir in unseren Taschen. Wir frühstückten noch einmal und verließen dann nach einer letzten Parkrundfahrt das liebgewonnenen State Park und fuhren langsam auf Sydney zu. Bei Maui, der Parkplatz war übervoll mit verlassenen Campern, leerten wir unseren Bert. Leider hatten wir sehr viel übrig, auch Zewa und Toilettenpapier, aber auch sehr viele Lebensmittel, die wir nicht mitnehmen konnten. Wir füllten alles in unsere große grüne Box und stellten sie neben den Müll. Witziger Weise kam eine Frau, die einen kaputten Camper getauscht hatte und mit ihrem Mann weiter durch Australien reisen wollte. Sie nahm dankbar unser Zeug und wir waren froh, dass nicht alles weggeworfen wurde. Wir fragten uns zwar was die zwei sich anschauen wollen, denn mittlerweile hatten alle Nationalparks zu und auch die Campingplätze waren geschlossen, aber das war ja nicht unser Problem. Wir gaben unseren Bert 1 Woche eher als geplant zurück und hofften nach wie vor, dass die Qatar fliegt und wir heim kommen würden. Ein Taxi bracht uns zum Flughafen und schweren Herzens ließen wir Sydney links liegen. Wie sehr hatten wir uns auf die Stadt gefreut, aber jetzt wollten wir nur noch weg. Unser Hotel hatte ich rechtzeitig gecancelt. Zumindest mussten wir das nicht bezahlen. Viel zu früh waren wir am Flughafen. Nur eine Tür war offen und jeder musste sein Ticket vorzeigen, sonst kam man nicht in den Flughafen. Hier herrschte gähnende Leere. Fast alle Schalter hatten geschlossen. Wir warteten auf einer Bank. Das hielt Chris jedoch nicht lange aus und fing an herumzulaufen. Auf dumm hatte er wieder den richtigen Riecher und traf auf ein Paar, dass schon seit 10 Tagen versuchte nach Hause zu kommen und dass die Chefin vom Qatar Bodenpersonal vorzeitig abfertigte. Tja, sie nahm uns auch noch dran und schickte alle anderen weg, die nach uns kamen, denn Boarding war erst in 4 Stunden. Zum Glück waren wir jetzt die Reisetaschen los und schauten uns auf dem leeren Flughafen um. Es war wirklich etwas gruselig, denn es waren kaum Menschen hier. Wir saßen noch auf einer Bank und lasen, da bekam ich mit, dass in der Apotheke hinter uns noch Masken verkauft wurden. Chris ging los und kaufte uns Händedesinfektionsmittel und Masken. Jetzt waren wir etwas beruhig für den langen Flug. Später gingen wir durch den Zoll und schauten uns im Inneren noch um. Alle Duty-free Läden waren geschlossen. Eigentlich hatte kein Geschäft mehr auf. Alle Sitzmöglichkeiten waren abgesperrt mit dicken Bändern, nur einen Kaffee konnte man noch kaufen. Es war ein richtiger Geisterflughafen. Am Gate war es wieder etwas voller, denn hier sammelten sich die Leute für den Flug. Was allerdings für uns unverständlich war, dass an zwei Gates nebeneinander die Qatar nach Doha und weiter nach München flog und das eine halbe Stunde versetzt. Warum um Gottes willen, stehen beide Flieger Gate and Gate und gut 800 Touristen eng gedrängt davor, wenn der Flughafen leer ist? Wir suchten uns einen Platz am Rand sahen dann unseren Flieger landen. Jetzt waren wir guter Dinge, dass wir wegkommen würden und so war es auch. Der Flieger war zwar zum Bersten voll, aber wir waren dabei. Die 15 Stunden bis Doha vergingen eigentlich recht flott. Wir schauten Filme, aßen und dösten ein wenig.
In Doha war es wieder etwas lebendiger. Wir kauften uns einen guten Kaffee und ein Teilchen, denn hier war es früh am Morgen. Für uns war das okay, denn durch das Fliegen hatten wir eh den Zeitsinn verloren. So schmeckte der Kaffee prima und weckte etwas die Lebensgeister. Dazu gab es ein Nussnougat Croissant. Es war total lustig als Chris sich zu mir drehte, denn er hatte seine Maske mit Nussnougatcreme vollgeschmiert. So musste ich immer schmunzeln, wenn ich ihn ansah.

Leider hatten wir noch ein Problem beim Abflug, denn der Flieger verspätete sich. Wir saßen auf unseren Plätzen und hofften, dass wir nicht wieder aussteigen müssen. Aber auch diesmal war das Glück uns hold und wir bekamen grünes Licht. Auch die letzten 5 Stunden vergingen recht schnell und wir landeten in München. Hier war es genauso gruselig wie in Sydney. Nur unser Flieger war angekommen. Alles andere war abgesperrt. Zum Glück kamen unsere Taschen bald und wir waren Daheim. Chris Bruder hatte uns abgeholt mit Mundschutz und Desinfektion und brachte uns zu unseren Süßen, die sich wie wild über uns freuten. Es war komisch, dass man niemanden umarmen oder berühren konnte, aber zum Glück galt das ja nicht für unsere Katzen, die wir fest durchknuddelten. Wir unterlagen keinerlei Einschränkungen oder Quarantänevorschriften, was uns anfangs wunderte. Aber bei genauerer Betrachtung kamen wir aus einem relativ sicheren Land mit knapp 6000 Krankheitsfällen in ein Land mit über 35000 Erkrankten zurück.
So fand eine lang geplante Reise ihr frühzeitiges unvorhergesehenes Ende. Auch wenn wir froh waren, gesund und munter wieder Daheim angekommen zu sein, hätten wir gerne unter anderen Umständen die Reise zu Ende gebracht. Gerne hätten wir auf die Angst und das Bauchgrummeln verzichtet. Da wir jedoch nicht wissen konnten, wie sich diese Situation weiter entwickelt, blieb uns nichts weiter übrig als abzubrechen. Wir hatten uns so auf Sydney gefreut und uns die Stadt für den „krönenden“ Abschluss aufgehoben und haben einzig ein wenig Skyline vom Flughafen aus gesehen. Wir hoffen jedoch, dass die Umstände sich ändern und wir eines Tages zurück in dieses einzigartige vielfältige Land reisen können. Australien hatte uns verzaubert mit seiner ungewöhnlichen Tierwelt, den fantastischen Küsten und Stränden, den tollen Wäldern, den überaus freundlichen Menschen, den langen Geraden und dem roten Herz des Kontinents. Wir fragten uns, warum wir erst jetzt hierher gereist waren. Aber wie so oft entdeckt man manche Dinge erst spät im Leben. Doch wie heißt es so schön, besser spät als nie. So blieb durch die verheerenden Brände und auch durch die gesundheitlichen Einschränkungen einiges übrig, das uns überzeugte, unbedingt eine weitere Reise in dieses riesige weite Land zu machen. Australien wir kommen wieder, wenn alles hoffentlich anders und besser ist.
Bis dahin bleibt gesund und verliert nicht eure Liebe zum Leben und zum Reisen.
Besonders möchten wir uns auch bei unseren Freunden bedanken, die uns unermüdlich mit Infos, Links und wichtigen Details versorgten, die uns mehr oder weniger deutlich beknieten, die Reise abzubrechen, die uns aufrichteten, wenn wir am Boden waren, die uns halfen wie zum Beispiel bei der Flugbuchung oder uns einfach nur unterhielten. Danke euch allen!

Reisen ist nicht immer schön. Es ist nicht immer komfortabel. Manchmal tut es weh, es bricht dir sogar das Herz. Aber es ist okay. Die Reise ändert dich. Sie sollte dich ändern. Sie hinterlässt Spuren in deiner Erinnerung, in deinem Bewusstsein, in deinem Herzen und auf deinem Körper. Du nimmst etwas mit dir mit und hoffentlich lässt du etwas Gutes zurück.
Anthony Bordain