Neuseeland 2019 - Südinsel

10700 Kilometer und ein Pinguin

Hier geht´s zur Nordinsel

Mittwoch, 13.03.2019

Es regnete die ganze Nacht und heftiger Wind rüttelte an unserem Auto. Oh je, das war also unser Fährwetter…. Allein bei dem Gedanken an das offene Meer wurde mir angst und bange.
Wir packten zusammen und schon ging es um 6.00 Uhr morgens los zum Fähranleger. War hier gestern noch Chaos, herrschte hier heute Morgen friedliche Ruhe. Wir wurden in die Linie 5 gelotst und stellten uns hinter zwei weitere Camper. Hier frühstückten wir erst einmal. Gerade als wir beim Kaffee saßen, rollten auf einmal die ersten Autos los in Richtung Fähre. So wurde es kurz etwas hektisch in unserem Auto. Doch schnell war alles verstaut und der Kaffee in unseren Thermobechern. Doch es dauerte noch einmal eine Zeitlang bis wir an der Reihe waren und langsam im Bauch der riesigen Fähre verschwanden, denn von einer Seitenlinie kamen immer wieder riesige LKWs dazu. Wir kamen auf das Parkdeck drei, wo unser Maui Bert zwischen den großen LKWs richtig unscheinbar wirkte. Aber er wurde gut gesichert und wir wanderten ein paar Stockwerke hoch.
Dort suchten wir uns an einem Zweiertisch einen Platz. Während ich auf die Sachen aufpasste, lief Chris los, um ein paar Fotos zu machen. Das Wetter war noch immer schlecht und kleine Schaumkronen tanzten auf den Wasser, während wir den Hafen hinter uns ließen.
Als Chris zurückkam, hatte er zwei Cappuccino dabei, die wir gemütlich an unserem Tisch tranken. Später besorgte er uns noch ein leckeres Pulled Pork Sandwich. Wir lasen in unseren Büchern und schauten raus. Je weiter wir uns von der Nordinsel entfernten, desto besser wurde das Wetter, so dass wir später bei Sonnenschein und milden Temperaturen aufs Deck gingen. Hier bestaunten wir die schöne Landschaft, als wir durch die Fjorde der kleinen Stadt Picton entgegen fuhren. Wir passierten ein paar Segelboote und schauten Basstölpeln beim Fischen zu.

  • Anstellen an der Fähre frühmorgens
  • Abschied von Wellington, Neuseeland
  • Auf dem Weg zur Südinsel, Neuseeland
  • Mittlerweile haben wir Traumwetter auf der Überfahrt zur Südinsel, Neusseland
  • Fähre Richtung Nordinsel, Neuseland
  • Cookstraße, Neusseland
  • Picton auf der Südinsel kommt in Sicht, Neuseeland
  • Der Hafen von Picton, Südinsel, Neuseeland

Das Entladen ging recht schnell und witziger Weise fuhren zwar einige Autos aus dem Ort hinaus, aber irgendwie verlief es sich und schon bald waren wir wieder fast alleine auf der Strecke.
Unser Ziel für den Nachmittag war das Weingut Cloudy Bay – Chris absoluter Lieblingswein aus Neuseeland. So war es kaum verwunderlich, dass er fast den Boden küsste, als er aus dem Camper stieg und das Eingangsschild sah. Wir kauften zwei verschiedenen Verkostungen für 15 NZ$ und 25NZ$ und suchten uns einen schattigen Platz im Garten, wo ein sehr nettes Restaurant war. Die Sonne lachte vom Himmel und schöne Schäfchenwolken zogen vorbei. Nur der Wind war etwas heftiger und rauschte in den Blättern der Bäume und Weinreben um uns herum. Im Außenrestaurant Jack´s Raw bestellten wir uns zum Weintastin Sachie’s Poke (marinierter Lachs) und 6 Marlborough Austern. War das ein Hochgenuss und definitiv die besten Austern, die ich je gegessen habe. Chris kaufte selbstverständlich ein paar Flaschen Wein und wir bekamen noch einen Tipp für ein anderes Weingut, wo wir auch noch mal ein paar Flaschen einkauften. Jetzt waren wir gut gerüstet für die nächsten Wochen.

  • Chris ist am Ziel seiner Träume, Cloudy Bay, Marlborough, Neusseland
  • Der Schatz von Cloudy Bay, Marlborough, Neusseland
  • Chris beim Verkosten, Cloudy Bay, Marlborough, Neusseland
  • hier wird der bekannte Sauvignon Blanc von Cloudy Bay angebaut, Marlborough, Neusseland
  • Sachie’s Poke (marinierter Lachs), Cloudy Bay, Marlborough, Neusseland
  • Marlborough Austern, Cloudy Bay, Marlborough, Neusseland
  • hier wird der bekannte Sauvignon Blanc von Cloudy Bay angebaut, Marlborough, Neusseland
  • Sauvignon Blanc Trauben, Cloudy Bay, Marlborough, Neusseland

Wir fuhren zurück nach Picton, tankten und dumpten und ließen unser Gas auffüllen. Weiter ging es über den Queen Charlotte Drive, eine tolle 35km lange Serpentinenstraße, die von Picton am Queen Charlotte Sound nach Havelock führt. Immer wieder hat man tolle Aussichten auf die Fjorde. Auf der gesamten Strecke ist kein Camping erlaubt, aber unser Ziel für den Tag war eh das Endevelor Inlet, wohin wir nach ca. halber Stecke abbogen. Die Strecke war ebenfalls super schön mit vielen Kurven, mal durch dichten Wald, dann wieder am Meer entlang. Auf dieser Strecke gab es einige schöne Campsites und gleich die erst hätte uns super gefallen. Doch leider war sie auf 4 Fahrzeuge limitiert und schon voll. Wir fuhren noch zwei weitere Campsites an, aber die lagen eher im Gebüsch und überzeugten uns nicht. Außerdem waren die Plätze recht voll. Dann kamen wir zur Nikau Cove und waren sofort verliebt. Der Stellplatz war direkt am Wasser und von dichtem Wald umrahmt. War das schön hier. Außer uns war nur ein weiterer Camper da und später kam noch ein Auto dazu.
Die Wolken wurden immer mehr und auch der Wind nahm zu, aber der Platz war zum Verlieben. Wir wanderten etwas am Wasser entlang und grillten später Fisch. Dafür musste Chris jedoch den Tisch als Windschutz aufstellen.

  • Holzlager am  Queen Charlotte Drive, Südinsel, Neusseland
  • Aussicht entlang des Queen Charlotte Drives auf Shakespeare Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht entlang des Queen Charlotte Drives auf Grove Arm, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht entlang des Queen Charlotte Drives auf Grove Arm, Südinsel, Neuseeland
  • Nikau Cove und Kenepuru Sound, Südinsel, Neuseeland
  • Unser Campingplatz an der Nikau Cove, Südinsel, Neuseeland
  • Heute gibt es Fisch, Südinsel, Neuseeland
  • Nikau Cove und Kenepuru Sound im Sonnenuntergang,  Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Nikau Cove, kostenlos

Donnerstag, 14.03.2019

Da der Regen sanft auf unser Auto tröpfelte, blieben wir noch etwas liegen und frühstückten dann in aller Ruhe. Der Platz hier war so schön, dass wir gerne geblieben wären, aber es gab ja noch so viel zu entdecken… So verließen wir schweren Herzens unsere tolle Campsite und fuhren weiter in den Fjord hinein. Leider wurde das Wetter überhaupt nicht besser und so schauten wir uns noch eine weitere Campsite an, die auf einer grünen Wiese viel Platz für Camper bot und 13 NZ$ gekostet hätte. Auch schön, aber kein Vergleich zu unserer tollen Site. Dann endete die Straße und wurde eine Piste, so dass wir uns entschlossen umzukehren und zurückzufahren. Bei dem Wetter war das auch eine vernünftige Entscheidung. Also fuhren wir zurück bis zum Queen Charlotte Drive und diesen weiter entlang. Wieder hielten wir an einigen Aussichtspunkten an, aber leider spielte das Wetter nicht mit. So lag alles grau in grau vor uns, was bei schönen Wetter sicher bezaubernd ausschaut, war jetzt leider trist. Trotzdem liefen wir zum Cullen Point Scenic Lookout ca. 10 Minuten bergauf und bewunderten die Aussicht auf den Mahau Sound.

  • Cullen Point Scenic Reserve, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom Cullen Point Lookout auf den Pelorus Sound, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom Cullen Point Lookout auf den Pelorus Sound, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom Cullen Point Lookout auf den Pelorus Sound, Südinsel, Neuseeland

Etwas später bogen wir zum French Pass ab. Wieder ging es auf landschaftlich schöner Stecke durch dichten Wald auf zahlreichen Serpentinen. Das ließen wir bald hinter uns und vor uns lag schöne saftig grüne Hügellandschaft voller Schafe und Rinder. Unterwegs trieb ein Schäfer mit seinen Hunden ein paar Schafe zusammen. Die machten das echt toll. Auch die Aussicht auf die Fjordlandschaft wurde immer schöner, doch leider blieb es grau in grau und es regnete immer wieder. Wir fuhren bis zur Campsite French Pass mitten in einem kleinen Dorf und blieben dort. Hier standen wir direkt am Meer. Die Möwen kreischten über uns und die Wellen rauschten ans Ufer. Wir sahen sogar ein paar Rochen, die am Strand entlang schwammen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Lesen und Faulenzen. Wir wanderten noch etwas durch den Miniort und gingen auf den Pier. Später liefen wir noch zu einem kleinen Aussichtspunkt oberhalb des Ortes. Zum Abend hin wurde das Wetter besser und wir sahen sogar etwas blauer Himmel. Doch leider reichte das nicht für einen schönen Sonnenuntergang über dem Meer. Chris grillte wieder und wir ließen den Abend gemütlich ausklingen.

  • Whangarae Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht auf die  Hallam Cove, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht auf Waikawa Bay und D'Urville Island, Südinsel, Neuseeland
  • Entlang der Croisilles-French Pass Road, Südinsel, Neuseeland
  • French Pass Campsite, Südinsel, Neuseeland
  • Pier in der Elmslie Bay, French Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Fischerboote in der Elmslie Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Chris beim Grillen ,Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: French Pass Campsite, 13NZ$

Freitag, 15.03.2019

Ca. eine Stunde vor Sonnenaufgang starteten wir, doch leider nieselte es wieder. Wir fuhren trotzdem auf den Pass hinauf und frühstückten dort. Zig Schafe und Rinder waren auf dem Weg und bei Dunkelheit gar nicht so leicht zu erkennen. Doch zum Glück dämmerte es bald. Die Landschaft hier war einfach nur toll, wenn nur das Wetter etwas besser gewesen wäre. Doch leider gingen die Wolken bis zum Boden. Hierher würden wir gerne noch einmal bei besserem Wetter zurückkommen.

  • Croisilles-French Pass Road am frühen Morgen, Südinsel, Neuseeland
  • Croisilles-French Pass Road am frühen Morgen, Südinsel, Neuseeland
  • Croisilles-French Pass Road am frühen Morgen, Südinsel, Neuseeland
  • Okiwi Bay, Südinsel, Neuseeland

In Nelson wo es leider noch immer regnete, gingen wir in die Swedish Bakery and Cafe, wo es nicht nur super gute Semmeln gab, sondern auch extrem leckere Kuchenteilchen. Hier holten wir uns noch einen Kaffee und blieben gleich sitzen und checkten das Wetter in Internet. Leider war das Wetter auf der gesamten Südinsel sehr schlecht. So beschlossen wir unsere geplante Tour fortzusetzen und bei unserem Plan zu bleiben.
In einigen kleinen Läden holten wir uns noch frischen Fisch und Obst. Den Rest kauften wir im New World ein.
An diesem Tag wollten wir bis zum Abel Tasman Nationalpark kommen, denn dort hatten wir für die Nacht eine Campsite vorgebucht. Der Nationalpark befindet sich im Norden der Südinsel zwischen den beiden großen Meeresbuchten Golden Bay und Tasman Bay und umfasst ein Gebiet von ca. 225 km². Er ist bekannt für seine schönen Sandstrände und Buchten mit Granitfelsen inmitten des türkisfarbenen Meeres. Doch die meiste Fläche ist bewaldet und es gibt zahlreiche Wanderwege.
Unterwegs dorthin hielten wir noch an dem Schiffswrack Janie Seddon in Motueka. Es wurde vor Jahrzehnten von der Fischerei Talley's ausgemustert und liegt jetzt denkmalgeschützt im Watt. Während ich am Auto wartete, watete Chris durch den nassen Schlamm zum Wrack und musste mächtig aufpassen, dass er nicht hinfiel, denn der Schlamm ging ihm stellenweise bis Mitte Wade. Das störte ihn jedoch wenig und so umrundete er das Wrack und machte Bilder von allen Seiten. Als er zum Auto zurückkam, sah es fast so aus, als ob er schwarze Gummistiefel anhatte, so dreckig waren seine Füße. In einer Pfütze und an einem Brunnen wusch er sich erst einmal, bevor es weiter ging. Wir fuhren durch ein Obstanbaugebiet und schon von weitem fielen uns die reifen Äpfel und Birnen auf, die nur darauf warteten geerntet zu werden. Aber auch Hopfen und Weinanbau wurde hier betrieben.

  • Chris Füße im Schlamm, Südinsel, Neuseeland
  • Janie Seddon Schiffswrack, Motueka, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Janie Seddon Schiffswrack, Motueka, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Janie Seddon Schiffswrack, Motueka, Tasman, Südinsel, Neuseeland

Weiter ging es über den Takaka Hill Highway durch die Berge bis zum Hawkes Lookout Walk. Vom Parkplatz aus führte ein kurzer Spaziergang bis zu einer Aussichtsplattform, von der aus man entlang des Riwaka Flusses bis zur Tasman Bay und der Richmond Ranges schauen kann. Doch leider befanden wir uns mitten in den Wolken und es wirkte nicht so, als ob sie sich demnächst verziehen wollten. Ganz im Gegenteil es wehte fast kein Wind und die Wolken klebten förmlich an den Bergen. So starrten wir ein wenig in den Nebel und drehten dann wieder ohne Aussicht um.

  • Hawkes Lookout Walk, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Hawkes Lookout Walk, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom Takaka Hill Highway, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom Takaka Hill Highway, Tasman, Südinsel, Neuseeland

Später bogen wir zum Totaranui Campground auf eine Schotterpiste ab, die uns bergauf und bergab in zahlreichen Kurven bis zum Meer führte. Glücklicherweise war auch hier am Meer das Wetter viel besser und die Sonne lachte durch einige Wolken vom Himmel. Wir checkten ein und konnten uns eine Site aussuchen. Normalerweise muss dieser Campground in der Saison vorgebucht werden, aber hier merkten wir schon deutlich die Nachsaison, denn er war höchstens zu einem Drittel ausgebucht. Wir suchten uns einen schönen Stellplatz am Rand und parkten unser Auto. Danach schauten wir uns erst einmal die tolle Bucht an und da es noch relativ zeitig war, entschieden wir uns für eine kurze Wanderung zur Anapai Bay. So liefen wir anfangs über Wiesen und etwas Sumpfgebiet bis wir einen schönen Wald erreichten. Ab hier ging es kurz und steil bergauf. Vögel zwitscherten und immer wieder sahen wir Nager Fallen in und an den Bäumen. Dann erreichten wir im Abendlicht die hübsche Bucht mit ihrem goldgelben Sand. Hier war es richtig einsam und sehr idyllisch. Schmunzeln musste ich jedoch, als ich mitten im Wald die Toilette entdeckte, die sogar Wasserspülung hatte. Noch bei Tageslicht kamen wir zurück auf die Campsite und waren pitschnass geschwitzt. Schnell sprangen wir ins kühle Meer und erfrischten uns. Danach war die Kaltwasserdusche der Campsite richtig warm und angenehm. Mit einem Gin Tonic genossen wir die allerletzten Sonnenstrahlen vor unserem Camper. Danach grillten wir Red Snapper und schauten noch einmal bei Mondlicht an den Strand. Es war immer noch relativ mild draußen und sanft plätscherten die Wellen ans Ufer.

  • Auf dem Weg zum Totaranui Campground, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Auf dem Weg zum Totaranui Campground, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Totaranui Bay Beach, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung zum Anapai Bay Beach, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Anapai Bay Beach, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Anapai Bay Beach, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Und wieder zurück zu unserer Campsite, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Und wieder zurück zu unserer Campsite, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Und wieder zurück zu unserer Campsite, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  •  Totaranui Campground, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Chris stürzt sich ins Meer, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea genießt die Campsite mit vielen Hühnern, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Tōtaranui Campground, D1, 30NZ$

Samstag, 16.03.2019

Ca. 30 Minuten vor Sonnenaufgang gingen wir ans Meer. Es war sehr bewölkt, doch ein Hauch Rot leuchtete uns entgegen. Es war sehr schön und auch sehr ruhig, denn bis auf wenige Menschen waren wir fast alleine am Strand.
Die Sonne ließ sich sehr viel Zeit an diesem Morgen, doch ab und zu blitzte sie für ein paar magische Augenblicke aus den Wolken hervor und beleuchtet den Strand in den schönsten Farben. Während Chris noch etwas am Strand blieb, machte ich schon mal Frühstück. Eigentlich hatten wir hier eine lange Strandwanderung geplant, aber leider sah das Wetter nicht so gut aus und die dichten Wolken verhießen eher Regen als Sonnenschein, so entschieden wir uns, nach dem Frühstück aufzubrechen. Wieder ging es über den Schotterweg zurück zur Straße. Leider wurde der Weg gerade geebnet und wir kamen uns vor, wie auf einem umgepflügten Feld, so viele große und kleine Steine lagen kreuz und quer.

  • Sonnenaufgang am Totaranui Bay Beach, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Totaranui Bay Beach, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Totaranui Bay Beach, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Totaranui Bay Beach, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Wieder geht es durch den tollen Regenwald, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Wieder geht es durch den tollen Regenwald, Abel Tasman Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Ligar Bay Beach, Golden Bay, Tasman,  Südinsel, Neuseeland
  • Ligar Bay Beach, Golden Bay, Tasman,  Südinsel, Neuseeland

Wir fuhren zu den Te Waikoropupu Springs, einer Quelle an der Küste der Golden Bay. Sie befinden sich ca. 6 km westlich vom Ort Takaka im Tal des gleichnamigen Flusses. Sie ist für ihr glasklares Wasser, den weißen Sandboden, der von kleinen Schloten ausgestoßen wird und ihren hohen Wasserausstoß von 14.000 Liter Wasser pro Sekunde bekannt. Dieser Ort wird von den Māori Wahi Tapu - heiliger Platz – genannt und das Wasser als Schatz bezeichnet. Es gilt als reinste Form und spirituelle und physische Quelle des Lebens. So wurde es für Zeremonien und zu Heilzwecken verwendet.
Wir liefen um den See und genossen das Blubbern des kristallklaren tiefblauen Wassers. Leider wäre das Licht nachmittags viel besser und auch die Farben sicherlich noch viel intensiver. Aber auch so gefiel es uns hier sehr gut.

  • Wanderung zu den Te Waikoropupū Springs, Tasman,  Südinsel, Neuseeland
  • Te Waikoropupū Springs, Tasman,  Südinsel, Neuseeland
  • Te Waikoropupū Springs, Tasman,  Südinsel, Neuseeland
  • Te Waikoropupū Springs, Tasman, Südinsel, Neuseeland

Weiter ging unsere Reise bis zum Farewell Split, einer schmalen Landzunge im äußersten Norden der Südinsel. Sie erstreckt sich vom nördlichsten Punkt dem Cape Farewell in Richtung Osten und bildet die nördliche Grenze der Golden Bay. Sie ist ca. 32 Kilometer lang, davon über 26 Km über dem Meeresspiegel. Doch unser eigentliches Ziel an diesem Tag war der Wharariki Beach, der sich 5 km westlich der Landzunge befindet und direkt am Cape Farewell liegt. Er ist vor allem wegen seiner fotogenen Felsformationen mit Höhlen, Klippen und seinen Dünen bekannt, sowie auch wegen der vorgelagerten Inseln Archway Islands. Der Strand ist sozusagen ein Fotografentraum, dem wir uns natürlich nicht entziehen konnten. Wir checkten auf dem netten Campingplatz Wharariki Beach ein, der uns bis auf die Plumpsklos super gefiel. Jeder Stellplatz war mit etwas Wiese recht liebevoll angelegt, so dass wir uns gleich wohl fühlten. Mittags aßen wir Lachs und Baguette in der Sonne und ließen es uns gut gehen. Danach fuhren wir zum Cape Farewell und schauten uns die schöne Arch in der Steilküste an. Hier an diesem Ort fühlten wir uns wie in Schottland. Sanfte Hügel und Wiesen soweit das Auge reicht. Schafe grasen und Möwen kreisten über uns. Wir entschieden uns zu einer kleinen Wanderung zum Leuchtfeuer mit Blick auf die Landzunge. Doch die Wanderung wurde viel länger und anstrengender als gedacht. Aber sie machte auch richtig Spaß, denn wir liefen über die schönen Hügel bergauf und bergab, dann durch etwas Wald bis auf die Küste zu. Weiter ging es über Felsen bis zum Leuchtfeuer und noch etwas weiter bis wir eine schöne Aussicht auf den Farewell Split hatten. Zum Glück hatten wir im Fotorucksack noch Wasser dabei, denn aus der kleinen Wanderung wurden 2,5 Stunden, so dass wir erst um 16.30 Uhr zurück am Auto waren.

  • Pause auf dem Wharariki Beach Campingplatz, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Cape Farewell, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung am Cape Farewell, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung am Cape Farewell, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung am Cape Farewell, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht auf den Farewell Spit, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht auf den Farewell Spit, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Chris im Gipfelglück
  • Aussicht auf den Farewell Spit, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung am Cape Farewell, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Cape Farewell, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Cape Farewell, Tasman, Südinsel, Neuseeland

Wir fuhren zurück auf die Campesite und packten schnell unsere Sachen zusammen. Um 17.00 Uhr wanderten wir den einen Kilometer bis zum Wharariki Beach. Dort erwarteten uns hohe Sanddünen, durch die viele Wege zum Strand führten. Es ging etwas Wind und das Meer rauschte schon von weitem. Die Bucht war wirklich schön. Schnell entdeckten wir kleine Höhlen und blieben sofort in der ersten hängen. Chris wollte hier nämlich ein paar Sonnensternbilder von der Höhle und dem Meer machen. Da die Höhle recht groß war, ging er immer weiter rückwärts an den Felsen entlang, bis er auf einmal hochzuckte und nach vorne sprang. Hä, was war das denn??? Er hatte einen warmen Hauch an seinem Fuß gespürt, dem ein heiseres Brüllen folgte und als wir uns beide zu dem Felsspalt beugten, lag dort ein Seelöwe und schaute uns empört an. Wir waren jedoch entzückt und ließen ihn in Ruhe weiter schlafen. Zum Glück war er nicht sauer oder beißfreudig, denn das hätte auch schlimm ausgehen können. Bisswunden von Seelöwen können sich richtig böse entzünden und heilen sehr schlecht.
Unsere Bilder hatten wir gemacht und erkundeten weiter den tollen Strand. Wir liefen ihn entlang bis wir die tollen Felsen im Meer entdeckt hatten. Dort wollten wir den Sonnenuntergang verbringen und setzten uns wartend in den Sand. Doch es gab noch mehr zu entdecken und so lief ich die Küste entlang, wo man zu einem weiteren Strand gelangte. Auch hier gab es wieder einige Höhlen. Diesmal war ich schlauer und schaute genau. Dabei entdeckte ich zwei junge Seelöwen, die in der Höhle lagen und später ins Wasser gingen. Es war total nett, wie sie langsam an mir vorbei liefen und dann in die Wellen sprangen. Vorher etwas unbeholfen und plump, doch sobald sie im Wasser waren wendig und schnell. Ein sooooo schöner Anblick. Ich war völlig begeistert.
Den ganzen Tag war es total sonnig und warm, doch leider zog es immer mehr zu am Abend. Wir waren sehr gespannt auf den Sonnenuntergang, würde es Farben geben oder wurde es einfach nur dunkel. Mit uns warteten noch ein weiterer Fotograf und einige Jugendliche. Langsam verfärbten sich die Wolken und es wurde immer schöner. Der Himmel leuchtete rosarot und eine schöne rosa Wolke war sogar über den Felsen. Wir blieben bis zur Dämmerung und waren die letzten, die den Strand verließen.

  • Wanderung zum Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea in einer Höhle, Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Chris geht baden
  • Neuseeländische Seelöwe (Phocarctos hookeri), Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Höhle am Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Archway Islands im Sonnenuntergang, Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenuntergang am Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Archway Islands im Sonnenuntergang, Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Archway Islands im Sonnenuntergang, Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Archway Islands im Sonnenuntergang, Wharariki Beach, Tasman, Südinsel, Neuseeland

Der Rückweg war ein wenig dunkel, aber es ging gerade noch im letzten Licht der Dämmerung. Zurück auf der Campsite gingen wir schön heiß duschen. Was für eine Wohltat. Danach grillten wir in aller Ruhe unseren Red Snapper mit Salat und Knoblauchbaguette. Chris hörte ein komisches malendes Geräusch und leuchtete die Wiese mit der Taschenlampe ab. Ein bildschönes schwarzes Pferd graste neben uns und etwas weiter weg stand ein weißes. Das war unerwartet und total schön. Der Abend klang gemütlich aus und schon bald fielen wir müde in unsere Betten.

Übernachtung: Wharariki Beach Campsite, 25NZ$ p.P.

Sonntag, 17.03.2019

Sehr früh morgens packten wir unsere Sachen zusammen, kochten Kaffee und backten unsere Teilchen von der leckeren Bäckerei in Nelson auf. Den Sonnenaufgang wollten wir nämlich am Farewell Split verbringen. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach im Dunkeln. Wir parkten schlussendlich am Visitor Center und liefen zu Fuß zum Strand hinab. Zum Glück dämmerte es schon ein wenig, so dass wir etwas erkennen konnten. Auf dumm fanden wir eine total schöne Bucht, als es immer heller wurde und der Himmel sich zu verfärben begann. Eine Schlechtwetterfront war über dem Meer, Gras stand in kleinen Inseln im Wasser und das Meer war fast glatt. Kurz bekamen wir auch etwas Sonne, die den Strand hinter uns beschien, denn mittlerweile standen wir im Wasser und drehten uns einfach nur um. Was für ein toller Morgen! Zum Glück hatten wir unsere Thermobecher dabei und konnten die kalten nassen Füße mit heißem Kaffee von innen warm halten. Dann zog es immer mehr zu und wir verabschiedeten uns vom Split.

  • Sonnenaufgang am Farewell Spit, Golden Bay, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea im Sonnenaufgang am Farewell Spit, Golden Bay, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Farewell Spit, Golden Bay, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Farewell Spit, Golden Bay, Tasman, Südinsel, Neuseeland

Wieder ging es über den bis zu 800 m hohen Takaka Hill Highway bis in die Wolken hinein und durch die Obstplantagen weiter ins Landesinnere. An einem Stand hielten wir an und kauften Äpfel und Nashis, eine exotische Birne aus Asien, die an eine Mischung aus Apfel und Birne erinnert. Natürlich kosteten wir sie sogleich, sie schmeckten gut, aber waren nicht so mein Ding.
Unser nächster Halt war am Lake Rotoiti, ein großer und sehr schöner Gebirgssee im Nelson Lakes Nationalpark. Er liegt mitten in Buchenwäldern und wird von malerischen Bergen umrahmt. Hier gibt es zahlreiche Wanderwege, zu denen unter anderem auch ein Wassertaxi fährt, aber bei diesem Besuch sollte der See nur ein Zwischenstopp sein. Das Wetter war einfach nur perfekt und wir beschlossen hier Mittag zu machen. Leider fielen sofort als wir ausstiegen unzählige Sandflies über uns her, die in Neuseeland berüchtigten, kleinen schwarzen Mücken, die eine stark juckende Bisswunde hinterlassen. Diese juckt noch nach Tagen und wenn man kratzt, entzündet sie sich meist. Ich sprang natürlich gleich wieder ins Auto und zog mir lange Hosen und Socken an, denn je weniger Angriffsfläche man bietet, desto weniger Bisse. Chris blieb jedoch cool und kassierte den einen oder anderen Biss. Wir spazierten mit unserer Semmel auf den Steg, wo es etwas mehr Wind hatte und konnten dort bei Traumkulisse relativ unbeschadet unser Mittagessen verspeisen.

  • Rinderherde auf dem Weg
  • Schafherde entlang der Straße
  • Aussicht vom State Highway 60, (Takaka Hill Highway) ins Takaka Valley, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom State Highway 60, (Takaka Hill Highway) ins Takaka Valley, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Chris beim Obst kaufen
  • Lake Rotoroa, Nelson Lakes National Park, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Rotoroa, Nelson Lakes National Park, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Rotoroa, Nelson Lakes National Park, Tasman, Südinsel, Neuseeland

Weiter ging es bis zum Ort Murchison, wo wir nicht widerstehen konnten und uns bei Zens Kitchen, unseren ersten vegetarischen Burger holten, der richtig lecker war. Zu dem Parkplatz, auf dem wir standen, kamen auf einmal ca. 25 Ford Capri Oldtimer angefahren. Das war vielleicht cool. Chris war hellauf begeistert und lief von einem Wagen zum nächsten.
Einen kleinen Schlenker machten wir zu den ca. 10 m hohen Maruia Falls. Sie entstanden 1929 durch ein Erdbeben, das den Unterlauf des Flusses um einen Meter absenkte. Der Wasserfall ist ziemlich breit. Wir liefen zum unteren Verlauf und kletterten über einige große Steine bis wir ans Wasser gelangten und den Wasserfall perfekt betrachten konnten. Chris machte ein paar Aufnahmen und ich genoss einfach nur das Rauschen und die Kraft des Wassers.

  • Zen´s Kitchen, Murchison, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Capri Treffen, Murchison, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Maruia Falls Scenic Reserve, Tasman, Südinsel, Neuseeland
  • Maruia Falls Scenic Reserve, Tasman, Südinsel, Neuseeland

Auf dem Weg zurück nach Westport kamen wir noch einmal in die Ford Capri Kolonne und wir konnten viele der Schätzchen etwas näher betrachten. Sie bogen jedoch zur Buller Gorge Swing Bridge ab, der längsten Hängebrücke Neuseelands. Die sparen wir uns jedoch, denn mit den Capris war der kleine Parkplatz schon gnadenlos überlastet.
Weiter ging es Richtung Westport auf landschaftlich schöner Strecke durch die Berge. Im Ort kauften wir noch ein und ließen an einer Dumpstation unser Brauchwasser ab.
Am Cape Foulwind besuchten wir das Cape Foulwind Lighthouse. Der Weg dorthin und weiter entlang der Küste war wirklich schön angelegt und lud zu einem Spaziergang ein. Doch wir wanderten ihn nur etwas entlang, wendeten dann und fuhren vor zur Seelöwenkolonie. Auch die erreichten wir über den gleichen Weg nur von der anderen Seite aus. Leider waren die Seelöwen sehr weit unter uns auf den Felsen, aber mit dem Fernglas recht gut zu erkennen. Junge Seelöwen badeten im Wasser und ihr heiseres Rufen klang bis zu uns herauf.
Wir fuhren weiter am Meer entlang, wo wir immer wieder tolle Aussicht auf die Küstenlandschaft hatten.

  • Cape Foulwind Lighthouse, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Seelöwen am Cape Fowlwind Walkway, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Unterwegs an der West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Meybille Bay, West Coast, Südinsel, Neuseeland

Am Nachmittag erreichten wir unser Ziel die Pancake Rocks und checkten auf der Campsite Punakaiki Beach ein. Hier hatten wir einen schönen Stellplatz fast am Meer, das nur durch eine Düne von uns entfernt war.
Zum Sonnenuntergang fuhren wir zu den Pancake Rocks im Paparoa Nationalpark. Diese Felsen sind bekannt, weil sie, wie der Name schon beschreibt, ausschauen wie aufeinander gestapelte Eierkuchen. Ein sehr schön angelegter Rundweg führte uns über verschiedenen Stopps und Aussichtsplattformen auf die Felsen. Immer wieder brachen sich riesige Wellen an der Küste und es rauschte ohrenbetäubend. Wir suchten uns einen schönen Platz am Blowhole und warteten auf den Sonnenuntergang und die Flut, denn da sollte sich das Blowhole füllen und emporspritzen. Leider tat sich gar nichts und auch der Sonnenuntergang war schwer zu fotografieren. Schön war es trotzdem.
Zurück auf der Campsite war auch noch unser Platz belegt, aber wir machten nicht groß rum und stellten uns auf einen anderen. Wir grillten noch leckeres Rinderfilet und ließen gemütlich den Abend bei Meeresrauschen ausklingen.

  • Porarari River, Punakaiki, Paparoa National Park, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Punakaiki Pancake Rocks and Blowholes Walk, Punakaiki, Paparoa National Park, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Punakaiki Pancake Rocks and Blowholes Walk, Punakaiki, Paparoa National Park, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Punakaiki Pancake Rocks and Blowholes Walk, Punakaiki, Paparoa National Park, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Punakaiki Pancake Rocks and Blowholes Walk, Punakaiki, Paparoa National Park, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Punakaiki Pancake Rocks and Blowholes Walk, Punakaiki, Paparoa National Park, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Punakaiki Pancake Rocks and Blowholes Walk, Punakaiki, Paparoa National Park, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Punakaiki Beach Campsite, West Coast, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Punakaiki Beach Camp, 22NZ$ p.P.

Montag, 18.03.2019

Wir frühstückten noch gemütlich mit frischem Orangensaft und Obst, ehe wir uns um 7.30 Uhr bei starker Bewölkung, durch die nur ab und zu die Sonne blitzte, auf den Weg machten. Wir fuhren noch eine Zeitlang am Meer entlang und bogen dann ins Landesinnere ab. Immer wieder kamen wir an Weiden voller Rehe vorbei. Meterhohe Baumfarne wuchsen am Straßenrand, deren Grün bei dem trüben Wetter noch intensiver strahlte als sonst. Hatte ich eigentlich schön erwähnt, wie toll ich diese genialen hochstieligen Pflanzen mit ihren weitgefächerten Blättern finde? Sie sind immer wieder eine Augenweide und ich konnte mich an ihnen gar nicht satt sehen.
Unser erster Stopp an diesem Morgen war die Brunner Bergwerkssiedlung, die malerisch auf der gegenüberliegenden Seite des Grey Rivers lag. Dort am Nordufer des Flusses wurde am 26. Januar 1848 ein Kohleflöz von Thomas Brunner gefunden wodurch die Bergwerksiedlung Brunnerton gegründet wurde. Der eigentliche Abbau der Steinkohle begann jedoch erst um 1860 mit der Verschiffung von 40 Tonnen Kohle in dem Ort Nelson. Später erhielt der Ort einen eigenen Haltepunkt auf der anderen Seite des Flusses und es entstand eine stählerne Hängebrücke, über die die Kohle in Waggons gebracht wurde. Am Beginn der Brücke befand sich eine Drehscheibe, um Platz für eine Gleiskurve zu sparen. Doch richtig bekannt wurde die Mine durch das große Grubenunglück von 1896, als hier 65 Bergleute bei einer Schlagwetterexplosion (Explosion eines speziellen Gasgemischs aus Methan und Luft durch Entzündung) ums Leben kamen. 1906 wurde das Bergwerk geschlossen. Heute ist es ein frei zugängliches Museum, das an die Bergleute und die Bedingungen damals erinnert. Wir liefen den Weg hinab zu der Hängebrücke und über diese hinüber ans andere Ufer. Mittlerweile schaute die Sonne immer mehr heraus und etwas Dunst lag noch in dem Tal. Es war angenehm warm und sehr interessant.

  • Punakaiki Beach, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Punakaiki Beach, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Ten Mile Creek-Waianiwaniwa, Südinsel, Neuseeland
  • Unterwegs
  • Brunner Mine Historic Area und Grey River, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Brunner Mine Historic Area und Grey River, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Brunner Mine Historic Area und Grey River, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Brücke über dem Grey River, West Coast, Südinsel, Neuseeland

Weiter ging die Fahrt bis zum Lake Brunner, einem malerischen See inmitten der Berge. Hier holten wir uns bei einem kleinen Café frische Kuchenteilchen und einen Kaffee und fuhren damit zum See und frühstückten ein zweites Mal diesmal jedoch bei schöner Aussicht und im Freien. Leider war es viel zu bewölkt um hier schon zu bleiben, also setzen wir unseren Weg fort und fuhren erst einmal auf der Lake Brunner Road am See entlang. Hier fanden wir eine kleine Bucht mit spiegelglattem Wasser in der malerisch ein Boot schwamm. Tiefe Wolken hingen an den Bergen und es kam sogar etwas die Sonne heraus. Was für ein toller Platz. Leider war es noch viel zu früh um zu verweilen und auf dem idyllischen Campingplatz waren fast schon zu viele Leute, die hier mit einem Jetski herumfuhren. Doch die hübsche fotogene Bucht gehörte uns ganz alleine. Wir verweilten recht lange und konnten uns fast nicht losreißen. Doch irgendwann hatten wir unsere Bilder gemacht und beschlossen weiter zu fahren, aber diesen Platz würden wir uns vormerken und beim nächsten Mal sicher näher erkunden.

  • Kaffepause am Lake Brunner, 
Moana, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Brunner, 
Moana, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Chris an der Cashmere Bay am Lake Brunner, Moana, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Tolle Spiegelung in der Cashmere Bay,  Lake Brunner, Moana, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Tolle Spiegelung in der Cashmere Bay,  Lake Brunner, Moana, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Cashmere Bay,  Lake Brunner, Moana, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Poerua, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Poerua, West Coast, Südinsel, Neuseeland

So näherten wir uns langsam unserem Tagesziel dem Arthur’s Pass Nationalpark auf dem State Highway 73. Die Berge wurden immer höher und die Täler durch heftigen Regen und Temperaturschwankungen immer tiefer. Hier hielten wir, nachdem wir die Brücke überquert hatten, am Otira Viaduct Lookout und genossen die Aussicht ins Tal und auf die gigantische Brückenkonstruktion. Der Viadukt ist 440 m lang und geht von West nach Ost 12% in die Höhe. Eine wirklich beeindruckende Straße über den Oitra Fluss. Das war wirklich toll aber auch danach wurde die Landschaft immer beeindruckender. Die Berge rückten näher und waren zum Teil noch schneebedeckt. Wanderwege führten an Bergbächen entlang und Geröll zog sich bis zu ihren Bachbetten. Dichte Wälder erstreckten sich bis zur Straße. Wir waren mitten in den Alpen Neuseelands angekommen.
Kurz vor dem Ort Arthur’s Pass stoppten wir auf einem Parkplatz, denn wir wollten uns den Devils Punchbowl Wasserfall anschauen. Hier standen schon ziemlich viele Autos, denn das Wetter war perfekt. Die Sonne lachte vom Himmel und es war richtig warm. So schnürten wir die Wanderschuhe und liefen los. Anfangs war der Weg sehr schön. Es ging durch etwas Wald und über den Fluss. Von hier aus leuchtete uns der Wasserfall inmitten der Felsen schon entgegen. Dann kam der anstrengende Teil, denn es ging ständig bergauf über Stufen und Treppen. Das war ganz schön schweißtreibend bis wir auf einer schönen Aussichtsplattform vor dem Wasserfall ankamen. Er lag zwar im Gegenlicht, aber war wirklich schön, wie er über die Felsen hinab stürzte.
Irgendwie hatten wir noch nicht genug und wanderten noch zum Bridal Vail Fall Lookout. Hier war eher der Weg das Ziel, denn es ging durch wunderschönen Wald mit kleinen Bächlein, die über Kaskaden ins Tal hinab liefen. Der Aussichtspunkt war eher mager, denn der Wasserfall war sehr weit weg, aber die Wanderung war richtig schön. Wir hätten zwar ewig so weiter laufen können, aber wir brachen hier ab und wanderten zum Parkplatz zurück.

  • Otira Viaduct Lookout, West Coast, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht entlang der West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung zum Devils Punchbowl Waterfall, Arthur’s Pass, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Devils Punchbowl Waterfall, Arthur’s Pass, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Devils Punchbowl Waterfall, Arthur’s Pass, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung zum Bridal Vail Fall Lookout, Arthur’s Pass, Canterbury, Südinsel, Neuseeland
  • Kleine Wasserfälle auf dem Weg zum Bridal Vail Fall Lookout, Arthur’s Pass, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Devils Punchbowl Waterfall, Arthur’s Pass, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Wir durchquerten den kleinen Ort voller Touristen und folgten weiter der traumhaften Passstraße. Die Täler wurden breiter und mit Kies gefüllte Flussbetten prägten das Landschaftsbild, wie z.B. der Waimakariri River. Auf der anderen Seite weideten Kühe auf saftigen Wiesen. Immer wieder hielten wir an und machten Bilder.
So näherten wir uns dem Lake Pearson, wo wir eigentlich auf der DOC Campsite übernachten wollten, aber dafür war es noch zu früh und so fuhren wir weiter bis zum Cave Stream Scenic Reserve, das sich schon am Rande der Alpen befand. Wir machten eine kurze Wanderung vor traumhafter Kulisse bis es zu einer Höhle hinab ging. Hier kann man in die Höhle steigen und auf der anderen Seite des Berges wieder hinaus gelangen. Doch dazu sollte man die richtige Ausrüstung und Schuhe dabei haben. Wir begnügten uns mit dem Schauen und beschlossen, von hier aus wieder zurück in die alpine Landschaft zu fahren.
Wir fuhren auch am Lake Pearson vorbei, denn der lag am frühen Abend schon im Schatten der Berge und weiter bis zum Arthur’s Pass Nationalpark, wo wir auf der Klondike DOC übernachten wollten.
Den Sonnenuntergang verbrachten wir am Straßenrand mit Blick über das Kiesbett des Waimakariri Rivers und den Bergen daneben. Leider fing der Himmel trotz ein paar Wolken nicht an zu glühen, aber es war trotzdem schön.

  • Weiter geht es auf der West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Rinderherde entlang der West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Cave Stream Scenic Reserve, West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Cave Stream Scenic Reserve, West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Cave Stream Scenic Reserve, West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Cave Stream Scenic Reserve, West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Waimakariri River, West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Waimakariri River, West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Waimakariri River, West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
  • Waimakariri River, West Coast Road, Südinsel, Neuseeland
Waimakariri River, West Coast Road, Südinsel, Neuseeland

Wir suchten uns auf der weitläufigen Campsite einen schönen ruhigen Platz und grillten Lachs. Schon am Lake Brunner hatten wir regen Kontakt zu den berüchtigten Sandflies Neuseelands gehabt und jetzt am Abend sahen wir an Chris Beinen das ganze Ausmaß in Form von ca. 100 Bissen. Ich hatte dagegen gerade mal 6 abbekommen, aber sobald ich die Biester wahrnahm, zog ich auch bei schönstem Wetter lange Hosen an und eine Jacke drüber, so blieb ich relativ verschont.
Der Abend klang ruhig aus und sehr zufrieden mit diesem tollen Tag fielen wir in unsere Betten, der eine juckend und die andere schlafend.

Übernachtung: Klondike Campsite, 8 NZ$ p.P.

Dienstag, 19.03.2019

Gut eine Stunde vor Sonnenaufgang klingelte uns der Wecker aus dem Schlaf. Wir kochten schnell Kaffee und fuhren zur Brücke und dem schönen Flussbett des Waimakariri Rivers. Hier wollten wir den Sonnenaufgang verbringen. Neblig war es an diesem Morgen und recht frisch – gut dass wir heißen Kaffee in unseren Thermobechern dabei hatten. Anfangs positionierten wir uns neben der Brücke und warteten auf die Dämmerung. Einmal fuhr ein Schweinelaster vorbei, das war vielleicht ein Geruch, der verfolgte uns noch sehr lange. Später kletterten wir ins Flussbett hinab und wanderten am Ufer entlang. Leider wurde das Licht wieder nicht so schön, dafür war der Nebel sehr mystisch und wir verbrachten lange Zeit im Flussbett. Danach fuhren wir noch etwas die tolle Landschaft ab, ehe wir uns schweren Herzens von dieser Traumlandschaft losrissen uns zurück ans Meer fuhren. Wieder einmal wünschte ich mir mehr Zeit zu haben, denn hier wäre ich gerne noch ein paar Nächte geblieben, denn die Landschaft war so fotogen und das Wetter meinte es einfach gut mit uns. Aber leider hatten wir einen straffen Zeitplan, dem wir zwar schon etwas voraus waren, der aber trotzdem von uns eingehalten werden musste, denn man weiß ja nie wann man so einen Reservetag noch einmal brauchen könnte.

  • West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Waimakariri River, West Coast Road, Arthur’s Pass Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Wir fuhren auf dem Glacier Highway bis zum Franz Josef Gletscher, einem 10 km langen Gletscher im Westland Nationalpark. Seinen Namen erhielt er 1865 vom deutschen Entdecker Julius von Haast, der ihn nach dem österreichischem Kaiser Franz Joseph I. benannte.
Das Einzigartige am Franz Josef und seinem Nachbarn dem Fox Gletscher ist, dass sie von gut 2000 m bis 400 m sozusagen in den Regenwald hineinreichen. Beide Gletscher gehören zu den niedrigsten über dem Meeresspiegel gelegenen Gletschern mittlerer Breite. Vor langer, langer Zeit waren sie so groß, dass sie den Mount Cook umschlossen und direkt in die Tasman-See kalbten.
Von dem kleinen Ort Franz Josef kommend, bogen wir auf die Glacier Access Road ab und fuhren ca. 4 km zum Parkplatz am Franz Josef Gletscher. Schon von hier aus hatten wir tolle Ausblicke auf den Gletscher in der Ferne, der in den Waiho River endet, der später in die Tasman See mündet.
Vom fast vollen Parkplatz aus begann die 5,5 km lange Wanderung zum Fuße des Gletschers. Anfangs liefen wir durch Regenwald mit meinen Freunden den Baumfarnen und dichter fast undurchdringlicher Vegetation bis wir in das Gletschertal kamen. Hier änderte sich das Landschaftsbild komplett. Die Bäume waren verschwunden und wir wanderten inmitten Gebirgslandschaft weiter. Die Berge rückten näher und Wasserfälle liefen von den Felswänden hinab – wie schön war das denn?!
Je weiter wir nach hinten ins Tal wandern, desto grauer und felsiger wurde es. So wandern wir schließlich über die Gletscher-Moräne, die über und über mit Schuttablagerungen bedeckt war immer weiter entlang des Waiho Rivers, auf dem zum Teil kleine Eissbrocken schwammen bzw., sich an seinem Ufer abgelegt hatten.
Entlang des Weges sahen wir immer wieder Markierungen, die anzeigten bis wohin der Gletscher in der Vergangenheit gereicht hatte. Irgendwann erreichten wir die Absperrung und damit das Ende der schönen Wanderung. Von hier aus sahen wir zwar nur einen kleinen Teil der Gletscherrinne und leider hatte sie sich schon ziemlich weit zurückgezogen, aber die Farben des Eises und die Gewaltigkeit kamen trotzdem gut rüber. Weiter unten war alles schwarz bzw. grau doch je höher der Blick wanderte, desto sauberer wurde das Eis und seine weißen und blauen Farbtöne kamen wunderbar rüber. Gletscherwasser sprudelte an uns vorbei und suchte sich seinen Weg in den Waiho River. Lange verweilten wir hier und schauten auf das Eis, ehe wir uns auf den Rückweg machten.

  • Whataroa River, Südinsel, Neuseeland
  • Tatare Stream, Franz Josef, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea auf dem Weg zum Franz Josef Gletscher, Südinsel, Neuseeland
  • Am Waiho River entlang zum Franz Josef Gletscher, Südinsel, Neuseeland
  • Am Waiho River entlang zum Franz Josef Gletscher, Südinsel, Neuseeland
  • Franz Josef Gletscher, Südinsel, Neuseeland
  • Der traurige Rest vom Franz Josef Gletscher, Südinsel, Neuseeland
  • Chris fotografiert die Reste des Franz Josef Gletschers, Südinsel, Neuseeland

Kurz vor dem Parkplatz zweigte der 450m lange Weg zum Sentinal Rock ab. Bergauf ging es bis zum Sentinal Rock, der vor langer Zeit vom Eis des Franz Josef Gletschers geformt wurde. Von hier aus hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf den Gletscher, das Gletschertal und den Waiho River. Von hier oben sah man noch etwas mehr von dem gewaltigen Gletscher. Hier war auch eine Tafel angebracht, auf der der Gletscherrückgang dokumentiert wurde mit einer Aussicht wie er im Jahre 2100 aussehen würde. Während wir uns die Karte anschauten wurde uns klar, dass die Prognose schon erreicht war… Das war schon etwas erschreckend.
Zurück auf dem Parkplatz beschlossen wir, noch eine weitere kurze Wanderung zu machen. So folgten wir einem schönen Weg durch den Regenwald bis zu Peter’s Pool, einem kleinen See, indem sich die umliegenden Berge mit ihren vergletscherten Spitzen perfekt spiegeln. Es ging zwar ein leichter Wind, aber der kurze Weg hatte sich trotzdem gelohnt, alleine weil er so schön durch den Wald ging und die Aussicht einfach klasse war.
Kurz vor 17.00 Uhr waren wir wieder unterwegs und auf dem Weg zum Fox Gletscher. Wir durchquerten den netten kleinen Ort Fox und bogen auf die enge und höhenbegrenzte Straße (3.30m) zum Gletscher ein. Auf einem kleinen Parkplatz liefen wir bis zur Gletscheraussicht. Der Weg war wieder recht schön, aber der Gletscher weit entfernt. Einige Mutige liefen von hier aus in das Flussbett hinab, aber der Weg war mehr als steil und sie rutschten von Baum zu Baum langsam hinab. So beschlossen wir, dass heute eine lange Wanderung gereicht hat und wir hier nur die Aussicht genießen wollen. Zum Glück hatten wir das 70-200 mm Objektiv dabei und so konnten wir ein paar nähere Bilder vom Gletscher machen. Noch immer war es schön warm und die Sonne wechselte sich mit ein paar Wolken ab.

  • Aussicht auf den Franz Josef Gletscher, Südinsel, Neuseeland
  • Peters Pool, Franz Josef Gletscher, Südinsel, Neuseeland
  • Toller Wanderweg zum Fox Gletscher, Südinsel, Neuseeland
  • Fox Gletscher, Südinsel, Neuseeland

Wir fuhren weiter zu unserem letzten Ziel an diesem Tag dem Lake Matheson, den wir um 18.00 Uhr erreichten. Dieser kleine ca. 600m lange und 200m breite See liegt windgeschützt inmitten großer Kahikatea- und Rimu-Bäume, wodurch er oftmals eine sehr glatte Oberfläche hat. Außerdem ist sein Wasser auf Grund von Laubresten sehr dunkel, was auch zu einer perfekten Spiegelung beiträgt. So kann man meist morgens oder abends fantastische Ausblicke auf die südöstlich liegenden Alpen insbesondere den Mount Cook und den Mount Tasman genießen. Genau darum waren wir hier. Wir parkten auf dem großen Parkplatz in der Nähe des Cafés, schnappten unsere Kameras und liefen los. Der 4 km lange Wanderweg um den See herum führte zuerst über die Clearwater Hängebrücke und weiter durch den dichten Wald. Hier erreichten wir den ersten Aussichtspunkt am Kai. Doch leider hingen dichte Wolken an den Bergen und es war trotz Spiegelung überhaupt nichts von der fantastischen Bergwelt zu sehen. So erkundeten wir auch die anderen Aussichtspunkte am See. Der View of Views war nett, aber begeisterte uns nicht so sehr, weil er sehr zugewachsen war. Dafür war der Aussichtspunkt um Reflection Island einfach nur toll. Doch leider bewegten sich die Wolken kein bisschen. Etwas enttäuscht kehrten wir zum Parkplatz zurück. Beim Café hat man ebenfalls die Möglichkeit auf den den Mount Cook zu schauen und hier verweilten wir noch etwas, denn die Wolken begannen sich zu lichten und ein erstes Stück vom Mount Cook wurde frei. Das kann doch nicht wahr sein, ärgerten wir uns. Doch dafür war keine Zeit, denn schnell liefen wir zurück zur Jetty. Während ich noch durch den Wald hechelte, war Chris schon durchgeschwitzt am Pier und baute auf. Die Wolken lichteten sich immer weiter und schon bald war fast die ganze Bergwelt zu erkennen, nur der Mount Cook hüllte sich noch ein. Sanftes Abendlicht beschien die Berge und machte die Szenerie noch unglaublicher. Zu Letzt wurde auch noch der Mount Cook frei. Wir waren hin und weg, auch wenn wir den Weg doppelt gelaufen sind, es hatte sich mehr als gelohnt. Wir blieben bis zum Mondaufgang, denn es war Vollmond, dann liefen wir den Weg zurück bis zu unserem Auto.

  • Wanderung zum Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Chris auf dem Wanderweg rund um den Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderweg rund um den Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman im Abendlicht, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman im Abendlicht, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman im Abendlicht, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman und Mount Cook in der Abenddämmerung, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland

Da nicht weit von uns ein Holiday Park war und wir am nächsten Morgen wieder hier her wollten, entschieden wir uns, nicht mehr weiter zu fahren und uns auf den Holiday Park zu stellen. Zum Glück war noch ein Platz frei. Wir gingen erst einmal genüsslich duschen, denn am See waren wir ganz schön ausgekühlt.
Wir grillten Burger, die uns so gut schmeckten wie lange nicht mehr. Als ich verzückt vor mich hin kaute, biss ich auf einmal auf etwas Hartes, was ich jedoch sofort runter schluckte. Sekunden später stellte sich heraus, dass mir beim weichen Hackfleisch der halbe Zahn abgebrochen war. Nee oder. Zum Glück tat nichts weh und die Füllung hielt trotzdem. Das blieb auch so bis ich daheim zum Zahnarzt gehen konnte. Aber es störte ungemein, denn immer wieder wanderte die Zunge zu der rauen Stelle, die mir sehr groß erschien. Um 22.00 Uhr fielen wir dann todmüde in unsere Betten.
Übernachtung: Fox Glacier Top 10 Holiday Park & Motels in Fox Glacier

Mittwoch 20.03.2019

Um 6.00 Uhr morgens standen wir auf und füllten unsere Becher mit überlebenswichtigem Kaffee, dazu schmierten wir uns Semmeln und schon waren wir auf dem Weg zum Lake Matheson. Auf dem Parkplatz standen schon drei Autos. Da waren doch einige noch verrückter als wir. Mit Kaffeebechern und Semmeln bewaffnet liefen wir los zur Jetty, wo wir den Sonnenaufgang erleben wollten. Doch hier war niemand und so konnten wir uns den besten Platz aussuchen. Mit der einsetzenden Dämmerung konnten wir auch endlich etwas erkennen. Doch was wir sahen, gefiel uns überhaupt nicht. Über uns der Himmel war sternenklar doch an den Bergen hingen wieder dichte Wolken. Zu uns gesellte sich eine deutsche Reisegruppe und wir warteten gemeinsam. Doch es tat sich gar nichts. Irgendwann geben wir auf und wandern langsam zurück. Unterwegs überholen wir noch die Reisegruppe. Tja, was soll ich sagen, kurz vor dem Café sahen wir wieder, wie sich die Wolken lichteten und machten kehrt, um zurück zur Jetty zu laufen. Zum Glück kamen wir noch kurz vor Sonnenaufgang an. Das Morgenkonzert der Vögel hatte schon begonnen und Enten schnatterten vergnügt, während wir schnell unsere Kameras aufbauten und den Blick auf die Bergwelt im spiegelglatten See bewunderten. Zu unserer großen Freude stieg auch noch Nebel auf und vervollständigte das Bild.
Während ich weiter fotografierte, lief Chris zum Reflection Island vor, wo der Blick auf die Berge noch schöner war. Hier hatten sich auch die ganzen Fotografen angesammelt. Irgendwann holte mich Chris und wir liefen gemeinsam zum Aussichtspunkt vor. Sah man von der Jetty nur die Spitzen vom Mount Cook und dem Tasman, so lagen sie hier in ihrer ganzen Schönheit vor uns. Ich ärgerte mich trotzdem nicht, denn auch von meinem Punkt aus, war der Blick auf die Bergkulisse einfach nur schön. Auch hier verweilten wir eine ganze Weile und genossen die wunderschöne Aussicht, ehe wir uns auf den Rückweg machten. Chris zeigte mir unterwegs noch einen Seelöwen – jedoch aus Wurzeln und Moos.
Um ca. 9.30 Uhr waren wir zurück am Café und holten uns dort frische Kuchenteilchen und dampfenden Kaffee. Mittlerweile war die gesamte Bergkette frei und Menschenmassen liefen um den See. Wir verabschiedeten uns von diesem tollen Ort und fuhren zurück zur Westküste.

  • Morgenstimmung am Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Morgenstimmung am Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman und Mount Cook, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman und Mount Cook, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman und Mount Cook, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman und Mount Cook, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman und Mount Cook im Sonnenaufgang, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman und Mount Cook, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman und Mount Cook, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Chris genießt die Aussicht auf die Neuseeländischen Alpen, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Tasman und Mount Cook, Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland
  • Parkplatz mit Aussicht am Lake Matheson, Südinsel, Neuseeland

Immer wieder begleitete uns dichter Nebel, durch den die Sonne drang und Nebelfetzen in den Himmel trieb. An einer Lachsfarm holten wir uns noch frischen und geräucherten Lachs. Dann ging es über den niedrigsten Pass der Südalpen, den Haast Pass (563 m). Hier verbindet der Highway 6 die Orte Haast mit Wanaka. Ein sehr schöner Highway entlang des türkisen Haast River. Wir passierten die längste einspurige Brücke Neuseelands und stoppten an den Thunder Creek Falls. Dorthin führte ein kurzer Weg. Doch auch hier war der Spaziergang kein Spaß, denn Hunderte der fiesen Sandflies verfolgten uns an diesem windstillen sonnigen Tag. Besonders schlimm war es direkt am Fluss, von dem man einen sehr schönen Blick auf den knapp 100 m hohen Wasserfall hatte, der hier über eine Felskante hinab fällt. Für kurze Zeit half etwas einsprühen, aber nicht lange, dann waren die Biester wieder um uns herum und suchten nach einer Gelegenheit, an unser Blut zu kommen. Ich zog mich zurück, denn im Wald war es deutlich besser, doch Chris durchwatete den Fluss und ging noch etwas näher an die Fälle heran. Hier trafen wir auch wieder auf die nette deutsche Reisegruppe und ich unterhielt mich etwas mit ihnen, während Chris begeistert den Wasserfall ablichtete.
Den nächsten Stopp legten wir bei den Fantail Falls ein. Sie lagen jedoch im Halbschatten und waren damit nicht so fotogen. Richtig toll fand ich jedoch einen toten Baum im Flussbett, den Touristen mit unzähligen Steinmännchen verziert hatten. Ein Männchen hatte sogar einen runden Kopf.
Danach machten wir eine kurze aber knackige Wanderung zu einer Aussicht auf die Berge des Haast Pass und einen Gletscher. Danach fuhren wir zu den Blue Pools und wanderten über zwei Hängebrücken. Nicht nur die kurze Wanderung war toll, sondern auch das glasklare Wasser, das Chris magisch anzog. Von der zweiten Brücke sprangen immer wieder ein paar Jungs ins glasklare Wasser. Auch Chris warf die Klamotten von sich und lief ins Wasser. Ich probiere es nur mit den Füßen, denn es war bitter kalt. Zum Glück war es sehr warm und die Sonne lachte vom Himmel, so dass Chris schnell wieder trocken wurde.

  • Entlang des Highways, Südinsel, Neuseeland
  • Thunder Creek Falls und Haast River am Haast Pass, Mount Aspiring National Park, Südinsel, Neuseeland
  • Thunder Creek Falls und Haast River am Haast Pass, Mount Aspiring National Park, Südinsel, Neuseeland
  • Baum mit Steinmännchen im Haast River Flussbett, Haast Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Faintail Falls und Haast River, Haast Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung zum Haast Pass Lookout, Haast Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Chris genießt die Aussicht vom Haast Pass Lookout, Haast Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Blue Pools des Makarora Rivers, Haast Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Badewetter am Makarora River, Haast Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Mutige springen in die Blue Pools des Makarora Rivers, Haast Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Makarora River, Haast Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea auf dem Rückweg über eine Hängebrücke, Haast Pass, Südinsel, Neuseeland

Nach der Passhöhe ging es stetig bergab mit schöner Aussicht auf den Lake Wanaka, dem viertgrößten See Neuseelands. Immer wieder hielten wir an und genossen die fantastische Aussicht auf den See und die umliegenden Berge. Es war fast windstill, so dass sich die Berge und die hübschen Wolken im Wasser spiegelten. Danach erreichten wir den Lake Hāwea, der zwar kleiner aber nicht minder fotogen war. Auch hier hielten wir immer wieder begeistert an und machten Bilder.
Zurück am Lake Wanaka besuchten wir am Ortsrand von Wanaka den Wanaka Tree einen Crack Willow Tree oder auch Bruch-Weide genannt. Der Baum steht mitten im See, sein gebogener Stamm ragt aus dem Wasser und spiegelt sich bei Windstille darin, während dahinter die Neuseeländischen Alpen die perfekte Umrahmung bilden. Dieses Motiv lockt mittlerweile fast jeden Neuseelandreisenden an und ist sehr beliebt bei Instagram und Co. Auch an diesem Nachmittag hatten sich hier zig Touristen versammelt und lichteten den Baum aus allen möglichen Perspektiven ab. Doch die Krönung war eine junge Inderin, die für Instagram poste und dafür an den eh schon dünnen Ästen des Baumes hing. Zum Glück wiesen andere Reisende sie darauf hin, dass der Baum geschützt sei, denn leider war es auf Grund solcher Aktionen nötig Schilder aufzustellen. Fürs erste hatten wir genug gesehen und fuhren raus aus dem Ort, bis zur Glendu Bay, wo wir in das Glendu Motor Camp eincheckten und einen schönen Stellplatz am Wasser bekamen. Dann sprangen wir noch bei schönstem Sonnenschein in den erfrischend kalten See und ließen den Tag gemütlich ausklingen.

  • Lake Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Auf dem Weg zum Lake Hawea, Südinsel, Neuseeland
  • Auf dem Weg zum Lake Hawea, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Hawea, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Hawea, Südinsel, Neuseeland
  • Der berühmte Wanaka Tree, Lake Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Chris geht baden, Lake Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Einfach genial unser Außengrill am Camper, Lake Wanaka, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Glendu Motor Camp, 18NZ$ p.P.

Donnerstag, 21.03.2019

Um 3.30 Uhr klingelte uns der Wecker aus dem Schlaf. Schnell Kaffee gemacht und um 4.00 Uhr fuhren wir schon los. Weit ging die Fahrt nicht, denn schon ein paar Kilometer später erreichten wir den Parkplatz am Roys Peak. Es war noch sehr früh, doch wir waren bei weitem nicht die Ersten, die sich zu so früher Morgenstunde auf den Weg auf einen der beliebtesten Aussichtsberge Neuseelands machten. Den gesamten Weg, den wir sehen konnten, leuchtete eine Glühwürmchen Karawane, in die wir uns einreihten. Wir liefen los, anfangs ging es über Wiesen steil bergauf. Schnell schnauften und schwitzten wir. War das ein steiler Weg! Zum Glück schien der Vollmond, so dass wir kaum unsere Stirnlampen brauchten. Bis zur ersten Gatterquerung brauchten wir ca. eine Stunde und die war kein Spaß, sondern absolut anstrengend. Sollte man den Weg beschreiben, fallen einem sämtliche Steigerungen von steil ein. Doch nach dem Gatter wurde es kurzzeitig etwas besser, nur um dann gleich wieder heftig bergauf zu gehen. Diese Wegabschnitte raubten einem buchstäblich den Atem. Durch die Dunkelheit verloren wir kurzzeitig den Weg und auch den Gipfel aus den Augen und folgten anderen Falschläufern querfeldein. Das war noch einmal eine sehr steile schweißtreibende Angelegenheit, aber zum Glück kamen wir wieder auf den richtigen Weg und konnten etwas verschnaufen. Dann endlich erreichten wir den Gipfel, wo sich auf relativ wenig Platz am Gipfelkreuz locker 50 Personen aufhielten und nach dem besten Platz für den Sonnenaufgang suchten. Die meisten waren überhaupt nicht richtig angezogen und nur in Shorts und T-Shirts unterwegs. Dabei wehte hier oben ein heftiger und sehr kalter Wind. Wir reihten uns nicht in die Massen ein, sondern liefen auf einem schmalen Grat etwas weiter vom Gipfel weg, so dass wir diesen und die Seen unter uns im Sonnenaufgang betrachten konnten. Doch erst einmal zogen wir die schweißnassen Shirts aus und hüllten uns in warme trockene Shirts und Pullis ein. Der Himmel begann zu leuchten und unter uns lag Wanaka, was für ein gigantischer Anblick für den sich jeder Tropfen Schweiß gelohnt hatte. Je mehr es dämmerte, desto kühler wurde es und schon bald bibberten wir. Die Kniescheiben und die Pobacken zitterten und das obwohl wir gut angezogen waren. Nur leider hatte ich die Daunenjacken nicht mitgenommen und die wären hier Gold wert gewesen. Zum Glück hielt der Windbreaker den schlimmsten Wind ab. Langsam leuchtete der wolkenverhangene Himmel immer intensiver und die Sonne kletterte über den Horizont. Die Hügel leuchteten im ersten Licht. Es war so schön!
Wir waren fast die letzten, die sich auf den Rückweg hinab ins Tal machten. Die Tour war wirklich anstrengend, aber sie war es wert und so liefen wir begeistert und beschwingt bergab. Bei Tageslicht sahen wir erst einmal den ganzen Weg und waren sehr stolz auf uns, besonders an den extrem steilen Passagen. Noch immer strömten Massen auf den Berg und es hörte bis zum Parkplatz nicht auf. Kopfschütteln betrachteten wir manche Leute, die nur mit 500ml Wasser für zwei Personen ohne Rucksäcke und viel zu leichten Schuhen unterwegs waren. Im letzten Wegdrittel sprach uns eine Asiatin an, ob es noch weit sei. Wir schauten erst sie an und dann auf den Gipfel, der gut zwei Stunden über ihr lag. Die Mini Wasserflasche war schon fast leer. Wir rieten ihr ab, weiter hinauf zu laufen und lieber die Aussicht vom Weg aus zu genießen.

  • Aussicht auf den Gipfel von Roys Peak mit Lake Wanaka vor Sonnenaufgang, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht von Roys Peak auf den Lake Wanaka vor Sonnenaufgang, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht auf den Gipfel von Roys Peak mit Lake Wanaka vor Sonnenaufgang, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht von Roys Peak auf den Lake Wanaka vor Sonnenaufgang, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht von Roys Peak auf den Lake Wanaka im Sonnenaufgang, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht von Roys Peak auf den Lake Wanaka im Sonnenaufgang, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht auf den Gipfel von Roys Peak mit Lake Wanaka im Sonnenaufgang, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht von Roys Peak auf den Lake Wanaka, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea genießt die Aussicht auf den Lake Wanaka, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht von Roys Peak auf den Lake Wanaka, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht von Roys Peak auf den Lake Wanaka, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea auf dem Rückweg vom Roys Peak, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Rückweg vom Roys Peak, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Chris genießt die Aussicht auf dem Rückweg vom Roys Peak, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Wanaka, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea auf dem Rückweg vom Roys Peak, Wanaka, Südinsel, Neuseeland

Geschafft aber glücklich kamen wir an unserem Maui-Bert an und fielen auf die Sitze. Wir fuhren zur Campsite zurück und verlängerten um eine Nacht. Während in der Waschmaschine die Wäsche wusch, sprangen wir in den kalten See und erfrischten uns. Tat das gut. Nach 16 Kilometern Wanderung und 1284 Höhenmetern hatten wir uns das aber auch verdient.
Am Nachmittag fuhren wir in den Ort und liefen etwas herum. Chris bekam um 14.00 Uhr noch die letzten Portion Fish and Chips, die wir genüsslich in der Sonne verspeisten. Wir liefen an der Waterfront entlang und kamen auf einen kleinen Markt, wo wir ofenfrisches knuspriges Baguette und Mandel Croissants kauften. Die restlichen Vorräte füllten wir im New World auf. Hier verkosteten wir noch einen super guten Sauvignon Blanc, von dem wir noch eine Flasche mitnahmen. Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein leckeres Eis von Patagonia Chocolates, das wir bei schönstem Sonnenschein verspeisten.
Zurück auf der Campsite sprangen wir noch einmal in den See und retteten Bienchen, die hilflos im Wasser strampelten. Danach duschten wir und ließen den Tag gemütlich mit Lachs und Wein enden. Leider waren die Sandflies sehr unangenehm und bissen immer wieder, so dass wir im Auto essen mussten.

  • Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Sehr leckeres Eis, Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Glendu Motor Camp, Lake Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Diesmal ging die Sonne leider nicht farbenfroh unter

Übernachtung: Glendu Motor Camp, 18NZ$ p.P.

Freitag, 22.03.2019

An diesem Morgen klingelte unser Wecker um 5.20 Uhr, so standen wir fast 2 Stunden vor Sonnenaufgang am Wanaka Tree und diesmal ganz alleine. Erst viel später gesellten sich ein paar Fotografen und auch Frühaufsteher zu uns. Doch vorerst waren wir alleine. Der Wind rauschte leise und ein wenig plätscherte das Wasser, sonst war es sehr ruhig und friedlich. Zum Glück hatten wir uns unseren Kaffee mitgenommen, den wir jetzt in aller Ruhe trinken konnten. Die Dämmerung war schön, aber leider waren nur wenige Wolken am Himmel, so dass der Sonnenaufgang relativ glatt wurde. Trotzdem war es sehr schön und wir blieben fast bis 9.00 Uhr am Baum.
Danach gönnten wir uns im Ort bei Patagonia Chocolates ein leckeres Frühstück aus frisch geröstetem Kaffee und Schoko-Croissants.

  • Morgenstimmung am Wanaka Tree, Lake Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Chris am Wanaka Tree, Lake Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Wanaka Tree im Morgenlicht, Lake Wanaka, Südinsel, Neuseeland
  • Ein süßes Frühstück im Patagonia Chocolates, Wanaka, Südinsel, Neuseeland

Jetzt hieß es Abschied nehmen von dem netten kleinen Ort und schon waren wir unterwegs in Richtung Queenstown. In der hügeligen Gegend wurde viel Wein angebaut. Bei dem milderen und wärmeren Klima gedeiht hier der Pinot Noir besonders gut, aber auch Plantagen mit Äpfeln, Pflaumen und Nektarinen sahen wir immer wieder. An einem Farmstall kauften wir natürlich ein paar Nektarinen und Äpfel ein. Wir passierten den Lake Dunstan und machten einen Stopp am Roaring Meg Lookout mit einem sehenswerten Blick auf eine der engsten Stellen des Kawarau River und das kleine Wasserkraftwerk.
Wir fuhren weiter durch die Gorge am Fluss entlang. Im oberen Bereich der Kawarau Gorge weiteten sich die Hänge zum Gibbston Valley und wieder sahen wir wunderschöne Weinberge. Standhaft passierten wir etliche davon bis uns die Werbung vom Gibbston Valleys größtem Weinkeller ins Auge sprang und nicht genug damit hier gab es auch noch eine Käserei. Da konnten wir nicht anders und hielten an. Wir schlossen uns einer Weinkellertour mit Verkostung an, die gerade stattfand. Im Keller war es schön kühl und zig französischen Eichenfässer lagerten hier. Die älteste Flasche Wein hier im separaten Weinkeller war von 1984. Wir verkosteten Riesling, und Pinot Noir, doch unser Favorit war der Rosé, der von der Angestellten liebevoll „Summer in the Bottle“ genannt wurde. Genau dieser Wein war unser Ding. So schmeckt der Sommer! Natürlich kauften wir zwei Flaschen. Danach schauten wir noch in die Käserei und beschlossen, hier Mittag zu essen. Wir bekamen ein super gutes Brotzeitbrettchen mit drei Sorten Käse, Lachs, Salami und knusprig frischem Baguette. Dazu gönnten wir uns zwei Gläser vom „Summer in the Bottle“ die Sonne lachte vom Himmel und es ging uns richtig gut.
Am frühen Nachmittag schauten wir uns die alte Goldgräberstadt Arrowtown an. Hier gab es noch viele alte Gebäude und einen sehr schönen alten Stadtkern. Wir spazierten durch die Gassen und blieben fasziniert bei zwei jungen Musikern stehen, die wunderschön auf ihren Zupfinstrumenten spielten. Rockige Lieder sanft gezupft klangen einfach wunderschön, so dass Chris gleich eine CD kaufte. Ich ging derweil in die Apotheke und schaute nach einem wirksamen Mittel gegen die Sandflies und gegen das Jucken danach, denn Chris Füße sahen mittlerweile sehr zerstochen aus und da es so juckte lief ihm durch ständiges Kratzen immer wieder das Blut die Beine hinunter. Wir kauften ein starkes Deet und eine Antihistamin Salbe. Der Apotheker erzählte uns, dass die Sandflies von Jahr zu Jahr mehr werden.

  • Roaring Meg Power Station am Kawarau River, Kawarau Gorge, Südinsel, Neuseeland
  • Weinanbaugebiet im Gibbston Valley, Südinsel, Neuseeland
  • Im Weinkeller der Gibbston Valley Winery, Südinsel, Neuseeland
  • Im Weinkeller der Gibbston Valley Winery, Südinsel, Neuseeland
  • Tolle Käseauswahl, Gibbston Valley Winery, Südinsel, Neuseeland
  • Da konnten wir nicht widerstehen, Gibbston Valley Winery, Südinsel, Neuseeland
  • Goldgräberstadt Arrowtown, Südinsel, Neuseeland
  • Goldgräberstadt Arrowtown, Südinsel, Neuseeland

Nach dem kurzen Zwischenstopp fuhren wir bis Queenstown durch. Die Stadt liegt wunderschön am Lake Wakatipu am Fuße der Neuseeländischen Südalpen. Wir suchten uns einen Stadtcampingplatz und wurden beim Creeksyde Holiday Park fündig. Mitten im Ort und eigentlich zentral befindet sich diese kleine Oase, liebevoll angelegt und mit vielen Details. Als wir eingecheckt hatten, fand hier eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags von Christchurch statt, der am 15.3. mit gezielten Anschlägen auf islamische Zentren 51 Menschenleben forderte und viele weitere verletzte.
Auch wenn wir diese abscheuliche Tat nur am Rande und hauptsächlich durch besorgte WhatsApp Nachrichten mitbekamen, machte uns der Anschlag schwer betroffen und wir fühlten mit den Hinterbliebenen. So etwas soll und darf es nicht geben. Niemand hat das Recht einfach wahl- und ziellos Menschenleben zu beenden.
Zu Fuß liefen wir in die Stadt und weiter am Strand entlang durch das Stadtwäldchen. Die Aussicht auf den See und die umliegenden Berge war grandios. Queenstown ist ja auch bekannt als Abenteuerspielplatz und so sahen wir ein paar Speedboote durch den See fahren und auch Sharkboote, die über und unter dem Wasser fahren können und sich mit Speed aus dem Wasser katapultieren, so dass man kurzzeitig fliegt. Wir genossen den Nachmittag die Wärme und die schöne Stadt.

  • Schöne Campsite mitten in der Stadt, Queenstown Holiday Park & Motels Creeksyde, Südinsel, Neuseeland
  • Queenstown Bay, Lake Wakatipu, Queenstown, Südinsel, Neuseeland
  • Cecil Peak und Lake Wakatipu, Queenstown, Südinsel, Neuseeland
  • Möwen am Lake Wakatipu, Queenstown, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea macht eine kurze Verschnaufpause am Lake Wakatipu, Queenstown, Südinsel, Neuseeland
  • Queenstown Bay, Lake Wakatipu, Queenstown, Südinsel, Neuseeland
  • Hydro Attack, ein teurer Spaß, Lake Wakatipu, Queenstown, Südinsel, Neuseeland
  • Möwe am Hafen von Queenstown, Südinsel, Neuseeland

Auf dem Rückweg holten wir uns bei dem bekannten und sehr beliebten Burgerladen „Fergburger“ einen riesigen Burger, den wir mit auf die Campsite nahmen und dort genüsslich verspeisten.
Um 16.30 Uhr fuhren wir mit der Skyline-Seilbahn auf den Gipfel von Bob‘s Peak. Von hier gut 450 m über der Stadt hat man eine fantastische Aussicht auf Queenstown und den Wakatipu Lake inmitten der Berge. Wir blieben bis es dunkel wurde und genossen die umwerfende Aussicht. Besonders schön wurde es, als nach dem Sonnenuntergang langsam die Lichter der Stadt erwachten und die Landschaft in den schönsten Blautönen langsam im Dunkeln verblasste. Fast 4 Stunden später fuhren wir wieder hinab zu unserer Campsite und aßen dort noch eine Kleinigkeit bevor wir müde in unsere Betten fielen.

Übernachtung: Queenstown Holiday Park & Motels Creeksyde, 55NZ$

  • Tolle Aussicht auf Queenstown und Lake Wakatipu, Südinsel, Neuseeland
  • Abendstimmung über Queenstown und Lake Wakatipu, Südinsel, Neuseeland
  • Abendstimmung über Queenstown und Lake Wakatipu, Südinsel, Neuseeland
  • Blaue Stunde über Queenstown und Lake Wakatipu, Südinsel, Neuseeland
Abendstimmung über Queenstown mit Lake Wakatipu und die umliegende Bergwelt, Südinsel, Neuseeland

Samstag, 23.09.2019

Auch an diesem Morgen war die Nacht sehr früh zu Ende und so fuhren wir ca. 2 Stunden vor Sonnenaufgang los. Unser Ziel war der Moke Lake, der 15 km außerhalb von Queenstown liegt. So folgten wir ca. 10 km der Glenorchy Road bis wir nach rechts auf die Moke Lake Road abbogen. Danach ging es einfach nur geradeaus auf etwas holpriger Gravelroad mit einigen Cattle Grids und Baustellen.
Am Ende der Straße ging es dann nach links zum See, wo wir auf einmal mitten auf dem Campingplatz standen. Es war stockdunkel und wir kannten uns natürlich überhaupt nicht aus. So fuhren wir etwas planlos über die Campsite, bis wir einen Weg am See entdeckten. Hier stellten wir unser Auto ab und machten uns auf den Weg um den See herum. Nebel zog auf und es war windstill. Wunderschön spiegelten sich die Berge im glatten Wasser. Die Stille war einfach unbeschreiblich, wenn nicht hier und dort ein verschlafenes Entenschnattern ertönt wäre. Leider gab es keinen farbenfrohen Sonnenaufgang, aber gerade die Wolken und der Nebel zauberten eine so fantastische Stimmung, dass wir absolut begeistert waren. Auch die Sonne hatte es sehr schwer an diesem Morgen und beleuchtete nur spärlich die Bergspitzen, ehe sie für lange Zeit in den Wolken verschwand. So einen mystischen Morgen hatten wir lange nicht mehr und er gehörte uns fast alleine. Nur ein Pärchen spazierte am See entlang und verschwand genauso schnell im Nebel wie es aufgetaucht war. Da die Sonne vorerst nicht mehr kommen würde, entschlossen wir uns, zurück zu fahren. Doch ich bedauerte es sehr, nicht mehr Zeit für diesen mystischen Platz gehabt zu haben und wäre zu gerne hier auf der traumhaften Campsite geblieben.

  • Andrea fotografiert den Moke Lake, Südinsel, Neuseeland
  • Moke Lake am Morgen im Nebel, Südinsel, Neuseeland
  • Moke Lake am Morgen im Nebel, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Kirkpatrick, Südinsel, Neuseeland

Zurück in Queenstown holten wir uns beim Fergbäcker absolut geniale Mandelhörnchen, Krapfen mit Cremefüllung, sehr feines Brot und frischen Kaffee. Mit unserer Beute fuhren wir wieder raus aus der Stadt in Richtung Glen Orchy, wo wir auf einem Rastplatz mit wunderbarer Aussicht einen Teil davon zum Frühstück verspeisten.
Frisch gestärkt fuhren wir weiter bis Glen Orchy, wo es inmitten der Bergwelt einen super schönen Steg und ein paar fotogene Bäume im Wasser gibt. Aber es gab noch viel mehr, denn mit uns kamen ganze Busslandungen Chinesen an. Wir wunderten uns etwas, denn es war hier sehr schön und fotogen, aber das war es anderswo auch. Jedenfalls war hier einiges los und wir beschlossen nicht wie geplant hier die Nacht zu verbringen sondern weiter zufahren.

  • Bennets Bluff Lookout, Lake Wakatipu, Südinsel, Neuseeland
  • Chris fotografiert den Lake Wakatipu, Südinsel, Neuseeland
  • Steinmännchen am Lake Wakatipu, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischen Alpen am Lake Wakatipu, Glenorchy, Südinsel, Neuseeland
  • Speedboot auf dem Lake Wakatipu, Glenorchy, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischen Alpen am Lake Wakatipu, Glenorchy, Südinsel, Neuseeland
  • Chris an den Weidenbäumen im Lake Wakatipu, Glenorchy, Südinsel, Neuseeland
  • Weidenbäume im Lake Wakatipu, Glenorchy, Südinsel, Neuseeland

Im Countdown bei Queenstown kauften wir ein. Hier holten wir uns auch Sushi zum Mittagessen, das wir gemütlich mit Blick auf den Lake Wakatipu verspeisten. Noch immer lachte die Sonne vom Himmel, aber die Schleierwolken nahmen zu. Weiter ging es in Richtung Te Anau, durch wunderbare Landschaft und Wiesen voller Rinder und Schafe. Am späten Nachmittag erreichten wir die Milford Road und bogen ab zum Milford Sound. Noch immer war es warm, doch die Wolken wurden dichter. Wir fuhren entlang des Lake Te Anau und genossen die Aussicht auf die Berge. Weiter ging es entlang des Eglinton Rivers am schönen Eglinton Valley vorbei. Dann passierten wir die Mirror Lakes, doch da es schon so spät war und sie im Schatten lagen, ließen wir sie vorerst sprichwörtlich links liegen und fuhren weiter bis zum Lake Gunn, wo wir uns auf der DOC Cascade Creek Campsite, einen Platz suchten. Hier war es ganz schön voll, doch es war die näheste Campsite zu unserem morgigen Ziel, dem Milford Sound. Wir wanderten noch zum Lake Gunn, aber der Weg war recht aufgeweicht und der Blick auf den See sehr eingeschränkt, außerdem wehte ein kräftiger Wind, so dass wir beschlossen, hier nicht den Sonnenuntergang zu verbringen.

  • Te Anau-Milford Highway, Südinsel, Neuseeland
  • Auf dem Weg zum Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Gunn, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Eglinton River, Lake Gunn, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Da liefen wir lieber zurück zu unserem Maui Bert und machten Abendessen mit Lachs, Käse und Baguette. Zu mehr hatten wir nach der riesigen Sushi Portion vom Mittag keinen Hunger mehr.

Übernachtung: DOC Cascade Creek Campsite, 15NZ$ p.P.

Sonntag, 24.03.2019

Mit der Dämmerung starteten wir die letzten 20 km bis zum Milford Sound. Auch wenn es langsam dämmerte sahen wir nicht wirklich viel von der schönen Berglandschaft um uns herum. Dafür kamen wir ohne Stopp durch den Homer Tunnel, denn er wird via Ampelschaltung mal für die eine mal für die andere Seite freigegeben. Der Tunnel wurde 1954 eröffnet und verbindet den Milford Sound mit Te Anau. Er verläuft über 1.270 m mit einem Gefälle von etwa 1:10 abwärts bis zum Westausgang.
So gelangten wir mit dem ersten Licht in den kleinen Touristenort. Leider war das Wetter alles andere als gut. Dichte Wolken hingen an den Bergen und es sah so aus, als ob es jeden Moment losregnen würde. Doch zum Glück hielt das Wetter. Wir parkten und liefen dann zur Touristeninfo, wo man auch Bootstouren durch den Sound buchen kann. Leider waren die Aussichten verheerend. Ein heftiger Sturm stand vor der Haustür und es würde ab Mittag noch weiter zu machen und regnen. Wenn eine Bootstour durch den Sound dann jetzt, meinte die Dame von der Info. So buchten wir die Tour für 9.30 Uhr und liefen noch zur Bucht hinab.
Es war gerade Ebbe und so konnten wir etwas weiter über die Steine entlang des Treibgutes ins Meer vordringen. Der Fjord sah auch bei schlechtem Wetter einfach nur klasse aus mit dem Mitre Peak und den umliegenden Bergen. Die Wolken hingen extrem tief und das Meer war ziemlich ruhig. Wir machten begeistert einige Aufnahmen, dabei umschwirrten uns schon wieder unzählige Sandflies.

  • Andrea fotografiert den Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak das Wahrzeichen vom Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak das Wahrzeichen vom Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Ebbe im Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Danach liefen wir schnell zum Anleger vor, wo unser Schiff schon wartete. Hier lernten wir Udo und Karin aus München kennen, mit denen wir viel Spaß auf der Tour durch den Fjord hatten. So machte die Fahrt trotz des schlechten Wetters richtig Freude und das Wetter hielt wie versprochen. Wir fuhren sogar bis aufs Meer hinaus, wo man den Wellengang so richtig merkte. Die Zwei stiegen auf der Rückfahrt am Museum aus und wir fuhren zurück zum Bootsanleger. An unserem Auto frühstückten wir erst einmal ausgiebig. Schon auf dem Parkplatz hatten wir das Auto neben uns mit einem platten Reifen gesehen. Zwei junge Mädels klopften bei uns und fragten nach Werkzeug. Leider konnten wir ihnen so gar nicht helfen, denn wir hatten nichts bzw. wussten nicht, wo unser Werkzeug sein könnte. Zum Glück kamen drei Jungs vorbei und halfen ihnen. Später gesellte sich noch ein Neuseeländer dazu und übernahm das Zepter, so dass wir nicht mehr nötig waren. So liefen wir noch einmal in die Bucht vor und machten Bilder. Langsam aber sicher kam die Flut immer stärker rein und wir mussten immer weiter zurückweichen bis wir wieder auf dem Weg standen. Dann fing es an zu nieseln und wir beschlossen weiter zu fahren.

  • Andrea vor den Ticketschaltern, Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Unterwegs mit dem Schiff im Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Bowen Falls, Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak, Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Stirling Falls, Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Stirling Falls, Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Chris war  unter der großen Dusche
  • Mitre Peak das Wahrzeichen vom Milford Sound, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Den Milford Sound bei Sturm wollten wir uns dann doch nicht geben. Zurück auf dem Parkplatz freuten wir uns, dass die Mädels weggekommen waren. Die drei Jungs winkten uns noch zu und so verabschiedeten wir uns vom Milford Sound. Leider hatten wir nicht das erhoffte Glück mit dem Wetter, aber wer weiß, vielleicht kommen wir ja noch einmal wieder.
Die Strecke bis zum Tunnel war einfach gigantisch. Unzählige Wasserfälle schossen die Berge hinab und Wolkenfetzen ummantelten sie. War das eine mystische Stimmung. Leider regnete es immer stärker, trotzdem hielten wir immer mal wieder für ein Bild an. Auch diesmal hatten wir wieder Glück und huschten bei Grün durch den Tunnel.
Danach hielten wir erst wieder am The Chasm Wasserfall. Hier führte ein Weg durch verzauberten Wald voller Moose und Farne. Der Wasserfall war da eher zweitrangig für uns, denn der Wald war wunderschön. Zum Glück regnete es auch gerade nicht. Auf dem Rückweg kamen wir noch mit einem Neuseeländer ins Gespräch, der uns erzählte beim Straßenbau bzw. Tunnelausbau mitgeholfen zu haben.

  • Auf dem Weg zum The Chasm Wasserfall, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • The Chasm Wasserfall, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • The Chasm Wasserfall, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea bewundert die tollen Baumfarne, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Chris fotografiert die vielen Wasserfälle, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Kurz vor dem Homer Tunnel , Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Kurz vor dem Homer Tunnel , Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Überall kommt das Wasser von den Bergen, Fiordland-Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Weiter ging es erst einmal wieder ins Landesinnere hinein und je weiter wir uns vom Fjord entfernten, desto schöner wurde auch wieder das Wetter. Die Sonne kam heraus, aber man merkte trotzdem den nahenden Sturm anhand der Wolken, die immer größer und dichter wurden.
Unser Ziel war an diesem Nachmittag die Ostküste bzw. das Waipapa Point Lighthouse, ca. 47 km südöstlich von Invercargrill, bei dem wir gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang ankamen. Der Leuchtturm war wunderschön gelegen am östlichen Ende der Toetoes Bay, inmitten einer sanften grasbewachsenen Hügellandschaft auf einem Hügel des Waipapa Points, der hier in den Pazifik hineinragt.
Aber auch hier hatte es sich mittlerweile zugezogen, so dass nur wenig Farbe im Himmel war. Dafür sah die Regenfront im Hintergrund wirklich beeindruckend aus. Oftmals gefällt mir gerade an der Küste schlechtes Wetter viel besser als zu gutes. Leider ging an dem Leuchtturm nur das Notlicht an und er leuchtete nicht von innen heraus. Da wir hier leider nicht übernachten durften, fuhren wir noch 20 km bis zur Weir DOC Campsite. War die voll, aber wir fanden noch einen kleinen Platz am Rand. Chris grillte noch Steaks und dazu gab es leckeren „Summer in the Bottle“ Ein köstliches Mahl.
Nach dem anstrengenden Tag zog es uns schnell in die Waagerechte und schon bald schliefen wir.

  • Schafherde am State Highway 94, Südinsel, Neuseeland
  • Schafherde am State Highway 94, Südinsel, Neuseeland
  • Entlang des State Highway 94, Südinsel, Neuseeland
  • Entlang des State Highway 94, Südinsel, Neuseeland
  • Waipapa Point Lighthouse, Southland, Südinsel, Neuseeland
  • Landschaft am Waipapa Point Lighthouse, Southland, Südinsel, Neuseeland
  • Waipapa Point Lighthouse, Southland, Südinsel, Neuseeland
  • Heute gibt es Steak und Knoblauchbaguette

Übernachtung: Weirs Beach DOC Campsite, kostenlos

Montag 25.03.2019

Auch an diesem Morgen war die Nacht frühzeitig zu Ende und wir fuhren im Dunkeln zurück zum Waipapa Point Lighthouse. Natürlich war es immer noch stark bewölkt und nur etwas Rosa hatte sich in den Himmel gemischt, was einfach umwerfend aussah. Die Bewölkung bestand nämlich aus dunkelblauen schweren Regenwolken, die tief am Himmel hingen. Durch die Bewölkung war es sehr mild mit gut 20 Grad. Wir liefen noch in die Bucht ans Meer hinab. Auch von hier unten sah der kleine Leuchtturm sehr fotogen aus.

  • Morgenstimmung am Waipapa Point Lighthouse, Southland, Südinsel, Neuseeland
  • Morgenstimmung am Waipapa Point Lighthouse, Southland, Südinsel, Neuseeland
  • Morgenstimmung am Waipapa Point Lighthouse, Southland, Südinsel, Neuseeland
  • Morgenstimmung am Waipapa Point Lighthouse, Southland, Südinsel, Neuseeland

Nach dem kurzen Ausflug frühstückten wir auf dem Parkplatz vom Leuchtturm. Wieder gab es frisch gepressten O-saft und getoastete Semmeln, Wurst und Käse.
Auf unserer Weitereise besuchten wir den Slope Point, ein Kap und gleichzeitig der südlichste Punkt der Südinsel.
Hier parkten wir und wanderten die 800m zum Leuchtfeuer und dem Kap. Dort befindet sich auch ein Hinweisschild mit Entfernungsangaben zum Äquator und Südpol. Auf dem Rückweg holte uns dann doch noch der Regen ein.

  • Wanderung zum Slope Point, Southland, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung zum Slope Point, Southland, Südinsel, Neuseeland
  • Wanderung zum Slope Point, Southland, Südinsel, Neuseeland
  • Wir am Slope Point, Southland, Südinsel, Neuseeland

Wir fuhren weiter bis zur Curio Bay, wo es eigentlich Pinguine geben soll, aber erst einmal sind die tagsüber im Meer, dann war es noch viel zu früh um stehen zu bleiben und mittlerweile regnete es sehr heftig, so dass wir den schönen Campingplatz links liegen ließen und weiter fuhren.
Bei so einem Wetter bietet sich ja geradezu eine Wasserfallrunde an und so beschlossen wir, zu den Mc Lean Falls zu fahren. Doch leider war der Trail wegen dem schlechten Wetter geschlossen. Am Florence Hill Lookout, mit Blick auf den Tautuku Beach mit seinem schönen langen Sandstrand machten wir Mittagspause. Leider regnete es immer weiter.
Danach schauten wir uns die Matai Falls an. Sie waren nett, aber der Weg war das eigentliche Highlight, denn er war üppig grün mit vielen Baumfarnen und super schönen Bäumen.

  • Wanderweg zu den Matai Falls, Südinsel, Neuseeland
  •  Matai Falls, Südinsel, Neuseeland
  • Matai Falls, Südinsel, Neuseeland

Sehr fotogen fanden wir die Purakaunui Falls, eine Kaskade mehrerer Wasserfälle des gleichnamigen Flusses. Sie sind zwar nur 20 m hoch aber absolut sehenswert. Leider führten sie sehr wenig Wasser. Trotzdem blieben wir recht lange und Chris probierte einige Einstellungen vorne am Wasserfall, während ich auf der Aussichtsplattform blieb. Hier hatte ich ein absolut nettes Erlebnis, denn mit mir war noch ein weiteres Fotografenpaar da, als ein sehr altes Ehepaar kam und die Fotografin bat, von ihnen ein Bild zu machen. Sie stellten sich vor den Wasserfall und nahmen sich liebevoll an den Händen. Manchmal sind es solche Kleinigkeiten, die eine berühren und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

  • Purakaunui Falls, Südinsel, Neuseeland
  • Purakaunui Falls, Südinsel, Neuseeland
  • Purakaunui Falls, Südinsel, Neuseeland
  • Purakaunui Falls, Südinsel, Neuseeland

Danach wollten wir eigentlich einkaufen fahren, aber ich las in meinen Unterlagen, dass die Purakanui Bay sehr schön sein soll. So änderten wir kurzfristig unsere Pläne und lenkten unser Auto erst einmal in diese Richtung. Einkaufen konnten wir auch später und den Umweg sparten wir uns. Die Schotterpiste zur Bay war in einem guten Zustand und schon bald kamen wir dort an. War das schön hier!!! Eine große Bucht mit einem hellen Sandstrand erwartete uns. Obwohl es noch ein gutes Stück zu Fuß zum Strand war, hörten wir das Rauschen der Wellen. Wir parkten unser Auto und überquerten den seichten Fluss, um ans Meer zu kommen. Überall lagen Seepflanzen herum und darin entdeckten wir Seelöwenbullen. Wow, da waren wirklich ein paar riesige Exemplare dabei, die hier gechillt am Strand lagen und schliefen. Zwei junge Bullen kabbelten gerade als wir ankamen und liefen gemeinsam ins Meer. Es war einfach unbeschreiblich schön und schnell stand fest, dass der Einkauf warten kann und wir hier bleiben würden. Wir parkten unseren Maui-Bert auf der Wiese mit Blick aufs Meer ein und bezahlten die 8 NZ$ p.P.
Wir verbrachten einen tollen Nachmittag mit den Bullen am Strand. Ein Bulle war besonders mächtig aber zum Glück sehr souverän, ein weiterer kleinerer Bulle war total hübsch. Er hatte eine blonde Mähne und sah damit einfach bezaubernd aus. Er machte immer wieder Drehungen und gähnte mitreißend. Zum Abschluss des tollen Nachmittags kam auch noch ein viel kleineres Weibchen vorbei und heizte den Jungs mächtig ein. Sie lief von einem zum anderen rollte sich immer wieder und hinterließ lauter begeisterte Jungs, bis sie bei dem riesigen Bullen landete. Zu dem kuschelte sie sich, doch er war müde und regte sich gar nicht. So verging der Nachmittag wie im Fluge.
Zurück am Camper machten wir es uns draußen gemütlich. Es war zwar bewölkt, doch dafür war es richtig schön warm. Wir grillten leckeren Fisch und blieben draußen bis es dunkel war. Was für ein schöner Tag!

Übernachtung: Purakanui Bay DOC Campsite, 8 NZ p.P.

  • Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländische Seelöwen in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländische Seelöwen in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe in der Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Campsite mit Aussicht, Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Campsite mit Aussicht, Purakaunui Bay, Südinsel, Neuseeland

Dienstag, 26.03.2019

Ein winziger Streifen am Horizont unter mächtigen Wolkenmassen ließ an diesem Morgen die Dämmerung erahnen. Der Himmel verfärbte sich leicht rosa und Chris spurtete an den Strand vor, während ich vom Camper aus fotografierte. Hier herrschte eine so friedliche Stimmung. Leise rauschten die Wellen ans Ufer, erste Vögel zwitscherten verhalten und zwei unserer Seelöwenbullen schliefen noch immer am Strand. Es wäre so idyllisch, wenn nicht sogar schon am frühen Morgen die verflixten Sandflies gewesen wären und die Harmonie durch herzhafte Bisse zerstört hätten. Als die Sonne in den Wolken verschwunden war, machte ich Frühstück und wartet auf Chris. Dann frühstückten wir gemütlich, während es sich draußen einregnete.
Der Regen begleitete uns bis zum Nugget Point, den wir eigentlich hätten anschauen wollten, aber bei dem Wetter machte das keinen Sinn und so setzten wir unsere Reise fort. Wir kauften im New World von Dunedin ein und nutzten die Regenpause um den Tunnel Beach anzuschauen.
Es ging ordentlich bergab, aber zum Glück war der Weg nicht allzu weit, sodass wir bald an der schönen Küste mit einer riesigen Arch mitten im Meer standen. Das eigentliche Highlight von dem der Strand auch seinen Namen hat, war jedoch der schmale Tunnel, über den man in die kleine Bucht hinabsteigen konnte. Das war wirklich cool und wir waren fast ganz alleine. Die Bucht war richtig hübsch mit hellem Sand und schönen weißen Felsen mit Grün darin. Einige Felsbrocken lagen mitten im Strand. Es war wirklich toll hier und wir waren begeistert, auch wenn wir den Rückweg zum Teil auf Zehenspitzen gehen mussten, da der Weg so steil war. Aber er war zum Glück nicht lang und schon bald waren wir zurück am Auto.
In Dunedin schauten wir uns die Reste eines alten Piers an, ein wirklich schönes Motiv aber erst zum Sonnenaufgang. So spazierten wir etwas am weiten Strand entlang und genossen die Regenpause.

  • Tunnel Beach, Dunedin, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea im Regen auf dem Weg zum Tunnel Beach, Dunedin, Südinsel, Neuseeland
  • Tunnel Beach, Dunedin, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea im Tunnel zum Tunnel Beach, Dunedin, Südinsel, Neuseeland
  • Chris am Tunnel Beach, Dunedin, Südinsel, Neuseeland
  • Tunnel Beach, Dunedin, Südinsel, Neuseeland
  • Tunnel Beach, Dunedin, Südinsel, Neuseeland
  • Reste eines alten Piers in Dunedin, Südinsel, Neuseeland

Unser Ziel an diesem Tag waren die Moeraki Boulders, einer großen Anzahl kugelförmiger Steine am Koekohe Beach an der Küste von Otago.
Doch zuerst besichtigten wir den Katiki Point mit dem hübschen weißen Katiki Point Lighthouse an der südlichsten Spitze der Moeraki Halbinsel. Doch hier hat man nicht nur eine wunderschöne Aussicht auf die wilde Küste, sondern kann auch eine Seelöwen-Kolonie, viele Wasservögel und Pinguine beobachten. Es gibt Gelbaugen- und Zwergpinguine, doch leider waren sie alle unterwegs. Wir beobachteten die Seelöwen und vor allem die Kleinen tollten voller Spaß im Wasser herum, während die Älteren sich einen schönen Schlafplatz suchten. Dabei kamen sie bis zu uns hinauf und lagen im Gras. Angestrengt schauten wir nach Pinguinen und dann entdeckten wir einen einzigen. Das war sicher noch ein Jungtier, denn er war ganz alleine, schwamm etwas im Wasser und wirkte irgendwie verlassen. Wir blieben bis 18 Uhr bei den Tieren und hofften die ganze Zeit, dass einige Pinguine vom Jagen zurückkommen würden, aber leider blieb uns nur der eine Pinguin. Mittlerweile hatten sich Möwen und Kormorane ihren Nachtplatz gesucht und immer mehr Seelöwen kamen bis zu uns hinauf. Das war wirklich schön. Als es langsam immer später wurde, gaben wir das Warten auf, denn wir wollten uns noch den Strand der Moeraki Boulders anschauen.

  • Katiki Point Lighthouse, Südinsel, Neuseeland
  • Katiki Point mit einem Seelöwen, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri) am Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri) am Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländische Seelöwen (Phocarctos hookeri) am Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri) am Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländische Seelöwer (Phocarctos hookeri) am Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe und Kormorane (Phocarctos hookeri) am Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Bruthöhlen für Pinguine, Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Chris versucht den Pinguin zu fotografieren
  • unser einziger Pinguin
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri) am Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri) am Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri) am Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom Katiki Point, Südinsel, Neuseeland

Die runden Steine waren wirklich richtig groß. Manche lagen dicht beieinander, andere waren alleine, manche sehr klein und andere wieder aufgeplatzt. Was für ein Traumplatz! Leider kam die Flut herein und je dunkler es wurde, desto höher stieg das Wasser. Aber zum Glück gab es mehrere Möglichkeiten die Küste über Treppen zu verlassen und so blieb ich entspannt. Später gesellten sich noch drei osteuropäische Fotografen in Vollausrüstung mit Watthosen, Spikesstativen und großen Kameras zu uns. Sie waren nicht sehr freundlich und stellten sich teils direkt in unser Motiv ohne zu fragen oder zu reagieren. Zum Glück waren genug Steine da, sodass wir ausweichen konnten.
Als es zu dunkel und das Wasser zu hoch wurde, brachen wir ab und fuhren auf die nahe gelegene Campsite. Hier duschten wir erst einmal richtig heiß und holten damit die Kälte wieder aus den Knochen, denn das Meer war ziemlich frisch. Später grillten wir leckere Hühnchen Spieße, die wir mit Salat und Baguette verspeisten.

  • Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Chris fototgrafiert die Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Hampden Camping Ground, 18NZ$ p.P.

Mittwoch, 27.03.2019

Um 6.00 Uhr klingelte der Wecker und mit einem Kaffee bewaffnet ging es los zum Strand. Hier warteten wir im Auto bis es dämmrig wurde. Gerade als wir losgehen wollten kam ein Auto und unsere osteuropäischen Freunde sprangen aus dem Wagen. Nee, oder?! Aber okay, der Strand gehörte ja nicht uns und so werden wir uns halt irgendwie arrangieren müssen. Während Chris zu Höchstformen auflief, wurde ich immer langsamer, denn auf ein Wetteifern an den Steinen hatte ich so gar keine Lust. So lief er vor und ich trottelte lustlos nach. Natürlich stellten sie sich vor uns hin bzw. in den Weg. Chris bat den einen der Typen wenigstens einen Meter zurückzugehen, aber der meinte nur, dass wir hier nicht alleine seien und ging noch weiter vor. Zum Glück ging es trotzdem mit dem Fotografieren. Je heller es wurde desto mehr kam natürlich wieder die Flut und es wurde wieder recht kalt um unsere nassen Füße. Dicke Wolken am Himmel verhinderten leider schöne Farben und es wurde nur hell, aber selbst das war bei der Lokation einfach klasse. Alles leuchtete in dunklen bis helleren Blautönen und bei längerer Belichtung, sah man keine Wellen mehr, sondern nur noch sanfte Gischt um die Steine herum.
Wir blieben bis ca. 9 Uhr, dann fuhren wir zurück auf die Campsite und gingen wieder heiß duschen. Das war aber auch mehr als nötig, denn ich zitterte am ganzen Körper.
Der Campwart - ein Schweizer – hatte uns Vanessas Cottage Café wärmstens ans Herz gelegt und so fuhren wir dorthin und holten uns frischen heißen Kaffee und einiges an Kuchen und herzhaftem Gebäck.
In Omaru machten wir einen Zwischenstopp, denn hier kann man zur richtigen Zeit Zwergpinguine im Bereich des Hafens beobachten. Leider waren bei unserem Besuch alle Pinguine im Meer und wir hätten auf die Dämmerung warten müssen, sodass wir uns nur die professionelle Beobachtungsanlage anschauten und dann weiter in die Stadt hineinfuhren. Kurz hielten wir noch an einem alten Pier, dass von unzähligen Kormoranen belagert war und machten ein paar Bilder, dann schauten wir uns das alte Hafenviertel voller witziger und interessanter Geschäfte an und machten beim Steampunk einer alten Dampflok begeistert ein paar Bilder. Hier gab es viele schöne renovierte Häuser und man fühlte sich zurückversetzt ins 19. Jahrhundert wo die Stadt dank der Gefrierfleischindustrie zu den schönsten und finanzstärksten Städten Neuseelands gehörte. Bei einem Bäcker kauften wir wieder ein paar gute Semmeln ein. Vom Steampunk bis zur Bäckerei hatte uns ein bildhübscher roter Kater verfolgt, der sich nun gemütlich auf eine Bank legte. Mittlerweile schien die Sonne und wärmte unsere Gesichter.
Am Stadtrand fanden wir eine Dumpstation und leerten mal wieder unser Brauchwasser aus und füllten unser Trinkwasser auf.

  • Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Chris fotografiert die Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders, Koekohe Beach, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Ein Pier mit Kormoranen, Omaru, Südinsel, Neuseeland
  • Achtung Pinguine
  • Steampunk, Omaru, Südinsel, Neuseeland
  • Omaru, Südinsel, Neuseeland
  • Roter Kater in Omaru, Südinsel, Neuseeland
  • Kirche von Omaru, Südinsel, Neuseeland

Kurz darauf entfernten wir uns vom Meer und fuhren ins Landesinnere. Dabei kamen wir an zig Schweinefarmen vorbei. Die waren vielleicht nett gemacht. Jedes Tier hatte eine eigene Hütte, Rasen und viel Platz. Das sah echt gut aus. Das Wetter wurde auch immer besser und so lachte die Sonne vom blauen Himmel und die Wolken verschwanden immer mehr. Bei diesem Traumwetter erreichten wir den Lake Tekapo, einen riesigen türkiesen See, der vom Schmelzwasser der umliegenden Berge gespeist wird. Was für ein Anblick. Begeistert stoppten wir bei erster Gelegenheit und schauten uns den See und das fantastische Panorama aus der Nähe an. Leider wehte ein heftiger frischer Wind, wodurch auf dem Wasser sogar Schaumkronen tanzten. Zum Glück wärmte jedoch die Sonne ein wenig, so dass man es aushalten konnte.
Wir fuhren weiter bis zur bekannten Church of the Good Shepherd (Kirche des guten Hirten) eine eher unscheinbare kleine Steinkirche, die jedoch dank ihrer wunderschönen Lage zu den meist fotografierten Kirchen Neuseelands gehört. Das bestätigten die Massen an Menschen und immer wieder kam eine Busladung dazu. Die kleine Kirche war dermaßen umlagert, dass man fast kein Bild machen konnte. Chris versuchte es trotzdem, mir war das zu viel des Guten und ich machte lieber ein paar Bilder von der Kirche mit den Menschenmassen. Was für ein Gewusel. Wir schauten uns noch den Ort Lake Tekapo an und fuhren dann in Richtung Lake Pukaki weiter, wo wir dem höchsten Berg Neuseelands dem Mount Cook/ Aoraki (3724m) immer näher kamen. Unterwegs stoppten wir noch am Visitor Center und erfuhren dort, dass der Hooker Valley Track auf Grund heftiger Unwetter geschlossen sei und man nur ca. einen Kilometer bis zur Brücke über den Fluss laufen könne. Das war echt ärgerlich, aber leider nicht zu ändern, denn gerade auf diese Wanderung hatten wir uns schon so gefreut. Als Trostpflaster kauften wir uns frischen Lachs in Sashimi-Qualität, den wir später zum Abendessen kosten wollten. Weiter ging es zum Lake Pukaki, der ebenfalls sehr Türkis leuchtete und wunderschön von den Bergen eingerahmt wird. Was für eine Traumlandschaft! Immer wieder mussten wir halten und die Aussicht in uns aufsaugen. Wir fuhren bis zum DOC-Campground „White Horse Hill“, hier waren schon etliche Camper eingetrudelt. Wir stellten unseren Camper erst einmal auf den normalen Parkplatz. Dann schnappten wir die Rucksäcke und liefen ein Stück auf dem Hooker Valley Track, bis uns ein Fotograf entgegenkam und meinte, dass wir uns den Weg sparen können, denn man bekommt keine gute Aussicht auf den Mount Cook, die wäre von hier vorne eindeutig besser. So drehten wir um und schauten uns das Alpine Memorial etwas näher an. Das ist ein Steindenkmal, auf dem die Namen aller verunglückten Bergsteiger eingemeißelt sind. Es waren erschreckend viele Namen. Hier hatte man fast die beste Aussicht auf den wunderschönen schneebedeckten Berg. Auch vom Eingang zum DOC Campingplatz war die Aussicht auf den Mount Cook noch einmal sehr schön, aber auch durch die nahen Berge sehr eingeschränkt.
So beschlossen wir doch auf die Campsite - Glentanner Holiday Park Mount Cook am See zurück zu fahren, da Chris morgen gerne die Straße mit dem Mount Cook im ersten Licht fotografieren wollte.
Hier checkten wir ein und suchten uns ein nettes Plätzchen für die Nacht im Wald. Auch hier konnte man den Mount Cook hoch über uns leuchten sehen. Schnell schnappte ich mir die Kamera und lief über die Campsite, bis ich ihn einigermaßen im letzten Licht erwischte.
Der Sashimi-Lachs schmeckte einfach nur wunderbar. Später gab es noch frisch gegrilltes Rinderfilet mit Salat und Baguette. Ganz viele Hasen hoppelten über die Wiese, hier war es echt schön.

  • Freiland Schweine, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland
  • Church of the Good Shepherd, Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland
  • Church of the Good Shepherd, Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland
  • Chris am Lake Pukaki, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Pukaki, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook/ Aoraki (3724m) und Lake Pukaki, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook Road mit Mount Cook/ Aoraki (3724m) und Lake Pukaki, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook/ Aoraki (3724m), Südinsel, Neuseeland
  • Chris auf der Mount Cook Road
  • Mount Cook Road, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook/ Aoraki (3724m), Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook/ Aoraki (3724m), Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook/ Aoraki (3724m) im letzten Licht, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Glentanner Holiday Park Mount Cook, 50NZ$

Donnerstag, 28.03.2019

Um 6.00 Uhr klingelte unser Wecker. Schlaftrunken versuchte ich mich von den nachhallenden Fetzen eines schlechten Traums zu befreien. Leider war es draußen total bewölkt und bei nur 8 Grad ziemlich frisch. Wir fuhren trotzdem zum Aussichtspunkt Peter's Lookout und warteten dort, aber natürlich riss es nicht auf. So machten wir das Beste aus der Situation und versuchten den Sonnenaufgang über dem See zu fotografieren, denn sehr grell tauchte für Sekunden die Sonne hinter den Bergen auf, um gleich darauf in den dichten schwarzen Regenwolken zu verschwinden.
Dafür gab es dann leckeres Frühstück. Wir warteten an der hoch über dem See liegenden Aussicht ab. Der Wind war sehr kühl. Die Reisebusse kamen und gingen. Während Chris in seinem Buch las, ging ich an den See hinunter. Hier war ich ganz alleine. Sanft plätscherten die Wellen ans Ufer und kurz ließ sich sogar die Sonne blicken. Ich war überwältigt von diesem tollen Platz hier, der mich irgendwie tief berührt. Ich setzte mich auf einen großen Stein am Ufer und dachte an meine Katzen daheim und besonders an meinen Pauli, als ob ich ahnte, was Daheim auf uns zukommen würde. Die Sonne streichelte mein Gesicht, als ob sie mich trösten wollte und wärmte mich ein wenig. Das Leben ist Veränderung und nicht aufzuhalten. Es geht seinen Weg, ob man will oder nicht… Wie zur Ablenkung bilden sich immer mehr Risse in den Wolken und die Sonne kam heraus. Ich raffte mich auf und schlenderte langsam mit Tränen in den Augen zum Auto zurück.

  • Heiter bis wolkig
  • Leider ohne Mount Cook/ Aoraki (3724m), Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang über dem Lake Pukaki, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Langsam kämpft sich der Mount Cook/ Aoraki (3724m) durch die Wolken, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Menschenmassen am Peter's Lookout, Lake Pukaki, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Wir genießen die Aussicht und den Trubel
  • Lake Pukaki, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook/ Aoraki (3724m) und Lake Pukaki, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Gegen Mittag riss es endgültig auf und wir fuhren ins Tasman Valley hinter. Hier wanderten wir die Tasman Valley Walks. Diese Idee hatten noch so einige Leute, aber mit etwas Glück bekamen wir einen guten Parkplatz. Zuerst liefen wir zu den Blue Lakes, die mittlerweile eine grüne Farbe haben, da sie von den Gletschern abgeschnitten sind und die Sedimente sich gesetzt haben. Wir kamen jedoch nur bis zum ersten See, denn die Unwetter zuvor hatten viel zu viel Wasser gebracht, so dass der Weg unpassierbar war. Hier lernten wir zwei Deutsche kennen, die uns erzählten, dass der Arthurs Pass gesperrt sei, wegen der Unwetterfront, deren Vorläufer wir am Milford Sound erlebt hatten. Wahnsinn, da waren wir doch gerade noch bei schönstem Wetter. Zum Glück dauerte die Sperre nur ein paar Tage, dann war die Straße wieder freigegeben. So stiegen wir die Moränenwand zum Tasman Glacier View hinauf, wo wir erst einmal völlig überwältigt innehielten, denn von hier aus hatten wir eine fantastische Aussicht auf den Lower Tasman Gletscher und seinen See, in dem riesige Eisberge schwammen. Dank der Unwetter hatte sich der milchig grüne See mit unzähligen Eisbergen gefüllt. Darin fuhren Boote herum, die winzig klein gegen die Eisberge wirkten. Der Gletscher selbst lag zwar im Gegenlicht und wirkte eher dunkelgrau als weiß bzw. blau, denn auf ihm lag sehr viel Geröll. Dafür beeindruckte uns der See mit dem umliegenden Bergen umso mehr. Vor dem See lagen noch ein paar kleine Seen mit unterschiedlichen Blaufärbungen. Sehr fotogen, fanden wir. Wir liefen etwas den Grat entlang und verweilten ziemlich lange. Diese Aussicht war einfach ein Genuss.

  • Auf der Mount Cook Road unterwegs
  • Andrea auf dem Weg zum Tasman Glacier View, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Weg zum Tasman Glacier View, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Blue Lakes auf dem Weg zum Tasman Glacier View, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • nur noch ein paar Stufen
  • Blue Lakes, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Tasman Glacier View auf den Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Tasman Glacier View auf den Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Chris am Tasman Glacier View, Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea am Tasman Glacier View, Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Tasman Glacier View, Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Tasman Glacier View, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Irgendwann rissen wir uns los und liefen auch noch den zweiten Weg ca. 2km direkt zum Gletschersee. Der Schotterweg war gut markiert und wir gingen wieder über alte Moränenablagerungen. Zuerst waren wir oberhalb des Sees und zwar direkt an seinem Auslauf, wo sich die Eisberge fast stapelten und zum Greifen nah wirkten. Von hier aus wanderten wir auf dem Grat entlang bis zur Jetty vor, wo auch die Bootstouren über den See bis zum Gletscher starteten. Aber wir blieben an Land und genossen von hier die fantastische Aussicht. Ich entdeckte sogar einen Minieisberg, den Chris an Land holte und im Rucksack in der Außentasche verstaute.

  • Wanderung zum Tasman Lake Bootsanleger
  • Chris fotografiert begeistert die Eisberge auf dem Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Eisberge auf dem Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Eisberge auf dem Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Chris ist begeistert von den vielen Eisbergen auf dem Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Eisberge auf dem Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Heute gibt es Gin Tonic mit Gleitschereis
  • Auf dem Rückweg

Dann ging es zurück zu unserem Maui-Bert und wir fuhren in Richtung Campsite zurück. Unterwegs hielten wir an einer super schönen Aussicht auf den See und den Mount Cook und gönnten uns einen Gin Tonic mit frischem Gletschereis. Hier grillten wir Burger, während wir auf den Sonnenuntergang warteten. Wunderschön fing der Mount Cook an zu leuchten, erst gelb dann immer tiefer rot. Wir warteten bis das Schauspiel vorbei war und die Dämmerung den Tag ablöste. Danach fuhren wir auf die Campsite zurück und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

  • Mount Cook/ Aoraki (3724m), Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Heute gibt es Burger mit Aussicht
  • Mount Cook/ Aoraki (3724m) und Lake Pukaki, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook/ Aoraki (3724m) im letzten Licht, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Glentanner Holiday Park Mount Cook, 50NZ$

Freitag, 29.03.2019

Auch an diesem Morgen war es bewölkt und nicht mal ein Sternchen war zu sehen. So beschlossen wir vor zum Lake Tekapo zu fahren und dort an der kleinen Kapelle unser Glück zu versuchen. Der Weg war doch etwas weiter als gedacht und so kamen wir ca. 20 Minuten vor Sonnenaufgang dort an. Hier war nichts mehr von einer Bewölkung zu sehen, dafür hatte es dichten Nebel und wieder gab es keinen wirklichen Sonnenaufgang. Schön und mystisch zugleich war es trotzdem.

  • Church of the Good Shepherd, Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland

Wir beratschlagten kurz, was wir machen wollten und beschlossen, noch einmal unser Glück im Milford Sound zu versuchen, denn die Wetteraussicht war dort für heute und morgen sehr gut. So schnallten wir uns an und die Fahrt konnte beginnen. Auch unterwegs war sehr viel Nebel und immer wieder fuhren wir durch dichte Nebelfelder. Dann kamen wir zum Lindis Pass, einem sehr hübschen hügligen Pass über dem fotogene fluffige Wolken hingen. Die Straße war total klasse und führte in zig Kurven durch die schöne goldgelb leuchtende Landschaft.

  • Lindis Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Lindis Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Lindis Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Lindis Pass, Südinsel, Neuseeland

Danach ging es wieder eben dahin durch Weinanbau Gebiete, vorbei an vielen Kühen und Schafen auf saftigen Weiden. Wir passierten den Lake Dunstan, doch diesmal auf der linken Seite und erreichten das Gibston Valley, wo Chris noch mal Käse und frisches Brot kaufte. Wir aßen jedoch erst einmal unsere Burgerreste. Weiter ging es an Queenstown vorbei. Hier war kein Wölkchen mehr am Himmel. Wir fuhren am Lake Wakatipu entlang, der blau und einladend auf uns wirkte. So ging es immer weiter bei schönstem Wetter bis zum Milford Sound, den wir am späten Nachmittag erreichten. Hier wollten wir eigentlich auf die Campsite gehen, aber die war natürlich völlig ausgebucht. Schade, aber zumindest wollten wir den Abend am Sound verbringen und wollten dann hinaus aus dem Ort bis zur nächsten DOC Campsite fahren.
Wir liefen wieder bis ans Meer vor und genossen die wunderbare Aussicht auf den Mitre Peak und die Bergwelt – diesmal bei schönstem Wetter mit tiefblauen Himmel und einigen Wolken.
Zurück auf dem Parkplatz grillten wir. Auch heute gab es noch einmal Rinderfilet, das extrem klasse schmeckte. Als Chris gerade draußen grillte, kam ein junger Franzose vorbei fragte, ob wir hier campen würden. Chris meinte noch, dass er glaube, dass das nicht erlaubt sei, doch der Franzose zeigte ihm ein Schild auf dem stand, dass das Campen von 20.00 Uhr bis morgens um 8.00 Uhr erlaubt sei. Es käme jemand vorbei und kassiert 20 NZ$. Das fanden wir sehr fair und so blieben wir hier und damit auf einem der schönsten Campingplätze unserer Reise, denn die Aussicht auf den Milford Sound war einfach genial und das mit nur zwei Autos auf dem leeren Parkplatz. Wir genossen den Abend und das späte Streiflicht auf den Bergen. Leider hatten sich die Wolken fast völlig aufgelöst, aber es war trotzdem wunderschön hier. Wir standen noch lange auf der Aussichtsplattform mit einem Glas Wein in der Hand an einem milden Abend, bis wirklich gar nichts mehr außer Dunkelheit zu sehen war.

  • Donne River, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Ebbe am Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Bowen Falls, Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea fotografiert begeistert den Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Ebbe am Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Ebbe am Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak im Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Ebbe am Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak im Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak im Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Ebbe am Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak im Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Milford Sound Parkplatz, 20NZ$ (für uns jedoch kostenlos, da niemand zum kassieren kam)

Samstag, 30.03.2019

Um 6.30 Uhr wachten wir auf und frühstückten erst einmal gemütlich. Danach gingen wir fotografieren. Am Sound lernten wir einen Australier kennen, der jedes Jahr nach Neuseeland kommt und hier für 6-12 Wochen Fotourlaub macht. Er zeigte uns ein paar besondere Bilder seiner Reisen. Er erzählte uns auch das der Key Summit Alpine Walk gesperrt sei, wegen des heftigen Unwetters und auch der Lake Mariam unpassierbar sei. Okay, das konnten wir also auch streichen. So häuften sich die Gründe wieder nach Neuseeland zu kommen.
Diesmal hatte es fast zu viele Wolken am Himmel, aber ein Hauch Farbe kam dann doch noch durch. Das Licht kam erst später und sehr sanft, so dass der Sound wie ein Gemälde wirkte.
Danach kehrten wir noch ins Café ein und gönnten uns einen guten Milchkaffee und zwei leckere Teilchen. Danach liefen wir noch einmal ans Meer und fotografierten noch eine Weile weiter bis uns die Sandflies endgültig vertrieben hatten und wir uns auf den Rückweg machten.

  • Mitre Peak im Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak im Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak im Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mitre Peak im Milford Sound, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Doch diesmal nahmen wir bei schönem Wetter fast alle Stopps mit. So hielten wir am Falls Creek Wasserfall, der sehr fotogen direkt an der Straße lag, schauten uns Pop‘s View an, fuhren am Lake Fergus und dem Lake Gunn vorbei, stoppten im Eglinton Valley und wanderten dort zum Fluss vor, wo wir ein paar Bilder von der beeindruckenden Bergkulisse machten. Mittag aßen wir an einer hübschen freien Campsite mitten im Wald. So ging die Strecke weiter bis zu den Mirror Lakes. Auch hier hielten wir an und genossen die fast perfekte Spiegelung der Berge im Wasser.

  • Bei schönstem Wetter ging es dann wieder zurück
  • Bei schönstem Wetter ging es dann wieder zurück
  • Falls Creek Waterfall, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea am Hollyford Valley Lookout, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mount  Mount Lyttle, Hollyford Valley Lookout, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Chris im Eglinton River West Branch, Eglinton Valley, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Eglinton River West Branch, Eglinton Valley, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mirror Lakes, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mirror Lakes, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea fotografiert im Eglinton Valley, Fiordland Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Sushi zu Mittag

Weiter ging es durch die schöne Hügellandschaft bis zum Lake Wakatipu. Hier wehte zwar ein strammer Wind, aber die Sonnen schien und es war einfach nur schön. Wir stoppten wieder an etlichen Haltebuchten und machten ein paar Bilder. Noch einmal würden wir so schnell nicht zurückkommen und so wollten wir uns gar nicht trennen. Auf dem weiteren Weg kamen wir wieder am Gibston Valley vorbei und diesmal kaufte Chris noch eine Flasche ‚Sommer in the Bottle‘.

  • Aussicht vom Devil's Staircase Lookout Point, Lake Wakatipu, Kingston Road, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom Devil's Staircase Lookout Point, Lake Wakatipu, Kingston Road, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Wer rastet der rostet, Lake Wakatipu, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Wakatipu, Otago, Südinsel, Neuseeland

Wir fuhren wieder über den schönen hügeligen Lindis Pass, diesmal im schönsten Abendlicht. Die Landschaft leuchtete goldgelb und sanft schlängelte sich die Straße durch die Hügel. Einfach bezaubernd.
Besonders schön war diesmal der High Water Salmon, ein bildschöner See, an dem die Bäume fast schon ihr Herbstkleid trugen und sich perfekt im ruhigen Wasser spiegelten. Vögel zwitscherten und Fische sprangen auf der Jagd nach Insekten aus dem Wasser. Es reichte gerade noch für ein paar Bilder, dann kam der Schatten über die Hügel und das Traumlicht verschwand.
Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir zurück am Lake Pukaki, leider war der Mount Cook in Wolken gehüllt, aber die anderen Berge spiegelten sich im Wasser und es herrschte eine tolle Lichtstimmung. Doch leider war Chris keine Aussicht gut genug und so verpassten wir das schönste Wolkenglühen. Sein Ziel an diesem Abend war die kleine Kapelle Church of the Good Shepherd am Lake Tekapo, die er unbedingt fotografieren wollte.
Trotz völliger Dunkelheit und geschlossener Kirche ging es dort weiterhin zu wie am Taubenschlag. Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Immer wieder spuckten Reisebusse ganze Ladungen Asiaten aus, die wie wild sich mit der Kirche fotografierten. Es riss einfach nicht ab. Um jedoch die Milchstraße über der Kirche perfekt in Szene setzen zu können, durfte es kein Fremdlicht geben, aber ständig zuckten die Blitze und Taschenlampen beleuchteten das Gemäuer. So ging das gar nicht. Daher beschlossen wir erst einmal zu grillen. Kaum war Chris mit unserem Lachs am Außengrill, schon war die Kirche uninteressant und die Asiaten scharrten sich um ihn. Jetzt war er die Attraktion. Der Fisch schmeckte perfekt, aber diesmal im Inneren des Autos ohne den ganzen Trubel. Später gingen wir dann fotografieren und hielten bis Mitternacht durch. Immer noch herrschte ständiges Kommen und Gehen, aber so langsam wurde es etwas ruhiger. Als dann eine riesige Wolke den Himmel bedeckte, war erst einmal schlagartig der Spuk vorbei und wir legten uns etwas hin. Chris stand um 1.00 Uhr wieder auf und blieb bis 3.15 Uhr an der Kapelle, dann war der Mond zu hoch und er gab auf. Bis dato war er nicht alleine an der Kirche. Leider durfte man auf dem Parkplatz der Kapelle nicht mehr übernachten – wird man erwischt, kostet der Spaß 200NZ$ - und darauf hatten wir so gar keine Lust. Also fuhren wir noch 40 km und campten an einem erlaubten Platz im Wald direkt am See. Um 3.45 Uhr kamen wir somit endlich zum Schlafen.

  • Unterwegs zum Lindis Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Unterwegs zum Lindis Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Lindis Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Lindis Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Lindis Pass, Südinsel, Neuseeland
  • Schafherde, Südinsel, Neuseeland
  • Bewässerungsanlage auf einem Feld
  • Wairepo Arm mit Laubbäumen im Herbstlaub, Südinsel, Neuseeland
  • Wairepo Arm mit Laubbäumen im Herbstlaub, Südinsel, Neuseeland
  • Chris am Wairepo Arm, Südinsel, Neuseeland
  • Unterwegs zum Lake Tekapo
  • Church of the Good Shepherd mit Milchstraße, Lake Tekapo, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Campsite am Lake Pukaki, kostenlos

Sonntag, 31.03.2019

Gnadenlos klingelte auch an diesem Morgen um 6.30 Uhr der Wecker und wir fuhren zu dem erhöhten Aussichtspunkt am Lake Pukaki, wo man bei schönem Wetter den Mount Cook perfekt mit der Straße im Vordergrund ablichten kann. Da es sternenklar war, standen diesmal unsere Chancen recht gut. Der Mount Cook hatte einen Schal aus Wolken um, später wurde es leicht rosa als das erste Licht auf den Berg fiel. Chris konnte endlich seine Straßenbilder machen und war sehr zufrieden. Hier lernten wir Alex kennen, der auch gestern Abend schon an der Kapelle war. Er ist ein Schweizer Fotograf, der gerade 9 Monate auf Tour war und Bilder für ein Reiseunternehmen machte. So gab es viel zu erzählen und der Morgen verstrich viel zu schnell.

  • Morgenlicht auf dem Mount Cook/ Aoraki (3724m) und Lake Pukaki, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Morgenlicht auf dem Mount Cook/ Aoraki (3724m) und Lake Pukaki, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Morgenlicht auf dem Mount Cook/ Aoraki (3724m) und Lake Pukaki, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook/ Aoraki (3724m) und Lake Pukaki, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Später fuhren wir noch gemeinsam zum Tasman Valley und erklommen den Lookout, doch leider war von den zahlreichen Eisbergen nicht mehr viel übrig und auch das Licht war alles andere als gut. Auf dem Rückweg verweilten wir noch etwas vor der schönen Bergkulisse und Alex fuhr weiter.
Diesmal hieß es auch hier vom Mount Cook Abschied nehmen, denn unsere Reise ging langsam zu Ende. Es war fast windstill und wunderschön spiegelten sich die Berge im türkisfarbenen Lake Pukaki.

  • Mount Cook Road, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Tasman, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea genießt die Aussicht
  • Pukaki Canal, Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland
  • Lake Pukaki und Südalpen (Neuseeländischen Alpen), Mount Cook Nationalpark, Südinsel, Neuseeland

Wir wollten gar nicht weg, aber es half alles nichts und so machten wir uns schweren Herzens auf zur Küste. Unser Navi lotste uns über eine landschaftlich schöne Hügelstrecke, die sich jedoch ganz schön zog. So schlief ich unterwegs ein wenig. Leider wurde das Wetter immer schlechter und die Sonne verabschiedete sich in die Wolken. Am Meer stürmte es richtig auch wenn der Wind nicht kalt war. Wir fuhren bis zum Nugget Point Lighthouse und wanderten bis zum Leuchtturm vor. Hier war der Wind extrem heftig, so dass man kaum die Kamera anheben konnte und aufpassen musste, dass man nicht umgeweht wurde. Wir machten kein einziges Bild, aber wussten schon mal, von wo es die beste Aussicht auf den Leuchtturm und die Felsen im Meer gab.
Wir fuhren den Weg etwas zurück und campten auf der Kaka Point Campsite. Eine nette kleine Site mit Strom und Duschen.

  • Unterwegs zum Nugget Point Lighthouse, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht am Nugget Point, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Nugget Point Lighthouse, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Nugget Point Lighthouse, Otago, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Kaka Point Campsite, 36 NZ$

Montag, 01.04.2019

Schon vor der Dämmerung waren wir am Leuchtturm. Der Wind war noch immer stark und der Himmel bewölkt. Mit uns kamen gerade zwei Chinesen an und zwei weitere Paare kamen später ebenfalls zum Fotografieren. Wir liefen fast bis zum Leuchtturm vor und dann ging Chris einen Hang hoch. Ich wollte eigentlich nicht, denn ich habe etwas Höhenangst und bin nicht so trittsicher, aber Chris hievte mich hoch, sodass wir beide eine schöne Aussicht auf den Leuchtturm und die wilde Küste dahinter hatten. Hinter dem Leuchtturm lag eine riesige Regenfront und dahinter sollte die Sonne aufgehen. Leider leuchtete es in der Dämmerung nur sehr wenig. Aber wir warteten. Je heller es wurde, desto schöner waren die Felsen im Meer zu erkennen und auch der Leuchtturm war einfach fotogen. Der Wind war zum Glück nicht ganz so heftig und so hielten wir es gut aus. Kurz vor Sonnenaufgang begann es dann doch noch zu regnen. So ein Mist! Aber die Stimmung war einfach klasse mit den dunkelblauen Wolken der Regenfront. Als Belohnung kam dann doch noch die Sonne für einen Moment heraus und beleuchtete die Landschaft in wunderschönen warmen Farben. Hinter uns in der Bucht leuchteten die Wolken rosa. Das sah einfach umwerfend aus. Wir waren so froh, dass wir ausgeharrt hatten und dieses Farbenspiel betrachten konnten. Was für ein Wechselbad der Gefühle an diesem Morgen. Als die Sonne in den Wolken verschwunden war, liefen wir noch zum Leuchtturm vor. Auch der Wind wurde wieder stärker und blies heftig. So verschwanden die Wolken in Windeseile wie durch Zauberhand und die Sonne lachte vom Himmel.
Zurück fuhren wir an der Küste entlang und hielten an einigen Buchten für ein paar Bilder an. Der Wind kam von der Landseite und blies gegen die Wellen, so dass sich richtige Gischt-Fahnen bildeten und feiner Sand an uns vorbeifegte. Immer wieder sahen wir einzelne schneeweiße Sandstrände voller Treibholz, Muscheln und Meerespflanzen.

  • Nugget Point Lighthouse, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Sonnenaufgang am Nugget Point Lighthouse, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea fotografiert am Nugget Point Lighthouse, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Aussicht vom Nugget Point Lighthouse, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Nugget Point Lighthouse, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Kap Nugget Point und Nugget Point Lighthouse, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Strand am Nugget Point, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Strand am Nugget Point, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Strand am Nugget Point, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Andrea am Nugget Point, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Strand am Kaka Point mit Treibholz, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Strand am Kaka Point, Otago, Südinsel, Neuseeland

An einer besonders schönen Bucht trafen wir auf zwei Deutsche, die hier gecampt haben. Das wäre auch unser Platz gewesen… Sie erzählen uns, dass abends sogar ein Seelöwe vorbeigeschaut hat. Doch es war leider noch viel zu früh, um zu verweilen. So fuhren wir weiter auf die Otago Halbinsel. Eine schmale Straße brachte uns am Meer entlang bis zur Pinguin und Albertrosskolonie vor. Hier hatten wir eigentlich gehofft, ein paar schöne Bilder machen zu können, aber die Pinguine würden erst am Abend zurück aus dem Meer kommen und die Albatros Kolonie war so abgeschirmt und der Aussichtspunkt hinter Glas, dass man nicht wirklich Bilder machen konnte. So begnügten wir uns damit, den tollen Vögeln aus der Ferne bei ihren Flugübungen zuzuschauen und wanderten etwas die schöne Steilküste entlang.

  • Felsküste an der Taieri Mouth Road, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Felsküste an der Taieri Mouth Road, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Felsküste an der Taieri Mouth Road, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Felsküste an der Taieri Mouth Road, Otago, Südinsel, Neuseeland
  • Taiaroa Head, Otago Peninsula, Dunedin, Südinsel, Neuseeland
  • Taiaroa Head, Otago Peninsula, Dunedin, Südinsel, Neuseeland
  • Hamburg Süd in Neuseeland
  • Otago Peninsula, Dunedin, Südinsel, Neuseeland

Wir fuhren weiter bis zur Sandfly Bay, aber da war der Parkplatz sehr begrenzt und wir wollten das Auto nicht längere Zeit an der Straße stehen lassen, denn niemand käme gut an unserem Koloss vorbei. Außerdem hätten wir noch 1,5 km zu laufen und das Wetter sah gerade alles andere als vertrauenswürdig aus. Also beschlossen wir, weiter zu fahren und landeten an der Allahs Bay. Hier gab es einen schönen Parkplatz und der Strand lag nur ein paar Hundert Meter vor uns. Kaum waren wir am weißen Sandstrand in der hübschen Bucht, sahen wir auch schon die ersten Seelöwen am Strand liegen. Genau darauf hatten wir gehofft. Es waren zwei Männchen und zwei Weibchen, die hier friedlich im Sand schliefen. Etwas später kam noch ein Bulle aus dem Wasser und sofort gab es Revierkämpfe. Die anderen Jungs spielten sich auf und ließen die Muskeln spielen. Doch der Bursche wollte nichts von den Mädels. Er war nur müde und suchte sich fernab ein ruhiges Plätzchen im hohen Dünengras. Die anderen Zwei wussten jetzt nicht mehr wohin mit ihrer Kraft und kabbelten sich noch ein wenig, dann vergnügte sich einer noch mit einem der Weibchen, die kurz darauf wieder im Meer verschwand. Lange verweilten wir bei den Seelöwen, aber wir wollten uns auch noch den Rest der Bucht anschauen und wanderten den Strand entlang. Als Chris gerade einen Austernfischer fotografierte kamen uns zwei Asiaten entgegen, die aussahen als seine sie gerade einem Outdoor-Modemagazin entsprungen. Begeistert schauten sie den Austernfischer an und fragten Chris ob das ein Kiwi sein. Er sagte: ‚Nein ein Austernfischer!‘ Darauf der Asiate: ‚ah, ein Kormoran‘, woraufhin Chris noch einmal betonte, dass das ein Austernfischer sei, der auch ‚Blödian‘ genannt wird. Als der Bursche brav ‚Blödian‘ wiederholte, musste ich mir ein Lachen arg verkneifen. Ich erklärte ihnen noch das Kiwis nachtaktiv sind und Austernfischer tagaktiv. Aber keine Ahnung ob das angekommen ist. Jedenfalls mussten wir ganz schön lachen, während die zwei Asiaten weiter den Strand entlangliefen.

  • Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländische Seelöwen (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländische Seelöwen (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländische Seelöwen (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländische Seelöwen (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Chris versucht ein Porträt
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländische Seelöwen (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Neuseeländischer Seelöwe (Phocarctos hookeri), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland
  • Ohne Worte
  • Neuseeländische Austernfischer (Haematopus unicolor), Allahs Bay, Südinsel, Neuseeland

Als es dann leider zu regnen anfing, verabschiedeten wir uns von dieser idyllischen Bucht und fuhren zurück zum Katiki Point, wo wir noch einmal nach den Pinguinen schauen wollten. Doch wir trauten unseren Augen kaum, denn das Gelände war abgesperrt und die Öffnungszeiten hatten sich genau heute um eine ganze Stunde auf 5.30 Uhr verkürzt. Das war recht ärgerlich, zumal die Pinguine ja erst nach Sonnenuntergang an Land kämen…
So fuhren wir wieder auf den Hampden Campground, doch vorher gönnten wir uns noch einen Gin Tonic im schönsten Abendlicht am Meer. Chris grillte uns zwei saftige Lachsstücke, die besonders gut schmeckten, ehe wir den Abend langsam ausklingen ließen.

  • Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Katiki Point, Südinsel, Neuseeland
  • Hampden Camping Ground, Hampden, Südinsel, Neuseeland

Übernachtung: Hampden Camping Ground, 18NZ$ p.P.

Dienstag, 02.04.2019

Gut eine Stunde vor Sonnenaufgang kamen wir bei den Boulders an. Doch mit uns waren schon 5 Autos vor Ort. Oh je, dabei war doch Ebbe. Aber das störte scheinbar die anderen Fotografen nur wenig. Also schulterten wir die Stative und Kameras und es ging hinab an den Strand. Dort waren schon einige Steine von Fotografen umlagert. Aber dafür waren unsere Bedenken, dass es bei Ebbe bei weitem nicht so fotogen sei völlig umsonst, denn jetzt legen andere Steine frei, die ebenfalls wunderbarte Motive abgaben. Zielstrebig wanderten wir auf die Steine zu, die noch halbwegs im Wasser lagen, dort stand natürlich schon jemand. Doch diese Silhouette und vor allem der Fotorucksack kamen uns irgendwie bekannt vor. Chris fragt leise: „Alex?“ und schon dreht er sich um und schaute, wer ihn da ansprach. Nach Wiedererkennen und freudiger Begrüßung rückte Alex etwas und Chris bekam auch seinen Fotoplatz. Neben den beiden stand noch ein amerikanischer Fotograf, der ebenfalls sehr nett war. So machte das Fotografieren gleich viel mehr Spaß, vor allem wenn jeder etwas Rücksicht nahm. Ich wollte mich nicht auch noch dazu quetschen und suchte mir 4 Steine außerhalb des Wassers, denn so konnte ich meine Schuhe und Socken anlassen. Leider merkte ich schnell, dass die wasserumspülten Steine einfach fotogener waren. Mit zusammengebissenen Zähnen zog ich Schuhe und Socken aus und zog die Hose über die Knie. Im Gegensatz zum letzten Besuch hier war die Wassertemperatur um ein paar weitere Grade gefallen und auch die Außentemperatur war viel kühler. Ich versuchte mir einzureden, dass es eine kostenlose Kneippkur sei. Als kleine Belohnung wurde es ein sehr schöner Sonnenaufgang. Die Wolken am Himmel verfärbten sich rosa und der Himmel leuchtete. Da merkte ich die absterbenden Füße fast gar nicht mehr. Es machte riesig Spaß und vor allem bei so tollem Wetter. Wir blieben bis die Sonne etwas höher geklettert war und wollten uns dann bei Vanessa Kaffee holen. Doch leider hatte sie ausgerechnet an diesem Morgen geschlossen, weil sie einen neuen Herd bekam. Das war sehr ärgerlich. So fuhren wir auf die Campsite zurück und duschten solange, bis wir wieder einigermaßen warm waren. Wir machten uns unseren eigenen Kaffee und frühstückten richtig lecker. Da wir einiges übrighatten, brachten wir etliche Lebensmittel in die Gemeinschaftsküche, wo ein Korb für andere Camper bereitstand.
Danach machten wir uns auf den Weg in Richtung Christchurch. Unterwegs hielten wir noch in Omaru an einem Kaffee und holten uns Mandelhörnchen und frischen Milchkaffee für das zweite Frühstück. Wir dumpten gleich auch noch unser Brauchwasser und fuhren schweren Herzens unserem Ziel für die letzte Nacht entgegen. Das Wetter war einfach nur traumhaft. Die Sonne lachte vom Himmel und feine Wölkchen begleiteten uns. Auch wenn es mit nur 15 Grad deutlich kühler war, wollten wir hier einfach nicht mehr weg.
Wir schauten uns noch einen Teil der Banks Peninsula an und fuhren über zwei Pässe. Die Straßen glitzerten noch vom Regen, doch die Sonne lugte schon wieder aus den Wolken hervor. Chris ließ noch einmal die Drohne fliegen und zauberte ein paar schöne Bilder von der bergigen Landschaft mit den vielen Seen.
In einem Vorort von Christchurch kauften wir noch einmal alles für unser Abendessen ein und fuhren dann zum Coes Ford Camping Ground, wo man kostenlos in drei riesigen Arealen campen darf. Auf einer großen Wiese suchten wir uns einen schönen Platz. Wir packten unsere Taschen und setzten uns dann bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen vor den Camper und genossen den letzten Abend. Wir prosteten noch einmal der untergehenden Sonne zu. Als sie hinter dem Horizont verschwunden war, kühlte es empfindlich ab, sodass wir freiwillig ins Wageninnere verschwanden. Chris grillte noch unser Filet wozu wir noch den letzten Tropfen unseres „Summer in the Bottle“ tranken.

Übernachtung: Coes Ford Camping Ground, kostenlos

  • Moeraki Boulders vor Sonnenaufgang, Hampden, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders im Sonnenaufgang, Hampden, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders im Sonnenaufgang, Hampden, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders im Sonnenaufgang, Hampden, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders vor Sonnenaufgang, Hampden, Südinsel, Neuseeland
  • Moeraki Boulders vor Sonnenaufgang, Hampden, Südinsel, Neuseeland
  • Chris @ work
  • Moeraki Boulders vor Sonnenaufgang, Hampden, Südinsel, Neuseeland
  • Frühstück
  • Omaru, Südinsel, Neuseeland
  • Tolle Auswahl
  • Sehr gemütliches Cafe
  • Sehr gemütliches Cafe
  • Omaru, Südinsel, Neuseeland
  • Wo bin ich
  • Das Brauchwasser muss mal wieder raus
  • Quail Island, Governors Bay, Thomson Scenic Reserve, Südinsel, Neuseeland
  • Quail Island, Governors Bay, Thomson Scenic Reserve, Südinsel, Neuseeland
  • Ein letzter Gin Tonic
  • Ein letztes Mal wird gegrillt

Mittwoch, 03.04.2019

Um 6.00 Uhr standen wir auf, zogen die Betten ab und richteten alles so weit her. Leider war unser Kaffeepulver alle und es gab an diesem Morgen keinen Kaffee mehr, so dass ich etwas neben mir war. Um 8.00 Uhr waren wir schon bei Maui im Hof und räumten unsere Sachen aus. Die Übergabe verlief schnell und problemlos, aber wir hatten ja auch extra das Service Paket gebucht. Als wir auf den Shuttle, der uns zum Flughafen bringen sollten warteten, stach mir eine super tolle Kaffeemaschine ins Auge, wo sich die Kunden bedienen durften. Voller Freude machte ich mir einen Cappuccino, den ich selig an die Lippen führte. Doch schon mit dem ersten Schluck musste ich mich zusammenreißen, dass ich die absolut dünne und zuckersüße Brühe nicht quer durch den Raum spuckte. War das scheußlich!!! Zum Glück kam in diesem Moment der Shuttle und so kippte ich die Brühe unauffällig in den Ausguss.
Der Rest verging schnell und ohne Probleme. Wir checkten die Koffer ein und dann gab es endlich einen guten Kaffee. Schon um 11.40 Uhr saßen wir im Flieger und die Heimreise begann. Etwas nervig waren die knapp 9 Stunden Aufenthalt in Singapur und zwar von spät nachmittags bis früh morgens. Die Stadtrundfahrt war schon ausgebucht, sodass wir uns auf dem Flughafen die Zeit vertreiben mussten und das war richtig zäh. Zumindest schauten wir uns die Schmetterlingsausstellung an, auch wenn wir dort drinnen fast keine Luft bekamen, so stickig und heiß war es dort. Wir wanderten auch die vielen Geschäfte ab und schauten uns das Angebot an. So verging wenigstens etwas Zeit. Später holten wir uns noch ein leckeres chinesisches Gericht, das wir uns teilten. Anfangs saßen wir auf normalen Plätzen, später ergatterten wir einen der sehr beliebten Liegeplätze und wechselten uns ab, so dass jeder etwas ruhen konnte. Aber trotzdem verging die Zeit nur sehr langsam. Doch irgendwann war Boarding und die restlichen 12 Stunden Flug vergingen auch noch irgendwie.

  • Der Abschied fällt schwer
  • Chris mit seinem Lieblingsgin - Juno
  • Schmetterlingsgarten im Singapore Airport
  • Schmetterlingsgarten im Singapore Airport

Eine absolut traumhafte Reise ging zu Ende. Neuseeland hatte uns in jeder Hinsicht überrascht und unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Das lag sicherlich auch an dem meist tollen Wetter, aber auch an der einmalig schönen Landschaft und den netten Tierbegegnungen. Das Land ist einfach wie geschaffen für Wanderer und Camper und schreit nahezu nach einem weiteren Besuch. Einiges mussten wir auslassen und anderes haben wir einfach nicht geschafft, so dass noch ein paar Ziele offenblieben. Manchmal wünschten wir uns mehr Zeit an einem Ort, aber es gab so viel zu erkunden und wir wollten so viel wie möglich von dem Land sehen, so dass uns ab und zu die Zeit etwas zu kurz war. Uns haben beide Inseln sehr gut gefallen, denn jede hat ihre eigenen Sehenswürdigkeiten, die keiner von uns missen möchte, wie auf der Nordinsel die Waipu Caves mit den Glow Worms, das Hobbiton, das Tongariro Crossing und den Mount Taranaki oder auf der Südinsel den Athurs Pass, den Milford Sound, den Mount Cook oder die Moeraki Boulders.
Dank einiger Recherche im Internet fanden wir auch zahlreiche gute Bäckereien, sodass wir eigentlich immer gut mit gutem Brot versorgt waren. Auch die Lebensmittelauswahl in den Supermärkten waren bestens – wenn man einmal von dem wirklich teuren Preis absieht. Aber zumindest Obst und Gemüse konnten man recht gut und viel preiswerter am Straßenrand kaufen. Ein unerwartetes Highlight war für uns der extrem guten Wein, besonders als Sauvignon Blanc Fans, für den wir viel zu wenig Zeit eingeplant hatten. Da würden wir auf einer weiteren Reise etwas intensiver stöbern.
Unser Camper machte uns sehr viel Freude, er war super zu fahren und man vergaß oft, dass er mit seinen 7,20m Länge kein normales Auto ist. Doch besonders liebte Chris natürlich seinen Außengrill, der fast täglich zum Einsatz kam. Richtig gut wäre es gewesen, wenn wir nicht jeden Tag das Bett hätten bauen müssen, aber vorne in der kleinen Sitzecke hatten unsere Kameras ihren festen Platz. Etwas mehr Stauraum besonders für die Reisetaschen, wäre auch von Vorteil, aber das alles machten der Fahrkomfort und der Grill wieder wett für uns.
Sehr gut gefielen uns auch die Menschen vor Ort mit ihrem trockenen Humor, der gut mit den Schotten mithalten konnte.
Natürlich gab es auch ein paar Dinge, die uns nicht so gefallen haben. Zum Beispiel an einigen Plätzen die kostenlosen Campsites, wo auf einer riesigen Wiese gerade mal 10 Camper in einem streng limitierten Bereich dicht an dicht stehen durften, obwohl weit und breit niemand gestört wurde. Dann bezeichnete sich die Gegend auch noch als Camper freundlich! Aber auch solche Sites waren eher in der Unterzahl, meist waren es schöne große Wiesen mit genug Platz für Privatsphäre, für jeden, der sich dorthin verirrte. Sehr hilfreich waren die Offline Apps Campermate und Rankers, durch die man immer eine Campsite fand, egal ob kostenfrei oder komfortabel mit Duschen und Strom.
Ein richtiges Übel waren die Sandflies, die in einigen Gebieten wirklich nervig waren und nicht nur das, denn die Stiche merkte man fast nicht, das böse Jucken kam erst viel später und es gab nicht wirklich etwas, was half - außer lange Sachen. Mit Deet ging es einige Zeit, aber nicht lange genug, das störte sie nur sehr wenig. Aber gegen die Biester konnte man fast gar nichts machen. Einziger Vorteil, sie waren immer nur an Seen, am Meer bzw. Feuchtgebieten und dort nur bei Windstille. Im trockenen Landesinneren oder auf Wanderungen hatten wir keinerlei Probleme.
Ein paar Dinge würde ich bei einer nächsten Reise auch anders machen. So würde ich auf keinen Fall mehr Ponchos mitnehmen, sondern normale Regenjacken, denn hier weht oftmals ein sehr stürmischer Wind, den wir zum Glück nur einmal richtig zu spüren bekamen, aber der das Tragen eines Ponchos eher fast unmöglich gemacht hätte. Ich würde auf alle Fälle knöchelhohe Wanderschuhe und passende Wandersocken mitnehmen und auch für uns beide Wanderstöcke. Oftmals hat auch ein Wanderstock gereicht, aber gerade beim Abstieg wären zwei Stöcke noch hilfreicher gewesen. Egal wie warm es am Tag ist, man sollte bei Wanderungen die Höhe nicht unterschätzen und immer eine warme Daunenjacke im Gepäck haben. Auch Mütze, Handschuhe und Halstuch waren oftmals sehr hilfreich, wie auch das Badezeug. Für die frühen Morgenstunden am Meer wären Chebs oder zumindest Neoprensocken von Vorteil gewesen, besonders, wenn man bis zur Wade barfuß im eiskalten Wasser steht. Aber zumindest hat die Kneippkur keinem von uns geschadet, auch wenn wir bis auf die Knochen durchgefroren waren.
Auch wenn man einiges besser oder anders machen könnte. Die Reise war wirklich ein voller Erfolg und wir blicken sehr zufrieden mit einem wohligen Gefühl darauf zurück. Ein weiteres Land hat uns fest in seinen Bann gezogen und wird für uns immer wieder eine Reise wert sein.

Alles in der Welt ist nur für den da, der Augen hat, es zu sehen. Eduard Spranger

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